Fabian Kreuzer

Studienbriefe als Übergepäck

Mann sitzt am Laptop: Fabian Kreuzer nimmt an einer Konferenz teil. Foto: ESCAP/Gokhan Susler
Fabian Kreuzer nimmt an einer Konferenz teil.

Steckbrief


Fabian Kreuzer ist 34, hat mehrere Uni-Abschlüsse, arbeitet für die UN (United Nations) und erinnert sich immer noch gern an die FernUniversität in Hagen. Dabei liegt sein Bachelor-Abschluss in Kulturwissenschaften bereits länger zurück. In Hagen war er nie, stattdessen in Sankt Gallen, Paris, New York, Lima, Khartum, Santiago und Bangkok… Dennoch hat er die FernUni weiterhin im Kopf: „Ich greife oft auf Arbeitstechniken zurück, die ich in Kulturwissenschaften gelernt habe.“

Seit fast einem Jahr ist der gebürtige Neu-Ulmer für die UN in Thailand. „Für die UN zu arbeiten war mein Wunschtraum. Jetzt bin ich an einer Wunschstation angekommen“, schwärmt Fabian Kreuzer am Telefon. Für die Wirtschafts- und Sozialkommission für Asien und den Pazifik (ESCAP), einem regionalen Organ des UN-Sekretariats, kümmert sich Kreuzer als „Economic Affairs Officer“ um nachhaltige Strategien bei der Energienutzung vor Ort. Er erstellt Studien zu unterschiedlichen Aspekten der Energie, unterstützt bei Verhandlungen die Mitgliedstaaten in Konferenzen zu Energiefragen und leistet technische Assistenz für nachhaltige Energiepolitik.

Kulturelle Differenzen

In der „Agenda 2030“ der UN ist Energie als eines der Entwicklungsziele angestrebt: Zugang zu nachhaltiger, bezahlbarer, moderner Energie. „Derzeit unterstütze ich fünf unserer Mitgliedsstaaten im Formulieren einer Strategie zum Erreichen einer der Teilziele des Entwicklungsziels zur Energie“, sagt Fabian Kreuzer und fährt fort: „Dabei ist einer der wichtigsten Aspekte den Regierungen Raum zu geben ihre eigenen Prioritäten zu definieren.“

An diesen Stellen profitiert er vor allem von seinem FernUni-Studium, das er als Ergänzung zu seinen Studien in Internationalen Beziehungen sieht. „Wir arbeiten bei der UN multilateral, suchen gemeinsame Lösungen und geben keine vor. An der FernUni habe ich viel über kulturelle Differenzen gelernt und darüber, sich auf andere einzulassen“, schlägt er den Bogen zwischen UN und FernUni.

Seinen Bachelor-Abschluss legte er 2009 parallel zu Studiengängen an Präsenzunis in Sankt Gallen, Paris und New York City ab. „Das war schon anspruchsvoll, dazu hat das Fernstudium auch einen erheblichen Teil beigetragen“, lacht er. Auch als er ein Auslandssemester in Atlanta/USA einlegte, kam sein Fernstudium mit. „Beim Rückflug musste ich für die Studienmaterialien Übergepäck lösen.“

Mann am Laptop mit Kopfhörern Foto: ESCAP/Gokhan Susler

Energie in Konflikt- und Desastersituationen

Während seines Postgraduiertenstudiums an der Universität St. Gallen arbeitete Kreuzer als Berater beim UN-Umweltprogramm. „Ich bin da so reingerutscht, über das Thema Energie in Konflikt- und Desastersituationen“, beschreibt er. Für die UN ging er in den Sudan und arbeitete in Chile, bevor er zur Internationalen Energieagentur (IEA) in Paris wechselte. Als die UN ihm ein Angebot für Thailand machte, kehrte er zurück. „Das ist eine sehr spannenden Stelle, Aufbau einer neuen Division mit dem Schwerpunkt Energie. Das ist der Job, den ich immer machen wollte.“

Wie planbar ist ein Berufsleben bei der UN? „Die Verträge sind befristet“, erzählt Kreuzer. „Man wird allerdings nicht willkürlich versetzt, sondern bewirbt sich jeweils um eine Stelle.“ Die Herausforderung ist natürlich, dass es nicht nur für einen selber sondern die ganze Familie passt.

Festes Netzwerk bei der UN

Je länger man dabei ist, desto fester wird das UN-Netzwerk. Einen Freundeskreis haben die Kreuzers aus Chile mitgebracht: „Wir sind so 10 bis 15 Leute im Energiebereich bei der UN. Da trifft man sich immer wieder“, beschreibt Fabian Kreuzer. Ob sie Kontakte zu Einheimischen aufbauen, hängt von den Rahmenbedingungen in den Arbeitsprojekten ab. Im Sudan arbeiteten „nur“ vier international angestellte Mitarbeiter, die anderen waren einheimisch. „Dann ist es leichter Kontakte zu knüpfen. Manchmal ist die Sprache förderlich – oder eben eine Barriere. Thai ist nicht eben einfach zu lernen.“ Bisher ist er mit seinen Sprachkenntnissen gut durchgekommen: Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch spricht er fließend, in Arabisch und Chinesisch hat er Grundkenntnisse.

Zweites Studium an der FernUni

Fabian Kreuzer ist schon viel gereist durch Studien und Jobs, am Standort der FernUniversität in Hagen war er nie. „Das ist schon faszinierend. Man kann von überall in der Welt studieren, ohne jemals an die Uni zu kommen“, schüttelt er immer noch leicht ungläubig den Kopf. „Die FernUniversität ist definitiv ein super Studienangebot und muss sich nicht verstecken – und ich überlege, ob ich nochmal ein Fernstudium belege.“

Stand: Juni 2018

Alumni der FernUni

Was wird aus unseren Ehemaligen nach ihrem erfolgreichen Studienabschluss? Unsere Alumni berichten von ihrer Zeit an der FernUni und den Jahren danach. Lesen Sie auch, wie sich die Karriere- und Lebenswege entwickelt haben, wo unsere Alumni heute stehen und was sie den aktuellen Fernstudierenden mit auf den Weg geben. Für die FernUniversität sind die Absolventinnen und Absolventen wichtige Botschafterinnen und Botschafter.

 

Hinweis: Die hierin geäußerten Ansichten sind die der Autoren und spiegeln nicht notwendigerweise die Ansichten der Vereinten Nationen wider.

Anja Wetter | 20.03.2024