Sandra Reinhold
Die (Fern)Uni immer in der Tasche
Sandra Reinhold hat ihren Bachelor in Psychologie absolviert, um mehr theoretisches Hintergrundwissen im Beruf zu haben. Ihre Studienunterlagen hatte sie stets dabei.
„An der FernUni war ich flexibler. Jetzt versuche ich an festen Tagen zu studieren und zu arbeiten.“ Sandra Reinhold hat den unmittelbaren Vergleich, bei ihr laufen Studium und Job schon lange parallel. Die 28-Jährige hat für den Berufseinstieg ein duales Studium an der Hochschule des Bundes für Öffentliche Verwaltung absolviert, zusätzlich einen Bachelorabschluss an der FernUniversität gemacht und sich nun an einer Präsenzuni eingeschrieben. „Ich gucke jetzt von Woche zu Woche, ob das klappt. An der FernUni war das planbarer.“
Studium ohne festen Standort
Ihr erstes Studium war verwaltungswissenschaftlich orientiert: viel Recht, Verwaltung – und für Reinholds Geschmack zu wenig Psychologie. „Ich hätte gern schon während der Ausbildung fundiertere Psychologiekenntnisse erworben“, blickt sie zurück. Gesprächsführung und Beratungssituationen waren stets Alltag in ihrem Job bei einer Behörde. Schon während der Schulzeit spielte sie mit der Idee, Psychologie zu studieren – diesen Wunsch setzte sie in die Tat um.
Direkt nach ihrem Bachelor-Abschluss an der Hochschule des Bundes schrieb sie sich im Sommersemester 2015 für den Bachelor Psychologie in Hagen ein. Sandra Reinhold tauchte ein in Grundlagenfächer der Psychologie, in Methodenlehre und psychologische Diagnostik. Zum Wintersemester 2021 machte sie ihren Abschluss. „Ich habe es sehr genossen, an der FernUni zu studieren, mein Studium ohne festen Standort.“ Denn beruflich bedingt zog sie mehrfach um, die FernUniversität kam immer mit.
Sonne, Sand und Studium
Ihre Studienmaterialien hatte Sandra Reinhold auch dabei, als sie ein halbes Jahr mit ihrem Lebenspartner in Australien verbrachte – freigestellt vom Job. Ihre Klausuren schrieb sie während des Australienaufenthalts im Goethe-Institut. Zwischendurch besuchte sie ihre ehemalige Gastfamilie in Neuseeland, bei der sie während der Schulzeit ein halbes Jahr verbrachte hatte. Die FernUni folgte ihr auch dorthin.
Für die Klausuren lernte Sandra Reinhold mal am Strand, mal im Café, mal am Schreibtisch. Am häufigsten wohl am Strand. „Meine FernUni-Unterlagen sind voller Sonnencreme und Sand.“ Sie grinst. Ernsthaftigkeit kann man ihr kaum absprechen. Ihre Noten im Studium waren so gut, dass sie drei Mal hintereinander ein Deutschlandstipendium bekommen hat. „Das hat mir finanziell geholfen, um meine Stelle zu reduzieren.“
Das Schöne am Deutschlandstipendium sei „die Wertschätzung“, die man erfahre. Mit ehemaligen FernUni-Stipendiat:innen hat sie noch Kontakt. Gemeinsam haben sie jeweils mit einem Anteil ein Stipendium an der FernUni finanziert.
In Bonn, Bielefeld und Berlin
Das Leben in Deutschland spielt(e) sich hauptsächlich zwischen Bonn, Bielefeld und Berlin ab. Sandra Reinhold wuchs in Bonn auf, als Jugendliche zog sie mit ihrer Familie nach Bielefeld. Später wohnte sie viereinhalb Jahre in Berlin – und mittlerweile lebt sie wieder in Bonn. „Anfangs war Berlin spannend, keine Frage“, sagt sie. „Als ich dann Vollzeit gearbeitet und studiert habe, wurde es anstrengend. Bonn ist entspannter.“ In der Hauptstadt hatten sie keinen Balkon oder Garten, in der ehemaligen Hauptstadt haben sie dagegen beides.
In fünf Minuten ist Reinhold mit dem Rad im Garten, es ist ein Gemeinschaftsprojekt. Sie bauen Salat und Gemüse an, halten Bienen und züchten Beeren. „Mit den Händen zu arbeiten und etwas entstehen zu lassen, ist ein guter Ausgleich zur Kopfarbeit.“ Sie gräbt nicht nur in der Erde: Sie drechselt und hobelt außerdem in einer Holzwerkstatt – ebenfalls ein Gemeinschaftsbetrieb. „Da bin ich bei Freunden mit eingestiegen, die bereits eine Werkstatt hatten“, erzählt Sandra Reinhold. Eine eigene Drechselbank hat sie mitgebracht, von ihrem Opa. „Der hat damals Kinderspielzeug gebaut. Das machen wir in unserer Werkstatt auch.“
Grundstein durch Fernstudium gelegt
Dienstag und Donnerstag gehören ihrem Masterstudium in Bonn. Den Studienplatz konnte sie nur deshalb antreten, da sie den Numerus Clausus erfüllt und – als weitere Voraussetzung – drei Module in Klinischer Psychologie an der Virtuellen Hochschule Bayerns absolviert hat. „Ich habe ursprünglich vor allem aus Interesse mit dem Psychologiestudium angefangen, aber kann es in meiner täglichen Arbeit gut einsetzen.“ Ob sie den klinischen Teil für einen psychotherapeutischen Abschluss anschließt, weiß sie noch nicht genau. Wichtiger war ihr, dass sie in Bonn einen Schwerpunkt in Rechtspsychologie setzen kann. Auf jeden Fall hat Sandra Reinhold den Grundstein für ihren persönlichen Weg mit ihrem Studium an der FernUniversität gelegt.