Vom 23. bis 26. Mai fand die Konferenz der European Marketing Academy (EMAC) an der Syddansk Universitet in Odense (Dänemark) statt. Sie zählt zu den bedeutendsten Marketing-Konferenzen weltweit. Die FernUniversität in Hagen und der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing (Univ.-Prof. Dr. Rainer Olbrich) waren 2023 durch PD Carsten D. Schultz und Dr. Philipp Brüggemann vertreten. Die beiden Wissenschaftler präsentierten eine Forschungsarbeit zur Akzeptanz von Augmented Reality, die in Zusammenarbeit mit Professor Dr. Harish Kumar (Great Lakes Institute of Management, Gurgaon, India) entstanden ist.
Die Forscher befassen sich mit der Frage, ob sich der Einsatz von Augmented Reality durch deren technische Umsetzung (als App oder im Internetbrowser) und deren Anwendung (mit Bezug auf den eigenen Körper oder auf die persönliche Umgebung gerichtet) unterscheidet. Anwendungen sind zum Beispiel das virtuelle Anprobieren von Brillen oder die virtuelle Platzierung von Möbeln in der eigenen Wohnung. Die empirischen Ergebnisse zeigen sowohl mit Blick auf die technische Umsetzung als auch auf die Anwendung für Wissenschaft und Praxis relevante Effekte auf die Akzeptanz und Nutzung von Augmented Reality.
Schultz, C. D./Kumar, H./Brüggemann, P. (2023). Body Scan versus Environmental Scan in App and Web Augmented Reality – The Role of Privacy Concerns and Technology Anxiety. International Conference of the European Marketing Academy (EMAC), 23.-26.05.2023, Odense, Denmark.
30. Mai 2023 | Presse
Workshop / Eichner, Rundshagen, Schmidt / Mikroökonomik und Finanzwissenschaft
Nachwuchsworkshop des Ausschusses für Umwelt- und Ressourcenökonomik
Am 4. und 5. Mai 2023 hat der diesjährige Nachwuchsworkshop des Umwelt- und Ressourcenökonomischen Ausschusses (AURÖ) des Vereins für Socialpolitik an der FernUniversität in Hagen stattgefunden. Der Verein für Socialpolitik ist einer der größten Vereine von Wirtschaftswissenschaftlern aus dem deutschsprachigen Raum in Europa. 30 Doktorandinnen und Postdocs verschiedener Universitäten, wie der Universität Basel, Universität Leipzig, Universität Rostock, Universität Hamburg, HU Berlin, der TU Dresden oder der FernUniversität in Hagen, haben ihre wissenschaftlichen Forschungsarbeiten aus den Bereichen der Umwelt-, Klima- und Ressourcenökonomie im Rahmen eines zweitägigen Programms vorgestellt. Die Forschungsarbeiten wurden intensiv und lebhaft diskutiert. Der Nachwuchsworkshop wurde von den Lehrstühlen für Mikroökonomie und Finanzwissenschaft der FernUniversität ausgerichtet. Die wissenschaftliche Leitung lag bei den Professoren Eichner, Rundshagen und Schmidt. Die Veranstaltung wurde durch den Verein der Freunde der FernUniversität in Hagen finanziell gefördert. Die organisatorische Ausrichtung lag bei den Teamassistentinnen Frau Skeet, Frau Wischka, sowie bei den studentischen Hilfskräften des Lehrstuhls für Mikroökonomik.
Veröffentlichung / Ermecke, Olbrich und Brüggemann / Marketing
Die Lücke zwischen Einstellung und Verhalten
Während immer mehr Haushalte eine positive Einstellung gegenüber Bio-Lebensmitteln äußern, steigt der Marktanteil von Bio-Lebensmitteln vergleichsweise langsam. Diese Diskrepanz wird in der Literatur als „Attitude-Behavior-Gap“ (auch Einstellungs-Verhaltens-Lücke) bezeichnet. Die Attitude-Behavior-Gap wird in bisheriger Forschung genutzt, um z.B. eine Diskrepanz zwischen der Einstellung und dem Verhalten mit Blick auf Bio-Produkte aufzudecken. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Online-Lebensmittelhandels untersuchen Kevin Ermecke, Prof. Dr. Rainer Olbrich und Dr. Philipp Brüggemann (alle Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing) Unterschiede zwischen „auch online“ und „ausschließlich offline“ einkaufenden Haushalten am Beispiel von Bio-Produkten im Lebensmittelhandel.
Erste empirische Ergebnisse dieser Studie wurden in einem Sammelwerk veröffentlicht und werden im Juni auf einer Konferenz vorgestellt.„Auch online“ einkaufende Haushalte verfügen über ein geringeres Einkommen, sind jünger und haben durchschnittlich einen besseren Bildungsabschluss. Interessanterweise bezahlen die „auch online“ kaufenden Konsumenten durchschnittlich einen höheren Preis pro 100 Gramm, kaufen weniger Produkte zu Sonderpreisen und erwerben mehr unterschiedliche Produkte. Außerdem sind sie weniger preisbewusst, artikulieren ein stärkeres Qualitätsbewusstsein und weisen im Vergleich zu „ausschließlich offline“ kaufenden Haushalten eine stärkere Ausprägung der Attitude-Behavior-Gap auf.
Prof. Dr. Helmut Wagner (emeritiert seit 2020), Makroökonomie-Professor an der FernUniversität in Hagen, hat Ende März auf einer internationalen Konferenz, organisiert vom „European Center for Populism Studies“, Brüssel, auf Einladung die Moderation eines Panels zum Thema „The ‚New Globalization‘ and Countering Populism“ übernommen und dabei auch einen einführenden Vortrag gehalten.
Prof. Dr. Rainer Olbrich, Dr. Nina Lehmann-Zschunke und Dr. Philipp Brüggemann (alle Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing) haben einen Beitrag mit dem Titel „Marketing im Zeitalter digitaler Geschäftsmodelle – Konzeption einer Geschäftsmodellmatrix und empirische Analyse des Kundenbindungsmanagements am Beispiel einer Freemium-Plattform” im Rahmen einer Festschrift für Prof. Dr. Fritz veröffentlicht.
Die Autoren stellen in diesem Beitrag die Geschäftsmodellmatrix vor und ordnen exemplarisch eine Freemium-Plattform in diese neuartige Systematik ein. Darauf aufbauend liefern sie eine empirische Analyse mit umfangreichen Daten zum Kundenbindungsmanagement.
Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass der Anteil der Premium-Nutzer:innen mit einem hohen Involvement in einer Kalenderwoche signifikant negativ mit der Kündigungsrate in dieser Woche korreliert. Darüber hinaus besteht zwischen dem Anteil der Premium-Nutzer:innen, die sich in einer Kalenderwoche letztmalig eingeloggt haben, und der Kündigungsrate ein signifikant positiver Zusammenhang. Für die Anbieter führt dieses Ergebnis zu einem Informations-Dilemma, da der letztmalige Login ausschließlich ex-post identifiziert werden kann. Diese Erkenntnis kann und sollte jedoch durch Plattform-Betreiber zur Analyse des Nutzerverhaltens genutzt werden. So sollte die seit dem letzten Login vergangene Zeit aufmerksam analysiert werden, um bei einer drohenden Kündigung mit entsprechenden Maßnahmen proaktiv eingreifen zu können.
Publikation:
Olbrich, R./Lehmann-Zschunke, N./Brüggemann, P. 2023: Marketing im Zeitalter digitaler Geschäftsmodelle – Konzeption einer Geschäftsmodellmatrix und empirische Analyse des Kundenbindungsmanagements am Beispiel einer Freemium-Plattform, in: Oelsnitz, D. v. d./Wagner, U. (Hrsg.), Marketing – Eine Bilanz, Springer: Wiesbaden 2023, S. 79-99.
Publikation / von Sachsen Gessaphe / Internationales Privatrecht
Erbschaftsrecht in Deutschland und Mexiko
Mit Problemen im internationalen Privatrecht zwischen Deutschland und Mexiko hat sich Prof. Dr. Karl August Prinz von Sachsen Gessaphe (Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung) beschäftigt. Er zeigt, dass ein und derselbe grenzüberschreitende Sachverhalt je nach dem nationalen Gericht, das über den Fall entscheidet, nach unterschiedlichen nationalen Gesetzen entschieden werden kann, wenn jeder Staat seine eigenen Kollisionsnormen hat. In Erbschaftsangelegenheiten gibt es im Verhältnis zwischen Deutschland und Mexiko keine einheitlichen Regeln. Im Rahmen der Europäischen Union findet eine zunehmende Vereinheitlichung der kollisionsrechtlichen Vorschriften statt. Die Verordnung (EU) Nr. 650/2012 regelt die internationale Zuständigkeit, das anwendbare Recht sowie die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Erbsachen. Auf der Grundlage dieser Bestimmungen wird untersucht, wie ein deutsches Gericht im Fall einer Mexikanerin, die in Deutschland stirbt und Vermögen in Deutschland und Mexiko hinterlässt, die Erben bestimmt, ebenso wie im umgekehrten Fall eines in Mexiko gestorbenen Deutschen. Es stellt sich auch die Frage, ob diese Urteile in Mexiko in Bezug auf das dort befindliche Vermögen anerkannt werden können. Im ersten Fall wendet das Gericht auf den gesamten Nachlass deutsches Recht an; im zweiten Fall hingegen wird der Nachlass aufgeteilt, wobei auf das in Mexiko befindliche Vermögen das Recht dieses Staates angewandt wird, während für das in Deutschland befindliche Vermögen eine vom mexikanischen internationalen Privatrecht ausgesprochene Teilrückverweisung auf deutsches Recht angenommen wird. Die Schlussfolgerung ist, dass in beiden Fällen die Urteile in Mexiko anerkannt werden könnten. Dennoch ist die Schaffung einheitlicher Regeln zwischen den beiden Staaten, zumindest was die Anerkennung ausländischer Entscheidungen betrifft, wünschenswert.
PROBLEMAS DE DERECHO INTERNACIONAL PRIVADO ENTRE ALEMANIA Y MÉXICO In: Revista Especializada en Investigación Jurídica, January 2023, DOI: https://doi.org/10.20983/reij.2023.1.3
6. April 2023 | Presse
Tagung / Wagner / Makroökonomie
FernUni-Forschung auf den Seychellen gefragt
Die Seychellen gelten zusammen mit Mauritius als eines der beiden Entwicklungswunder Afrikas mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen des Kontinents und gleichzeitig den besten politischen Governancewerten. Dazu gehören unter anderem Regierungsführung, Pressefreiheit, Transparenz und Korruptionsbekämpfung. Doch die Seychellen stehen derzeit vor ähnlichen strukturellen Herausforderungen wie andere, lange sehr erfolgreiche Schwellenländer, die nun den Aufstieg zur kleinen Gruppe der entwickelten Industrieländer anstreben. Es geht um nichts weniger als die Überwindung oder die Vermeidung des Rückfalls in die Falle des mittleren Einkommens. Ökonominnen und Ökonomen bezeichnen das Phänomen als Middle-Income-Trap.
Im Falle der Seychellen kommen die speziellen Herausforderungen kleiner Inselstaaten hinzu. Vor diesem Hintergrund war die University of Seychelles interessiert an den Forschungsergebnissen von Prof. Dr. Helmut Wagner (emeritiert seit 2020), Makroökonomie-Professor an der FernUniversität in Hagen, und an seiner Einschätzung der notwendigen institutionellen Reformschritte, die die Seychellen umsetzen sollten, um einen Rückfall in eine Middle-Income-Trap zu vermeiden.
In der zweiten Märzwoche ist der FernUni-Forscher einer Einladung der University of Seychelles gefolgt und hat dort – im Nachgang zu einer Tagung – einen Vortrag gehalten sowie Gespräche mit der Hochschulleitung WiWi geführt. Es ging beim Vortrag im Wesentlichen um die Middle-Income-Trap-Forschung von Professor Wagner sowie anschließend im Diskussionsaustausch zwischen dem Dekan, der Vizedekanin und Professor Wagner um die speziellen Herausforderungen für die Seychellen bei der dauerhaften Überwindung der Falle des mittleren Einkommens.
Im gemeinsamen Vortrag mit Mendina Scholte-Reh (TU Dortmund) an der TU Dresden geht die wissenschaftliche Mitarbeiterin Dilek Dipçin-Sarıoğlu der Frage nach, wie sich junge Menschen auf der Mikrovideo-Plattform „TikTok“ im Kontext von Rassismus- und Gesellschaftskritik inszenieren und dies im Horizont von Education verhandeln. Hierfür werden 17 Creator im deutschsprachigen Raum als Sample herangezogen, die Hashtags wie #education, #antirassismus nutzen, die im Sinne eines Bildungsimperatives (Educate yourself!) auf der Plattform aktiv sind und eine Bildungs- und Gesellschaftskritik als Content produzieren.
Thematisch lässt sich das Sample im Kontext von biografischen Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen, Aufklärung über rassismuskritische und feministische Themen und Begriffe sowie Statements zu aktuellen (politischen) Diskursen im medialen Raum einordnen. Aus diesem Sample heraus wurden bisher vier leitfadengestützte-narrative Expert*innen-Interviews mit Creatorn geführt. Die Interviews dienen dabei einer theoriegenerierenden Perspektive, welche Bildung und Kritik im Horizont des Politischen denkt und dadurch den Anspruch einer intersektionalen Perspektive auf Bildung als postdigitale Praktik erhebt.
27. März 2023 | Presse
Publikation / Lehrgebiet Bildungstheorie und Medienpädagogik
Buchpublikation „Bildung und Medien: Theorien, Konzepte und Innovationen“ erschienen
Der Sammelband „Bildung und Medien: Theorien, Konzepte und Innovationen“ ist in einer Online-Fassung unter folgendem Link verfügbar: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-38544-6 In Kürze wird der Band auch als Buch bestellbar sein. Thematisch widmet sich der Sammelband dem Zusammenspiel von Bildung und Medien aus medienpädagogischer Perspektive und legt den Fokus auf bildungstheoretische Ansätze, mediendidaktische Konzepte und bildungstechnologische Innovationen. Ziel ist es, die facettenreiche Bedeutung von digitalen Medien für Lern- und Bildungsprozesse zu ergründen und zu reflektieren. Zur Zielgruppe des Bandes gehören Dozierende und Studierende der Erziehungs- und Bildungswissenschaft sowie Praktiker:innen aus Medienpädagogik, Medienbildung und Mediendidaktik.
Der Sammelband ist Prof. Dr. Claudia de Witt zum 60. Geburtstag gewidmet.
22. März 2023 | Presse
Publikation / Wagner und Glawe / Makroökonomie
Humankapital in China
Die Konvergenzdynamik des Humankapitals in China im Zeitraum 1985-2018 haben Dr. Linda Glawe und Prof. Dr. Helmut Wagner anhand des log t-Tests von Phillips und Sul (2007, 2009) und verschiedener Merging Algorithmen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass es auf Provinzebene mehrere Humankapitalcluster gibt; die Heterogenität zwischen diesen Clustern nimmt im Laufe der Zeit zu. Darüber hinaus stellen die Forschenden ein Zentrums-Peripherie-Gefälle fest, wobei mehrere Provinzen im Westen, Nordosten und Süden Chinas zu den niedrigeren Humankapitalclubs gehören. Die Bevölkerungs- und Verkehrsdichte sowie das Ausgangsniveau des Humankapitals sind entscheidend dafür, ob sich eine Provinz auf einem hohen oder niedrigen Humankapitalentwicklungspfad befindet.
New evidence on the human capital dynamics within China: Is there a human capital trap? In: The Singapore Economic Review, February 2023, DOI: https://doi.org/10.1142/S0217590823500145
16. März 2023 | Presse
Publikationen / Brüggemann und Lehmann-Zschunke / BWL insb. Marketing
Kündigungsrate auf Freemium-Plattformen reduzieren
Dr. Philipp Brüggemann und Dr. Nina Lehmann-Zschunke (beide Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing) haben in der internationalen Zeitschrift Journal of Marketing Analytics einen Beitrag mit dem Titel „How to reduce termination on freemium platforms—literature review and empirical analysis“ veröffentlicht.
In diesem Beitrag nutzen sie zunächst unterschiedliche Theorien, um das Kündigungsverhalten von Nutzenden auf Freemium-Plattformen zu erklären. Des Weiteren liefern sie einen umfassenden Literaturüberblick hinsichtlich der Forschung zu Freemium-Geschäftsmodellen. Darauf aufbauend leiten Brüggemann und Lehmann-Zschunke Einflussfaktoren mit Blick auf die Kündigungsrate auf Freemium-Plattformen ab und analysieren diese mit einem umfangreichen Datensatz: Insbesondere kürzere Vertragslaufzeiten, ein höheres Involvement und mehr plattformspezifischer Content können die Kündigungsrate senken. Darüber hinaus sollten Freemium-Anbieter ein besonderes Augenmerk auf das Zusammenspiel von Videoaufrufen und der Anzahl der letzten Logins legen: Je höher sowohl die Anzahl der Videoaufrufe als auch die Anzahl der letzten Logins sind, desto höher ist die Kündigungsrate.
Für Freemium-Anbieter führt diese Erkenntnis zu einem Dilemma. Kurzfristig wissen sie nicht, ob Nutzer:innen der kostenpflichtigen Premium-Version sich zum letzten Mal eingeloggt haben und eine Kündigung droht. Dennoch ist dieses Ergebnis für Freemium-Plattform-Betreiber relevant: Sie können diese neuen Erkenntnisse nutzen, um die letzten Logins und Videoaufrufe zu analysieren. Auf diese Weise können sie etwa herausfinden, wie sie die Kündigungsrate in Zukunft senken können.
In der ersten Studie mit dem Titel „Keep to the Task! The Role of Service Type in Service Chat Encounters“ untersuchten PD Dr. Carsten D. Schultz, Akad. Rat am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing (Prof. Dr. Rainer Olbrich) und Professor Gaia Rancati (Middle Tennessee State University) den Einfluss unterschiedlicher Service-Anfragen. Dabei erforschten sie die Interaktionsbereitschaft mit menschlichen und automatisierten Akteurinnen und Akteuren (Chatbots). Den automatisierten Systemen sprechen die Teilnehmenden der Untersuchung vor allem eine hohe Lösungskompetenz bei faktischen und einfachen Service-Anfragen zu.
Humanoide Roboter sind Gegenstand der zweiten Untersuchung „Agency or Presence: Customer Emotions towards Robots in Service Encounters“. Mit Forschenden der Università Cattolica del Sacro Cuore in Mailand (Sabrina Bartolotta, Alice Chirico, Mauricio Mauri und Andrea Gaggiolo) untersuchen Rancati und Schultz die emotionale Wahrnehmung von Service-Robotern im Vergleich zu Menschen. In der experimentellen Studie bediente sich das Forscherteam insbesondere an neurophysiologischen Daten, die im besonderen Maße dazu geeignet sind, die Reaktion der Forschungsteilnehmenden gegenüber den Service-Robotern zu offenbaren. Insgesamt zeigen die Probanden positive Emotionen gegenüber humanoiden Service-Robotern, wobei hierbei ein Neuartigkeitseinfluss nicht ausgeschlossen werden kann.
21. Februar 2023 | Presse
Publikation / Wagner und Glawe / Makroökonomie
China und die doppelte Falle
Institutionen in China werden in internationalen Rankings häufig als eher schlecht eingestuft. Neuere Studien zeigen jedoch, dass die Qualität der Institutionen auf Provinzebene eine wichtige Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung spielt. Die Forschung von Prof. Dr. Helmut Wagner und Dr. Linda Glawe fügt dieser Diskussion weitere Argumente hinzu, indem sie sich auf das Konzept der Klubkonvergenz konzentrieren. Insbesondere untersuchen sie mit Hilfe eines nichtlinearen dynamischen Faktormodells, ob die institutionelle Qualität in Provinzen mit niedrigem Einkommen zu dem Niveau relativ hoch entwickelter Provinzen konvergiert oder ob es im Zeitraum 1997-2007 mehrere institutionelle Clubs gibt. Die Ergebnisse zeigen, dass in China mehrere Institutionen-Clubs existieren, drei verhältnismäßig kleine Clubs, die einen überdurchschnittlich guten institutionellen Entwicklungsprozess aufweisen, und zwei Clubs, die sich auf einem relativ niedrigen institutionellen Entwicklungspfad befinden und die zusammen die Mehrheit der Provinzen ausmachen. Unter Anwendung der gleichen Methodik stellen sie zudem fest, dass mehrere Provinzen der institutionell schwachen Clubs zusätzlich in einer Einkommensfalle gefangen sind. In einem nächsten Schritt analysieren sie die kausale Beziehung zwischen institutionellen Fallen und Einkommensfallen in China mit Hilfe eines rekursiven bivariaten Probit-Modells. Sie finden Belege dafür, dass institutionelle Fallen wichtige Determinanten von Einkommensfallen sind und so zu einer Art „Double Trap“ – einer „doppelten Falle“ – führen können. Schließlich deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Humankapital und Urbanisierung weitere wichtige Determinanten von Einkommensfallen sind, während Globalisierung insbesondere für die Vermeidung schlechter institutioneller Gleichgewichtszustände entscheidend ist.
„The “Double Trap” in China—Multiple Equilibria in Institutions and Income and their Causal Relationship“. In: Open Economies Review, December 2022. DOI: https://doi.org/10.1007/s11079-022-09693-3
Philipp Brüggemann (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing) hat zusammen mit Kunjan Rajguru (Institute of Management, Nirma University, Gujarat, India) in der internationalen Zeitschrift Journal of Marketing Analytics einen Beitrag mit dem Titel „Comprehensive Meta-Analysis (CMA) 3.0: a software review“ veröffentlicht.
In diesem Beitrag stellen die Autoren die Software Comprehensive Meta-Analysis (CMA) 3.0 vor, erläutern die Anwendung und beurteilen die Nutzung dieser Software zur Umsetzung von Meta-Analysen, insbesondere mit Blick auf den Einsatz im Marketing. Der Beitrag liefert so strukturierte Informationen zur Umsetzung von Meta-Analysen mit CMA 3.0.
