Julian Frank
„Ich kann die Inhalte des Studiums direkt im Job ausprobieren“
Beim Interviewtermin sagt Julian Frank, dass er keine „spannende“ Geschichte zu erzählen hat. Dabei zeigt gerade er, dass es nicht nur einen Weg nach „Rom“ gibt und der Weg zum Traumjob auch viel mit Ausprobieren zu tun hat. Der 28-Jährige aus Velbert studiert im dritten Semester Data Science. Frank arbeitet Vollzeit bei T-Systems (Telekom) und ist einer der ersten Studierenden des jungen Masterstudiengangs Data Science, den die FernUniversität in Hagen seit 2022 an der Fakultät für Mathematik und Informatik anbietet.
Nach seinem Abitur studierte er zuerst BWL und schmunzelt: „Das studieren am Anfang sehr viele, aber ich habe schnell gemerkt: das ist nichts für mich.“ Beim zweiten Anlauf entschied er sich für die Fächer Deutsch und Biologie auf Lehramt. Diesmal arbeitete er direkt nebenbei, um auszuprobieren, ob ihm der Job auch in der Praxis Spaß macht. Bei der Arbeit in einer Hausaufgabenbetreuung an einer Hauptschule stellte Julian Frank fest: „Die Fächer und der wissenschaftliche Teil machten mir Freude, aber zum Lehrer sein gehört noch viel mehr – zum Beispiel viel Erziehungsarbeit.“ Er konnte sich nicht vorstellen diesen Beruf bis zur Rente auszuüben.
„Ich suchte mir also eine Alternative und dachte daran, wie sehr ich mich eigentlich für die Informatik interessiere.“ Er hatte sich davor nicht getraut ein Studium in dem Bereich aufzunehmen. „Wir hatten in der Schule leider keinen Informatik-Unterricht und ich kam mit dem Thema daher leider kaum in Kontakt.“ Bei seinem derzeitigen Arbeitgeber entdeckte er dann die Möglichkeit des dualen Studiums. Aller guten Dinge sind drei – und diesmal war es das Richtige für Julian Frank. Er schloss seinen Bachelor in Informatik an einer privaten Universität in Frankfurt ab. Seine Abschlussarbeit schrieb er damals schon zum Thema Data Science.
Wie kann ich mit Daten arbeiten?
Zur FernUni kam er über einen Freund. Dieser wollte mit ihm gemeinsam den Studiengang Data Science an der FernUni studieren. „Ich war erstmal skeptisch, weil ich ja mittlerweile schon lange studiert hatte und ich habe mich gefragt, ob ich wirklich nochmal Lust auf ein Studium habe.“ Doch das Thema Data Science ließ ihn einfach nicht mehr los. „Am Anfang wollte ich erst mal reinschnuppern, ob sich das Studium mit meinem Vollzeitjob vereinbaren lässt.“ Es klappt. Ihm macht es Spaß mehr über die Disziplin zu lernen: „An der FernUni lerne ich kein abstraktes Wissen. Ich kann die Inhalte des Studiums direkt im Beruf ausprobieren.“ Im Job durchläuft er verschiedene Stationen. Momentan arbeitet er im Bereich Softwaretests und ist für die Evaluation von Tools verschiedener Anbieter zuständig, die künstliche Intelligenz verwenden. „Ich sehe es als großes Glück an, dass ich in meiner Arbeit von Anfang an mit dem Thema Data Science zu tun hatte.“ Dafür helfen ihm Seminare wie „Data Engineering“ oder „Data Mining“. „Es sind sehr praxisnahe Übungen dabei, wie man mit Daten arbeiten und diese bereinigen kann. Ich habe dieses Wissen wie ein Schwamm aufgesaugt.“
Bei seinem vorherigen Studium war Julian Frank bereits an E-Learning-Seminare gewöhnt. Doch der Ablauf war ein anderer als bei der FernUni. „Dort musste ich nach Frankfurt anreisen oder hatte Online-Seminare, aber dafür wurde ich von der Arbeit freigestellt. An der FernUni organisiere ich mein Studium komplett selbst.“ Er lernt zum Beispiel gerne abends, sodass er sich seine Zeiten flexibel einteilt. Julian Frank möchte das Studium gerne für seinen Job nutzen und sich im Bereich Data Science beruflich weiterentwickeln. Die Aussichten sind gut. Es entstehen gerade viele Stellen im Bereich Data Science, auch bei seinem Arbeitgeber.
Er hat sich nie entmutigen lassen und seinen Traumjob durch Ausprobieren und viel Fleiß gefunden. Seine Freundin geht davon aus, dass er bald das nächste Studium anfängt. Aber Julian Frank lacht und sagt: „Nach dem Master in Data Science ist jetzt Schluss“.
Stand: März 2024