Forum Philosophicum: Anthropomorphismus und KI

21. September 2023

Referentin: Dr. Brigit Beck, Technische Universität Berlin

Zeitraum
21.09.2023, 16:30 Uhr

Ort
FernUniversität in Hagen, Gebäude 3, Raum 2-3 (Ellipse, EG)

In der Tierforschung und -ethik ist Anthropomorphismus in der Regel negativ konnotiert. Tiere bzw. tierliche Fähigkeiten und Eigenschaften zu anthropomorphisieren, gilt als unwissenschaftlich, da dadurch die differentia specifica, das distinkte menschliche Wesen, das uns angeblich von Tieren unterscheidet und abgrenzt, unterlaufen wird.

In der Forschung über Künstliche Intelligenz und Mensch-Maschine-Interaktion wird Anthropomorphismus dagegen nicht als Problem angesehen, sondern als erwünschtes Phänomen. Solange die betreffenden „intelligenten“ Systeme bzw. Artefakte nicht zu menschlich anmuten, fördert ein gewisses Maß an Anthropomorphisierung die Interaktionsbereitschaft. Wir sind fähig, Beziehungen zu Dingen einzugehen, die sprachliche und körperliche Handlungen und sozialen Austausch gut zu simulieren in der Lage sind. Dies wird häufig als vorteilhaft betrachtet.

Im Vortrag wird die Referentin, Prof. Dr. Birgit Beck von der Technischen Universität Berlin, die Diskrepanz der Einschätzung von Anthropomorphismus bezüglich Tieren und (KI-)Artefakten anhand der Kategorien des naiven, emotionalen, kognitiven und heuristischen/pragmatischen Anthropomorphismus untersuchen und nach Gründen für die unterschiedliche Bewertung der Anthropomorphisierung von Tieren und Artefakten fragen.

Veranstaltungsteilnahme auch digital möglich

Diese Veranstaltung des forum philosophicum wird unter folgendem Link auch live gestreamt: https://www.youtube.com/watch?v=5H3ObXa8JdY

Eva Schulze-Gabrechten | 15.09.2023