Interview zum „Up- and Down-Selling via Coupon Promotions“
Darüber hinaus hat Philipp Brüggemann zusammen mit Nicolas Gex (Doktorand an der ESCP Business School in Paris) für das renommierte Journal of Retailing ein Interview mit einem Autor eines neuen Beitrags geführt: „Up- and Down-Selling via Coupon Promotions: An interview with Chang Hee Park on Customer Behavior at a Multi-Brand Retailer“
Prof. Dr. Rainer Olbrich (li.) und sein wissenschaftlicher Mitarbeiter Philipp Brüggemann (beide: Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing) haben in der internationalen Zeitschrift Marketing Review St. Gallen einen Beitrag mit dem Titel „Das Dilemma mit der Erhöhung des Marktanteils – Eine neue Methode zur Verbesserung der Marktanteilsanalyse mit Blick auf Normal- und Sonderpreise“ veröffentlicht.
In dieser Studie wird eine neue Methode zur Dekomposition von Marktanteilen vorgestellt und am Beispiel von Herstellermarken im Wettbewerb mit Handelsmarken empirisch untersucht: Die Autoren zerlegen den Marktanteil von Herstellermarken in einen durch Normalpreise sowie einen durch Sonderpreise entstandenen Marktanteil. So können Verschiebungen innerhalb eines beobachteten Marktanteils aufgedeckt werden. Insbesondere die Veränderung von Produktpreisen und Sonderangeboten führt zu einer Verschiebung innerhalb des Marktanteils zwischen dem Marktanteil von Herstellermarken zu Normal- sowie zu Sonderpreisen. Mit Blick auf die Veränderung des Anteils der Markenvielfalt von Herstellermarken ist keine Verschiebung festzustellen.
Darüber hinaus haben beide gemeinsam einen weiteren Beitrag veröffentlicht, der sich mit der Corona-Pandemie und dem Online-Lebensmitteleinkauf befasst: „The impact of COVID‑19 pandemic restrictions on offline and online grocery shopping: New normal or old habits?“ Dieser Beitrag ist frei verfügbar unter https://link.springer.com/article/10.1007/s10660-022-09658-1
10. Januar 2023 | Presse
Veröffentlichung / Knaup / Philosophie
Gewachsenes und Gemachtes
Sein bioethisches Habilitationsprojekt „Gewachsenes und Gemachtes. Philosophische Grundlegungen und bioethische Perspektiven“ schloss PD Dr. Marcus Knaup an der FernUniversität ab. Bis 2022 war er im Hagener Lehrgebiet Philosophie II, Praktische Philosophie: Ethik, Recht, Ökonomie (Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann) tätig. Inzwischen arbeitet Knaup als Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung am Exzellenzzentrum für Integrative Bioethik im kroatischen Zagreb. Nun hat der wissenschaftliche Verlag Karl Alber seine Forschungsergebnisse als Buch veröffentlicht. Knaups Studie untersucht das Verhältnis zwischen Technik und Natur, Künstlichem und Natürlichem mit Hilfe des Begriffspaars des „Gewachsenen“ und „Gemachten“. Mehr zum Inhalt lesen Sie hier.
Zum Buch:Gewachsenes und Gemachtes. Philosophische Grundlegungen und bioethische Perspektiven, Baden-Baden 2023. Verlagsseite
3. Januar 2023 | br
Publikation / Kubis / Rechtswissenschaft
Verwirkung im Markenrecht
Prof. Dr. Sebastian Kubis (Wilhelm Peter Radt Stiftungslehrstuhl für Bürgerliches Recht, Gewerblichen Rechtsschutz, Internationales Privat- und Zivilprozessrecht) kommt als Experte in der „Europäischen Zeitschrift für Wirtschaftsrecht“ zu einer aktuellen Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zum Markenrecht zu Wort. Dabei geht um die Verwirkung im Markenrecht. Die „Verwirkung“, also der Verlust der Ansprüche an einer Marke, droht, wenn deren Verletzung durch ein anderes, „jüngeres“ Kennzeichen fünf Jahre lang geduldet wurde. Zweifelhaft war bislang, ob jede Abmahnung oder Klageeinreichung zu einer Unterbrechung dieser Verwirkungsfrist führt. Die jüngsten Präzisierungen des EuGH stellen jetzt klar, dass Nachlässigkeiten bei der Rechtsdurchsetzung den Lauf der Verwirkungsfrist nicht aufhalten können.
28. Oktober 2022 | Presse
Gastvorlesung und Kongress / Hoffmann / Philosophie
Hegel in Lateinamerika
Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann (Lehrgebiet Philosophie II, Praktische Philosophie: Ethik, Recht, Ökonomie) hält vom 24. bis zum 28. Oktober 2022 Gastvorlesungen zu „Hegels Lehre vom objektiven Geist" an der Universidad de los Andes in Bogotá, Kolumbien. Die Gastdozentur findet im Rahmen des vom DAAD geförderten Forschungsprojekts „Hegel in Lateinamerika" statt, in dem die Universidad de los Andes und die FernUniversität kooperieren. Im Zentrum stehen Fragen der Rechts- und auch der politischen Philosophie.
Vom 31. Oktober bis zum 4. November 2022 ist Prof. Hoffmann zudem auf dem III. Deutsch-lateinamerikanischen Hegelkongress in Lima und Cusco (Peru), den er gemeinsam mit seinem peruanischen Kollegen Prof. Dr. Miguel Giusti organisiert. Der Kongress hätte eigentlich schon 2020 stattfinden sollen, musste wegen der weltweiten Corona-Pandemie jedoch zweimal verschoben werden. Er findet im Gedenken an Hegels 250. Geburtstag statt und nimmt den Anlass auf, um Hegels Neudeutung von Sinn, Aufgabe und systematischem Aufbau der Philosophie zu vergegenwärtigen und zu diskutieren.
Der Kongress ist eine Initiative von FILORED (Deutsch-Lateinamerikanisches Forschungs- und Promotionsnetzwerk Philosophie), zu dem unter anderem auch die FernUniversitäten in Hagen gehört. Er wird von der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften der FernUniversität gefördert. Insgesamt werden etwa 150 Teilnehmende erwartet, darunter zahlreiche international renommierte Gäste.
24. Oktober 2022 | Presse
Konferenz / Thorbrügge / CATALPA
Berufliche und hochschulische Programmierausbildung im Vergleich
Die 27. jährliche Konferenz über Innovation und Technologie im Informatikunterricht (ITiCSE) der Association for Computing Machinery bot ein internationales Forum, um wichtige Fragen der Informatikausbildung im Zusammenhang mit der Entwicklung, Umsetzung und Bewertung von Studiengängen, Kursen und Didaktik zu diskutieren. Hier stellte Carsten Thorbrügge, wissenschaftlicher Mittarbeiter am Lehrgebiet für Software Technik und Theorie der Programmierung (Prof. Dr. Jörg Desel) und im Forschungzentrum CATALPA, zusammen mit Dr. Natalie Kiesler vom Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation in Frankfurt (DIPF) eine Vergleichsstudie zur beruflichen und hochschulischen Programmierausbildung vor.
Unter dem Motto „Rethinking the Narratives of Early Modern Philosophy“ fand vom 14. bis 16. September an der Universität von Kopenhagen der VI. Internationale Kongress der European Society for Early Modern Philosophy (ESEMP) statt. In mehr als 40 Vorträgen wurden gängige Klischees von frühneuzeitlicher Philosophie hinterfragt. Die mehr als 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen nicht nur aus Europa, sondern auch aus den USA, Kanada, Australien, Südkorea und Israel. Gastgeberin war die aktuelle Präsidentin der Gesellschaft, Prof. Dr. Sabrina Ebbersmeyer.
Die European Society for Early Modern Philosophyist im November 2004 an der FernUniversität von Prof. Dr. Hubertus Busche (Lehrgebiet Philosophie I) und seinem damaligen Mitarbeiter, Stefan Hessbrüggen-Walter, ins Leben gerufen worden. Busche war von 2004 bis 2007 Gründungspräsident der Forschungsgesellschaft und ist seitdem ihr Schatzmeister.
Der Kopenhagener Kongress war gleich zweifach innovativ. Zum einen ging ihm erstmals ein ganztägiger Workshop „ESEMP Young“ voraus, der dem akademischen Nachwuchs Gelegenheit bot, eigene Forschungsprojekte vorzustellen. Zum anderen bewegten sich die Vorträge und Diskussionen – gemäß dem Motto – überwiegend auf einer Metaebene. So wurden die frühneuzeitliche Philosophie selbst wie auch die in der akademischen Forschung geläufigen Stereotype über den frühneuzeitlichen Aufbruch in die Moderne diskutiert. Die gesellschaftlich aktuellen Fragestellungen waren vielfältig: Welche Gründe sprachen für ein Recht der Frauen, studieren zu dürfen? Weshalb aßen die Gründungsfiguren des frühneuzeitlichen Vegetarismus, Descartes, Gassendi und Rousseau, kein Fleisch? In welcher Hinsicht waren einige Aufklärer Rassisten?
Zum neuen Präsidenten der ESEMP wurde Prof. Dr. Martin Lenz gewählt, der den nächsten Kongress 2025 an der Universität in Groningen, Niederlande, ausrichten wird. Obwohl Hubertus Busche als spiritus rector der Forschungsgesellschaft zum 1. März 2024 in den Ruhestand treten wird, beabsichtigt er, auch weiterhin die Zukunft der Community aktiv mitzugestalten.
18. Oktober 2022 | Presse
Auszeichnung / Glawe / China
Preisträgerin beim Sprach- und Kulturwettbewerb „Chinese Bridge“
Sind institutionelle Verbesserungen immer positiv für das Wirtschaftswachstum chinesischer Provinzen? Dieser Frage geht Dr. Linda Glawe, Mitarbeiterin des Makroökonomen Prof. Dr. Helmut Wagner, in ihrem aktuellen Forschungsprojekt „Nonlinearities in the institutions-growth relationship in a dynamic panel data framework: Evidence from China's provinces“ nach. In dem Projekt wird gezeigt, dass es in China eine nichtlineare Beziehung zwischen Institutionen und wirtschaftlicher Entwicklung gibt. Beispielsweise kann es am Anfang von institutionellen Reformen (kurzfristig) zu negativen Wachstumseffekten kommen.
Dr. Linda Glawe stellte ihre Forschung auf verschiedenen renommierten Konferenzen vor, u.a. der Chinese Economist Society (CES) Konferenz sowie der 97. Jahrestagung der Western Economic Association International.
Zudem belegte Dr. Linda Glawe bei dem chinesischen Sprach- und Kulturwettbewerb „Chinese Bridge“ (汉语桥) in Deutschland den 2. Platz. Das Thema des Wettbewerbs lautete: „One World, One Family“. In ihrer in chinesischer Sprache vorgetragenen Rede diskutierte Linda Glawe die Implikationen des Klimawandels und inwiefern Lösungsansätze zur Begrenzung der Erderwärmung eine internationale Zusammenarbeit erfordern. Im Rahmen des künstlerischen Teils des Wettbewerbs präsentierte sie eine tänzerische Darbietung, die Elemente des klassischen und chinesischen Tanzes vereinte.
Zwei Gruppen von FernUni-Studierenden haben mit ihren innovativen Ideen den ersten Platz bei der „IBM Chatbot-Challenge“ erreicht. Die Challenge absolvierten sie innerhalb des Fachpraktikums Data Science. Dieses betreuten Andrea Linxen und Prof. Dr. Christian Beecks aus dem Lehrgebiet Data Science gemeinsam mit den Experten von IBM.
Die Studierenden haben mit Hilfe des IBM Watson Assistent Chatbots (virtuelle Assistenten) für verschiedene Unternehmen erstellt und deren Anwendungsprobleme gelöst, denn die Challenge zielte darauf ab, Studierende mit lokalen Unternehmen zu verbinden.
Die erste Gruppe erstellte einen virtuellen Assistenten für eine Ärztliche Verrechnungsstelle. Diese hatten das Anliegen, Rückfragen von Ärztinnen und Ärzten zu beantworten, die Fragen zu der Erstellung von ihren Rechnungen bei der Leistungsabrechnung haben. Der Chatbot soll dabei helfen, konkrete Fragen zu beantworten oder eine geeignete Kontaktperson zu finden.
Eine Kleinbusvermietung hatte das Problem, dass sie jeden Tag viele Kundenanfragen per Telefon oder E-Mail erhält, die einfach und standardisiert mittels eines FAQ auf der Website beantwortet werden könnten. Dafür erstellten die Studierenden einen Chatbot, um die Kundinnen und Kunden in einen neuen digitalen Prozess einzuführen. Einfache und häufige Fragen werden jetzt direkt auf der Website beantwortet, damit der Kundenservice entlastet werden kann.
14. September 2022 | Presse
Konferenzen / Sonnabend / VWL
Mehr Aufmerksamkeit für Präsentismusstudie
Dr. Hendrik Sonnabend (Lehrstuhl für VWL insbes. Wirtschaftspolitik) hat Ergebnisse der Präsentismusstudie „Presenteeism when employers are under pressure: evidence from a high-stakes environment“, die er zusammen mit Dr. Mario Lackner, Johannes Kepler Universität Linz, durchgeführt hat, bei zwei weiteren Konferenzen vorgestellt.
Präsentismus wird ein Phänomen genannt, bei dem Menschen zur Arbeit gehen, obwohl es aus medizinischer Sicht vernünftiger wäre, zu Hause zu bleiben. Sonnabend und Lackner haben den Zusammenhang von Präsentismus und wechselnder Arbeitsbelastung anhand von Daten aus dem Profi-Fußball untersucht. Die FernUni berichtete bereits ausführlich über die Untersuchung.
PD Dr. Carsten D. Schultz, Akademischer Rat am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing (Prof. Dr. Rainer Olbrich), hat vom 25. bis 26. August an der dritten International Conference on Challenges in Managing Smart Products and Services teilgenommen. Die Konferenz befasst sich mit dem Management von smarten Produkten und Dienstleistungen. Nach virtueller Konferenz im Jahr 2021 wurde in diesem Jahr wieder vor Ort in Bielefeld diskutiert.
Schultz leitete eine Session zur sogenannten Servitization bei Industriegütern. Servitization bezeichnet eine Entwicklung von Geschäftsmodellen unter zunehmender Bedeutung von Dienstleistungen. Selbst stellte er ein Projekt in Zusammenarbeit mit PD Dr. Friederike Paetz von der TU Clausthal vor. Die beiden Forschenden untersuchen die Akzeptanz innovativer Zahlungsmethoden im stationären Einzelhandel. Beispiele für kassenlose Bezahlsysteme sind „Just Walk Out“-Technologien (z. B. Amazon Go) und Gesichtserkennung (z. B. „Smile to Pay“ bei Alibaba).
Das Team des bereits abgeschlossenen DivAdapt-Projekts bei CATALPA – dem Forschungszentrum für adaptive Lerntechnologien – der FernUniversität Hagen hat im Juni einen Erfolg erzielt: Dr. Jan-Bennet Voltmer und seine Kolleg*innen Prof. Dr. Stefan Stürmer (Lehrgebiet Sozialpsychologie), Dr. Natalia Reich-Stiebert und Jennifer Raimann veröffentlichten im hochrangingen Journal „The Internet in Higher Education“ ihr Paper mit dem Titel: „The role of multi-attributional student diversity in computer-supported collaborative learning“.
In dem Paper beschreiben sie ihre Studie zu verschiedenen Diversitätsaspekten von Lerngruppen in computergestützten Lernumgebungen. Die Forschenden untersuchten, wie Diversität (soziodemografisch und aufgabenbezogen) sich auf die Gruppenergebnisse auswirkt: Wenn in einer Gruppe große Unterschiede etwa in der Erfahrung der Lektüre wissenschaftlicher Artikel, mit Online-Kollaboration oder in der Vorerfahrung im Studium herrschten, verstärkte dies den negativen Zusammenhang soziodemografischer Unterschiede mit der Zusammenarbeit. Mit ihrer Studie fanden die Forschenden des DivAdapt-Projekts also eine Risiko-Konstellation die aktive Intervention erfordert.
Wirtschaftswachstum und Entwicklung in China, Südkorea und Japan
Dr. Michael Murach und Prof. Dr. Helmut Wagner haben einen Artikel in der Zeitschrift „Structural Change and Economic Dynamics“ veröffentlicht. Darin analysieren und vergleichen sie die Muster von Wirtschaftswachstum und Entwicklung in China, Südkorea und Japan in der Nachkriegszeit. Die geografische Nähe und kulturelle Verwandtschaft zwischen den drei Ländern lassen einen analytischen Vergleich als sinnvoll erscheinen. Darüber hinaus sind Südkorea und Japan zwei der wenigen Volkswirtschaften, die in kurzer Zeit von einem mittleren auf ein hohes Einkommensniveau aufgestiegen sind und somit potenziell wertvolle Lehren für China bieten. Die Autoren verwenden Cobb-Douglas-Produktionsfunktionen, um die langfristigen Gleichgewichtsbeziehungen zwischen Pro-Kopf-BIP, Kapital und Arbeit mit Hilfe von kointegrierten vektorautoregressiven (CVAR) Modellen zu bewerten. Sie zeigen, dass solche Gleichgewichtsbeziehungen für alle drei Länder nicht zurückgewiesen werden können, wobei die Evidenz für China und Südkorea stärker ist als für Japan. Sie stellen eine auffallende Ähnlichkeit zwischen den Erfahrungen in Südkorea und China fest, was darauf hindeutet, dass China in der Lage sein könnte, wie Südkorea ein hohes Einkommen zu erzielen.
Murach, M., Wagner, H., Kim, J. and Park, D. (2022): Trajectories to high income: comparing the growth dynamics in China, South Korea, and Japan with conintegrated VAR models. In: Structural Change and Economic Dynamics. doi: https://doi.org/10.1016/j.strueco.2022.06.007
30. August 2022 | Presse
Konferenz / Sonnabend / Wirtschaftspolitik
Kundendiskriminierung auf dem Spielfeld
Dr. Hendrik Sonnabend (Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbes. Wirtschaftspolitik) hat auf der 13th Conference of the of the European Sport Economics Association (ESEA) in Helsinki (24. bis 26. August 2022) einen Vortrag mit dem Titel „Customer Discrimination in the Field: Supporters’ Right-Wing Political Attitudes and Ethnic Team Composition in German Professional Soccer“ gehalten. In diesem Projekt (zusammen mit Ulf Rinne, IZA Bonn, und Leonie Wolters, FernUni Hagen) untersucht Sonnabend den kausalen Effekt von Kundendiskriminierung (customer discrimination) auf Einstellungsentscheidungen am Arbeitsmarkt. Konkret interpretieren sie den mit der Bundestagswahl von 2017 vollzogene Wandel der „Alternative für Deutschland“ zur rechtspopulistischen und rechtsextremen Partei als „kostengünstige“ Möglichkeit, migrationsfeindliche Meinungen zu äußern. Sie zeigen, dass sich der Anteil weißer (deutscher) Spieler in den – stärker von lokalen Märkten abhängigen – Drittligateams im Männerfußball im Vergleich zu den Teams aus den Topligen infolge dieser Offenlegung extremer Ansichten erhöht hat. Zudem lässt sich der Anteil eben dieser Gruppe mit dem Wahlerfolg der AfD auf Wahlbezirksebene erklären. Übereinstimmend mit den theoretischen Modellen zur Kundendiskriminierung scheint eine Änderung der ethischen Zusammensetzung den Teams mindestens nicht zu schaden und kann mit Blick auf die Zuschauerzahlen sogar eine nützliche Strategie sein.
Ein Foto der Konferenz gibt es auch auf Hendrik Sonnabends Twitter-Account @Hensonn22.
30. August 2022 | Presse
Publikation / Tausendpfund / Kultur- und Sozialwissenschaften
Quantitative Datenanalyse
In zweiter Auflage ist das Buch „Quantitative Datenanalyse. Eine Einführung mit SPSS“ erschienen. Das Buch von PD Dr. Markus Tausendpfund (Quantitative Methoden) bietet eine Einführung in die quantitative Datenanalyse mit dem Statistikprogramm SPSS. Dabei werden Kenntnisse vermittelt, um einfache Analysen selbstständig durchführen zu können. Dazu gehören der Download von Sekundärdatensätzen, die sachgemäße Kodierung von Variablen (Datenaufbereitung), die uni- und bivariate Datenanalyse sowie multivariate Analyseverfahren. Für eine möglichst praxisnahe Darstellung werden die einzelnen Analysen auf Basis der ALLBUS-Daten 2018 illustriert. Dabei werden die zentralen Befehle (Syntax) vorgestellt, die für die Datenanalyse mit SPSS erforderlich sind.
Tausendpfund, Markus. 2022. Quantitative Datenanalyse. Eine Einführung mit SPSS. Wiesbaden: Springer VS. [2. Auflage]
Philipp Brüggemann und Prof. Dr. Rainer Olbrich vom Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, inbes. Marketing, wurden auf der Konferenz „Recent Advances in Retailing and Consumer Science” in Baveno/Italien mit dem „Elsevier Prize for most innovative Paper“ ausgezeichnet. Auf der Konferenz wurden über 100 Forschungsprojekte von Forschenden aus der ganzen Welt vorgestellt. Im Rahmen der Konferenz wurde der Beitrag von Brüggemann und Olbrich mit dem Titel „Dividing the Market Share of National Brands and Private Labels: The Influence of Regular Prices and Promotional Prices” als einziger Beitrag mit einem Preis ausgezeichnet.
In dem Beitrag wird eine neue Methode vorgestellt und angewendet, die es ermöglicht, Verschiebungen innerhalb des Marktanteils von Herstellermarken zwischen Absätzen zu Normal- und zu Sonderpreisen zu analysieren. Brüggemann forscht unter anderem zu diesem Thema und der Methode. Beides vertieft er in seiner Dissertationsschrift.
Judith Sarah Preuß erhielt bei der Network Gender & STEM Conference 2022 für das Poster „A 'chilly climate' for female international students in STEM? An intersectional perspective on the determinants of sense of university belonging amongst international students in Germany in STEM and non-STEM subjects“ den 2. Preis des Poster Awards. Der Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit Dr. Julia Zimmermann und Prof. Dr. Kathrin Jonkmann erstellt.
Die Auswahlkommission (Rebecca Lazarides, Universität Potsdam, Germany; Penelope Watson, The University of Auckland, New Zealand; and Helen M. G. Watt, The University of Sydney, Australia) bewertete die eingereichten Poster anhand von Relevanz, Layout und inhaltlicher Qualität (Klarheit, Design, Methoden, durch Ergebnisse gestützte Schlussfolgerungen) sowie der (Video-) Präsentation. Überreicht wurde der Preis von Jacquelynne S. Eccles im Rahmen der Konferenz, welche vom 21. bis 23. Juli 2022 an der Universität der Bundeswehr München stattfand.
