Spannend wie im Fernsehen

Praxisnah, teamstark, kreativ: Beim Soldan Moot Court simulierten Studierende eine Gerichtsverhandlung. Die FernUni schickte abermals ein Team zum Wettbewerb nach Hannover.


Foto: FernUniversität
Das Team der FernUni: Renke Onken, Lara Trompeter, Niklas Rademacher (v.l. hinten), Timo Ritter, Celia Rausch, Lara Teschler, Fayed Qureshi (v.l. vorne)

Wäre der Soldan Moot Court eine Samstagabend-Show, würden dem Team der FernUniversität wohl gleich mehrere Titel gerecht werden. Celia Rausch schlägt vor: „Die grenzüberschreitenden Paragraphen-Pioniere.“ Damit betont die Jura-Studentin die besonderen Herausforderungen des Fernstudiums. Die machten sich besonders während der Vorbereitungszeit auf den bundesweiten Wettbewerb bemerkbar, bei dem Teams juristischer Fakultäten gegeneinander antreten. Anders als Teams von Präsenzuniversitäten haben die Studierenden der FernUni ihre Zusammenarbeit über Zoom organisiert und ihre Präsenztreffen logistisch aufwendig koordiniert, da sie aus ganz Deutschland und sogar Spanien anreisten.

Fayed Qureshi favorisiert hingegen „Die Justiz-Jäger: Im Fadenkreuz der Argumentation“. Dieser Titel spiegelt für ihn die Präzision und Zielstrebigkeit des FernUni-Teams wider, das entschlossen nach den besten juristischen Lösungen suchte. Die intensive Teamarbeit, die sorgfältig entwickelte Strategie und der Wettkampfgeist, den der Moot Court fordert, seien mit einer anspruchsvollen Jagd vergleichbar gewesen. Egal, für welches Show-Format sie sich entschieden hätten, beide Titel fassen den FernUni-Vibe treffend zusammen: die Fähigkeit, unter außergewöhnlichen Bedingungen zusammenzuarbeiten und gleichzeitig juristische Exzellenz und Kreativität zu beweisen.

In exotische Rechtsgebiete eintauchen

Beim Soldan Moot Court, der jedes Jahr ihn Hannover stattfindet, stellten sich die Studierenden diesmal der Herausforderung, einen fiktiven Fall im Bereich des anwaltlichen Berufsrechts zu bearbeiten. In mündlichen Verhandlungen traten sie gegen Teams anderer Hochschulen aus ganz Deutschland an.

„Jedes Teammitglied hatte seine Stärken und Schwächen, wir haben uns gegenseitig geholfen und Feedback gegeben, um unsere individuellen Fähigkeiten zu verbessern.“

Fayed Qureshi

„An Erfolgserlebnissen mangelt es dabei nicht“, fasst Lara Teschler, ebenfalls Mitglied des diesjährigen FernUni-Teams, ihre Erfahrungen zusammen. Sie hebt hervor, dass der Wettbewerb eine ideale Gelegenheit bietet, juristische und rhetorische Fertigkeiten unter realitätsnahen Bedingungen zu erproben. Obwohl die meisten Teammitglieder zuvor wenig mit Berufsrecht zu tun hatten, hätten sie durch die intensive Auseinandersetzung mit der fiktiven Fallakte ein tieferes Verständnis für komplexe Rechtsfragen und verschiedene Perspektiven entwickelt. „Man ist gezwungen, in jeder Phase des Wettbewerbs erneut über sich hinauszuwachsen“, betont sie. Besonders wertvoll sei die Kombination aus der schriftlichen Ausarbeitung und den mündlichen Verhandlungen gewesen, die unterschiedliche Herausforderungen mit sich brachten.

Teamwork ist der Schlüssel zum Erfolg

„Wir haben versucht, die übliche Argumentationsmuster zu durchbrechen und neue, unkonventionelle Argumentationslinien zu entwickeln“, ergänzt Fayed Qureshi. „Jedes Teammitglied hatte seine Stärken und Schwächen, wir haben uns gegenseitig geholfen und Feedback gegeben, um unsere individuellen Fähigkeiten zu verbessern.“ Timo Ritter, ebenfalls Mitglied des Teams, unterstreicht den besonderen Mehrwert des Moot Courts: „Zwar nimmt das Projekt außerordentlich viel Zeit in Anspruch – diese ist aber eine äußerst gewinnbringende Investition.“

Besonders hervorzuheben seien die praxisnahen Einblicke in mögliche berufliche Tätigkeitsfelder, die spannenden Erfahrungen während der mündlichen Verhandlungen und der Austausch mit Studierenden anderer Universitäten. Neben der fachlichen Weiterentwicklung habe ihn vor allem die Gruppendynamik begeistert: „Ein derartiges Gemeinschaftsgefühl lässt sich, übrigens auch an regulären Präsenzuniversitäten, kaum in einem solchen Umfang herstellen.“ Dieses Zusammenspiel aus fachlicher und sozialer Bereicherung mache den Moot Court zu einer einzigartigen Erfahrung.

Jederzeit wieder

Celia Rausch möchte das Erlebnis ebenfalls nicht missen: „Ich würde eine Teilnahme an einem Moot Court allen Fernstudierenden empfehlen. Es ist eine tolle Möglichkeit, für ein paar Monate den anwaltlichen Beruf anzuprobieren und eine Klageschrift zu schreiben sowie in einem simulierten Gerichtsverfahren als Anwalt zu argumentieren.“ Gerade als Fernstudierende sei es auch eine Chance, in Präsenz im Team zu arbeiten und auch am Ende in Hannover andere Studierende aus Präsenzuniversitäten kennenzulernen und sich auszutauschen.

Neugierig geworden?

Wer selbst einmal beim Soldan Moot Court mitmachen möchte, hat nächstes Jahr wieder gute Karten: Das Organisationsteam gibt alle Infos rund ums Bewerbungsverfahren rechtzeitig auf der Fakultätsseite bekannt.

Ermöglicht wurde die Teilnahme erneut vonseiten der Rechtswissenschaftlichen Fakultät und dem Wilhelm Peter Radt Stiftungslehrstuhl für Bürgerliches Recht, Gewerblichen Rechtsschutz, Internationales Privat- und Zivilprozessrecht von Prof. Dr. Sebastian Kubis.

 

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Sarah Müller | 20.11.2024