Kluges Altern: Studie zur Technikakzeptanz bei älteren Menschen

Der Lehrstuhl für BWL, insbesondere Gestaltung soziotechnischer Informationssysteme von Prof. Dr. Julia Krönung erforscht die Internet- und Appnutzung älterer Menschen.


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Wie können ältere Menschen vom Einsatz digitaler Technologien profitieren?

In welchem Ausmaß und auf welche Art können ältere Menschen vom Einsatz digitaler Technologien profitieren? Wie wirkt sich die Nutzung verschiedener Apps auf ihr Alltags- und Freizeitverhalten, ihre Aktivitäten des täglichen Lebens und auf ihre Gesundheit aus?

Das Forschungsprojekt „SMART-AGE“ (Kluges Altern) untersucht in einem Konsortialprojekt die Herausforderungen des digitalen Alterns. Auch die FernUniversität in Hagen ist Teil der interdisziplinären Studie zur Internet- und Appnutzung älterer Menschen. Diese ist jetzt in Heidelberg gestartet und wird mit insgesamt 4,5 Millionen Euro von der Carl-Zeiss-Stiftung gefördert.

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Prof. Julia Krönung erforscht mit ihrem Team die Technikakzeptanz der teilnehmenden Senior:innen.

Lerneffekte, Interaktion und Inklusion

Der Lehrstuhl für BWL, insbesondere Gestaltung soziotechnischer Informationssysteme von Prof. Dr. Julia Krönung erforscht in den nächsten zwei Jahren die Technikakzeptanz der teilnehmenden älteren Menschen (Studienpartner:innen). „Wir haben über zwei Jahre verschiedene Apps entwickelt sowie getestet und schauen nun in der Feldstudie, wie diese akzeptiert werden“, erklärt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Sophie Kniepkamp. Dabei sind für das FernUni-Team unter anderem folgende Forschungsfragen von Interesse: Gibt es kontinuierliche (Lern-)Effekte? Wie agieren die Studienpartner:innen untereinander? Wirkt sich die Nutzung digitaler Technologie auf die die Inklusion älterer Menschen aus? Sind diese in der Folge vielleicht sogar weniger einsam?

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Sophie Kniepkamp arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt SMART-AGE.

Soziale Teilhabe, Gesundheit und Aktivität

In SMART-AGE wird in einer großen Feldstudie mit 720 Personen ab 67 Jahren zunächst in Heidelberg und Mannheim das Zusammenwirken intelligenter Assistenzsysteme in den Bereichen soziale Teilhabe, Gesundheit und Aktivität untersucht. Im Zuge der Studie erhalten die Studienpartner:innen Tablets und lernen damit, wie sie das Internet besser für sich nutzen können. Über Online-Umfragen melden sie ihre Erfahrungen mit der Internet- und Appnutzung an die FernUni zurück. Ebenso wird den Studienpartner:innen durch Kontaktmöglichkeiten zu den Forscher:innen via App und Hotline, Unterstützung im Umgang mit den Tablets angeboten.

Aus dem Projekt heraus hat sich zudem die Frage nach der Wirkung von Produktnamen von Technik ergeben, die insbesondere für die Zielgruppe der älteren Menschen entwickelt sind. Daher organisiert der FernUni-Lehrstuhl Gestaltung soziotechnischer Informationssysteme aktuell Co-Design-Workshops mit älteren Menschen in Nordrhein-Westfalen.

Erste Ergebnisse aus der Feldstudie werden Mitte 2024 erwartet.

Carolin Annemüller | 04.07.2023