Judith Sarah Preuß forscht im Lehrgebiet Bildungspsychologie (Prof. Dr. Kathrin Jonkmann) im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts InterMINT zu psychologischen Bedingungsfaktoren des Studienerfolgs internationaler (MINT-) Studierender in Deutschland und betrachtet diese insbesondere aus einer Perspektive der Intersektionalität.
8. August 2022 | Presse
Auszeichnung / Schultz / BWL
Best Innovation Paper Award
Für seinen Beitrag „Advertising Value of Gaming Influencers“ erhielt PD Dr. Carsten D. Schultz auf der 23. International Conference on Electronic Commerce“ den Best Innovation Paper Award. Die Konferenz fand vom 22. bis 23. Juni 2022 in Daegu, Südkorea statt.
Carsten D. Schultz erforscht am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing (Prof. Dr. Rainer Olbrich) verschiedene Instrumente des digitalen Marketing und Auswirkungen digitaler Technologien. In der Untersuchung konnte er zeigen, dass die Wirkung von Markenwerbung im Kontext von Gaming-Streams in den Dimensionen Unterhaltung, Information und Glaubwürdigkeit begründet ist. Der in der Wahrnehmung positive Kontext überträgt sich hierbei auf die Zuschauenden und wird durch die Übereinstimmung zwischen Marke und Influencer positiv beeinflusst. Durch die vergleichsweise kleinen Werbeeinblendungen empfinden die Zuschauenden die Markenbotschaften als weniger aufdringlich.
22. Juli 2022 | Presse
Publikation / Glawe / VWL
Bildungsquantität ist nicht gleich Bildungsqualität
Die Konvergenz des Humankapitals ist eine wichtige Voraussetzung für das Erreichen der Einkommenskonvergenz in der Europäischen Union; bisher fehlte es jedoch an empirischen Studien zu diesem Thema. In einem neuen Artikel untersuchen Dr. Linda Glawe und Prof. Carlos Mendez (Nagoya Universität, Japan) die Dynamik der Humankapitalkonvergenz innerhalb der EU im Zeitraum 1990–2016 unter Verwendung eines nichtlinearen dynamischen Faktormodells. Während die EU Mitgliedsstaaten bezüglich der Bildungsquantität (gemessen an den durchschnittlichen Schuljahren) absolute Konvergenz aufweisen, werden bezüglich der Bildungsqualität („Lernen“, gemessen an Testergebnissen) vier Konvergenzclubs identifiziert; die Divergenz zwischen diesen vier Clubs nimmt im Laufe der Zeit zu. Eine anschließende Analyse der Determinanten dieser Humankapital-Clubs zeigt, dass institutionelle sowie Lern-Spillover-Effekte zwischen den EU Mitgliedsstaaten entscheidend dafür sind, ob sich ein Land auf einem hohen oder niedrigen Humankapitalpfad befindet. Im Rahmen des Artikels werden auch die Bildungsreformen verschiedener EU-Länder diskutiert und miteinander verglichen.
Der Artikel „Schooling Ain’t Learning in Europe: A Club Convergence Perspective“ wurde im Journal Comparative Economic Studies publiziert und kann unter folgendem Link kostenlos heruntergeladen werden: https://link.springer.com/article/10.1057/s41294-022-00194-3
Das soziale Netzwerk „Chance for Science“ trifft sich am 8. und 9. September online zu einer Konferenz für vom Ukraine-Krieg betroffene Akademikerinnen und Akademiker. Zusammen mit Prof. Dr. Anja Geigenmüller von der TU Ilmenau moderiert Philipp Brüggemann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing, bei dieser Konferenz die Business Session. Studierende, Akademikerinnen und Akademiker sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen, können ihre wissenschaftlichen Arbeiten – Auszüge aus Doktor- und Masterarbeiten oder aktuellen Forschungsprojekten – in kurzen, fachlichen Sessions vorstellen.
Über die Plattform www.chance-for-science.de sollen geflüchtete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler leichter Zugang zur Wissenschaft und zu Kolleginnen und Kollegen in Deutschland. Das Netzwerk geht auf eine Initiative von Prof. Dr. Carmen Bachmann an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig zurück.
19. Juli 2022 | aw
Publikation / Tausendpfund / Kultur- und Sozialwissenschaften
Forschungsstrategien in den Sozialwissenschaften
Trotz unterschiedlicher Themen und Fragestellungen sind Forschende und Studierende bei der Durchführung eines Forschungsprojekts immer wieder mit vergleichbaren Herausforderungen konfrontiert: Eine relevante Forschungsfrage muss entwickelt und der meist umfangreiche Forschungsstand prägnant präsentiert werden. Daran anknüpfend müssen die zentralen Konzepte eines Forschungsprojekts spezifiziert und valide Operationalisierungen dieser Konzepte entwickelt werden. Schließlich müssen Untersuchungsobjekte ausgewählt und die geeignete Untersuchungsmethode festgelegt werden. Das Lehrbuch „Forschungsstrategien in den Sozialwissenschaften“, dessen Herausgeber Dr. Markus Tausendpfund ist, behandelt die typischen Herausforderungen eines sozialwissenschaftlichen Forschungsprojekts und bietet Informationen, um diese Herausforderungen (besser) meistern zu können.
Tausendpfund, Markus, Hrsg. 2022. Forschungsstrategien in den Sozialwissenschaften. Eine Einführung. Wiesbaden: Springer VS.
Auf der Jubiläumskonferenz „50 Jahre SRU: Umweltpolitik für das 21. Jahrhundert“ diskutierten Fachleuten aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft über die Zukunft der Umweltpolitik. Prof. Dr. Annette Elisabeth Töller, Leiterin des Lehrgebiets für Politikfeldanalyse und Umweltpolitik, gehört dem Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) der Bundesregierung an, der eine der ältesten Institutionen wissenschaftlicher Beratung für die deutsche Umweltpolitik ist. Sie moderierte das Panel „Beeinflussung individuellen Verhaltens und die politischen Fallstricke“: Die Diskussion ging unter anderem darum, wie es gelingen kann, gesellschaftlich akzeptable, sozialverträgliche und politisch durchsetzbare Maßnahmen für individuelle Verhaltensänderungen zu etablieren, die im politischen Prozess bestehen.
Expertinnen und Experten aus Wissenschaften und Politik tauschten sich im Juni im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zum Thema „Resilienz von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft durch Krisenvorhersage stärken – Lehren aus der Coronakrise“ aus. Die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Annette Elisabeth Töller von der FernUniversität in Hagen adressierte die Interaktion von Wissenschaft und Politik. „Nicht immer, wenn man politisch handeln muss, hat man schon wissenschaftliche Evidenz“, benannte sie eines der Probleme. Politische Prozesse seien sehr stark situativ gesteuert. Es sei wichtig, transparent mit der Bevölkerung zu kommunizieren, um deutlich zu machen, wie weit wissenschaftliche Expertise geht, was sie leisten kann und was nicht.
Philipp Brüggemann präsentierte eine Untersuchung mit dem Titel „The Impact of Pandemic Restrictions on Offline and Online Grocery Shopping Behavior – New Normal or Old Habits?“. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Rainer Olbrich zeigte Brüggemann, wie sich die Pandemie auf das Einkaufsverhalten auswirkt: Demnach kaufen 93 Prozent der untersuchten Haushalte weiterhin im stationären Einzelhandel. Lediglich ein kleiner Anteil nutzt die Möglichkeiten des digitalen Handels auch nach den bisherigen Quarantänebeschränkungen.
Christian Koch stellte die Ergebnisse einer Untersuchung mit Koautor Prof. Dr. Michael Hartmann, Hochschule Coburg, vor. In der quantitativen Analyse „The Impact of a Company Website and its Perceived Quality on the Buying Intention in B2B-Settings“ finden die Autoren, dass die Unternehmenswebsite ihren größten Effekt auf die Kaufabsicht von Konsumenten in den ersten Phasen des Kaufprozesses aufweist. Dabei steigt der Einfluss der Website auf die Kaufabsicht, je höher deren Qualität wahrgenommen wird.
Privatdozent Dr. Carsten D. Schultz untersucht in der mit Björn Gorlas entstandenen Studie, sogenannte Magic Mirrors. Unter Magic Mirrors werden ‚intelligente‘ Spiegel verstanden, die im Sinne der sogenannten Augmented Reality digitale Informationen zusätzlich zum realen Spiegelbild integrieren. Beispielsweise kann so virtuell Kleidung anprobiert werden. Basierend auf den empirischen Ergebnissen können diese Magic Mirrors zum Kauf von komplementärem Produkte anregen.
Als nächstes vertreten Olbrich und Brüggemann den Lehrstuhl und die FernUniversität in Hagen auf der 28. Recent Advances in Retailing and Consumer Science Conference vom 23. bis 26. Juli 2022 in Baveno, Italien. Der Beitrag trägt den Titel „Dividing the Market Share of National Brands and Private Labels: The Influence of Regular Prices and Promotional Prices”.
Auf dem 7. French-Austrian-German Workshop on Consumer Behavior wird der Beitrag „What Drives the Use of Digital Voice Assistants for Shopping? Consumer Benefits and Identification with the Operator Brand” unter Mitwirkung von Schultz vorgestellt. Der Workshop findet in Saarbrücken vom 3. bis 6. Juli 2022 statt.
5. Juli 2022 | aw
Veröffentlichungen / Pauly / Rechtswissenschaft
Quarantäne und Urlaubsnachgewährung
Michael Pauly, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht und Rechtsvergleichung der FernUniverstität in Hagen (Prof. Dr. Kerstin Tillmanns) hat zwei Urteilsanmerkungen in der renommierten arbeitsrechtlichen Fachzeitschrift „DER BETRIEB“ veröffentlicht. Beide Beiträge erschienen in Zusammenarbeit mit Friedrich Wächter, Wissenschaftlicher Mitarbeiter eines Bundestagsmitglied und Doktorand an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Im ersten Beitrag, der in der Zeitschrift DB 2022, 402, veröffentlicht wurde, kommentieren die beiden Autoren zustimmend eine Entscheidung des Landesarbeitsgerichts (LAG) Düsseldorf vom 15.10.2021 – 7 Sa 857/21. Diese zeigt, dass eine Urlaubsnachgewährung eines Arbeitnehmers bei COVID-19-Quarantäne nur bei einer ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zu erfolgen hat. Im Mittelpunkt der Entscheidung stand die zutreffende Ablehnung einer analogen Anwendung des § 9 BUrlG.
Der zweite Beitrag in der DB 2022, 1261, befasste sich mit einer Entscheidung des LAG Hamm vom 27.01.2022 – 5 Sa 1030/21. In dieser wurde entgegen der einhelligen Meinung der Rechtsprechung angenommen, es bedürfe keiner Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für die Urlaubsnachgewährung, da § 9 BUrlG analog anwendbar sei. Danach bekäme man nach behördlich angeordneter Quarantäne seinen Urlaub zurück. In ihrem Beitrag gelangen die Autoren zu einem anderen Ergebnis und erklären, weswegen die Entscheidung des Gerichts aus ihrer Sicht nicht zu überzeugen vermag.
27. Juni 2022 | Da
Fachzeitschrift / D²L² / Digitalisierung
D²L²-Forscher:innen geben Sammelband heraus
Natalia Reich-Stiebert, Jennifer Raimann, Carsten Thorbrügge und Len Ole Schäfer aus dem Forschungsschwerpunkt D²L² haben im Sommer 2021 die Jahrestagung des Jungen Forums für Medien und Hochschulentwicklung (JFMH) im virtuellen Format an der FernUniversität in Hagen organisiert. Nun erscheint ein Sammelband mit allen Beiträgen der Tagung in „Medienpädagogik - Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung“, herausgegeben von der D²L²-Nachwuchsgruppe.
Insgesamt 15 Beiträge finden sich in dem Heft mit dem Titel „Digitalisierung als Katalysator für Diversität an Hochschulen et vice versa”. Alle sind im sogenannten Shepherding-Verfahren entstanden: Jede Autorin und jeder Autor hatte während des gesamten Veröffentlichungsprozesses jeweils einen Mentor oder eine Mentorin an der Seite. Auf diese Weise profitieren die Nachwuchswissenschaftler:innen insbesondere für künftige Publikationen. Der letzte Beitrag des Sammelbands beschäftigt sich mit diesem Mentoring-Verfahren. Hier gibt es auch eine Checkliste, an der sich künftige Mitglieder des JFMH orientieren können.
Nichtlineare Beziehung zwischen Institutionen und wirtschaftlicher Entwicklung
Dr. Linda Glawe, Mitarbeiterin des Makroökonomen Prof. Dr. Helmut Wagner, stellte das aktuelle Forschungsprojekt „Nonlinearities in the institutions-growth relationship in a dynamic panel data framework: Evidence from China's provinces“ auf zwei renommierten französischen Konferenzen vor: beim 21. Journées Louis-André Gérard-Varet (LAGV, 6. bis 8. Juni 2022) virtuell sowie vor Ort in Dijon beim 70. Kongress der French Economic Association (AFSE, 14. bis 16. Juni 2022). In dem Projekt wird gezeigt, dass institutionelle Verbesserungen nicht immer einen positiven Effekt auf die Wachstumsraten chinesischer Provinzen haben, sondern dass es vielmehr eine nichtlineare Beziehung zwischen Institutionen und wirtschaftlicher Entwicklung gibt.
In Provinzen mit einem noch verhältnismäßig geringen Grad an institutioneller Qualität können z.B. informelle Substitute wie das „Relational Contracting“ existieren, bei dem man auf langfristige Vertrauensbeziehung setzt. Kommt es nun zu institutionellen Verbesserungen, können derartige informelle Kanäle gestört werden. Die Gewinne aus den institutionellen Reformen (z.B. hinsichtlich verbesserter Anreizstrukturen und daraus resultierender Produktivitätssteigerungen) können diese Effizienzverluste nicht sofort ausgleichen. Nachdem diese Anfangsschwierigkeiten überwunden sind, ist jedoch ein positiver Effekt der institutionellen Verbesserung auf das Wachstum zu konstatieren.
Bei Provinzen, die bereits einen vergleichsweise hohen Entwicklungsstand erreicht haben, kann man dann ab einem gewissen Punkt abnehmende Grenzerträge der Institutionenqualität feststellen, da das Potential an relativ einfach umsetzbaren Reformen bereits ausgeschöpft ist. Komplexere institutionelle Reformen können dahingegen kostspielig werden und einen stark verzögerten positiven Effekt aufweisen.
22. Juni 2022 | Da
Konferenz / Schultz / BWL
Paper vorgestellt: Kaufentscheidung von „Smart Speakern”
PD Dr. Carsten D. Schultz, Akad. Rat am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing (Univ.-Prof. Dr. Rainer Olbrich), hat auf der diesjährigen Konferenz der European Marketing Academy vom 24. bis 27. Mai in Budapest ein Paper präsentiert: „Extraverts love Alexa, Neurotics adore Google: Personality as a Determinant for Smart Speaker Brand Preferences ”. Die Tagung, an der über 700 Delegierte teilgenommen haben, zählt zu den bedeutendsten Marketing-Konferenzen weltweit.
In Zusammenarbeit mit PD Dr. Friederike Paetz (Technische Universität Clausthal) untersucht Schultz in der Studie den Einfluss von Persönlichkeitsmerkmalen auf die Kaufentscheidung von sogenannten Smart Speakern. Smart Speaker nutzen digitale Sprachassistenten, wie Alexa von Amazon, Siri von Apple oder Google Assistant, die mit Hilfe einer integrierten Sprachsoftware verbal geäußerte Fragen von Nutzenden – unter Einsatz von künstlicher Intelligenz – interpretieren und beantworten können. Die Präferenzen der Konsumentinnen und Konsumenten werden im Rahmen der Kaufentscheidung sowohl von Preis und Marke der Smart Speaker als auch von eigenen Persönlichkeitsmerkmalen beeinflusst.
Mit dem Titel „The Use of Voice Assistants for Online Shopping: Consumers’ Benefits and their Trust in and Identification with the Operator Brand“ stellte Carsten Schultz außerdem das gemeinsame Projekt mit Kollegen der Universität des Saarlandes (Univ.-Prof. Dr. Bastian Popp, Florian Weyerhäuser und Linus Halberstadt) vor. Neben der Bedeutung von Vertrauen in die Marke stellt diese Untersuchung die funktionalen, hedonischen und symbolischen Nutzenaspekte digitaler Sprachassistenten heraus, die diesen Geräten zum Online-Einkauf durch Konsumentinnen und Konsumenten zugewiesen werden.
9. Juni 2022 | aw
Veröffentlichung / Brüggemann / Marketing
Lebensmittel online und offline kaufen
Wie unterscheiden sich ‚auch online‘ und ‚ausschließlich offline‘ kaufende Haushalte im Lebensmittelhandel? Philipp Brüggemann (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing) untersuchte zusammen mit Prof. Dr. Koen Pauwels (Northeastern University, Boston) Unterschiede zwischen ‚auch online‘ und ‚ausschließlich offline‘ einkaufenden Haushalten am Beispiel des Lebensmittelhandels. Erste Ergebnisse dieser Studie wurden in einem Sammelwerk veröffentlicht und werden im Juni auf einer Konferenz vorgestellt.
Die empirischen Ergebnisse liefern u. a. folgende Erkenntnisse: ‚Auch online‘ einkaufende Haushalte sind jünger, leben in kleineren Haushalten mit weniger Kindern und haben ein geringeres Einkommen als ‚ausschließlich offline‘ einkaufende Haushalte. Darüber hinaus haben sie ein geringeres Preisbewusstsein, eine höhere Markenpräferenz und kaufen online vergleichsweise mehr Herstellermarken. Außerdem haben ‚auch online‘ einkaufende Haushalte eine positivere Einstellung gegenüber Bio- und Fairtrade-Produkten und kaufen online auch tatsächlich vergleichsweise mehr Bio- und Fairtrade-Produkte.
Auszeichnung / Beierle, von Berg und Sanin / Wissensbasierte Systeme
Best Paper Award
Auf der internationalen KI-Konferenz „The 35th International FLAIRS Conference“ in Floria (USA) im Mai 2022 haben Prof. Dr. Christoph Beierle, Lehrgebiet Wissensbasierte Systeme, sein Doktorand Martin von Berg und Arthur Sanin (studentische Hilfskraft) für den Beitrag
„Christoph Beierle, Martin von Berg, Arthur Sanin: ‚Realization of Skeptical C-Inference as a SAT Problem‘“
den „Best Paper Award“ erhalten.
Darin beschäftigen sich die Autoren mit einer Methode zur Modellierung plausibler Schlussfolgerungen und deren effizienter Realisierung unter Einsatz aktueller SAT-Solver.
27. Mai 2022 | Presse
Konferenz / Sonnabend / VWL
Präsentismusstudie in Minneapolis vorgestellt
Nach Minneapolis zum Jahrestreffen der Society of Labor Economists (SOLE) ging es für FernUni-Forscher Dr. Hendrik Sonnabend (Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftspolitik) vom 6. bis zum 7. Mai. Im Rahmen der Konferenz stellte er das Forschungsprojekt mit dem Titel „Presenteeism when employers are under pressure: evidence from a high-stakes environment“ (zusammen mit Dr. Mario Lackner, Johannes Kepler Universität Linz) vor. Präsentismus wird ein Phänomen genannt, bei dem Menschen zur Arbeit gehen, obwohl es aus medizinischer Sicht vernünftiger wäre, zu Hause zu bleiben. Hendrik Sonnabend hat es anhand von Daten aus dem Profi-Fußball untersucht. Die FernUni berichtete bereits ausführlich über die Untersuchung.
Erneut wurde Dr. Christoph Hintzen für seine Dissertationsschrift ausgezeichnet. Sie trägt den Titel „Deutsche Outbound-Investitionen in der digitalen Wirtschaft − eine steuerplanerische Analyse unter besonderer Berücksichtigung der Standortwahl sowie weiterer sachverhaltsgestaltender Aktionsparameter“. Hintzen erhielt den „Förderpreis Internationales Steuerrecht“ der Bundessteuerberaterkammer (BStBK). Die Verleihung des Förderpreises fand im Rahmen des Deutschen Steuerberaterkongresses in Berlin statt. Christoph Hintzen war von April 2015 bis Februar 2021 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Betriebswirtschaftliche Steuerlehre an der FernUniversität in Hagen. Er wurde im Jahr 2020 promoviert. Zuletzt wurde er mit dem renommierten Förderpreis des Vereins „Nürnberger Steuergespräche“ ausgezeichnet.
18th Workshop on Numerical Methods for Problems with Layer Phenomena
Mehr als 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen zum dreitägigen „18th Workshop on Numerical Methods for Problems with Layer Phenomena“, den das Lehrgebiet Numerische Mathematik (Prof. Dr. Torsten Linß) an der FernUniversität in Hagen organisierte. Im Fokus der gemeinsamen Arbeit stand die theoretische Untermauerung von Algorithmen und numerischen Verfahren zur Simulation physikalisch-technischer Prozesse in der Strömungsmechanik, insbesondere von Grenzschichtphänomenen. Grenzschichten sind dabei geometrisch sehr kleine Bereiche, in denen sich das Lösungsverhalten aber stark ändert, etwa bei der Umströmung von Flugkörpern. Die Simulation mittels numerischer Software erfordert daher speziell angepasste Verfahren.
Torsten Linß bedauerte, dass wegen der Pandemie weniger Kolleginnen und Kollegen kamen als sonst, auch fehlten wegen des Ukraine-Krieges russische Mathematikerinnen und Mathematiker.
25. April 2022 | Da
Veröffentlichung / Löwe und Sonnabend / VWL
Geschlechtsspezifische Vorbilder und frühe Berufsentscheidungen
Mädchen, die in der 10. Klasse eine Mathematiklehrerin haben, wählen mit signifikant höherer Wahrscheinlichkeit Mathematik als Leistungskurs als Mädchen, die von einem männlichen Lehrer unterrichtet werden. Das Geschlecht der Lehrkräfte spielt demnach eine Rolle bei der Fächerwahl, wobei Mädchen stärker auf gleichgeschlechtliche Vorbilder reagieren als Jungen. In einem Artikel zum Thema befassen sich FernUni-Absolventin Monique Löwe und Dr. Hendrik Sonnabend (Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftspolitik) zusammen mit Dr. Ulf Rinne (Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit, Bonn) mit geschlechtsspezifischen Vorbildern und frühen Berufsentscheidungen. Bereits in ihrer Bachelorarbeit an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft beschäftigte sich Monique Löwe mit dem Einfluss von Vorbildern auf den Berufswunsch von Schülerinnen und Schülern. Für ihre Arbeit wurde sie mit dem Preis der Gesellschaft der Freunde der FernUniversität ausgezeichnet. Die Ergebnisse sollen darauf aufmerksam machen, „dass es für die berufliche Entwicklung junger Frauen und Mädchen durchaus entscheidend sein kann, wenn sie ein Vorbild haben, an dem sie sich orientieren können“, resümierte sie. Das ganze Interview lesen.
