David J. Lensing

Der Kreativ-Lieferant

Mann am Schreibtisch, spricht in die Kamera Foto: David Johann Lensing
David Lensing bespricht in seinem Youtube-Channel auch Filme und Serien. Hier geht es um den Kino-Klassiker „Die Truman Show“.

Sich beruflich selbstständig zu machen, ist ein mutiger Schritt. David Johann Lensing wagte ihn 2018. Das, was der gelernte Medienkaufmann seither im Angebot hat, lässt sich wohl mit dem Wort „Schöpferkraft“ auf den Punkt bringen: Der 29-Jährige bloggt und schreibt, fotografiert und filmt, konzipiert und philosophiert. Allein sein Youtube-Kanal ist prallgefüllt mit den Ergebnissen origineller Arbeit, angefangen bei Kurzfilmen über Rezensionen bis hin zu Erklär-Videos zu philosophischen Fragen. Der mit Abstand erfolgreichste Clip erläutert das Höhlengleichnis von Platon – ein Thema, auf das der Kreativschaffende aus Aachen während seines Fernstudiums gestoßen ist.

Bereits seit 2016 ist Lensing im Bachelorstudiengang Kulturwissenschaften an der FernUniversität in Hagen eingeschrieben. Zuvor führte ihn sein Bildungsweg vom Gymnasium in seinem Geburtsort Bocholt ans Joseph-DuMont-Berufskolleg, wo er 2011 als Medienkaufmann abschloss. Bei einem privaten Fernstudienanbieter bildete er sich zudem in Sachen Filmproduktion weiter – verspürte aber schnell den Drang nach mehr: „Ich hatte noch viel Energie, und die wollte ich nutzen!“ Das Angebot der FernUniversität als staatliche Hochschule überzeugte ihn schließlich. „Ich kann mir vorstellen, nach meinem Bachelorabschluss im nächsten Jahr noch weiter zu studieren“, so Lensing. „Der Workflow an der FernUni gefällt mir sehr gut.“

„Interesse ist wie eine Art Muskel, den man trainieren kann!“

David Johann Lensing

Vor seiner Selbstständigkeit arbeitete er von 2011 bis 2013 als Medienproduzent und Kameramann beim Deutschen Ärzte-Verlag. Danach als Redakteur bei einer regionalen Service-Zeitung. Gleichzeitig schrieb er immer wieder Filmkritiken und Kolumnen für verschiedene Zeitschriften und nahm regelmäßig an Filmwettbewerben teil. „Ich hatte schon immer Mitteilungsdrang!“, betont Lensing schmunzelnd. Diesen kann er in der Selbstständigkeit nun frei ausleben.

Kreativität dank Struktur

Auf eigenen Beinen zu stehen – zumal in der Kreativbranche – bietet zwar ein hohes Maß an Freiheit, erfordert aber auch Disziplin. Hinzu kommt noch das eigenverantwortliche Fernstudium. Für Lensing ist deshalb besonders wichtig, sich selbst zu organisieren und seine Zeit optimal zu nutzen. Noch vor Sonnenaufgang, um halb fünf, klingelt sein Wecker. Dann geht es direkt ans Lernen und Arbeiten, worauf sich der Sohn einer Bäckersfamilie zur frühen Stunde am besten konzentrieren kann. „Mit Beginn meines Fernstudiums habe ich mir einen festen Tagesablauf und eine Routine angewöhnt.“

Wertvolle Impulse und Lektüre-Tipps zum effektiven Zeitmanagement sammelte der Fernstudent im Rahmen eines Einführungsmoduls. „Das hat mir die Augen dafür geöffnet, wieviel man aus einem Tag rausholen kann.“ Die antrainierte Struktur macht den Kreativschaffenden produktiver, auch wenn sie hin und wieder durchbrochen wird: „Natürlich läuft während Projektphasen auch mal alles durcheinander. Danach kann man aber wieder in den gewohnten Rhythmus zurückfallen.“

Den Schreibtisch am rechten Fleck

Zusätzlich legt der Frühaufsteher nicht nur auf den Faktor Zeit, sondern auch auf den richtigen Ort zum Lernen Wert: „In meiner Aachener Wohnung habe ich einen schönen, kleinen Arbeitsbereich. Das ist für mich im Fernstudium wichtig: Ich habe mir eine Ecke gesucht, in der ich wirklich gerne arbeite.“ Die eigenen vier Wände sind für Lensing zugleich Hörsaal, Produktionsstudio und Denkwerkstatt. Hier verbringt er viel Zeit. „Ich bin definitiv der häusliche Typ – da motiviert es mich, dass ich mich ordentlich eingerichtet habe“, bekennt er mit einem Augenzwinkern. Zudem sei ihm die Unterstützung in der Familie immens wichtig. „Wenn ich den Rückhalt meiner Frau nicht hätte…“

Zwei Frauen und ein Mann (Mitte) auf einer Bühne halten einen großen Scheck. Foto: FernUniversität
David und seine Frau Sonia Lensing (rechts) freuten sich über den ersten Preis beim FernUni-Filmfestival, den Jurorin Margarita Kaufmann, Kulturdezernentin der Stadt Hagen, überreichte.

Ein Leben lang lernen

Scheu davor, die eigene Komfort-Zone zu verlassen, kennt Lensing dennoch nicht: „Ich glaube, dass das ‚Lebenslange Lernen‘ ein Mantra meiner Generation sein wird.“ Dementsprechend möchte er auch andere ermutigen, sich auf Unbekanntes einzulassen und stets offen für Neues zu bleiben. „Interesse ist wie eine Art Muskel, den man trainieren kann!“, ist sich der Fernstudent sicher.

Mit dieser Überzeugung im Gepäck trat Lensing auch beim Filmfestival der FernUniversität an. Bei der Preisverleihung auf dem Hagener Campus im Februar 2019 landete sein Beitrag „Im Netz der Möglichkeiten – Eine kleine Hymne ans Fernstudieren“ als bester FernUni-Clip ganz oben auf dem Siegertreppchen. Hierin erklärt David Lensing mit einem Bild, warum ihm eine gute Prise Wagemut im Leben wichtig ist: „Nur wer überhaupt sein Netz gesponnen hat, kann damit hin und wieder mal eine Fliege fangen.“

Stand Mai 2019

Benedikt Reuse | 20.03.2024