„Hate Speech – digitale Gewalt gegen Wissenschaftlerinnen”
11. Februar 2025Online-Veranstaltung zum Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft
Zeitraum
11.02.2025, 14:00 Uhr
Zum Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft am 11. Februar lädt der Graduiertenservice zu einer Online-Veranstaltung ein. Es geht um digitale Gewalt gegen Wissenschaftlerinnen. Neben Impuls-Vorträgen gibt es eine Diskussion mit Expert:innen, die konkrete Fälle analysieren und praktische Unterstützung bieten.
Digitale Gewalt ist heute ein weit verbreitetes Phänomen, das insbesondere Frauen (und Mädchen) betrifft. Diese Form der Gewalt umfasst ein breites Spektrum von Diffamierungen im Netz über Stalking bis hin zur Androhung realer Gewalt. Ein zentraler Begriff in diesem Kontext ist „Hassrede” (Hate Speech), der weniger einen sprachwissenschaftlichen als vielmehr einen politischen Begriff darstellt und oft juristische Tatbestände berührt. Wissenschaftlerinnen, die mit ihrer Forschung einer breiteren Öffentlichkeit bekannt werden, sind oftmals in der Folge auch Opfer von Hassrede und Cybermobbing. (Siehe hierzu z.B. die Erfahrungen von Prof. Dr. Viola Priesemann im Rahmen ihrer Pandemieforschung)
Auf einen Blick
11. Februar 2025, 14:00 - 17:00 Uhr
Zielgruppe: Wissenschaftlerinnen von Promotion bis Professur
Anmeldefrist: 7. Februar 2025
Zur Anmeldung
Im Gegensatz zum analogen Leben, in dem offene Beleidigungen und Hass seltener vorkommen, begegnen wir im Internet häufig wütenden, hasserfüllten Kommentaren, Snaps, Tweets und Posts, die sich gegen uns oder andere richten. Die Debattenkultur im Internet ist zunehmend aggressiv, verletzend und nicht selten hasserfüllt und bedrohlich. Was einst als Chance für gesellschaftliche Kommunikation galt, hat sich in den letzten Jahren zu einem verbalen Kulturkampf entwickelt, in dem sich die Sprache radikalisiert und die gesellschaftlichen Gräben vertiefen.
Hate Speech zielt auf Abwertung ab, diffamiert und erfolgt oft auch indirekt. Rechtlich können solche Äußerungen unter bestimmten Umständen als Straftatbestände wie Beleidigung, Bedrohung oder Verleumdung eingestuft werden. Zudem gibt es spezifische Gesetze, wie das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) in Deutschland, das darauf abzielt, Hassrede und strafbare Inhalte im Internet zu bekämpfen.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sollen Handlungsempfehlungen und Maßnahmen das Bewusstsein schärfen und so zur Prävention digitaler Gewalt gegen Frauen und Mädchen beitragen. Hierzu gehört auch die Unterstützung und Nutzung der rechtlichen Möglichkeiten zur Bekämpfung und Verfolgung von Online-Strafhandlungen sowie von speziellen Angeboten für Wissenschaftlerinnen, die Opfer von Anfeindungen im Netz werden.
Im Rahmen eines Thementages zum Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft möchte der Graduiertenservice das Thema Digitale Gewalt gegen Wissenschaftlerinnen von verschiedenen Seiten beleuchten. In Vorträgen und einer Diskussion kommen Expert:innen zur Sprache, die in der Tiefe zum Phänomen berichten, konkrete Fälle „sezieren“ und vor allem: praktischen Rat geben und Unterstützungsangebote darstellen.
Expert:innen auf dem Podium
- Prof. Dr. Jennifer Eickelmann (Lehrgebiet Digitale Transformation in Kultur und Gesellschaft)
- Stephan Düppe (Pressesprecher der FernUniversität)
- Dr. Nicole Najemnik (Digital Transformation Managerin)
- Matthias Fejes (Sprecher der Initiative Qualität von Hochschulkommunikation)
- Maria Barbarino (Gleichstellungsbeauftragte der FernUniversität)