Monique Löwe, Ulf Rinne & Hendrik Sonnabend (2022) Gender role models and early-career decisions, Applied Economics Letters, DOI: 10.1080/13504851.2022.2066618
Die FernUni-Rechtswissenschaftlerin Dr. Anna-Katharina Suzuki-Klasen war jüngst an der Anfertigung der ersten vollständigen deutschsprachigen Übersetzung des allgemeinen Teils des neuen japanischen Zivilgesetzbuches beteiligt, das am 1. April in Kraft getreten ist. Nachdem im Jahr 2020 eine umfassende Reform des japanischen Zivilrechts die bestehenden deutschsprachigen Übersetzungen obsolet gemacht hatte, liegt nun wieder eine deutsche Fassung vor, die den aktuellen Stand des japanischen Rechts widerspiegelt.
Deutschsprachige Forscher:innern und Praktiker:innen , die sich mit dem japanischen Recht beschäftigen, erhalten nun erstmalig Zugriff auf eine deutschsprachige Fassung des kompletten Gesetzestextes. Durch die Gegenüberstellung von japanischem Original und deutscher Übersetzung bietet diese Ausgabe auch einen Mehrwehrt für Lesende, die ihre Kenntnisse des juristischen Fachvokabulars der japanischen Sprache vertiefen möchten.
Erschienen ist die Übersetzung in dem Band „Das reformierte japanische Schuldrecht: Erläuterungen und Text“ von Keizo Yamamoto und Gabriele Koziol.
Mit einer Festschrift überraschten ehemalige Schülerinnen und Schüler, die alle an der FernUniversität in Hagen promoviert wurden, Prof. Dr. Dieter Schneeloch aus Anlass seines 80. Geburtstages. Das im Vahlen-Verlag erscheinende Werk „Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung – Aktuelle Entwicklungen“ wird von Dr. Guido Patek, Dr. Verena Verhofen, Dr. Katrin Lazarz und Dr. Melanie Frieling herausgegeben. Die 14 Beiträge greifen aktuelle Themen zur Steuerlehre, Rechnungslegung oder Wirtschaftsprüfung – also dem Lehr- und Forschungsgebiet von Dieter Schneeloch – auf.
Überreicht wurde die Festschrift im Rahmen einer kleinen hybriden Feierstunde in der FernUniversität, zu der auch externe Teilnehmende zugeschaltet waren.
Dieter Schneeloch kam 1978 als Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Steuer- und Prüfungswesen nach Hagen. Hier begann er sofort, das Schwerpunktfach „Betriebswirtschaftliche Steuerlehre“ aufzubauen. Heute leitet der Emeritus noch die Abteilung für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre im Centrum für Steuern und Finanzen (CSF).
Institutionelle Qualität in China differenziert betrachten
Es ist mittlerweile eine allgemein anerkannte Tatsache, dass gute Institutionen entscheidend für Wirtschaftswachstum und Entwicklung sind. Doch erst in jüngster Zeit wurden die Auswirkungen dieses grundlegenden Wachstumstreibers für die wohl eindrucksvollste wirtschaftliche Erfolgsgeschichte des letzten Jahrhunderts untersucht: die chinesische Wirtschaft. China stellt eine besonders interessante Fallstudie dar, da es oft als Ausnahme betrachtet wird, weil es trotz relativ geringer institutioneller Qualität über mehrere Jahrzehnte hinweg zweistellige Wachstumsraten erzielt hat.
Neue empirische Erkenntnisse deuten jedoch darauf hin, dass das Bild innerhalb Chinas differenzierter ist und dass die institutionelle Qualität tatsächlich eine wichtige Rolle für die Wirtschaftsleistung einer Provinz spielt.
In unserem Kapitel fügen wir dieser Diskussion weitere Argumente hinzu, indem wir uns auf den Effizienzindex der Regierung als Stellvertreter für die institutionelle Qualität konzentrieren. Anhand einer 2SLS-Regression zeigen wir, dass die institutionelle Qualität einen hochsignifikanten positiven Einfluss auf das Pro-Kopf-Einkommen der Provinzen hat und damit die beiden verbleibenden tiefgreifenden Determinanten, Integration und Geografie, übertrumpft, die nur einen indirekten Effekt über die Institutionen haben. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die politischen Entscheidungsträger – um das Wachstum in der Zukunft aufrechtzuerhalten und somit eine anhaltende Wachstumsverlangsamung zu vermeiden – diesem wichtigen Wachstumsmotor mehr Aufmerksamkeit schenken sollten, der immer noch ein großes Potenzial für die Schaffung von Wachstum in den Provinzen hat, die derzeit in Bezug auf die institutionelle Qualität im Rückstand sind.
„New Evidence on the Impact of Institutions on Economic Development in China”, erschienen in dem Buch „Institutional Change and China Capitalism”, hrsg. von A. Le Riche, A. Parent und L. Zhang, April 2022 im Verlag World Scientific, S. 137-161 (Chapter 6 des Buches). DOI: https://doi.org/10.1142/9781800611238_0007
08. April 2022 | Presse
Publikation / Suzuki-Klasen / Japanisches Recht
Vertragsabschlüsse im Vergleich
In ihrer Dissertationsschrift unter dem Titel „A Comparative Study of the Formation of Contracts in Japanese, English, and German Law“ untersucht Dr. Anna Katharina Suzuki-Klasen (Abteilung für Japanisches Recht) von der FernUniversität deutsche, englische und japanische Vertragsschlussregelungen. Sie liefert damit einen wichtigen und spannenden Beitrag zur vergleichenden Rechtswissenschaft des Vertragsrechts, mit besonderem Fokus auf die Anforderungen nach Angebot und Annahme, Rechtbindungswillen und weiteren Voraussetzungen. Ihr besonderes Forschungsinteresse gilt darüber hinaus der Rolle, die Unterschriften und Siegel beim Vertragsschluss in den behandelten Rechtsordnungen jeweils einnehmen. Gerade im japanischen Raum kommt der Praxis des Siegelns von Verträgen eine besondere Bedeutung zu. Dr. Suzuki-Klasen geht bei ihrer Forschung über rechtswissenschaftliche Analyseansätze hinaus und bezieht auch soziokulturelle Erklärungsansätze mit ein. Ihr Buch richtet sich dabei in gleichem Maße an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie rechtliche Praktikerinnen und Praktiker.
Suzuki-Klasen, A. K. (2022). A Comparative Study of the Formation of Contracts in Japanese, English, and German Law. doi.org/10.5771/9783748911777
1. April 2022 | Presse
Konferenz / Sonnabend / VWL
Selbstüberschätzung bei Männern und Frauen
Wer neigt eher zur Selbstüberschätzung – Männer oder Frauen? Über Forschungsergebnisse zu Geschlechterunterschieden bei selbstgesetzten Zielen hat Dr. Hendrik Sonnabend (Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftspolitik) auf der COPE 2022 in Aarhus berichtet. Einblicke gewährte der FernUni-Forscher in ein gemeinsames Forschungsprojekt mit Dr. Mario Lackner (Universität Linz) und Dr. Bastian Westbrock (Universität Hamburg) zum Apnoetauchen – das Tauchen mit nur einem Atemzug – unter dem Titel „Gender differences in goal-setting behaviour in high-stakes competitions: evidence from freediving contests“. Die 24. Konferenz „Colloquium on Personnel Economics” (COPE) der Universität Aarhus fand vom 16. bis 18. März statt. Das Colloquium on Personnel Economics (COPE) begann 1998 als jährliche Konferenz deutschsprachiger Personalökonomen und wandelte sich 2010 zu einer internationalen Konferenz, an der internationale Forscher teilnehmen, die in der Personalökonomie und sehr häufig in der Bildungsökonomie arbeiten.
Die FernUni berichtete bereits ausführlich über die Studie, in der die Forschenden mehr als 40.000 Tauchgänge im Hinblick auf das Ausmaß der Selbstüberschätzung analysierten.
Schopenhauers Vorlesungen: Neue Edition abgeschlossen
Die von dem FernUni-Wissenschaftler Dr. Daniel Schubbe-Åkerlund geleitete neue Edition der Vorlesungen Schopenhauers ist abgeschlossen. Mit dem ersten Teil „Theorie des gesamten Vorstellens, Denkens und Erkennens“ ist die vierbändige Ausgabe nun vollständig. Die Vorlesungsmanuskripte sind ein wenig beachteter, aber wichtiger Werkteil Schopenhauers. Besonders auffällig im ersten Teil ist das Kapitel über Logik, das in diesem Umfang kein Pendant im übrigen Werk Schopenhauers hat. „Ich freue mich daher sehr, dass Jens Lemanski eine Einleitung zu dem Band beigesteuert hat, die diese Besonderheit würdigt“, erklärt Schubbe-Åkerlund.
Der Effekt von Peer-Feedback auf nutzergenerierte (Online-)Inhalte
Wovon werden nutzergenerierte (Online-)Inhalte (User Generated Content) beeinflusst? Ergebnisse dazu hat Dr. Hendrik Sonnabend (Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftspolitik) am 9. März im Rahmen der Digital Europe Economic Seminars vorgestellt. Die Seminar-Serie wird von dem mit der Universität Warschau assoziierten Digital Economy Lab (DELab) veranstaltet. Der Vortrag ist Teil eines aktuellen Forschungsprojekts aus dem Bereich der Digital Economy. Das Gemeinschaftsprojekt zusammen mit Dr. Maria Marchenko (Wirtschaftsuniversität Wien) trägt den Titel „The Never Ending Book: The role of external stimuli and peer feedback in user-generated content production“. Die beiden Forschenden untersuchten Daten zu Fan-Fiction, also von Fans erstelle Texte mit neuen, fortgeführten oder alternativen Handlungen bestimmter Bücher oder Filme. Die Untersuchung liefert Belege dafür, dass das Feedback der Gemeinschaft Erstautor:innen dazu ermutigt, weiter zu veröffentlichen („positive pressure“). Bei etablierten Autor:innen hat das Community-Feedback eine eher dämpfende Wirkung auf Textlänge und Schreibzeit.
Der Vortrag von Hendrik Sonnabend ist als Video abrufbar. Zum Video
14. März 2022 | sam
Ehrenamt / Desel / Mathematik und Informatik
In den Vorstand der Gesellschaft für Informatik gewählt
Prof. Dr. Jörg Desel, Leiter des Hagener Lehrgebiets Softwaretechnik und Theorie der Programmierung, ist eines der beiden neuen Mitglieder im Vorstand der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI). In den nächsten beiden Jahren wird er sich in der renommierten Institution insbesondere um „alles, was mit Lehre zu tun hat, von der universitären bis zur außerhochschulischen“, kümmern. Da es keine scharfe Trennung zwischen den Aufgabenbereichen der sechs Vorstandsmitglieder gibt, wird sich der Dekan der Fakultät für Mathematik und Informatik der FernUniversität in Hagen auch anderen Aufgaben widmen, etwa der Durchlässigkeit zwischen beruflicher und universitärer Bildung, durch die z.B. Fachinformatikerinnen und Fachinformatiker leichter in Informatikstudiengänge wechseln können. Ebenso ist die Reform der universitären Informatiklehre ein Bereich, in dem sich Jörg Desel einsetzt. Die GI-Präsidentin Christine Regitz freute sich, „dass mit Jörg Desel ein langjähriges Präsidiumsmitglied und ein renommierter Informatiker“ in den Vorstand gewählt wurde.
In der GI ist der FernUni-Wissenschaftler Sprecher des Fachbereichs Informatik und Ausbildung / Didaktik der Informatik (IAD) sowie Sprecher der Fachgruppe Informatik in Studiengängen an Hochschulen (ISH). Zuletzt hatte er die curricularen Empfehlungen für Data-Science-Studiengänge koordiniert.
Die GI ist mit rund 20.000 Mitgliedern die größte und wichtigste Fachgesellschaft für Informatik im deutschsprachigen Raum. Sie vertritt seit 1969 die Interessen der Informatikerinnen und Informatiker in Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Gesellschaft und Politik. Gewählt werden Präsidentin, Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten von allen GI-Mitgliedern, die weiteren Vorstandsmitglieder vom Präsidium.
11. Februar 2022 | Da
Ringvorlesung / Tausendpfund / Kultur- und Sozialwissenschaften
Zufriedenheit mit der Demokratie
Empirische Ergebnisse zur Zufriedenheit mit der Demokratie hat Dr. Markus Tausendpfund im Rahmen der ALLBUS-Ringvorlesung „40 Jahre Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften“ präsentiert. Ausgerichtet wurde sie vom GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften im Wintersemester 2021/22.
In seinem Vortrag zeichnete der Leiter der Arbeitsstelle Quantitative Methoden der FernUniversität die Entwicklung der Zufriedenheit mit der Demokratie in Deutschland seit der Wiedervereinigung nach und identifizierte zentrale (individuelle) Bestimmungsfaktoren dieser Zufriedenheit.
Zum einen wurde untersucht, wie sich die Zufriedenheit mit der Demokratie in den alten und neuen Bundesländern entwickelt hat, und zum anderen, ob und wie sich die Erklärungskraft der individuellen Bestimmungsfaktoren im Zeitverlauf veränderte.
Eine gekürzte Version des Vortrags ist auf der Videoplattform der FernUniversität verfügbar.
Neutralitätsgebot und Rechtsextremismus in der Schule – Vortrag auf dem 6. Deutschen Schulrechtstag
Die Debatte um die AfD-Online-Meldeportale gegen Lehrkräfte, die angeblich gegen das Neutralitätsgebot verstoßen haben, hat auf brisante Weise deutlich gemacht, dass die Schule ein politischer Diskursraum ist. Lehrkräfte sind in ihrem Unterrichtsalltag mit der Herausforderung konfrontiert, mit dem Spannungsverhältnis zwischen dem Gebot parteipolitischer Neutralität und dem Gebot des aktiven Eintretens für die im Grundgesetz verfasste freiheitlich-demokratische Grundordnung umzugehen. Dieses Spannungsverhältnis kommt vor allem in den politisch bildenden Fächern zum Tragen, für die der Beutelsbacher Konsens gilt. Rechtsextremismus in der Schule ist noch immer ein Tabuthema und ein blinder Fleck der Bildungsforschung. Um dieser Forschungslücke zu begegnen, sind Prof. Dr. Wolfram Cremer, Prof. Dr. Gabriele Bellenberg von der Ruhr-Universität Bochum und Dr. Anja Böning (Lehrstuhl für Gender im Recht) in einer explorativen Interviewstudie der Frage nachgegangen, wie Lehrkräfte dieses Spannungsverhältnis erleben und in ihrem Unterricht verarbeiten. Aus Sicht der Lehrkräfte wurden Erfahrungen, Herausforderungen und Strategien rekonstruiert, die Aufschluss darüber geben, über welches Wissen Lehrkräfte hinsichtlich des Neutralitätsgebotes verfügen, wie sie dieses Wissen in ihre Bildungspraxis einbringen, wie sie mit extremen politischen Positionen im Unterricht konfrontiert sind und wie sie diesen begegnen. Erste Befunde der Studie haben Dr. Böning und Prof. Bellenberg auf dem 6. Deutschen Schulrechtstag vorgestellt, der am 17. Dezember 2021 online stattfand. Ein Beitrag, in dem die Ergebnisse der Studie nachzulesen sein werden, wird im nächsten Themenheft der Zeitschrift „Recht und Bildung“ (R&B) erscheinen.
14. Januar 2022 | Presse
Buchveröffentlichung / Wagner und Glawe / VWL
Ostasiatische Erfolgsgeschichte
Prof. Dr. Helmut Wagner und Dr. Linda Glawe haben im Springer-Verlag in der Reihe „Contributions to Economics“ ein neues Buch mit dem Titel „The Economic Rise of East Asia – Development Paths of Japan, South Korea, and China“ veröffentlicht. Es ist das Ergebnis eines intensiven Studiums der einschlägigen Literatur sowie von Vor-Ort-Beobachtungen in Ostasien in den letzten Jahren und Jahrzehnten.
Die ostasiatischen Länder können auf ein halbes Jahrhundert wirtschaftlicher Aufstiege oder „Wunder“ zurückblicken, in dem sich viele vom Status sehr armer, rückständiger Staaten zu hoch entwickelten, wohlhabenden, oft sogar reichen entwickelt haben. Mit anderen Worten: Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich für die ostasiatischen Länder zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt, die heute vielen anderen Entwicklungs- und Schwellenländern als Vorbild dient.
Was steckt hinter dieser Erfolgsgeschichte? Dieser Frage gehen Helmut Wagner und Linda Glawe in diesem Buch nach, sie suchen nach den treibenden Kräften hinter dieser außerordentlich positiven Geschichte.
Dabei untersuchen sie am Beispiel von Japan, Südkorea und China, ob es Gemeinsamkeiten gibt, die das Bild eines „ostasiatischen Entwicklungsmodells“ oder einer ostasiatischen Strategie rechtfertigen. Und ob es gemeinsame Herausforderungen für die (absehbare) Zukunft gibt, die in den ostasiatischen Ländern ähnliche Reaktionen hervorrufen. Gleichzeitig gehen sie aber auch auf die Unterschiede zwischen den drei Ländern in Bezug auf deren Strategien und Antworten ein.
Mit dem renommierten Förderpreis des Vereins „Nürnberger Steuergespräche“ ist Dr. Christoph Hintzen ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung erhielt er für seine Dissertationsschrift mit dem Titel „Deutsche Outbound-Investitionen in der digitalen Wirtschaft − eine steuerplanerische Analyse unter besonderer Berücksichtigung der Standortwahl sowie weiterer sachverhaltsgestaltender Aktionsparameter“. Christoph Hintzen war von April 2015 bis Februar 2021 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Betriebswirtschaftliche Steuerlehre an der FernUniversität in Hagen. Er wurde im Jahr 2020 promoviert.
Durch den Preis sollen wissenschaftliche Arbeiten (Habilitationen, Dissertationen) angeregt werden. Der Preis wird von dem Softwareunternehmen DATEV zur Verfügung gestellt. Über die Preisvergabe entscheidet ein wissenschaftlicher Beirat.
Christoph Hintzen setzt damit eine Tradition fort: Im Jahr 2016 erhielt den Preis Dr. Melanie Frieling für ihre Dissertation mit dem Titel „Die Familienstiftung als Gestaltungsinstrument im Rahmen der Unternehmensnachfolge. Eine steuerplanerische Untersuchung“. Melanie Frieling war von Januar 2009 bis April 2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin der FernUniversität, sie wurde im Jahr 2015 promoviert.
Länderreport in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung
Der neue „Länderreport Frühkindliche Bildungssysteme“ ist erschienen. Alle zwei Jahre berichtet die Publikation – nun zum achten Mal – über den Stand der frühkindlichen Bildung in den deutschen Bundesländern. Die 16 einzelnen Länderprofile mit den jeweiligen Stärken und Entwicklungsbedarfen der Kindertagesbetreuung basieren auf dem Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme, das seit 2008 kontinuierlich den Status quo und die Entwicklung der Frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung beobachtet.
Die Ausgabe 2021 ist wieder ein Gemeinschaftsprojekt der Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Lehrgebiet Empirische Bildungsforschung der FernUniversität in Hagen (Felicitas Sander, Davin Patrick Akko und Prof. Dr. Julia Schütz).
Der Länderreport hat sich in der Politik, bei Ministerien, Verbänden und der Wissenschaft als Standardwerk etabliert und bietet auch für die bildungsinteressierte Öffentlichkeit wichtige Informationen. Neben den umfassenden Länderprofilen enthält der Report Analysen neuer Herausforderungen und Trends sowie einen ausführlichen Tabellenanhang, der auch Bundesländervergleiche ermöglicht.
Die Auswertungen werden durch Prognoseergebnisse des erstmals veröffentlichten „Fachkräfte-Radars für KiTa und Grundschule“ der Bertelsmann Stiftung ergänzt. Der Fachkräfte-Radar zeigt in datenbasierten Szenarien, wie sich Bedarf und Angebot an KiTa-Fachkräften bis 2030 entwickeln könnten. Ein weiterer Schwerpunkt der 2021-Ausgabe liegt auf den Effekten der Bundesländer-Maßnahmen im Rahmen des „Gute-KiTa-Gesetzes“. Analysiert wurde, welche bisherigen Veränderungen sich in den aktuellen Kinder- und Jugendhilfe-Daten zeigen, die auf Maßnahmen zur Verbesserung der Personal- und Leitungsausstattung zurückgeführt werden könnten.
Die Rechtslage in Bezug auf Schwangerschaftsabbrüche ist seit Jahren ein brisantes und viel diskutiertes Thema. Die Strafbarkeit regeln die Paragraphen 218 - 219b StGB. Aktuell zeigt sich die Relevanz durch den neuen Koalitionsvertrag, welcher eine Abschaffung des höchst umstrittenen Paragraphen 219a StGB vorsieht. Dieser stellt „Werbung“ für Schwangerschaftsabbrüche unter Strafe, wobei unter den Begriff der Werbung auch schon die Zurverfügungstellung sachlicher Informationen fällt, soweit diese von Ärztinnen und Ärzten selbst stammen. Auch dem Frauenbeirat der Stadt Hagen war es ein Anliegen, sich mit diesem Thema genauer zu befassen und über regionale Verbesserungsmöglichkeiten der Versorgungssituation zu diskutieren. Einen Überblick über die historische und aktuelle Rechtslage zu den Paragraphen 218 - 219b StGB gab Lisa Pingel (Lehrstuhl Gender im Recht, Dr. Anja Böning) am 12. November und stieß bei den Teilnehmerinnen zunächst auf betroffenes Schweigen. An der anschließenden regen Diskussion nahmen als Expertinnen eine pensionierte Frauenärztin und Beraterinnen verschiedener Familienplanungsstellen teil.
