Stephanie Kampmann

Mit Weiterbildung weiterkommen

Foto: Privat
Stephanie Kampmann

Wenn Eltern vor Gericht um das Sorgerecht für ihre Kinder streiten und das Kindeswohl dabei aus den Augen verlieren, dann kommt Stephanie Kampmann ins Spiel. Die Juristin und Sozialarbeiterin aus Dortmund arbeitet als Verfahrensbeistand. Familiengerichte bestellen sie ein, um bei Interessenkonflikten zu vermitteln. „In meinem Job kommt es darauf an, objektiv, fair und sachlich zu sein. Die Belange des Kindes stehen dabei für mich immer an erster Stelle.“ Verfahrensbeistände haben oftmals ein abgeschlossenes Jura-Studium oder eines in Sozialpädagogik. Stephanie Kampmann hat beides. Doch Arbeitsrecht als ursprünglicher Schwerpunkt und die lange Zeit der Kindererziehung haben ihr 2015 zum Wiedereinstieg in den Beruf das Gefühl beschert: „Irgendetwas fehlt.“ Diese Lücke konnte sie nach einer Mediationsausbildung und Teilnahme am Fachanwaltslehrgang Familienrecht nun schließen, mit dem weiterbildenden Studium „Psychologie für Rechtsberufe“ an der FernUniversität in Hagen.

FernUni auf Google gefunden

Die Entscheidung für ein weiteres Studium musste sie gut überdenken, um es mit ihrer Selbstständigkeit vereinbaren zu können. Es sollte nicht in Vollzeit stattfinden, musste möglichst online und flexibel sein. „Da kam für mich nur das Fernstudium in Hagen in Frage, damit ich alles koordinieren konnte.“ Denn die Arbeit als Rechtsbeistand ist fordernd und zeitintensiv. Bei den zahlreichen Fällen, die sie im Jahr bearbeitet, kommt nicht nur das Hängeregister an seine Grenzen, in dem sie die vielen Gerichtsakten und Gutachten aufbewahrt, die sie lesen und auswerten muss. Über schwierige Fälle, die sie auch nach Feierabend nicht loslassen, tauscht sie sich mit ihrem Mann aus, der ebenfalls Rechtsanwalt ist.

Aufmerksam geworden ist Stephanie Kampmann auf das Studium der FernUni, das vom Institut für wissenschaftliche Weiterbildung angeboten wird, durch die Google-Suche. Dabei hat sie einen weiteren für sie schönen Nebeneffekt entdeckt: Das Studium Psychologie für Rechtsberufe entspricht sogar den aktuellen gesetzlichen Vorgaben zur Fortbildungspflicht für Verfahrensbeistände. Auch inhaltlich haben sich ihre Erwartungen erfüllt: „Ehrlich gesagt hatte ich gar nicht damit gerechnet, dass das Studium so gehaltvoll ist.“ Besonders die Tagesseminare, die online stattfanden, und das Fachwissen der Dozentinnen und Dozenten hebt sie hervor. Viel gebracht hat ihr auch die Vermittlung des Gutachtenstils. „Das Studium hat mir tiefe Einblicke in die Diagnostik ermöglicht und hilft mir jetzt dabei, die Qualität der Gutachten, die ich vorgelegt bekomme, besser als vorher beurteilen zu können.“

„Ich glaube, dass ich jetzt gut aufgestellt bin“

Empfehlen kann Stephanie Kampmann das weiterbildende Studium daher nicht nur für den Anwaltsberuf. „Ich bin mir sicher, dass auch Richterinnen und Richter davon profitieren würden.“ Jetzt genießt sie aber erst mal ihren eigenen Abschluss und das Zertifikat, das sie mit Vergnügen kopiert und an die Gerichte weitergegeben hat. „Ich glaube, dass ich jetzt gut aufgestellt bin und alles abgedeckt habe, dass ich weitere Fortbildungen an der Rechtsanwaltskammer mache und zukünftig noch machen werde.“

 

Zertifikatsstudium Psychologie für Rechtsberufe

Der nächste Durchlauf beginnt am 1. Oktober, eine Bewerbung dafür ist noch bis zum 15. September möglich.

Zur Anmeldung

Sarah Müller | 20.03.2024