Neuer Stiftungsfonds für FernUni
Die FernUni freut sich über eine großzügige Förderung ihres Absolventen Lothar Staschik. Mit dem Geld sollen nach seinem Ableben Studierende und Lehrende gefördert werden.
Zum ersten Mal in ihrer Geschichte wird die FernUniversität in Hagen in einem Testament bedacht. Der Absolvent und langjährige Amtsleiter bei der Stadt Dortmund Lothar Staschik möchte mit dem Vermögen aus seinem Nachlass zukünftige Generationen von Studierenden und Wissenschaftler:innen fördern. Dazu hat der Diplom-Finanzwirt und -Ökonom einen Stiftungsfonds gegründet. „Die FernUniversität in Hagen hat mir die Tür zu einer erfolgreichen Karriere geöffnet. Diese Stiftung ist meine Möglichkeit, etwas zurückzugeben."
Lothar-Staschik-Stiftungsfonds
Die Inspiration für die Gründung eines Stiftungsfonds für die FernUni kam von seiner vor vier Jahren verstorbenen Frau, die ihn ermutigte, sein Vermögen sinnvoll einzusetzen. Und auch die ausgeprägte Stiftungskultur an Elite-Universitäten in den USA habe ihn motiviert. „Die Stiftungspraxis an Unis wie Harvard und Yale ist sehr ausgeprägt, dort ist es nichts Ungewöhnliches, wenn Absolventinnen und Absolventen großzügig spenden.“ Staschik, der keine Kinder hat, beschloss also, sein Haus in Dortmund-Kirchhörde der FernUniversität zu vermachen.
Nach seinem Ableben soll das Haus verkauft werden und der Erlös in den neu geschaffenen „Lothar-Staschik-Stiftungsfonds“ fließen. Die Stiftung ist bereits jetzt als Bestandsstiftung bei der Sparkassenstiftung Dortmund mit einer Einlage von 25.000 Euro eingerichtet. Staschik hat festgelegt, dass die jährlichen Kapital-Erlöse dazu verwendet werden sollen, Preise für herausragende Leistungen von Studierenden und Wissenschaftler:innen zu vergeben.
Fonds ermöglicht vielfältige Förderung
Gabriele Lübke, Referentin an der FernUniversität, hat gemeinsam mit Lothar Staschik die Richtlinien für die Mittelvergabe ausgearbeitet. Die Hälfte der Gelder ist für einen Forschungspreis über alle Fakultäten hinweg vorgesehen, während die andere Hälfte speziell der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft zugewiesen wird. Ein Teil davon wird für einen Lehrpreis reserviert, während die restlichen Mittel für herausragende Promotionen in den Bereichen BWL und VWL bestimmt sind. Das ist ein Anliegen, das Staschik besonders wichtig ist.
Der Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft Prof. Dr. Rainer Baule sieht die Förderung als einen großen Ansporn für Studierende und Forschende seiner Fakultät. „Für Nachwuchswissenschaftler kann eine solche Förderung der alles entscheidende Karriere-Booster sein. Gleichzeitig ist die Ehrung herausragender studentischer Arbeiten ein Zeichen großer Wertschätzung.“
FernUni-Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert ist von Staschiks Anliegen beeindruckt, Forschung und Lehre über das eigene Leben hinaus mitzugestalten. „Die FernUniversität ist Herrn Staschik für seine großzügige Förderung sehr dankbar. Er ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass eine gute Ausbildung das Fundament für ein erfolgreiches und erfülltes Berufsleben schafft. Wir sind sehr stolz, ihn unseren Absolventen nennen zu dürfen – ein Absolvent, der seiner Alma Mater tief verbunden ist.“
Erinnerungen an die Studienzeit
Seine Bindung zur FernUniversität beschreibt der 78-jährige Dortmunder nach wie vor als eng. Sein BWL-Studium absolvierte er 1985 an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft. Es bot ihm die Grundlage für seine erfolgreiche berufliche Laufbahn bei der Stadt Dortmund. Auch wenn er sich damit seinen Lebenstraum erfüllte und schöne Erinnerungen an seine Studienzeit hat, ganz unbeschwert war diese nicht. In seine Einschreibung eingeweiht hatte er nur die engsten Vertrauten. Zu groß war die Angst, bei seinem Arbeitgeber „aufzufliegen“. „Ich habe nicht vielen davon erzählt, weil ich damals schon in der Finanzverwaltung gearbeitet habe und mir nicht nachsagen lassen wollte, dass ich nicht all meine Energie in meinen Job stecke. Man könnte sagen, ich habe heimlich studiert.“
Wie sich herausstellte, war seine Sorge absolut unbegründet. Sein langer Atem, nebenberuflich ein Fernstudium zu absolvieren, wurde von seinem Arbeitgeber honoriert und als Nachweis hoher Belastbarkeit angesehen. Zur Absolventenfeier nach Hagen begleiteten ihn stolze Eltern, die ihn in seinen Vorhaben immer unterstützt und bestärkt hatten, sowie seine Frau, die ihm zum Fernstudium geraten hatte. Die große Dankbarkeit für seine Ausbildung, merkt man ihm immer noch an. „Meine Diplomarbeit habe ich zum Thema Nießbrauch geschrieben und als Note eine 1,7 bekommen. Dadurch wurde meine Liebe zur FernUni nur noch größer“, sagt er und lacht.
Nach seinem Abschluss wurde Staschik 1986 zunächst Gruppenleiter im Beteiligungscontrolling und war für die Steuer- und Wirtschaftsberatung in der Stadtkämmerei der Stadt Dortmund zuständig. Von 1995 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2012 war er Leiter des Amtes für Liegenschaften und Grundstücksentwicklung. Zudem war er von 1998 bis 2012 im Nebenamt einer von zwei Geschäftsführern des S-Venture Capital Fonds Dortmund, der mit dem Ziel eingerichtet worden war, kleine und mittlere Unternehmen zu fördern. Es ist bemerkenswert und konsequent, dass er auch nach seinem Berufsleben die Möglichkeit ergreift, andere zu unterstützen.