10. Dezember 2021 | Presse
Veröffentlichung / Glawe und Wagner / VWL
Schulbildung ist nicht gleich Lernen
Schülerinnen und Schüler, die die gleiche Anzahl von Schuljahren absolviert haben, erzielen teilweise sehr unterschiedliche Lernergebnisse. Dennoch sind die durchschnittlichen Schuljahre immer noch der Standard-Bildungsindikator in makroökonomischen Analysen. In einem Artikel zum Thema stellen Dr. Linda Glawe und Prof. Dr. Helmut Wagner (Lehrstuhl für Makroökonomie) ihre neue Datenbank der sogenannten „Learning-Adjusted Years of Schooling“ (LAYS) vor. Die LAYS vereinen Bildungs-Quantität und Bildungs-Qualität in einer Kennzahl. Das Konzept der LAYS hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit von Entwicklungsorganisationen wie der Weltbank erhalten, bis jetzt fehlte jedoch eine umfassende Datenbank, die sich auch für Paneldatenanalysen eignet. Die Analyse von Glawe und Wagner zeigt, dass sich für einige Länder die „learning-adjusted“ Schuljahre im Vergleich zu den „regulären“ durchschnittlichen Schuljahren um ein bis zwei Jahre reduzieren, in einigen Fällen sogar um bis zu vier Jahre. Auch werden die Wechselwirkungen zwischen der Institutionenqualität und der Humankapitalausstattung eines Landes untersucht, was wichtige Implikationen für das Timing und die Priorisierung von institutionellen bzw. Bildungsreformen birgt. Schließlich bietet der Artikel einen Überblick über den variierenden Einfluss des Humankapitals auf die Wachstumsrate von Ländern abhängig vom verwendeten Indikator und der zur Anwendung kommenden Schätzmethode.
Der Artikel „Schooling is not learning – The impact of the learning-adjusted years of schooling on growth in a dynamic panel data framework“ wurde zur Veröffentlichung im renommierten Journal World Development angenommen. Die Fachzeitschrift ist für ihre große Sichtbarkeit bei Entwicklungsökonom:innen und -politiker:innen bekannt. Zum Artikel
9. Dezember 2021 | Presse
Internationale Konferenz / Störl / Datenbanken und Informationssysteme
Die Konferenz behandelte das Thema Konzeptionelle Modellierung im Zeitalter der Ungewissheit. Da Einzelpersonen, Organisationen und Nationen vor neuen Herausforderungen stehen, müssen Software-Systeme entwickelt werden, die mit dieser Ungewissheit in einer sich immer schneller verändernden Welt umgehen können.
Auf der Hauptkonferenz präsentierte André Conrad (wissenschaftlicher Mitarbeiter) gemeinsam mit Sebastian Gärtner und Uta Störl einen Vortrag zum Thema „Towards Automated Schema Optimization“. Andrea Hillenbrand (externe Doktorandin) stellte in einem Vortrag, gemeinsam mit Stefanie Scherzinger und Uta Störl, ihr Paper „Remaining in Control of the Impact of Schema Evolution in NoSQL Databases“ vor.
30. November 2021 | AG
Publikation / Sonnabend / VWL
Mutige Managerinnen
Die Wirtschaftswissenschaftler Dr. Hendrik Sonnabend (Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftspolitik) und Dr. Ulf Rinne vom Bonner IZA Institute of Labor Economics untersuchten geschlechtsspezifische Unterschiede in der Risikobereitschaft von Menschen in Führungspositionen in einer von Frauen dominierten Branche. Anhand von Daten aus dem internationalen Frauen-Spitzenfußball belegen sie, dass Trainer im Durchschnitt eine geringere Risikobereitschaft zeigen als Trainerinnen, dennoch sind Frauen unterrepräsentiert. Einen vom Geschlecht unabhängigen Alterseffekt konnten die Forscher darüber hinaus feststellen: Sowohl junge als auch reifere Personen neigen dazu, riskantere Entscheidungen zu treffen. Übertragen auf die Arbeitswelt können die Ergebnisse Zweifel an der Hypothese wecken, die mangelnde Risikobereitschaft von Frauen sei Grund für ihre Unterrepräsentation auf Führungsebene.
Die Studie „Female workers, male managers: Gender, leadership, and risk-taking” wurde zu einem großen Teil durch das Förderinstrument „Genderforschung“ der FernUniversität finanziert und ist jetzt im Southern Economic Journal veröffentlicht worden.
Die Computational and Financial Econometrics Conference ist mit über 1.000 Vorträgen eine der größten europäischen Konferenzen in den Bereichen computergestützte Statistik und Finanzmarktökonometrie. Als Mitglied des Scientific Program Commitees organisiert Prof. Dr. Robinson Kruse-Becher (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Angewandte Statistik) eine Session mit vier Vorträgen zu dem Thema Climate and Energy Econometrics. Die Vortragenden von Universitäten aus China, den Niederlanden, Deutschland und Dänemark referieren über die statistische Modellierung von Temperaturanomalien, das europäische CO2-Handelssystem, europäische Klimapolitik und das globale Carbon-Budget.
Sprache und Gestaltung in der Wissenschaftskommunikation
Der Wissenschaftsrat hat jüngst ein Positionspapier zur Wissenschaftskommunikation veröffentlicht. In diesem wird die außerwissenschaftliche Kommunikation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie den Hochschulen betont. Zudem wird darauf verwiesen, dass das Vertrauen in die Wissenschaft nicht gesunken sei. Ebenfalls spricht der Wissenschaftsrat von einer „Übersetzungsleitung“, die von der Wissenschaft geleistet werden muss.
Genau diese Forderung des Wissenschaftsrates haben mehr als 30 Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aus ganz unterschiedlichen Disziplinen in einem Sammelband bearbeitet. Prof. Dr. Julia Schütz, Leiterin des Lehrgebiets Empirische Bildungsforschung an der FernUniversität in Hagen, gibt die Publikation gemeinsam mit Prof. Gerald Moll (Hochschule Macromedia) heraus.
Die Reduktion der Komplexität spielt in der Vermittlung vielschichtiger Inhalte eine wesentliche Rolle. Wie der Transfer von Wissen auf sprachlicher und gestalterischer Ebene erfolgt und wie der Kommunikationsrahmen die Wahl der Mittel beeinflusst, ist Schwerpunkt des Sammelbandes. In den Beiträgen wird die Wissenschaftskommunikation unter drei Aspekten untersucht: Information der breiten Öffentlichkeit, Lehrveranstaltungen für Studierende und wissenschaftlichen Nachwuchs sowie Fachdiskurse innerhalb der eigenen Disziplin. Die Autorinnen und Autoren diskutieren die Komplexitätsreduktion in Information, Didaktik und Fachdiskurs und betrachten schließlich die Rolle des Designs. Denn - unabhängig vom Kontext - stehen hinter jedem Wissenstransfer diese Fragen: Warum ist die Reduktion der Komplexität des Wissens wichtig? Wem sollen wissenschaftliche Erkenntnisse mit welcher Zielsetzung vermittelt werden? Und: Welche Bedeutung hat dabei die Gestaltung der Inhalte?
Der Sammelband ist als Open Access Publikation erhältlich.
Die Flexibilität am Arbeitsplatz im Zusammenhang mit kollaborativen Aufgaben bietet viele Vorteile, birgt aber auch einige Risiken. Dr. Hendrik Sonnabend (Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftspolitik), Dr. Mario Lackner (Universität Linz) und Dr. Bastian Kordyaka (Universität Siegen) haben sich in einer wissenschaftlichen Studie mit einem Zielkonflikt beschäftigt, der in kollaborativen (Projekt-)Arbeiten auftreten kann.
Verteilt sich die Last auf mehrere Schultern, reduziert sich einerseits die individuelle Belastung und Erschöpfung („Erschöpfungseffekt“), andererseits erhöht sich damit der Koordinationsaufwand („Koordinationskosteneffekt“). Die Forscher analysierten die Wirkung zusätzlicher Kollaborateure anhand von Auswechslungen bei Basketball-Spielen. Die nordamerikanische Basketball-Profiliga NBA diente ihnen als Quasi-Arbeitsmarktlabor. Ihre Ergebnisse zeigen, dass eine erhöhte Anzahl von Mitspielern einen negativen Effekt auf die Teamleistung hat. Außerdem stellten die Forscher fest, dass die erfolgreichsten Teams in der Lage sind, sowohl den Ermüdungseffekt als auch den Koordinationskosteneffekt optimal auszugleichen.
Der Artikel mit dem Titel „Can too many cooks spoil the broth? Coordination costs, fatigue, and performance in high-intensity tasks” wurde im Southern Economic Journal ahead of print (vor Erscheinen der Druckversion) online veröffentlicht.
Eine internationale Tagung und Summer School zum Thema „Logik” führte Expertinnen und Experten sowie den wissenschaftlichen Nachwuchs aus aller Welt in Leipzig zusammen. An insgesamt drei Tagen im Oktober ging es um geläufige Begriffe der Disziplin – zum Beispiel „aristotelische“ beziehungsweise „traditionelle Syllogistik“, „klassische“ oder „moderne Logik“. In den Blick nahmen die Teilnehmenden außerdem Logiken von Leibniz, Fichte und Schopenhauer, die indischen und die nichtklassischen Logiken sowie den logischen Empirismus. Die Veranstaltung wurde vom Institut für Philosophie der Universität Leipzig ausgerichtet. Vonseiten der FernUniversität organisierte PD Dr. Jens Lemanski aus dem Lehrgebiet Philosophie I (Prof. Dr. Hubertus Busche) die Veranstaltung mit. Zudem hielt er einen Vortrag zum Thema „Begriffsbestimmung der Logik mit Diagrammen“.
Auch Claudia Anger, Online-Tutorin im Lehrgebiet, war mit einem Vortrag über „Kants Logik der Begriffe und seine diagrammatischen Darstellungen im Vergleich zu Euler“ an der Tagung beteiligt (Mehr zur Person).
Aufgrund seiner Expertise zur barrierefreien und inklusiven Digitalisierung der Hochschullehre hat Dr. Björn Fisseler (Fachmediendidaktiker der Fakultät für Psychologie) auf der Mattermost-Plattform des Hochschulforum Digitalisierung (HFD) einen Themenkanal bespielt. Aus den Beiträgen auf Mattermost sind zahlreiche Blogbeiträge entstanden, die im HFD-Dossier „Diversität & Barrierefreiheit“ zu finden sind: mit praktischen Hinweisen zur technischen Umsetzung und inklusionssensiblen Gestaltung einer digitalen Hochschullehre. Zudem ist Fisseler seit Herbst 2021 Mitglied der vom HFD geleiteten Arbeitsgruppe zu „Digital Accessibility“, die gemeinsam Impulse für mehr digitale Barrierefreiheit an Hochschulen in Deutschland setzen möchte.
Im Rahmen der EADTU-Taskforce Diversity & Inclusion engagiert er sich zudem auf europäischer Ebene in einer Arbeitsgruppe zum Thema „Digital Accessibility“. Dort wird erarbeitet, vor welchen Herausforderungen die Fernhochschulen der EADTU bei der inklusiven Digitalisierung stehen und welche innovativen Lösungsansätze die Hochschulen entwickeln. Außerdem wird Dr. Fisseler am 5. November 2021 auf der EADTU-Konferenz „Innovating Higher Education 2021“ in Bari eine Keynote zu „Digital Accessibility“ geben.
Daran schließt sich im November eine Veranstaltung auf der Plattform e-teaching.org an. Deren dreiteilige Veranstaltungsreihe zur digitalen Barrierefreiheit findet ihren Abschluss in einer Online-Podiumsdiskussion, an der Björn Fisseler teilnehmen wird.
29. Oktober | aw
Projekttreffen / Störl / Datenbanken und Informationssysteme
Motivation für dieses Projekt ist die Schemaevolution im Kontext von agilen Software-Projekten und die dadurch notwendig werdende skalierbare Migration von Daten in NoSQL-Datenbanken. Im nun gestarteten zweiten Teil dieses Projekts sollen Methoden für die Schemaoptimierung und -evolution in Polystores entwickelt werden. Polystores sind Systeme, die aus mehreren Datenbanksystemen mit unterschiedlichen Datenbankmodellen zusammen gesetzt sind. Dadurch können die spezifischen Bedürfnisse von Anwendungen noch besser erfüllt werden.
Gemeinsam mit den Projektbeteiligten aus Rostock und Passau tauschte sich Prof. Uta Störl und ihr Team über den Stand des Projektes aus. Der Workshop dauerte zwei Tage und es wurden die nächsten Schritte und Projekt-Meilensteine besprochen.
21. Oktober 2021 | AG
Partnerschaft / von Sachsen Gessaphe / EDELNet
Neuer Präsident des EDELNet Boards
Prof. Dr. Karl August Prinz von Sachsen Gessaphe ist neuer Präsident des EDELNet Boards. Im Projekt EDELNet (European Distance Education in Law Network) haben sich drei führende europäische Fernuniversitäten zusammengeschlossen, um Chancengleichheit in der Hochschulbildung zu ermöglichen. Die FernUniversität in Hagen, die Universidad Nacional de Educación a Distancia (UNED) und die Open Universiteit Nederland (OUNl) haben sich auf interkulturelle Kommunikation für ein besseres Verständnis der jeweils anderen Rechtskulturen und -praktiken in ganz Europa und darüber hinaus verständigt.
Als Präsident des Leitungsorgans der Partnerschaft wird Prof. von Sachsen Gessaphe Veränderungsprozesse anstoßen und die Umsetzung wichtiger Entscheidungen überwachen. Er wurde für zunächst zwei Jahre gewählt.
7. Oktober 2021 | sam
Workshop / Gradinari und Böning / Gender und Theologie
Fernuni-Geschlechterforscherinnen zu Gast an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt
Auch von Theolog:innen wird in wissenschaftlichen Auseinandersetzungen und der kirchlichen Praxis erwartet, dass sie mit Gender-Diskursen vertraut und für Genderthematiken in theologischen Kontexten sensibilisiert sind. Das nahm die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Erfurt zum Anlass, einen Online-Workshop zu veranstalten, zu dem Jun.-Prof. Dr. Irina Gradinari (Junior-Professur für literatur- und medienwissenschaftliche Genderforschung) und Dr. Anja Böning (Lehrstuhl für Gender und Recht) als Expertinnen eingeladen waren. Irina Gradinari befasste sich in ihrem Workshop-Beitrag mit Ansätzen, Methoden und Perspektiven der Gender Studies. Anja Böning nahm das Verhältnis von Gender und Recht in den Blick. Die Veranstaltung, die für Studierende und Promovierende der Katholisch-Theologischen Fakultät war, fand vom 29. September bis zum 1. Oktober statt.
Internationale Konferenz zu strukturierten Finanzprodukten an der FernUniversität
Strukturierte Finanzprodukte für Privatanleger sind eine Anlageklasse, die sich seit etwa 20 Jahren einer großen Beliebtheit erfreut. In Europa sind die größten Märkte in der Schweiz und in Deutschland zu finden; weiterhin werden derartige Finanzprodukte beispielsweise auch in Hongkong, Korea und den USA gehandelt. Dabei wird den Banken häufig vorgeworfen, die Unbedarftheit der Kleinanleger auszunutzen, den Markt bewusst intransparent zu gestalten. Vor diesem Hintergrund hat Prof. Dr. Rainer Baule (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Bank- und Finanzwirtschaft) in den letzten Jahren verschiedene Forschungsprojekte in diesem Bereich durchgeführt, unter anderem gefördert durch Drittmittel von der Verbraucherzentrale NRW in Kooperation mit Landesministerien sowie dem Frankfurter Institut für Risikomanagement und Regulierung.
International beschäftigen sich einige wenige Forschergruppen mit der Thematik. So entstand die Idee, zum Zwecke des Austauschs und der Vernetzung die Wissenschaftler zu einem Workshop nach Hagen einzuladen, der Ende September online stattfand. Die Resonanz war überwältigend, Spitzenforscherinnen und -forscher unter anderem aus den USA, Kanada, Australien, der Schweiz und Deutschland hatten zugesagt.
Zehn Forschungsprojekte
Es wurden zehn aktuelle Forschungsprojekte präsentiert und rege diskutiert, darunter auch Promotionsprojekte zweier Doktoranden des Lehrstuhls für Bank- und Finanzwirtschaft der FernUniversität. Insgesamt fanden sich etwa 30 Teilnehmende zusammen, teilweise in den frühen Morgenstunden in Kanada und den USA, teilweise spätabends in Korea. Vielfach wurde der Wunsch nach einer Neuauflage des Workshops geäußert – dann nach Möglichkeit persönlich auf dem Campus in Hagen.
Näheres zum Workshop, insbesondere zum Programm mit den gehaltenen Vorträgen finden Sie auf der Konferenz-Homepage.
5. Oktober 2021 | Presse
Veröffentlichung und Konferenz / Sonnabend / VWL
Missbrauch der Gelbsperren-Regel
Dr. Hendrik Sonnabend (Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftspolitik) hat strategisches und antizipierendes Verhalten in mehrstufigen Turnieren untersucht. Hier kann es sinnvoll sein, in der aktuellen Runde Ressourcen zu sparen, wenn der Unterschied in den Stärken der Gegner hinreichend groß und der Ausgang entsprechend gewiss ist. Gleiches gilt, wenn der Unterschied in der nächsten Runde hinreichend groß ist. Diese Hypothesen wurde empirisch mit Daten aus der ersten Fußballbundesliga und mit einem Fokus auf der „Gelbsperre“ von Spielern nach Ansammeln von fünf gelben Karten getestet. Entsprechend den aus der Theorie formulierten Erwartungen passen Teams ihre Ressourcen (= Verfügbarkeit der Spieler) rational an den aktuellen und kommenden Gegner an.
Das Paper mit dem Titel „Strategic investment decisions in multi-stage contests with heterogeneous players”, gemeinsam mit Prof. Dr. Christian Deutscher (Universität Bielefeld), Prof. Dr. Marco Sahm (Universität Bamberg) und Dr. Sandra Schneemann (Universität Bielefeld), ist in Theory and Decision veröffentlicht worden.
Zudem hat Dr. Hendrik Sonnabend an der jährlichen Konferenz der European Association of Labour Economists (EALE) teilgenommen. Diese fand pandemiebedingt vom 16. bis 18. September online statt, Organisatorin war die Universität Padua.
Auf der Konferenz hat Hendrik Sonnabend das Forschungsprojekt „Using goals to motivate students: The power of small financial rewards” (gemeinsam mit Sarah Rezaei und Bastian Westbrock) präsentiert. In der Studie geht es darum, Studierende mit selbst gesetzten Zielen, deren Erreichen eine kleine monetäre Prämie verspricht, zu größerer Leistung zu motivieren.
Gast und Vortragseinladung / Hoffmann / Philosophie
Bestimmung des hegelschen Begriffs der Natur
Prof. Dr. Luis Eduardo Gama Barbosa von der Universidad Nacional de Colombia in Bogotá hat vom Deutschen Akademischen Austauschdienst ein Stipendium für einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt am Lehrgebiet Philosophie II, Praktische Philosophie: Ethik, Recht, Ökonomie von Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann erhalten. Das Thema seines Forschungsprojekts lautet „Die Natur im Geist. Unterwegs zu einer Bestimmung des hegelschen Begriffs der Natur“. Prof. Hoffmann und Prof. Gama arbeiten seit vielen Jahren im Kontext von FILORED zusammen.
Das „Deutsch-lateinamerikanische Forschungs- und Promotionsnetzwerk Philosophie“ initiiert, unterstützt und bündelt den deutsch-lateinamerikanischen Austausch im Bereich philosophischer Forschung zur klassischen deutschen Philosophie zwischen Kant und Hegel. Im Zentrum steht dabei eine gezielte Nachwuchsförderung mit der Perspektive einer Doppelpromotion an jeweils zweien der an FILORED beteiligten Universitäten. Einer von Gamas Promovierenden hat bereits die Doppelpromotion an beiden Universitäten durchlaufen.
Gewissen bei Hegel und Kierkegaard
Die Deutsche Gesellschaft für Sozialanalytische Forschung (Köln) hat Prof. Hoffmann eingeladen, bei ihrer Herbsttagung am 25. September einen Vortrag zu dem Thema „Zum Begriff des Gewissens bei Hegel und Kierkegaard“ zu halten.
17. September 2021 | Da
Vorträge / Glawe / VWL
Arbeiten auf Konferenzen vorgestellt
Dr. Linda Glawe, Wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. Helmut Wagner, stellte im Sommer mehrere gemeinsam mit ihm verfasste Arbeiten bei drei Konferenzen vor.
Auf der 26th International Panel Data Conference (online) präsentierte Linda Glawe ihre gemeinsame Forschungsarbeit „Schooling is not learning – the impact of the learning-adjusted years of schooling on economic growth“.
Zuvor hatte sie bereits im Rahmen des renommierten 2021 Asian Meeting of the Econometric Society (online) das Arbeitspapier, „The ‘double trap’ in China – Multiple equilibria in institutions and income and their causal relationship”, vorgestellt.
Im Rahmen der 96. Jahrestagung der Western Economic Association International (Virtual 96th Annual Conference WEAI) hielt sie zwei Forschungsvorträge zur Konvergenzdynamik des Humankapitals sowie der Institutionenqualität in China. Zudem war sie Chair zweier Sessions zur chinesischen Volkswirtschaft.
Die FernUni-Wissenschaftler PD Dr. Jens Lemanski und Dr. Daniel Schubbe-Åkerlund sind Herausgeber eines neuen Lexikons zu Arthur Schopenhauer. Als Teil einer beliebten Lehrbuchreihe bei UTB erklärt es Grundbegriffe und Werk des deutschen Philosophen. „Eine Besonderheit des Lexikons ist seine internationale und interdisziplinäre Ausrichtung“, erklärt Lemanski. So beinhaltet der Band 200 Einträge von 76 Autorinnen und Autoren aus 18 Ländern. „Sie stammen aus unterschiedlichen Fachrichtungen wie etwa Philosophie, Literaturwissenschaft, Psychologie, Mathematik, Jura oder Wissenschaftsgeschichte.“ Den Überblick rundet eine Darstellung der Wirkungsgeschichte Schopenhauers ab, die die beiden Forscher mitverfasst haben. Dr. Daniel Schubbe-Åkerlund arbeitet im Zentralbereich der Fakultät für Kultur und Sozialwissenschaften, PD Dr. Jens Lemanski im Lehrgebiet Philosophie I von Prof. Dr. Hubertus Busche.
