Marion Nissen

Der innere Kompass zur beruflichen Orientierung

Porträt von Marion Nissen. Foto: Privat
Marion Nissen studiert an der Fernuni Psychologie.

Die FernUniversität begleitet Marion Nissen manchmal in den Schlaf und begegnet ihr regelmäßig nach dem Aufstehen. „Ich lerne ganz diszipliniert. Als Frühaufsteherin ist meine wertvollste Lernzeit morgens vorm Frühstück und am Wochenende zwischen 7 und 11 Uhr. Bevor der Rest der Familie aktiv wird“, beschreibt Marion Nissen. Auch auf dem Nachttisch liegen Studienbriefe.

Die 42-Jährige erfüllt sich mit dem ihrem Psychologie-Studium an der FernUniversität in Hagen einen Traum. „Als Erststudium wäre ich nie darauf gekommen.“ Dabei liegt es inhaltlich nah an ihrer aktuellen Vollzeittätigkeit. Die Diplom-Betriebswirtin begleitet junge Menschen bei ihrer beruflichen Orientierung und Entwicklung. Sie ist fortgebildet und zertifiziert als Beraterin und systemischer Coach. Nun möchte sie ihre Kenntnisse mit dem Bachelor-Studium in Hagen wissenschaftlich vertiefen. „Ich bin sehr lernbegierig“, sagt Marion Nissen über sich.

Ihr Wissensdrang hat sie durchs Leben geführt: Nach dem Abitur in Niebüll lernte sie zunächst Hotelfachfrau. Dafür ging sie nach Sylt und wechselte nach der Abschlussprüfung drei Jahre später nach München. Zum BWL-Studium. Als sie auch ihren Studienabschluss hatte, atmete sie erstmal durch. „Ich war durch alles so schnell durch und hatte mir wenig Zeit gegönnt.“ Sie war jeweils nicht nur schnell, sondern auch immer sehr gut – und folgte jetzt ihrem langgehegten Wunsch, im Ausland zu leben.

Sie entschied sich für Mexiko und begann dort im Frühsommer 1998 zunächst ein Praktikum bei Gedas, einer Volkswagentochter. „Da bin ich dann hängengeblieben…“, lacht sie. Später unterrichtete sie Deutsch als Fremdsprache am VW-Bildungsinstitut.

Module mit Persönlichkeit

2001 wollte sie eigentlich nach Deutschland zurück – und lernte ihren heutigen Mann kennen. Sie blieben acht weitere Jahre in Mexiko, adoptierten zwei Kinder und gingen schließlich 2009 nach Deutschland. Nach Niebüll. Fürs Erste. „Ich war schon in Mexiko in Beratung und Coaching tätig. Der Mensch in seiner beruflichen Entwicklung fasziniert mich. Ich möchte verstehen, warum wir unser Potenzial häufig nicht ausschöpfen, und Wege finden, dieses doch zu erreichen.“ Mittlerweile sind die Kinder im Teenie-Alter und fühlen sich wohl in dem norddeutschen Luftkurort Niebüll, kurz vor der dänischen Grenze. Von hier aus studiert Marion Nissen Psychologie.

„Mein Mann unterstützt mich und übernimmt zu Hause häufig das Ruder.“ Mit einer Handvoll anderer Studierender hat sie intensiv Kontakt über Moodle und Facebook. „Ich kann ganz gut allein lernen, aber während des Statistik-Moduls bin ich häufiger zu Präsenzveranstaltungen nach Hamburg gefahren“, erzählt sie. „Jedes Modul hat seine eigene Persönlichkeit und braucht einen anderen Zugang.“

Wertschätzung für Engagement

Nun hat sie eine ganz besondere Anerkennung für ihr Studium erfahren: Marion Nissen bekommt ein Deutschlandstipendium von der FernUniversität und war Anfang des Jahres zum alljährlichen Treffen der Stipendiatinnen und Stipendiaten auf dem Campus in Hagen. „Das Deutschlandstipendium ist für mich ein wichtiger Motivationsfaktor. Durch das Treffen hat es Gesichter für mich bekommen. Ich habe Förderer des Stipendiums getroffen. Die setzen auf mich und meine Leistungen …“

Stand: April 2015

Anja Wetter | 20.03.2024