Lehren und Lernen mit KI – Taskforce überreicht Empfehlungen an Landesregierung NRW
Wie man Künstliche Intelligenz verantwortungsvoll in Bildungsprozesse integrieren kann, daran arbeiteten auch vier Vertreter:innen der FernUniversität mit.
Die Taskforce „Künstliche Intelligenz im Bildungswesen“ hat jetzt in Düsseldorf Empfehlungen an die Landesregierung überreicht, wie ein verantwortungsbewusster und nachhaltiger Umgang mit Künstlicher Intelligenz in Schulen, Hochschulen und Weiterbildung gestaltet werden sollte. Schirmherr Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, Wissenschaftsministerin Ina Brandes und Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller nahmen die Empfehlungen von den Koordinator:innen der Taskforce Prof. Dr. Michael Baurmann (Gründungsdirektor des Center for Advanced Internet Studies (CAIS)) und Prof. Dr. Christiane Eilders (CAIS-Direktorin) entgegen.
Konkrete Vorschläge für landespolitische Maßnahmen
Das Empfehlungspapier umfasst konkrete Vorschläge für landespolitische Maßnahmen zur verantwortungsvollen Integration von KI für die Bereiche Schule, Hochschule und Weiterbildung. Die Taskforce setzt sich zusammen aus Wissenschaftler:innen aus den Bildungs- und Sozialwissenschaften und der Informatik, Vertreter:innen aus den zuständigen Landesministerien, der Landesverwaltung und der Bildungspraxis. Von der FernUniversität in Hagen wirkten gleich vier Vertreter:innen mit: Prof. Dr. Dr. Friedrich W. Hesse zusammen mit Prof. Dr. Torsten Zesch vom Center of Advanced Technology for Assisted Learning and Predictive Analytics (CATALPA) brachten ihre wissenschaftliche Perspektive auf dem Bereich der Hochschulbildung und Expertise in der Computerlinguistik ein. Jun.-Prof. Dr. Hannah Ruschemeier war als Expertin für Datenschutz und Recht an der Task Force beteiligt. Prof. Dr. Hannes Schröter mit seiner Kooperationsprofessur mit dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) befasste sich auch mit ebendiesem Schwerpunkt im Empfehlungspapier.
Nathanael Liminski bedankte sich im Rahmen der Übergabe für die Arbeit der Taskforce: „Spätestens seit ChatGPT ist Künstliche Intelligenz in aller Munde und die Abkürzung KI zum feststehenden Begriff geworden. Es liegt in unserer Hand, die Chancen zu nutzen und gleichzeitig ethische Grenzen festzulegen. Um diese technische Evolution mitprägen und Risiken abwägen zu können, ist es nötig, die Funktionsweise zu verstehen. Die Ergebnisse der Taskforce ,Künstliche Intelligenz im Bildungswesen‘ leisten einen wichtigen Beitrag, um der KI-Bildung über das Klassenzimmer hinaus auch in Hochschule und Weiterbildung einen entsprechenden Raum zu geben. KI betrifft alle Bereiche des Lebens, also ist es folgerichtig, dass hier ressortübergreifend und interdisziplinär gearbeitet wurde, um dem Thema in seiner Breite gerecht zu werden. Als Medienminister und Vater treibt es mich gleichermaßen um, wie durch KI die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion zu verschwimmen drohen. Die Ergebnisse der Taskforce bestärken uns in unserem Kurs, Medienbildung in Nordrhein-Westfalen weiterhin in allen Altersklassen zu stärken, um unterscheiden zu können zwischen Fake News und Wahrheit, zwischen unseriös und vertrauenswürdig.“
„Wir haben in einem intensiven und detailreichen Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis ein Empfehlungspapier erarbeitet, wie eine reflektierte und kompetente Einbindung von KI in Lehr- und Lernprozesse entlang der Bildungskette gefördert werden kann. Jetzt sind wir gespannt, wie die Politik unsere Vorschläge aufgreift“, so Michael Baurmann.
Einen ausführlichen Beitrag zur Arbeit der Taskforce, insbesondere der Beteiligung der FernUniversität, und den empfohlenen Maßnahmenpaketen findet sich auf der Webseite des Forschungszentrums CATALPA.
CATALPA bringt Expertise für die Hochschullandschaft ein
Friedrich W. Hesse, Wissenschaftlicher Direktor CATALPA, betonte, wie wichtig es insbesondere für den Bereich Hochschule sei, wissenschaftliche Erkenntnisse im Sinne eines Reallabors in die Praxis zu bringen. „Generative KI bietet uns die einmalige Chance, ein Stück mehr Bildungsgerechtigkeit mit passgenauen Unterstützungsangeboten zu verwirklichen. Doch diese steckt nicht in der Technologie an sich. Wir brauchen im Umgang mit KI in der Hochschulbildung Good Practices, Standards und Prototypen, die wir im Rahmen von Reallaboren wie CATALPA entwickeln, experimentell erproben und wissenschaftlich in der Praxis begleiten. Dazu braucht es vor allem interdisziplinäre Forschung zur Entwicklung alternativer, ,schlanker‘ Modelle generativer KI für Forschung und Lehre.“