Konferenz / Sonnabend und Reicherseder-Braun / VWL
Vorträge auf Sportökonomen-Konferenz
Dr. Hendrik Sonnabend (Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftspolitik) und die Doktorandin Felia Reicherseder-Braun haben an der 12th Conference of the European Sport Economics Association (ESEA) teilgenommen. Die Konferenz fand vom 25. bis 27. August online statt. Hendrik Sonnabend stellte Ergebnisse der Studie „Presenteeism when employers are under pressure: evidence from professional soccer“, zusammen mit Dr. Mario Lackner, Universität Linz, vor. Felia Reicherseder-Braun präsentierte ein gemeinsames Projekt mit dem Titel „When colleagues come to see each other as rivals: Does internal competition affect workplace performance? Evidence from professional soccer“. Dabei ging es um die Frage, wie sich Rivalität am Arbeitsplatz auf die Performance auswirkt: Treibt sie an oder entmutigt sie? Für die Analyse nutzten die Forschenden Daten aus dem Profifußball. Sie widmeten sich der Rivalität zwischen Spielern auf der Torwartposition.
03. September 2021 | sam
Veröffentlichung und Berufung / Susanne Lütz / Politikwissenschaft
The European Union as a Global Actor. Trade, Finance and Climate Policy
Das neue Buch von Prof. Dr. Susanne Lütz (Lehrgebiet II: Internationale Politik) et al. konzentriert sich auf die Europäische Union als einen wichtigen Akteur in den internationalen Beziehungen und der internationalen Politischen Ökonomie.
Die EU handelt internationale Wirtschaftsabkommen aus, vertritt Europa in internationalen Organisationen und ist ein bedeutender Handelsblock mit einer wichtigen Reservewährung. Inwieweit und unter welchen Bedingungen die EU ihre beträchtliche Wirtschaftskraft nutzen kann, um ihre Interessen auf internationaler Ebene durchzusetzen, ist eine gleichermaßen relevante Frage für Studierende, Forschende und Praktikerinnen und Praktiker. Um dieser Frage nachzugehen, führt das Lehrbuch in das Konzept von „Actorness“ (Akteurqualität) ein und gibt einen Überblick über die wissenschaftliche Akteursdebatte sowie relevante Theorieansätze. Am Beispiel von drei zentralen europäischen Politikfeldern wie Handels-, Finanz- und Klimapolitik wird die Akteurqualität der EU vergleichend untersucht.
Susanne Lütz, Tobias Leeg, Daniel Otto und Vincent Woyames Dreher, 2021: The European Union as a Global Actor. Trade, Finance and Climate Policy. Springer Texts in Political Science and International Relations (STPSIR). Springer Nature; DOI: https://link.springer.com/book/10.1007%2F978-3-030-76673-3.
Auswahlausschuss für den Heinz Maier-Leibnitz-Preis
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Prof. Susanne Lütz für die nächsten drei Jahre in den interdisziplinären Auswahlausschuss zur Vergabe des Heinz Maier-Leibnitz-Preises berufen wurde. Hierbei handelt es sich um den wichtigsten Nachwuchspreis der DFG.
Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis, benannt nach dem im Jahr 2000 verstorbenen Physiker und ehemaligen Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft Prof. Dr. Heinz Maier-Leibnitz, wird seit 1977 vergeben. Er dient dazu, die exzellenten Leistungen von jungen Forscherinnen und Forschern anzuerkennen und sie anzuspornen, ihre wissenschaftliche Laufbahn weiterzuverfolgen. Die Preise sind mit je 20.000 Euro dotiert.
Bei der 21st International Conference on Cultural Economics (ACEI), die online vom 6. bis 9. Juli stattfand, hat Dr. Hendrik Sonnabend (Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftspolitik) eine gemeinsame Arbeit mit Dr. Maria Marchenko (Wirtschaftsuniversität Wien) vorgestellt. Sie trägt den Titel „From Consumers to Creators: The economics of fan fiction“. In dem Projekt geht es um die Frage, was das Angebot von User Generated Content (nutzergenerierte Inhalte) beeinflusst. Konkret nutzten die beiden Forschenden Daten zu Fan-Fiction. Das sind von Fans erstellte Texte mit neuen, fortgeführten oder alternativen Handlungen bestimmter Bücher oder Filme. Mithilfe der Daten ging es darum, zu untersuchen, welche Effekte das Community Feedback und neue Inhalte des Originalwerks auf die „Produktion“ von Fantexten haben – etwa in Bezug auf die Schreibzeit oder den Umfang.
04. August 2021 | Presse
Vorträge / Glawe / VWL
Neuere Arbeiten bzw. Forschungspapiere
Dr. Linda Glawe, Wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. Helmut Wagner, hat mehrere gemeinsam mit ihm verfasste Arbeiten bei den Konferenzen
RCEA 8th Biennial Conference: „Future of Growth”, Online, 20. und 21. Mai 2021
69th AFSE Annual Congress 2021, Online, 8. bis 10. Juni 2021
2021 Chinese Economists Society 2021 Conference, Online, 19. und 20. Juni 2021
European Economics & Finance Society Conference 2021, Online, 23. bis 25. Juni 2021
vorgestellt.
Konkret waren dies die neueren Arbeiten bzw. Forschungspapiere
Schooling is not learning – The impact of the learning-adjusted years of schooling on growth in a dynamic panel data framework;
The „Double Trap” in China – Multiple Equilibria in Institutions and Income and their Causal Relationship;
New evidence on the institutional dynamics in China – A club convergence perspective.
30. Juli 2021 | Da
Vortrag / Schultz / BWL
Decision support for digital business models
Vom 7. bis 9. Juli fand an der Erasmus University Rotterdam die gemeinsame virtuelle Konferenz für „Data Science, Statistics & Visualisation (DSSV)“ und der „European Conference on Data Analysis (ECDA)“ statt. Die diesjährige Zielsetzung bestand darin, einen interdisziplinären Austausch von Data Science und Statistik sowie deren Anwendung zu fördern. Im Rahmen der Arbeitsgruppe Marketing hat Dr. Carsten D. Schultz, Akademischer Rat am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing (Prof. Dr. Rainer Olbrich), die FernUniversität in Hagen bei der Konferenz vertreten. An der Konferenz nahmen mehr als 200 internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teil.
Schultz präsentierte die jüngsten Ergebnisse aus seiner Forschung zu digitalen Innovationen, speziell zu digitalen Sprachassistenten. Der Beitrag mit dem Titel „Decision support for digital business models: An empirical study on users’ preferences for digital voice assistants“ ist in Zusammenarbeit mit PD Dr. habil. Friederike Paetz von der Technischen Universität Clausthal entstanden. Der Beitrag untersucht mittels eines sogenannten Discrete Choice-Experiments Nutzerpräferenzen für Markierungen und weiteren Produkteigenschaften (insbesondere Datenverarbeitung, Kommunikationsmöglichkeiten und Preis) von Sprachassistenten.
Basierend auf den Daten von 350 Smart Speaker-Nutzerinnen und -Nutzern werden Latent Class –Multinomiale Logit Modelle geschätzt und fünf Nutzersegmente abgeleitet, die sich maßgeblich in ihren Präferenzen unterscheiden. Die Wichtigkeit der Markierung für den Kauf eines Sprachassistenten zeigt sich in allen identifizierten Segmenten: Während Smart Speaker einer unbekannten Marke generell abgelehnt werden, differieren die Markenpräferenz zwischen den Segmenten stark. Die nachdrückliche Präferenz einzelner digitaler Sprachassistenten verdeutlicht ihre potenzielle Schlüsselfunktion als Intermediäre in digitalen Geschäftsmodellen. Dies kann nicht nur zu Verzerrungen und Umwerfungen im bisherigen Marktgeschehen führen, sondern bedingt unter Umständen auch marktregulierende Eingriffe, sofern der Wettbewerb, z. B. durch direkte Plattformanbindung, deutlich eingeschränkt wird.
Veröffentlichung und Vortrag / Tausendpfund / Kultur- und Sozialwissenschaften
Empirische Studien lesen. Einführung in die Praxis der quantitativen Sozialforschung.
Die Fähigkeit, empirische Studien lesen zu können, ist ein zentrales Ziel der sozialwissenschaftlichen Ausbildung. Deshalb macht dieser Band erstens mit der Struktur quantitativer Studien in Fachzeitschriften vertraut und vertieft zweitens die Kenntnisse, die erforderlich sind, um lineare und logistische Regressionsmodelle angemessen interpretieren und bewerten zu können. Dabei werden die erforderlichen Kenntnisse nicht abstrakt vermittelt, sondern anhand empirischer Befunde zu zentralen sozialwissenschaftlichen Fragestellungen
Tausendpfund, Markus, Hrsg. 2021. Empirische Studien lesen. Einführung in die Praxis der quantitativen Sozialforschung. Wiesbaden: Springer VS. https://www.springer.com/de/book/9783658331764
Vortrag an der TU Dortmund (via Zoom) am 15. Juli
Im Rahmen der Ringvorlesung des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund präsentierte Dr. Markus Tausendpfund die zentralen Befunde zum Niveau, den individuellen Determinanten und den Folgen des politischen Wissens in Deutschland.
23. Juli 2021 | Da
Interview / Wagner / VWL
Wirtschaftsexperte im südkoreanischen Fernsehen
Prof. Dr. Helmut Wagner (Lehrstuhl für VWL, insb. Makroökonomie) wurde vom südkoreanischen Fernsehsender Arirang News zum Interview eingeladen. Arirang TV ist ein globaler, englischsprachiger Fernsehkanal in Seoul, Südkorea. Sein Service zielt auf die Überseemärkte, ähnlich wie BBC World News, und wird von der Korea International Broadcasting Foundation betrieben und finanziell vom Kulturministerium von Korea unterstützt. Der Kanal sendet in 105 Länder.
Der Hintergrund des angefragten Interviews war der vor einigen Tagen verabschiedete neue Wirtschaftsplan der südkoreanischen Regierung (der sogenannte $190 billion ‚New Deal 2.0‘ economic plan), wozu Professor Wagner auf Wunsch des Fernsehsenders als international renommierter Experte verschiedene Fragen beantwortete.
23. Juli 2021 | Presse
Konferenz / Beckmann / VWL
Wechselkurserwartungen und abnormale Renditen
Der Lehrstuhl für Makroökonomie organisierte gemeinsam mit der City University of London vom 23. bis zum 25. Juni die 19. Jahrestagung der „European Economics and Finance Society“ (EEFS). Über 70 Teilnehmende präsentierten in einer Mischung aus Live-Vorträgen und aufgezeichneten Präsentationen ihre Forschungsarbeiten. Die EEFS hat einen breiten Fokus, der viele Bereiche der Wirtschafts- und Finanzwelt abdeckt: unter anderem Finanzmärkte und Institutionen, Internationale Währungsökonomie, Wachstum und Entwicklung und Industrieökonomie und Organisation. Prof. Dr. Joscha Beckmann, Leiter des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbes. Makroökonomie, ist Vorstandsmitglied der EEFS und referierte über Wechselkurserwartungen und abnormale Renditen als Auswirkung der Corona-Pandemie.
Vom Arbeiterkind zum Juraprofessor – Interviewstudie über soziale Langstreckenmobilität in der Rechtswissenschaft
Im universitären Fächergefüge stellt die prestigeträchtige Rechtswissenschaft die sozialexklusivste aller Disziplinen dar. Eine Interviewstudie mit Juraprofessoren, die aus statusniedrigen Herkunftsgruppen stammen, hat Dr. Anja Böning (FernUniversität, Lehrstuhl für Gender im Recht) gemeinsam mit Frerk Blome (Leibniz Universität Hannover) und Dr. Christina Möller (Fachhochschule Dortmund) durchgeführt. Tatsächlich ließen sich für die Studie nur Männer finden, die sogenannte „weite Aufstiege“ bis hin zu einer Universitätsprofessur in der Rechtswissenschaft durchlaufen haben. Dies kann mit dem ohnehin geringen Frauenanteil auf juristischen Lehrstühlen (knapp 18 Prozent) erklärt werden. Im Mittelpunkt der Untersuchung standen die Aufstiegsnarrative der interviewten Professoren, die, wie das Autorenteam herausfinden konnte, eng mit der Kohortenzugehörigkeit der Erzählenden verknüpft sind. Schrieben die Professoren älterer Kohorten in ihren Narrativen vor allem Gelegenheitsstrukturen eine hohe Bedeutung für ihren Aufstieg zu, beziehen sich jüngere Kohorten auf die Relevanz von Begabung und Ehrgeiz für ihren Aufstieg – und damit auf individuumsbezogene Narrative. Biographische Narrative wandeln sich im Zeitverlauf mit gesellschaftlichen Transformationsprozessen und sich verändernden normativen Leitbildern, die in der Gesellschaft zirkulieren.
Im Vortrag „Wozu brauchen wir feministische Erkenntnisperspektiven im Recht? Plädoyer für eine reflexive und herrschaftssensible Rechtswissenschaft“ leuchtete Dr. Anja Böning das Verhältnis von Geschlecht und Recht aus einer herrschaftssensiblen und machtkritischen Perspektive aus und zeigte konfigurative Momente des Verhältnisses von Recht und Geschlecht auf. Der Vortrag fand im Rahmen des Lore-Agnes-Projekts „Gender im Recht“ und des Justitia-Programms der Juristischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum statt.
Anlässlich des 150-jährigen Bestehens des § 218 StGB kommentierte Anja Böning in dem Blogbeitrag „150 Jahre § 218 StGB: Patriarchat in der Gebärmutter“ die aktuelle Regelungslage zum Abbruch einer ungewollten Schwangerschaft und konfrontierte sie mit den völkerrechtlich verbürgten reproduktiven Rechten von Frauen, die im „Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau“ (CEDAW) und der „Europäischen Menschenrechtskonvention“ (EMRK) verbürgt sind. Der Beitrag ist im „blog interdisziplinäre geschlechterforschung“ des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW nachzulesen.
Global-Regional Realignments in Trade, Finance and Development
Prof. Dr. Susanne Lütz (Lehrgebiet Internationale Politik an der FernUniversität in Hagen) ist Herausgeberin des Sonderhefts der Zeitschrift „Global Policy“ zum Thema „Global-Regional Realignments in Trade, Finance and Development“, in dem es um das Verhältnis globaler Wirtschaftsinstitutionen wie dem IWF, der Weltbank und der WTO zu regionalen Institutionen in den Politikfeldern Handel, Finanzen und Entwicklung geht.
In dem von der FernUniversität geförderten Sonderheft untersuchen die Autoren Motive und Strategien von Akteuren in fragmentierten Regimekomplexen, fragen nach der Konkurrenz oder Komplementarität regionaler und globaler Institutionen und diskutieren die Implikationen der veränderten Institutionenlandschaft für Global Governance. Das Sonderheft geht auf einen Workshop mit dem Titel „Bretton Woods Institutions and Regional Organizations in a Changing Multilateral Order“ zurück, der im September 2019 am Regionalzentrum Berlin der FernUniversität stattfand.
Sie sind ein wichtiges Thema in vielen deutschen Städten: Fahrverbote für dieselbetriebene Autos. Der konkrete Umgang mit der Maßnahme zur Stickstoffdioxid-Reduzierung fällt jedoch sehr unterschiedlich aus. In manchen Städten gelten die Restriktionen bereits, in anderen stehen sie noch in Aussicht, in wieder anderen wurden sie verhindert. Prof. Dr. Annette Elisabeth Töller hat den politischen Prozess und sein heterogenes Ergebnis untersucht. Die Professorin leitet an der FernUniversität in Hagen das Lehrgebiet Politikfeldanalyse und Umweltpolitik. Ihre Erkenntnisse veröffentlichte sie jetzt in der wissenschaftlichen Zeitschrift European Policy Analysis (EPA).
Töller, A.E. (2021). Driving bans for diesel cars in German cities: The role of ENGOs and Courts in producing an unlikely oucome. European Policy Analysis. https://doi.org/10.1002/epa2.1120
Dr. Sven Hoffmann (Lehrgebiete Allgemeine Psychologie: Urteilen, Entscheiden, Handeln sowie Psychologische Methodenlehre und Evaluation) ist an einem neuen Projekt beteiligt, das die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert. Darin forscht der wissenschaftliche Mitarbeiter gemeinsam mit Prof. Dr. Christian Beste (Kognitive Neurophysiologie, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden / Institute of Psychology, TU Dresden) und Prof. Dr. Dr. Markus Raab, Leiter des Psychologischen Instituts an der Deutschen Sporthochschule in Köln.
Das Projekt trägt den Titel „The limits of action emulation – A psychophysiological investigation in athletes and patients with autism spectrum disorder“. Die DFG unterstützt es im Rahmen einer Sachbeihilfe von 2021 bis 2024. Die Handlungsplanung und -ausführung an ihren Grenzen bei Spitzensportler:innen und Menschen mit Autismus wird mithilfe von MRT und EEG neurophysiologisch untersucht und mit Transkranieller Magnetstimulation hinsichtlich ihrer kausalen Mechanismen geprüft. Ziel des Projektes ist die Prüfung und Entwicklung eines integrativen Modells der Handlungssteuerung und des motorischen Lernens. Gutachten sehen das Projekt als wegweisend für das Verständnis des menschlichen Systems zur Handlungskontrolle.
18. Juni 2021 | Presse
Workshop / Beckmann und Schmerer / VWL
„Hagener Workshop on Global Economic Studies“
Prof. Dr. Hans-Jörg Schmerer (Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbes. Internationale Ökonomie) und Prof. Dr. Joscha Beckmann (Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insb. Makroökonomie) organisierten am 25. und 26. Mai den ersten „Hagener Workshop on Global Economic Studies“. In etwa 40 Vorträgen tauschten sich internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen der digitalen Veranstaltung zu Themen wie Internationaler Handel und Internationale Finanzmärkte aus. Mit Prof. Dr. Wilhelm Kohler (Universität Tübingen) und Prof. Dr. Hiro Ito (University of Portland) konnten zwei hochrangige Keynote-Speaker gewonnen werden. Ausgewählte Beiträge des Workshops werden in der international renommierten Zeitschrift Open Economies Review veröffentlicht.
14. Juni 2021 | Presse
Workshop / Brösel / BWL
Prof. Brösel nahm an der WMEMC 2021 teil
Die „14th World Media Economics and Management Conference“ (WMEMC 2021) wurde am 21. und 22. Mai 2021 von der Luiss Business School, Rom, ausgetragen. In regelmäßigen Abständen kommen auf dieser Konferenz weltweit führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem Forschungsschwerpunkt „Medienwirtschaft” zusammen, um sich über aktuelle Themen und wirtschaftliche Entwicklungen in diesem Bereich auszutauschen. Prof. Dr. Gerrit Brösel (Lehrstuhl für BWL, insbesondere Wirtschaftsprüfung) ist Mitglied einer temporären Forschungsgruppe um Dr. Paul Clemens Murschetz, Salzburg, zum Themenschwerpunkt „Strategisches Management und Leistungstreiber im Medienbereich“. In diesem Rahmen stellte die Gruppe in Rom ihre Studie „Big Data, News Automation and Public Service Media. Developing A Generic Public Value Scorecard Model to measure PSM’s PV performance in practice” vor, die zusammen mit sechs weiteren Forschenden aus Finnland, Pakistan, Portugal, Deutschland, Österreich und den Niederlanden entstanden ist.
11. Juni 2021 | Presse
Podcast / Littkemann / BWL
Zahlen hören – Podcast für das BWL-Studium
In der Podcastreihe von FernUni-Professor Jörn Littkemann gibt es vielfältige Lehr- und Forschungsinhalte zum BWL- und Controllingstudium auf die Ohren. In einem Fach voller Zahlen wie dem Controlling ist es gar nicht so einfach, Inhalte an sehbehinderte Studierende weiterzugeben. Auch aus diesem Grund entstand die Idee bei Prof. Dr. Jörn Littkemann und seinem Team (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Unternehmensrechnung und Controlling) eine Podcastreihe zu beginnen.
Littkemann produziert an der FernUniversität in Hagen bereits Lehrvideos für Moodle und YouTube sowie die Interview-Reihe „Studieren geht über Probieren“. Aus diesen Videos verwendet er die Tonspur für den Podcast. „Momentan haben wir am Lehrstuhl zwei sehbehinderte Studierende, die uns dazu gutes Feedback geben“, sagt Littkemann. Zukünftig möchten der Professor und sein Team noch mehr darauf achten, Forschungs- oder Lehrinhalte besser in den Videos zu erklären, damit es gerade den sehbehinderten Studiereden leichter fällt, das zahlenlastige Fach zu verstehen. Bisher sei es oft so, dass sie auf Hilfe anderer Personen angewiesen sind, die ihnen die Dokumente mit den Zahlen-Tabellen vorlesen. „Der Podcast richtet sich aber auch an alle anderen Studierenden, die vielleicht unterwegs Studieninhalte hören möchten.“
Die Simulation von Geschäftsprozessen stellt einen essentiellen Ansatz für die Analyse von Geschäftsprozessen im Rahmen des Geschäftsprozessmanagements (Business Process Management) dar. Der kürzlich erschienene Artikel von Dr. Kristina Rosenthal, Benjamin Ternes und Prof. Dr. Stefan Strecker (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Entwicklung von Informationssystemen) präsentiert einen umfassenden und systematisierenden Überblick über die Forschung zur Simulation von Geschäftsprozessen und es werden Forschungslücken sowie Ideen für zukünftige Forschung diskutiert.
Rosenthal, Kristina; Ternes, Benjamin; Strecker, Stefan (2021) Business Process Simulation on Procedural Graphical Process Models: Structuring Overview and Paths for Future Research. Business & Information Systems Engineering, https://doi.org/10.1007/s12599-021-00690-3 (Open Access).
25. Mai | aw
Vortrag / von Gessaphe / Rechtswissenschaft
Vortrag zum Internationalen Privatrecht
Im Rahmen eines Diplomstudiengangs zum Internationalen Privatrecht für mexikanische Bundesrichterinnen und -richter an der Escuela Federal de Formación Judicial (Bundesschule für die richterliche Ausbildung) hat Prof. Dr. Karl August Prinz von Sachsen Gessaphe einen Vortrag gehalten. Der Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung ist gut mit den Forschenden aus dem mexikanischen Organisationsteam vernetzt. Insbesondere mit dem renommierten Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Jorge Alberto Silva Silva steht er seit den 1980ern im engen Austausch. Zudem ist Prof. von Sachsen Gessaphe – selbst in Mexiko-Stadt geboren – Präsident der Deutsch-Mexikanischen Juristenvereinigung.
