Fabrizio Ferro

Mathe-Studium aus Leidenschaft

Poratrit eines Mannes Foto: Fabrizio Ferro
Fabrizio Ferro

„Mathematik ist die Königin der exakten Wissenschaften.“ Aus einem solchen Satz spricht Respekt und Verehrung zugleich. Kein Wunder also, dass Fabrizio Ferro die Naturwissenschaften liebt. Der 41-Jährige ist diplomierter Ingenieur, promovierter Physiker und passionierter Mathe-Student.

Wissen erweitern

Seit 2015 ist Ferro an der FernUniversität in Hagen für Mathematik mit Nebenfach Informatik eingeschrieben, hat 2018 seinen Bachelor-Abschluss gemacht und belegt seitdem Kurse im Master. „Wenn es einem Spaß macht, dann will man schnell vorankommen.“ Dafür reserviert sich der gebürtige Italiener in der Regel täglich zwei Stunden – auch am Wochenende. Regelmäßig zu lernen motiviert ihn. Was er schon weiß, übt er vertiefend. Als Ingenieur mit Physikkenntnissen fällt einiges unter bereits vorhandenes Wissen, aber: „Ich wähle meine Module so, dass immer wieder was Neues dabei ist.“

Vor allem hat er sich in Hagen eingeschrieben, um eben das zu tun: sein Wissen zu erweitern. „Ich profitiere auch im Beruf von Angewandter Mathematik“, erzählt er. Für ein amerikanisches Unternehmen aus der Telekommunikationsbranche arbeitet er in der Forschung und Entwicklung und lebt in München.

Nähe zur Physik

Fabrizio Ferro stammt aus Turin, dort hat er studiert und promoviert. Sein Studienfach mit einem Schwerpunkt in Kernkraftenergie hat er damals gewählt, „weil ich die Nähe zur Physik behalten wollte.“ Anschließend promovierte er an der Technischen Universität (Politecnico) in Turin. In der Familie war er gemeinsam mit seiner Schwester ein Pionier an der Uni. „Unsere Eltern haben uns die Liebe und den Zugang zu Wissen vermittelt“, sagt er. Die Physik zog ihn in ihren Bann.

Fabrizion Ferro beim Lernen in der Bibliothek Foto: Fabrizio Ferro
Zum Lernen zieht sich Fabrizio Ferro gern in die Bibliothek zurück.

Um internationale Erfahrungen zu sammeln, brach er nach dem Studium ins Ausland auf. Reiste zunächst, arbeitete für zweieinhalb Jahre als Postdoc an der Uni in Stockholm. Von Schweden war er fasziniert: die einnehmende Dunkelheit im Winter, die hellen Sommernächte, der Schärengarten vor Stockholms Küste.

Aus dem europäischen Norden wechselte er in die europäische Mitte: ans Helmholtz-Zentrum für Schwerionenforschung nach Darmstadt, anschließend nach Erlangen und vor viereinhalb Jahren nach München. Insgesamt lebt und arbeitet er seit zehn Jahren in Deutschland. Zunächst scheiterte seine Einschreibung an der FernUni am fehlenden Nachweis seiner deutschen Sprachkenntnisse; er benötigte ein Zertifikat. Italienisch, Englisch, Deutsch – Fabrizio Ferro springt routiniert zwischen den Sprachen hin und her.

Talentförderung durch Deutschlandstipendium

Auf die FernUni wurde Ferro über seine Lebensgefährtin aufmerksam: Er schrieb sich ein. Sie war es auch, die ihm die Infos über das Deutschlandstipendium hinlegte: Er bewarb sich. Seit dem Wintersemester 2019/2020 bekommt Ferro als FernUni-Student die Unterstützung aus dem Bundesförderprogramm. „Das ist toll, so gefördert zu werden“, findet er, „obwohl ich zum zweiten Mal studiere und berufstätig bin.“ Im Februar 2020 lernte er bei einem Treffen in Hagen weitere Stipendiatinnen und Stipendiaten der FernUniversität kennen.

Wie Fabrizio Ferro ziehen viele ihre Motivation fürs Fernstudium aus dem Wunsch, etwas möglichst Neues zu lernen. Dabei guckt er gern rechts und links seines Studienfaches – und nutzt die Infrastruktur der FernUni in München: „Zuletzt habe ich eine Veranstaltung zum Thema Philosophie besucht.“ Zu seinen wahren wissenschaftlichen Lieben kehrt er ohnehin immer wieder zurück: „Mathematik ist eben die Grundlage der Physik.“

Stand: August 2020