DAAD-Preisträgerin Milena Filipps

Für ihre besonderen akademischen Leistungen und ihr gesellschaftliches Engagement ist Milena Filipps (2.v.li.) beim DIES ACADEMICUS 2024 mit dem DAAD-Preis ausgezeichnet worden.


Foto: Volker Wiciok
Milena Filipps (2.v.li.) beim DIES ACADEMICUS mit den Preisträger:innen des ENERVIE-Preises sowie FernUni-Rektorin Ada Pellert (re.) und ENERVIE-Vorstandssprecher Erik Höhne (li.)

Mit einem 1,0-Abitur stehen einem jungen Menschen viele Türen offen. Milena Filipps hatte so einen Schulabschluss und hat sich ganz bewusst für ein Fernstudium entschieden. „Ich fand es gut, dass ich mir die Zeit frei einteilen und mich auch anderen Projekten widmen kann“, sagt die heute 24-Jährige. Andere Projekte, das bedeutet für Milena Filipps hauptsächlich ehrenamtliches Engagement. Die gebürtige Russin ist in der Flüchtlingshilfe aktiv. Für ihre besonderen akademischen Leistungen und ihr gesellschaftliches Engagement ist sie beim DIES ACADEMICUS 2024 mit dem DAAD-Preis ausgezeichnet worden.

Als Zehnjährige ohne Deutschkenntnisse nach Deutschland gezogen

„Ich freue mich sehr über den DAAD-Preis, weil er mir zeigt, dass ich auf dem richtigen Weg im Studium bin und dass mein ehrenamtliches Engagement von der FernUniversität als wichtig wahrgenommen und geschätzt wird“, ist Milena Filipps glücklich, den Preis gewonnen zu haben.

Geboren und aufgewachsen ist sie in einer Stadt am Ural in Russland. Als sie zehn Jahre alt war, ist sie mit ihrer Mutter nach Deutschland gezogen. Deutschkenntnisse hatte sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht, daher war der Besuch der Grundschule auch zunächst schwer. „Durch Spielen und Gespräche mit anderen Kindern habe ich aber schnell Deutsch gelernt.“

DAAD-Preis

Der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender ist mit 1000 Euro dotiert. Die FernUniversität vergibt ihn jährlich anlässlich ihres DIES ACADEMICUS an eine Studentin oder einen Studenten mit besonderen akademischen Leistungen und bemerkenswertem gesellschaftlichen Engagement.

Als Jugendliche war die Verständigung kein Problem mehr und auch die Schule fiel ihr leicht. Nach ihrem hervorragenden Abitur hat sie sich in den Bachelor Kulturwissenschaften an der FernUniversität in Hagen eingeschrieben. Und das aus zwei Gründen: „Ich habe mich schon immer für die Themen Geschichte und Literatur interessiert und finde den kulturwissenschaftlichen Zugang sehr spannend.“ Zudem erlaubt ihr das flexible Fernstudienmodell Zeit für ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten zu haben.

Ehrenamtliche Sprachmittlerin und Deutschlehrerin

Milena Filipps ist in Dresden in der Flüchtlingshilfe aktiv. Sie hat bereits mehrere Monate als ehrenamtliche Sprachmittlerin im Jobcenter gearbeitet und dort Geflüchteten bei Antragsstellungen und bei Gesprächen mit Sachbearbeiter:innen unterstützt. Außerdem arbeitet sie seit 2022 als ehrenamtliche Deutschlehrerin.

Im Projekt DAMF (DAMF steht für Deutschkurse Asyl Migration Flucht und ist eine Initiative, die kostenlose Deutschkurse für geflüchtete Menschen in Dresden anbietet) hat die junge Frau seit 2022 Menschen unterschiedlichster Nationalitäten unterrichtet. Eine besonders tolle Erfahrung ist es dabei für sie, wenn sie den Fortschritt ihrer Schülerinnen und Schüler sieht: „Ich habe viele Lernende jetzt schon über mehrere Jahre begleitet und freue mich, wenn sie in dieser Zeit den Schritt zum B1 Niveau schaffen.“ Mit B1 kann man eine Sprache so gut, dass man die meisten Situationen bewältigen kann.

Ich freue mich sehr über den DAAD-Preis, weil er mir zeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Milena Filipps

Nach dem Bachelor folgt der Master

Bei all ihrem ehrenamtlichen Engagement ist ihr eigenes Studium dennoch nicht zu kurz gekommen. Einen sehr guten Bachelorabschluss hat Milena Filipps mittlerweile in der Tasche. Seit diesem Semester ist sie frisch in den Master Geschichte Europas – Epochen, Umbrüche, Verflechtungen eingeschrieben. „Natürlich motiviert mich der Preis, mich im Studium weiter um gute Leistungen zu bemühen und mich in meinen Projekten zu engagieren. Meine Freude am Lernen bleibt mir sicherlich auch im Masterstudium erhalten.“

Dass ihr breiter aufgestellter kulturwissenschaftlicher Bachelor letztlich zu einer Spezialisierung in Richtung Geschichte hinauslaufen würde, war ihr von Anfang an klar. Wie es nach dem Master weitergehen soll, weiß sie im Moment noch nicht. Eine Idee hat sie allerdings schon: „Wenn ich gut genug bin, würde ich gerne promovieren.“


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Carina Grewe | 18.11.2024