„In meinem Vortrag ging es um Probleme des Allgemeinen Teiles des mexikanischen Internationalen Privatrechts“, erläutert Prof. von Sachsen Gessaphe. Die Gemengelage aus verschiedenen Rechtsnormen erweist sich oft als komplex: „Ein Beispiel bildet eine polygame Ehe eines marokkanischen Staatsangehörigen, der in Marokko mit drei Frauen verheiratet ist, mit diesen nach Mexico übersiedelt, dort arbeitet und dann stirbt. Haben die drei Ehefrauen ein Recht auf eine Witwenrente und in welcher Höhe? Dem mexikanischen Recht ist die Polygamie fremd; sie verstößt wohl gegen die mexikanische öffentliche Ordnung und könnte von daher bereits nicht anerkannt werden.“
br | 20. Mai 2021
Berufung / Brösel / BWL
Prof. Brösel in den Fachbeirat der ZCG berufen
Prof. Dr. Gerrit Brösel wurde in den Fachbeirat der Zeitschrift für Corporate Governance (ZCG) berufen. Die Fachzeitschrift befasst sich mit der Leitung und Überwachung in der Unternehmens- und Prüfungspraxis. Insofern ergibt sich hieraus eine enge Verzahnung zum international und interdisziplinär ausgerichteten Forschungsschwerpunkt „Unternehmensbewertung und Corporate Governance“ der FernUniversität, welcher von Professor Brösel, Lehrstuhl für BWL, insbesondere Wirtschaftsprüfung, koordiniert wird. Die ZCG wird vom Erich Schmidt Verlag (ESV), Berlin, herausgegeben. Aktuell (2021) erscheint die doppelt blind begutachtete Zeitschrift im 16. Jahrgang.
Darüber hinaus macht Prof. Brösel auf die Erscheinung des Lehrbuchs „Business Valuation. Functions – Methods – Principles“ aufmerksam, das er zusammen mit dem Ökonom Prof. Dr. Manfred J. Matschke verfasst hat. Es ist das weltweit erste englischsprachige Lehrbuch, das die funktionale Unternehmensbewertungslehre umfassend beleuchtet. In dem Buch, das bereits in deutscher (vier Auflagen), polnischer und russischer Version erschienen ist, werden die Fehlentwicklungen und Sackgassen aufgezeigt, die aus der einseitigen Ausrichtung auf die marktpreisorientierten Unternehmensbewertungsmethoden resultieren. Zur Verlagsseite
Presse | 30. April 2021
Veröffentlichung / Wagner und Glawe / VWL
Divergence Tendencies in the European Integration Process: A Danger for the Sustainability of the E(M)U?
Der europäische Integrationsprozess begann mit dem Ziel, die Unterschiede im Einkommen bzw. Lebensstandard zwischen den teilnehmenden Ländern im Laufe der Zeit zu verringern. Um dies zu erreichen, wurde eine gewisse Angleichung der Institutionen und Strukturen als notwendige Voraussetzung angesehen. Während das Ziel dieser Einkommens- und institutionellen Konvergenz über einen langen Zeitraum erfolgreich erreicht wurde, hat sich diese Konvergenzentwicklung in den letzten ein bis zwei Jahrzehnten abgeschwächt oder sogar in Divergenz verwandelt.
Hierzu haben Prof. Dr. Helmut Wagner und Dr. Linda Glawe den Artikel "Divergence Tendencies in the European Integration Process: A Danger for the Sustainability of the E(M)U?" im Journal of Risk and Financial Management 14: 104 (pp. 1-22), https://doi.org/10.3390/jrfm1403010, veröffentlicht. Dieses Papier gibt einen Überblick über die Hintergründe und die empirische Evidenz für diese Konvergenz- und Divergenzentwicklungen und zeigt politische Implikationen (die Herausforderungen und mögliche Auswege) auf.
19. April 2021 | Da
Publikation / Weibler / BWL
Digitale Führung. Beziehungsgestaltung zwischen Sinnesarmut und Resonanz
Digitale Führung bzw. Führen aus der Distanz ist inzwischen vielerorts Normalität. Aber was ist eigentlich anders, wenn wir miteinander ortsungebunden in Kontakt treten, zugleich unsere elementaren Ausdrucks- und Wahrnehmungsmöglichkeiten eingeschränkt sind? Und warum ist es so? Welche Effekte sind zu beobachten? Und vor allem: Was können wir tun? Autor dieser Forschungsstudie ist Prof. Dr. Jürgen Weibler, Leiter des Lehrstuhls für BWL, insb. Personalführung und Organisation. Sein neues Werk „Digitale Führung“ gibt hierauf grundlegende wie praxisorientierte Antworten.
Die Angleichung der Institutionen und der Pro-Kopf-Einkommen der EU-Mitgliedstaaten ist ein zentrales Ziel des europäischen Integrationsprozesses. Der neue Artikel von Dr. Linda Glawe und Prof. Dr. Helmut Wagner liefert neue Erkenntnisse, inwiefern nach dem EU-Beitritt eine endogene institutionelle Konvergenzdynamik eintritt. Es handelt sich um den ersten Forschungsbeitrag, der im Rahmen der Analyse der institutionellen Entwicklung innerhalb der EU die Möglichkeit von Club-Konvergenz berücksichtigt. Es werden mehrere institutionelle Cluster identifiziert, die einem geographischen Muster folgen (insbesondere liegt eine Nordwest-Südost Teilung vor). Die anfängliche Institutionenqualität und Humankapitalausstattung der EU-Mitgliedstaaten sowie die Teilnahme an der Währungsunion sind vor allem entscheidend dafür, ob ein Land zu einem Club mit relativ hoher oder niedriger Institutionenqualität konvergiert.
Der Artikel erscheint im Journal of Comparative Economics (2021) und ist bereits online verfügbar.
Glawe, Linda und Wagner, Helmut (2021) Convergence, divergence, or multiple steady states? New evidence on the institutional development within the European Union. Journal of Comparative Economics, In Press. Doi: https://doi.org/10.1016/j.jce.2021.01.006
12. März 2021 | Da
Veröffentlichung / Zhao / Psychologie
Interviews im Lehrkontext richtig editieren
Im e-Learning gewinnen spezielle Interview-Videos an Beliebtheit, in denen Lehrkräfte und Fachleute auf didaktische Fragen antworten. Für den Lernerfolg der Zuschauenden spielt dabei eine Rolle, wie die Filme im Nachhinein bearbeitet wurden. Das belegt eine frisch veröffentlichte Studie von Dr. Fang Zhao Lehrgebiet Allgemeine Psychologie: Lernen, Motivation, Emotion (Prof. Dr. Robert Gaschler). Anhand ihrer Tests identifizierte die FernUni-Psychologin ablenkende Faktoren: Ist die Person, die das Interview führt, zu sehen und zu hören, lernt es sich messbar schlechter. Können sich die Lernenden hingegen ganz auf die befragte Person und ihre Antworten konzentrieren, merken sie sich die Inhalte besser. Im didaktischen Kontext ist es deshalb sinnvoll, Interviews so zu bearbeiten, dass die fragenstellende Person weder zu sehen noch zu hören ist.
Zhao F.: Interviewer presence can affect learning with interview videos. E-Learning and Digital Media. February 2021. doi:10.1177/2042753021995312
10. März 2021 | br
Publikation / Weitzdörfer / Rechtswissenschaft
Jahrestag – Fukushima und das Recht
Anlässlich des zehnten Jahrestages der Dreifachkatastrophe aus Erdbeben, Tsunami sowie dem Nuklearunfall im japanischen Fukushima am 11. März veröffentlicht Prof. Dr. Julius Weitzdörfer zwei Bücher: eine Kurzmonographie zum Tsunami und einen Sammelband zum Atomunfall. Prof. Weitzdörfer ist Juniorprofessor für Ostasiatisches Recht, insbesondere Japanisches Recht an der FernUniversität und Experte für Japan-, Atom-, Katastrophen- und Umweltrecht.
In der Kurzmonografie „Double Debt Disaster: Law, Policy, and Social Justice in the wake of Japan’s 2011 Tsunami” befasst er sich mit wirtschaftlichen Hindernissen und Gerechtigkeitsfragen, die nach Katastrophen immer wieder auftreten. Im Sammelband „Fukushima and the Law” untersucht er zusammen mit 20 internationalen Experten, welche rechtlichen Lehren aus dem Reaktorunfall gezogen werden sollten. Er wird erst nach dem Jahrestag erscheinen.
Julius Weitzdörfer & S. J. Beard: Double Debt Disaster: Law, Policy, and Social Justice in the wake of Japan’s 2011 Tsunami (Iudicium, München & Tokyo 2021, ISSN 0941-1321, 106 Seiten)Zur Veröffentlichung
Julius Weitzdörfer & Kristian Lauta (Hrsg.), Fukushima and the Law (Cambridge University Press, Cambridge 2021, ISBN: 9781108426114, ca. 640 Seiten)
10. März 2021 | sam
Publikation / Röttgers / Philosophie
Das Soziale denken
Soeben ist das Buch „Das Soziale denken. Leitlinien einer Philosophie des kommunikativen Textes“ (Weilerswist 2021) von Prof. Dr. Kurt Röttgers erschienen. Kurt Röttgers war von 1984 bis 2009 Professor für Philosophie, insbes. Praktische Philosophie an der FernUniversität in Hagen.
Dieses Werk mit 754 Seiten ist die Frucht von mehr als zehn Jahren Arbeit seit seiner Pensionierung. In ihm werden aus einer neuen sozialphilosophischen Perspektive die zentralen Themen der Reflexion auf das Soziale ausgeführt, wie z. B. das Epistemische und das Normative, der Zusammenhang des Sozialen und des Psychischen, die Zeitlichkeit des Sozialen, die Formen der Erkundung im Bereich des Sozialen, Politik und Gewalt, die Übergängigkeiten im Sozialen u.v.a.m.
Kann ein kommunistisches Herrschaftssystem auf Dauer Stabilität und Konvergenz (ein hierfür ausreichendes Wirtschaftswachstum) gewährleisten? Dies diskutiert Prof. Dr. Helmut Wagner, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insb. Makroökonomie, am Beispiel Chinas mit Hilfe der in der Ökonomie bekannten Trilemma-Methode in seinem Beitrag China’s “Political-Economy Trilemma”: (How) Can it be Solved? in The Chinese Economy. Es wird gezeigt, dass sowohl die Mao- als auch die Deng-Entwicklungsstrategien in Bezug auf diese Ziele letztlich an zunehmenden systemischen Ungleichgewichten scheiterten. Es wird die Frage gestellt, ob die neue Strategie unter Xi Jinping , die auf teilweise neue Instrumente setzt, nämlich die Nationalismuskarte, das BRI-Programm und die digitale Überwachung, dies vermeiden kann, und es werden Strategiealternativen analysiert.
Helmut Wagner (2021): China’s “Political-Economy Trilemma”: (How) Can it be Solved?, The Chinese Economy, online first version: DOI: 10.1080/10971475.2021.1875158
Eine Studie über unfaire Vorteile im Profifußball von Dr. Hendrik Sonnabend, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftspolitik, und Dr. Mario Lackner von der Johannes Kepler Universität Linz ist zur Publikation angenommen worden. Die beiden Wissenschaftler haben untersucht, ob unberechtigt gegebene Elfmeter häufiger verschossen werden. Die Analyse zeigt, dass die Qualität der Schiedsrichterentscheidung und die Trefferwahrscheinlichkeit grundsätzlich in keinem Zusammenhang stehen. Allerdings treffen Kicker seltener in Situationen, in denen der Erfolg weniger wichtig ist.
Die Ergebnisse der Studie „Coping with advantageous inequity - Field evidence from professional penalty kicking” erscheinen im Journal of Behavioral and Experimental Economics.Zur Studie
01. Februar 2021 | sam
Vortrag / Glawe / VWL
„The impact of the learning-adjusted years of schooling on economic growth”
„Schooling is not learning – the impact of the learning-adjusted years of schooling on economic growth“: Ihre gemeinsame Forschungsarbeit mit Prof. Dr. Helmut Wagner stellte Dr. Linda Glawe auf Einladung im Rahmen eines von der Nagoya Universität sowie der Japanese Society for International Development organisierten Webinars in einem eineinhalbstündigen Gastvortrag vor. Zuvor hatte sie den Artikel bereits auf dem Virtual Congress der European Economic Association präsentiert.
Im Rahmen des 12th International Symposium on Human Capital and Labor Markets hatte Linda Glawe zudem die Möglichkeit, ein neues gemeinsames Forschungsprojekt mit Prof. Wagner zur Dynamik der Humankapitalentwicklung in China vorzustellen.
18. Januar 2021 | Da
Veröffentlichung / Murach und Wagner / VWL
„The effects of external shocks on the business cycle in China”
Michael Murach und Helmut Wagner: „The effects of external shocks on the business cycle in China: A structural change perspective”, in: Review of International Economics. 2021;00:1–22.
Die Autoren Dr. Michael Murach und Prof. Dr. Helmut Wagner untersuchen die Auswirkungen von externen Schocks auf den Konjunkturzyklus in China und seinen Sektoren (Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen). Sie zeigen mithilfe von VAR-Analysen, dass China – und dort insbesondere der Industriesektor - anfällig für externe Schocks ist. Dies wirkt sich über einen Handelskanal, einen Finanzkanal und einen Vertrauenskanal der Konjunkturübertragung von wichtigen Handelspartnerländern auf die chinesische Wirtschaft aus.
Sie argumentieren, dass die Tertiarisierung in China ein Weg sein könnte, damit das Land weniger anfällig gegenüber diesen Schocks wird.
Thomas Sören Hoffmann, Absolute Form: Modality, Individuality and the Principle of Philosophy in Kant and Hegel. Brill: Leiden / Boston 2020, 356 S., ISBN: 978-90-04-44105-7 (Critical Studies in German Idealism, Band 27).
Bei dem Buch handelt es sich um die um ein aktuelles Vorwort erweiterte englische Übersetzung seiner Dissertation (1990, Neudruck 2012), die der Verlag noch knapp zum Hegeljahr 2020 herausgebracht hat.
18. Januar 2021 | Da
Veröffentlichung / Kieckhäfer / BWL
Nachhaltige Lieferketten
Nachhaltigkeit sollte weniger als inflationär genutztes Schlagwort verstanden werden, vielmehr sollte sie als Leitbild für unser Handeln gelten. In einem Gastbeitrag für den Blog „Inclusive Productivity“ der Bertelsmann-Stiftung beschreibt Prof. Dr. Karsten Kieckhäfer (Lehrstuhl für BWL, insb. Produktion und Logistik) nachhaltige Entwicklungen aus wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive. Als anschauliches Beispiel für nachhaltige Lieferketten nennt Kieckhäfer die Elektromobilität. In seinem Beitrag gibt er Impulse, bei der Forderung nach nachhaltigen Lieferketten immer ökonomische, ökologische und soziale Ziele mitzudenken. Elektrofahrzeuge sind zwar ein wichtiger Baustein zur Senkung von CO2-Emissionen, jedoch birgt gerade die Batterieherstellung, die von knappen Rohstoffen abhängt, noch einige Herausforderungen. Zum Beitrag
16. Dezember | sam
Veröffentlichung / Diamanti / Philosophie
Publikation zum Hegeljahr 2020
Marco Diamanti, Doktorand im Rahmen einer binationalen Promotion an der italienischen Sapienza Università di Roma und der FernUniversität in Hagen, hat im Hegeljahr 2020 einen Band zur italienischen Hegelrezeption im 19. Jahrhundert herausgebracht.
Der Band fußt unter anderem auf Studien, die Marco Diamanti für mehrere Monate am Lehrgebiet Praktische Philosophie I: Ethik, Recht, Ökonomie (Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann) betrieben hat. Er enthält Beiträge von insgesamt neun Fachgelehrten, darunter die Studie „Die Besonderheiten der italienischen Hegelrezeption im Kontext des Internationalen Hegelianismus des 19. Jahrhunderts“ von Prof. Hoffmann (S. 89-106) sowie den Beitrag „Vom Leben zum Denken: Antonio Labriola und das Hegelsche Erbe“ von Marco Diamanti (S. 191-219).
Der Band ist unter dem Titel „La fortuna di Hegel in Italia nell’Ottocento“ bei Bibliopolis in Neapel erschienen.
Nachhaltige Entscheidungsfindung in Produktion und Logistik
Die Forschungsinitiative MaxFab – Management Energieflexibler Fabriken des Forschungsschwerpunkts Energie, Umwelt & Nachhaltigkeit hat eine Sonderausgabe des Journal of Business Economics herausgegeben. MaxFab zielt darauf ab, den Wissensstand zur strategischen Planung und zum operativen Betrieb energieflexibler Fabriken zu erweitern. Das Special Issue behandelt das Thema „Sustainable Decision-Making in Production and Logistics“ aus verschiedenen Perspektiven: Entscheidungsträger in Unternehmen konzentrieren sich immer mehr auf nachhaltig produzierte und transportierte Güter, um den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens zu verbessern sowie die natürlichen Ressourcen zu schützen und damit die Auswirkungen des Klimawandels abzuschwächen. Um diese Ziele schrittweise zu erreichen, müssen zukünftig die jeweiligen Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen ökologischen und ökonomischen Faktoren aufgedeckt und angemessen in den Entscheidungsprozess eingebettet werden, so der Tenor der Sonderausgabe. Zur Veröffentlichung.
Fandel, G., Kleine, A. & Dellnitz, A. Editorial „sustainable decision-making in production and logistics“. J Bus Econ 90
2. Dezember 2020 | sam
Veröffentlichung / Hoffmann und Stübinger / Kultur, Sozial- und Geisteswissenschaften, Rechtswissenschaft
Hegel-Tagung dokumentiert
Im neuen Heft der „Zeitschrift für Rechtsphilosophie“ (ZRph) dokumentieren die beiden Herausgeber Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann (Lehrgebiet Philosophie II, Praktische Philosophie: Ethik, Recht, Ökonomie) und Prof. Dr. Stephan Stübinger (Lehrstuhl für Strafrecht und Strafrechtsgeschichte und Rechtsphilosophie) eine Tagung zu Hegels Rechtsphilosophie auf dem Campus der FernUniversität in Hagen. Im Oktober 2019 diskutierten hier elf Referentinnen und Referenten aus sieben Ländern über die „Grundlinien der Philosophie des Rechts“ von Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831). Anlass der Tagung war das Erscheinen der „Rechtsphilosophie“ vor 200 Jahren.
Der aktuelle Band der ZRph vereint dabei vor allem Beiträge, die im Rahmen des Forschungscolloquiums vorgetragen wurden. Mitwirkende sind u.a. Johann Braun (Passau), Kathrin Gierhake (Regensburg), Max Gottschlich (Linz), Jean-François Kervégan (Paris), Diethelm Klesczewski (Leipzig), Jakub Kloc-Konkolowicz (Warschau), Christian Krijnen (Amsterdam), Michael Pawlik (Freiburg), Markus Rothhaar (Fortaleza), Kurt Seelmann (Basel) und Matthias Wachter (Regensburg).
Zeitschrift für Rechtsphilosophie. Neue Folge 4 (2020), hg. von Thomas Sören Hoffmann und Stephan Stübinger, LIT Verlag: Berlin / Hamburg / London / Münster, 206 S., ISSN 1618-4726
30. November 2020 | Da
Online-Vortrag / Falkner / Rechtswissenschaft
Strafphilosophie von Leo Tolstoi
„The Antagonism Between the Criminal Law and Human Dignity in Leo Tolstoy’s Philosophy“ war der Titel eines Vortrags, mit dem sich Dirk Falkner als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Lehrstuhl für Strafrecht und Strafrechtsgeschichte und Rechtsphilosophie (Prof. Dr. Stephan Stübinger) an der Konferenz „Havoc and Healing: Insights into Human Action in Tolstoy and Dostoevsky“ beteiligte. Organisiert wurde die (Online-)Konferenz von der Universität Uppsala.
In seinem Konferenzbeitrag schilderte er das wesentliche Element der Strafphilosophie von Leo Tolstoi: seine Überzeugung, dass das Strafrecht die Menschen durch die blinde Anwendung der Formalitäten und Gesetzesparagraphen schematisch und gefühllos behandle, sie willkürlich zu rechtschaffenen Bürgerinnen und Bürgern stilisiere oder als ruchlose Verbrecherinnen und Verbrecher verdamme und dabei gerade das Wesentliche außer Acht lasse, bestenfalls als „mildernde Umstände“ abtue.
16. November 2020 | Da
Veröffentlichung / Zhao, Gaschler / Psychologie
Bildschirmabstand bei Kindern untersucht
„Halt still und konzentrier dich!“ – diese Aufforderung an Kinder ist wenig förderlich: Sollen sie schwere Aufgaben am Computer lösen, hilft es ihnen eher, beim Sitzen Bewegungsfreiheit zu haben. Das zeigt eine neue Studie, die die FernUni-Forschenden Dr. Fang Zhao und Prof. Dr. Robert Gaschler (Lehrgebiet Allgemeine Psychologie: Lernen, Motivation, Emotion) gemeinsam mit Prof. Dr. Wolfgang Schnotz und Dr. Inga Wagner von der Universität Koblenz-Landau veröffentlicht haben. Für den Versuch sollten Kinder möglichst stillsitzen, während ihnen auf dem Monitor verschiedene Aufgaben gestellt wurden. Den jungen Testpersonen fiel die starre Haltung umso schwerer, je größer die Anforderung an sie wurde. „Wenn die Aufgaben schwierig wurden, rutschten die Kinder automatisch näher an dem Bildschirm heran und wippten stärker vor und zurück“, fasst Fang Zhao das Ergebnis zusammen. Die vollständige Studie steht jetzt online zur Verfügung. Zur Studie
Zhao, F., Gaschler, R., Schnotz, W. and Wagner, I. 2020. Regulating distance to the screen while engaging in difficult tasks. Frontline Learning Research. 8, 6 (Nov. 2020), 59 - 76. DOI: https://doi.org/10.14786/flr.v8i6.663
9. November | br
Veröffentlichung / Böning / Gender im Recht
Chancengleichheit im Öffentlichen Recht und Diskriminierung durch KI
Die soziale Zusammensetzung der Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler im Öffentlichen Recht hat Dr. Anja Böning (Lehrstuhl für Gender im Recht) in einer explorativen Online-Erhebung untersucht. Die Ergebnisse der Studie sind jetzt in der Festschrift „Wandlungen im Öffentlichen Recht“ erschienen. Die Daten verweisen auf einen sehr hohen Anteil von Kindern aus sozial privilegierten Bevölkerungsgruppen und bestätigen bisherige Befunde, die die Rechtswissenschaft als eine sozial exklusive und für Bildungsaufsteiger und -aufsteigerinnen wenig offene Disziplin charakterisieren.
Böning, Anja: Zur sozialen Situation der Assistent*innen im Öffentlichen Recht – Explorative Erkenntnisse aus einer Online-Erhebung. In: Bretthauer, Sebastian/Henrich, Christina/Völzmann, Berit/Wolckenhaar, Leonard/Zimmermann, Sören (Hrsg.): Wandlungen im Öffentlichen Recht. Festschrift zu 60 Jahren Assistententagung. Baden-Baden 2020. S. 253-278.
Um eine inklusive KI in Europa ging es bei einem Roundtable, zu dem Dr. Anja Böning eingeladen war. Er wurde von der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland in Kooperation mit dem Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft veranstaltet. Ziel war es, den Austausch unterschiedlicher Interessensgruppen zu KI zu fördern und Diskriminierungsrisiken, die mit dem Einsatz lernender Systeme verbunden sind, zu diskutieren.
Seit einigen Jahrzehnten ist in der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre ein zunehmendes Bestreben nach empirischen Arbeiten wahrzunehmen, dass die analytisch-normative Forschung in den Hintergrund zu treten droht. Prof. Dr. Stephan Meyering und Dr. Sandra Müller-Thomczik (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Betriebswirtschaftliche Steuerlehre) haben in einem Grundlagenaufsatz zur Forschungsmethodik die Relevanz des analytisch-normativen Vorgehens herausgearbeitet. Zudem gelang es ihnen, die grundsätzliche Vorgehensweise zu beschreiben und damit Neuland in der Literatur zu betreten. Im Gegensatz zur empirischen Forschung, die auf zahlreiche methodischen Beschreibungen zurückblicken kann, sind wissenschaftstheoretische Überlegungen im Bereich der analytisch-normativen Forschung bisher rar gesät.
Meyering, Stephan/Müller-Thomczik, Sandra: 100 Jahre Betriebswirtschaftliche Steuerlehre – eine Analyse zentraler Kritikpunkte an analytisch-normativer Forschung, in: Steuer und Wirtschaft (StuW), 78. Jg. (2020), S. 263-275.
5. November | sam
Publikation / Sonnabend / VWL
Wie verhalten sich Teams im Wettbewerb?
Die Reaktion auf entmutigende Umstände im Teamsport hat Dr. Hendrik Sonnabend, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftspolitik, untersucht. Für seine Studie, die bereits im Frühjahr im Journal „Managerial and Decision Economics“ erschienen ist und jetzt frei zugänglich über den Verlag Wiley-VCH abrufbar ist, hat der Wissenschaftler Daten aus dem professionellen Beachvolleyball herangezogen. Unter anderem konnte er nachweisen, dass es durchaus Reaktionen auf Rückstände oder sehr ungleiche Duelle gibt, die entmutigend wirken und das Ergebnis beeinflussen. Unterschiede zwischen Frauen- und Männerteams existieren nicht. Demgegenüber scheinen altersdiverse Alt-Jung-Duos robuster gegenüber Rückständen zu sein als altershomogene Teams.
Wirtschaftsentwicklungen in China, Japan und Südkorea verglichen
Japan und Südkorea sind schnell vom Status der Länder mit mittlerem Einkommen zum Status der Länder mit hohem Einkommen aufgestiegen und bieten der Volksrepublik China wertvolle Lehren.
In ihrem Aufsatz „Trajectories to High Income: Growth Dynamics in Japan, the People’s Republic of China, and the Republic of Korea”, ADB Economics Working Paper No. 622 | October 2020, Asian Development Bank, Manila) verwenden Michael Murach, Prof. Dr. Helmut Wagner (Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insb. Makroökonomie), Jungsuk Kim und Donghyun Park Cobb-Douglas-Produktionsfunktionen, um die langfristigen Gleichgewichtsbeziehungen zwischen Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt, Kapital und Arbeit mit Hilfe kointegrierter VAR-Modelle zu untersuchen, um so die wirtschaftlichen Wachstums- und Strukturtransformations-Trajektorien von China, Südkorea und Japan auf der makroökonomischen Ebene zu vergleichen.
15. Oktober | Da
Auszeichnung mit Best Conference Paper Award der SERVSIG-Konferenz 2020
Prof. Dr. Sabine Fließ, Stefan Dyck und Maarten Volkers (Douglas-Stiftungslehrstuhl für Dienstleistungsmanagement) erhielten bei der diesjährigen SERVSIG-Konferenz den Best Conference Paper Award für einen konzeptionellen Beitrag zur Kundensicht des Dienstleistungsprozesses. Darin verwenden sie die „Event Segmentation Theory“ als Erklärungsansatz dafür, wie Kundinnen und Kunden Dienstleistungsprozesse in kleinere Sinneinheiten gliedern. Außerdem gibt der Beitrag Handlungsempfehlungen dazu, wie Dienstleistende diesen Segmentierungsmechanismus nutzen können, um Kundinnen und Kunden dabei zu helfen, an der Erbringung von Dienstleistungen zielführender mitzuwirken.
Abstract zum Artikel „Understanding the Structure of Service Processes from a Customer Perspective – an Event Segmentation Approach“.
13. Oktober | br
Inklusion / Fisseler / Fachmediendidaktik
Inklusive digitale Hochschullehre
Als die Hochschulen das digitale Sommersemester inmitten der Corona-Krise einleuteten, hat die FernUniversität Starthilfe geleistet. Dr. Björn Fisseler, Fachmediendidaktiker an der Fakultät für Psychologie, befasst sich professionell mit digitaler Barrierefreiheit und inklusiver Hochschullehre. Die Themen hat er in die Community of Practice beim Hochschulforum Digitalisierung (HFD) sowie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DPGs) eingebracht. Daraus entstanden sind ein Artikel im fnma Magazin sowie mehrere Blogbeiträge für das HFD. Sie werden sukzessive im Dossier „Diversität und Barrierefreiheit“ veröffentlicht .
Zum Thema „inklusive digitale Hochschullehre“ hat Dr. Fisseler am 7. Oktober 2020 den Vortrag „Online Teaching's Future Is in the Margins“ beim University Future Festival des HFD gehalten. Für einen Vortrag zum Thema „Digitale Inklusion in Hochschulen“ hat ihn die Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung (IBS) zu ihrer Jahrestagung eingeladen. Sie findet dieses Jahr online statt.
Aus Anlass des 250. Geburtstages des Vollenders des Deutschen Idealismus, Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831), hat der Marixverlag in Wiesbaden den Leitfaden zum Verständnis des Philosophen erneut herausgebracht:
Thomas Sören Hoffmann, G.W.F. Hegel. Eine Propädeutik, 4. Aufl. Wiesbaden 2020, 543 S., ISBN 978-3-86539-290-9
Das Werk, das gegenüber der Erstausgabe in aktualisierter, vierter Version vorgelegt wird, ist auch in spanischer (2014) und englischer (2015) Übersetzung erschienen. Eine Übersetzung ins Italienische ist derzeit in Vorbereitung.
Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann leitet an der FernUniversität das Lehrgebiet Philosophie II.
28. September | can
Publikationen / Wagner, Glawe / VWL
Konzept der „Middle-Income-Trap“ modifiziert
Dr. Linda Glawe und Prof. Dr. Helmut Wagner (Lehrstuhl für Makroökonomie) haben das Konzept der „Middle-Income-Trap“ (MIT) vor dem Hintergrund der Vierten Industriellen Revolution und der Herausforderungen durch Automatisierung (unter Kreierung des Konzepts der „MIT 2.0“) modifiziert und diskutieren die Implikationen für das sich in der Entwicklung befindende Asien: “The Middle-Income Trap 2.0: The Increasing Role of Human Capital in the Age of Automation and Implications for Developing Asia”, in: Asian Economic Papers, Volume 19 | Issue 3 | Fall 2020, p. 40-58.
Insbesondere analysieren sie die Auswirkungen von Automatisierung, künstlicher Intelligenz und Digitalisierung auf die Wachstumstreiber der aufstrebenden Marktwirtschaften und den MIT-Mechanismus. Als wichtigster Erfolgsfaktor für die Überwindung des MIT 2.0 kristallisiert sich die Verbesserung der Qualifikationen, die mit dem raschen Voranschreiten der Automatisierung benötigt werden, heraus.
25. September | aw
Publikation / Tausendpfund / Sozialwissenschaften
Analyseverfahren im Überblick
In seinem neuen Buch gibt Dr. Markus Tausendpfund (Arbeitsstelle Quantitative Methoden) einen Überblick über wesentliche Analyseverfahren in den Sozialwissenschaften – etwa Regression, Faktorenanalyse, Qualitative Comparative Analysis oder Inhaltsanalyse. Dabei stellt er die einzelnen Verfahren nicht abstrakt dar, sondern macht sie anhand konkreter sozialwissenschaftlicher Fragestellungen anschaulich. Außerdem erklärt er die Voraussetzungen der Verfahren und diskutiert ihre Vor- und Nachteile. Der Band soll die passive Methodenkompetenz fördern und ein tieferes Interesse für die Verfahren wecken.
Auf der internationalen Konferenz „The 24th European Conference on Artificial Intelligence“ (ECAI 2020) in Santiago de Compostela/Spanien haben Prof. Dr. Christoph Beierle und Kai Sauerwald, beide Lehrgebiet Wissensbasierte Systeme, gemeinsam mit Prof. Dr. Gabriele Kern-Isberner, TU Dortmund, den „Distinguished Paper Award“ erhalten. Den Preis, mit dem die besten sechs Arbeiten der ECAI 2020 aus mehr als 1700 Einreichungen ausgezeichnet wurden, erhielten sie für den Beitrag „A Conditional Perspective for Iterated Belief Contraction“. Die alle zwei Jahre stattfindende ECAI ist eine der weltweit renommiertesten und größten KI-Konferenzen.
In ihrem Paper entwickeln die Autorin und die Autoren eine neue Betrachtungsweise für das gezielte Zurücknehmen und Vergessen von Wissen. Die Arbeit zeigt dabei insbesondere auf, wie sich grundlegende Prinzipien für Wissensänderungen kompakter beschreiben lassen und entstand im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Kooperationsprojekts FADE. Das Projekt ist Teil des DFG-Schwerpunktprogramms 1921 „Intentional Forgetting“ und soll Methoden des menschlichen Vergessens für komplexe Systeme in Organisationen nutzbar machen.
8. September | aw
DFG-Projekt / Liepelt / Allgemeine Psychologie
DFG bewilligt Projektförderung
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat ein Drittmittelprojekt bewilligt, das Prof. Dr. Roman Liepelt (Lehrgebiet Allgemeine Psychologie: Urteilen, Entscheiden, Handeln) in Kooperation mit Prof. Dr. Rico Fischer von der Universität Greifswald durchführt. Das Vorhaben trägt den Titel: „Verstärkte Wahrnehmungs-Handlungs-Verknüpfung durch verkörperte Kognition“.
Das Projekt erforscht, ob Menschen besser im Multitasking sind, wenn ihre körperlichen Reaktionen in direkter Nähe zu äußerlichen Reizen stattfinden – etwa bei der Bedienung eines Touchscreens mit der Hand. Die Wissenschaftler interessiert dabei besonders, wie Menschen mit moderner Technik interagieren.
10. August | br
Publikationen / Wagner / VWL
Evolution aus makroökonomischer Perspektive
Asiatischer Monetary Fund
Die Asiatischen Länder haben aus den Erfahrungen der Asienkrise heraus in den letzten zwei Jahrzehnten häufiger versucht, einen eigenen Asiatischen Monetary Fund als Gegenstück und als Abgrenzung zum International Monetary Fund (IWF) zu etablieren. Hier werden die Realisierungschancen sowie die Fallstricke eines solchen Vorhabens näher betrachtet.
Helmut Wagner: „Comments on Toward an Asian Monetary Fund: Ideas for Transition”, in: Asian Economic Papers, Volume 19 | Issue 2 | Summer 2020
06. August | Da
Publikationen / Prinz von Sachsen Gessaphe / Rechtswissenschaft
Europäischer Rechtsverkehr in Zivil- und Strafsachen
Der Band 32 des Jahrbuchs für Italienisches Recht befasst sich schwerpunktmäßig mit dem europäischen Rechtsverkehr in Zivil- und Strafsachen und weist eine breite Palette von Themen auf. Er enthält zwei Beiträge von Prof. Dr. Prinz von Sachsen Gessaphe (Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung). Der Beitrag „Die Adhäsionsklage und das Verhältnis zwischen Strafverfahren und Zivilklage in der deutschen Rechtsordnung“ befasst sich mit der Möglichkeit für das Opfer einer Straftat, seine zivilrechtlichen Schadensersatzansprüche bereits im Strafverfahren gegen den vermeintlichen Straftäter geltend zu machen (Adhäsionsverfahren). Der zweite Beitrag „Unionsrechtliche Regelung von Unterhaltssachen mit Auslandsbezug“ beleuchtet die Auswirkungen der Europäischen Verordnung (EG) Nr. 4/2009 über die Zuständigkeit, das anwendbare Recht, die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen und die Zusammenarbeit in Unterhaltssachen v. 18.12.2008 an Hand von Beispielfällen aus der grenzüberschreitenden Rechtspraxis, wie sie von deutschen Gerichten und dem EuGH entschieden worden sind.
Band 3 (1848-1870) setzt die vorangegangene Betrachtung der verfassungsgeschichtlichen Entwicklung Europas im 19. Jahrhundert fort: Der Band setzt mit der großen europäischen Revolutionswelle von 1848/49 ein und veranschaulicht bis 1870 die weitere Ausgestaltung des spannungsreichen Verhältnisses zwischen mehrheitlich monarchisch geprägter Staatsspitze und nach politischer Partizipation drängender Bürger- und Arbeiterschaft.
Band 5 (seit 1989) bildet den Schlussstein der neu eröffneten Handbuchreihe zum 20. Jahrhundert, die die verfassungsgeschichtliche Betrachtung der Vorgängerbände aus der Reihe zum 19. Jahrhundert fortsetzt. Beginnend mit den Umwälzungen von 1989/90 veranschaulicht der Band bis in die 2010er-Jahre hinein das Spannungs- und Wechselverhältnis zwischen der einzelstaatlichen Verfassungsentwicklung sowie der Ausbildung einer supranationalen Verfassungsebene im Zuge des europäischen Integrationsprozesses.
28. Juli | sam
Publikationen / Wagner, Turke, Glawe / VWL
VWL-Übungsbuch und Artikel zu China
Prof. Dr. Helmut Wagner und Hilke Turke haben die Neuauflage des Übungsbuchs „VWL-Klausuren. Ein Übungsbuch“ (De Gruyter Oldenbourg 2020, 4. Auflage) veröffentlicht.
Zwei neue Artikel zu China haben Dr. Linda Glawe und Prof. Helmut Wagner veröffentlicht:
„China in the Middle-Income Trap?“, in: China Economic Review, Volume 60, April 2020, Article 101264, S. 1-26,
Projekt / Bildungsforschung / Literarisches Schreiben
FernUniversität evaluiert Fortbildung für Lehrkräfte
Das Programm „Weltenschreiber – Das Literaturvermittlungsprogramm für Kinder und Jugendliche“ der Robert Bosch Stiftung will junge Menschen für Literatur begeistern. Ein zentraler Baustein des Programms ist unter anderem eine 18-monatige Fortbildung für Lehrkräfte zum Literarischen Schreiben. Die Evaluation dieser Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer an den Standorten Göttingen, Rostock und Stuttgart ist Gegenstand des Forschungsprojektes am Lehrgebiet Empirische Bildungsforschung an der FernUniversität in Hagen. Der Stellenwert des literarischen Schreibens im Deutschunterricht und in der öffentlichen Wahrnehmung soll so anerkannt und die Weiterbildung nachhaltig in der Förderpolitik der Länder verankert werden. Wie diese Ziele erreicht werden können und welche Gelingensbedingungen es hierfür gibt, soll die Evaluation zeigen. Die zweite Evaluationsrunde startet in Kürze und läuft insgesamt 24 Monate (1. Juli 2020 bis 30. Juni 2022). Die Piloten der Weiterbildung in Göttingen und Rostock wurden bereits von Prof. Dr. Julia Schütz, Nora Berner und Davin Patrick Akko (Lehrgebiet Empirische Bildungsforschung) evaluiert.
10. Juni | can
Artikel / Kauff / Psychologie
Der Glaube an Diversität und seine Konsequenzen
„Wir sollten die Vielfalt in unserem Land schätzen, denn sie kann uns einen Nutzen bringen.“ So könnte ein öffentliches Statement zu kultureller Diversität lauten. Prof. Dr. Mathias Kauff sieht in dieser Haltung ein Problem, auch wenn sie meist wohlgemeint ist: „Diversität wird nicht aus sich heraus wertgeschätzt, sondern weil sie einen Gewinn bringen soll. Die Wertschätzung von Vielfalt ist hier abhängig von einer unterstellten Nützlichkeit.“ Vor seinem Ruf an die Medical School Hamburg arbeitete Prof. Kauff im Lehrgebiet Psychologische Methodenlehre der FernUniversität in Hagen. Dort befasste er sich gemeinsam mit Lehrgebietsleiter Prof. Dr. Oliver Christ und Prof. Dr. Katharina Schmid (ESADE Business School, Barcelona) mit dem Thema. Ein neuer Artikel fasst die Ergebnisse nun zusammen: „When good for business is not good enough: Effects of pro-diversity beliefs and instrumentality of diversity on intergroup attitudes“ Den Rahmen bildete das DFG-Projekt: „Die Dunkle Seite nutzenbezogener Wertschätzung von Diversität – Outgroup-Abwertung durch Personen mit Pro-Diversity Beliefs als Reaktion auf nicht-nützlichen Intergruppenkontakt“.
8. Juni | br
Workshop / Dettmers / Psychologie
17. Nachwuchsworkshop der DGPs-Fachgruppe Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie
Der Nachwuchsworkshop ist ein Angebot für Doktorandinnen und Doktoranden in unterschiedlichen Phasen ihres Promotionsvorhabens, die auf Fragestellungen aus der Arbeits-, Organisations- oder Wirtschaftspsychologie ausgerichtet sind. Ziel ist es, sie bei der Weiterentwicklung ihrer Dissertation zu fördern und strategisches Wissen für die eigene Karriereentwicklung zu vermitteln. Zudem erfolgt eine kritische Auseinandersetzung mit aktuellen (auch kontroversen) Themen der Forschungspraxis (Publikation, Zeitschriften, Drittmittel) und Karrierewegen.
Die Teilnehmenden haben im Workshop die Möglichkeit, ihre Vorhaben in einem kleinen Kreis vorzustellen und intensives Feedback von Peers und Senior Scientists zu erhalten. Der Workshop ist damit nicht nur eine gute Gelegenheit, Rückmeldung zum eigenen Promotionsvorhaben zu erhalten, sondern auch andere Doktorandinnen und Doktoranden sowie erfahrenere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kennenzulernen.
12. Mai | proe
Forschungsprojekt / Baule / BWL
Sind Informationen der Banken transparent und vergleichbar?
Nach über zehn Jahren nach der Finanzkrise untersuchen Prof. Dr. Baule und David Shkel (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Bank- und Finanzwirtschaft) in einem bewilligten Drittmittelprojekt, wie sich der Anlegerschutz im Zusammenhang mit strukturierten Finanzprodukten entwickelt hat. Das Forschungsprojekt fördert das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Im Projekt möchten Prof. Baule und David Shkel die Kostentransparenz für Verbraucher näher analysieren. Konkret soll untersucht werden, inwieweit die Regulierungsmaßnahme nach der Finanzkrise tatsächlich einen Mehrwert für den Kleinanleger hinsichtlich Information und Vergleichbarkeit der in den Finanzprodukten enthaltenen (mitunter versteckten) Kosten erzielt. Dieses Marktsegment ist in Deutschland häufig unter dem Begriff „Zertifikate“ bekannt und erfreut sich großer Beliebtheit.
6. Mai | ag
Publikation / Sonnabend / VWL
Tribute-Bands und Ticketpreise
Die Studie mit dem Titel „Pricing in live music: an empirical analysis of the tribute band sector” (mit Samuel Cameron) ist soeben im Journal “Economics Bulletin” veröffentlicht worden (als PDF abrufen).
In der Studie von Dr. Hendrik Sonnabend, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftspolitik, geht es um ein Phänomen im Musikgeschäft, die „Tribute-Bands“. Dabei handelt es sich um Musiker und Musikerinnen, die auf Konzerten die Werke eines musikalischen Vorbilds möglichst originalgetreu (d.h. auch mit optischer Ähnlichkeit) präsentieren. Aus industrieökonomischer Sicht ließe sich von imperfekten Substituten sprechen. In der empirischen Arbeit haben wir unter anderem untersucht, wie sich die Verfügbarkeit des „Originals“ auf die (Ticket-)Preisgestaltung der „Copycats“ auswirkt. Es zeigt sich, dass die Ticketpreise am höchsten sind, wenn das „Original“ nicht mehr am Markt existiert.
5. Mai | can
Publikation / Weibler / BWL
Bad Leadership
Bad Leadership steht im Rang eines universellen Phänomens und erlebt als Thematik innerhalb der Führungsforschung derzeit einen regelrechten Boom. Die Plattform "Leadership Insiders" skizziert mit einem Beitrag, was Bad Leadership bedeutet. Verdeutlicht wird im Besonderen, wie die Geführten selbst durch verschiedene Formen eines Bad Followership zum Entstehen und Fortbestehen einer schlechten Führung beitragen. Autor ist Prof. Dr. Jürgen Weibler, Leiter des Lehrstuhls für BWL, insb. Personalführung und Organisation. Er hat zudem ein neues Werk über Bad Leadership veröffentlicht.
Kuhn, T./Weibler, J. (2020): Bad Leadership: Von Narzissten & Egomanen, Vermessenen & Verführten. Warum uns schlechte Führung oftmals gut erscheint und es guter Führung häufig schlecht ergeht, Vahlen Verlag, München