Benedikt Brecht

Fernstudium während des Berufsförderungsdienstes

Benedikt Brecht ist Vollzeitstudent an der FernUniversität in Hagen. Berufstätig ist er zurzeit nicht, Geld bekommt er trotzdem jeden Monat. Überwiesen wird es von der Bundeswehr. „Wenn man die Bundeswehr verlässt, erleichtert einem der Berufsförderungsdienst die Wiedereingliederung ins zivile Arbeitsleben“, erklärt er. Brecht war 13 Jahre lang Zeitsoldat. Jetzt bildet er sich mit einem Informatikstudium weiter.

Zwei Männer in Uniform schütteln sich die Hände. Foto: privat
Benedikt Brecht (li.) als Soldat bei einer Ausbildungsmission in der Mongolei.

Offizierlaufbahn bei der Bundeswehr

Ein erstes Studium hatte Benedikt Brecht schon während seiner Offizierlaufbahn absolviert. An der Bundeswehr-Uni in Hamburg hatte er einen Bachelor- und einen Masterabschluss in Volkswirtschaftslehre gemacht. Danach war er hauptsächlich in Norddeutschland stationiert, zuletzt als Hauptmann in der Panzerlehrbrigade 9 Niedersachsen. Als Länderreferent im Stab war er Experte für mehrere Regionen der Welt. „Ich musste wissen, wie die Lage oder welches Personal gerade vor Ort ist. Auf Grundlage dessen habe ich dann Entscheidungskonzepte erstellt.“

Mit dieser Erfahrung hätte er nach der Dienstzeit sicherlich auch außerhalb der Bundeswehr einen Beruf finden können. Schließlich konnte er bereits ein abgeschlossenes Studium, Managementtätigkeiten und Personalverantwortung vorweisen. „Ich wollte aber gerne einen ganz neuen Bereich erkunden. Und das ist ja das Schöne am Berufsförderungsdienst: Ich habe in der Mitte des Lebens noch einmal die Möglichkeit, etwas zu machen, worauf ich richtig Bock habe und Informatik hatte mich schon immer gereizt.“

Anteiliger Lohn und Bildungsmaßnahmen für zwei Jahre

Bei seinen Recherchen im Internet nach der passenden Hochschule ist er auf die FernUni aufmerksam geworden, und als ihm Kameraden dann auch noch von ihren positiven Erfahrungen berichteten, war die Entscheidung gefallen. Dank des Berufsförderungsdiensts (BFD) bekommt der 35-Jährige nun über zwei Jahre Bildungsmaßnahmen finanziert und anteilig weiterhin seinen Lohn. „Die Kosten an der FernUni werden problemlos vom BFD getragen. Dafür muss ich aber auch nachweisen, dass ich wirklich studiere.“ In den ersten beiden Semestern hat er daher jeweils 30 Creditpoints gemacht. Geht es so weiter, hat er nach drei Jahren seinen Bachelorabschluss.

Benedikt Brecht Foto: privat

Die Kosten an der FernUni werden problemlos vom Berufsförderungsdienst getragen.

Benedikt Brecht

Das Fach Informatik war dafür genau die richtige Wahl. „Ich mag es, mich in Dinge einzuarbeiten. Außerdem habe ich in der Bundeswehr gelernt, sehr strukturiert zu denken und das ist auch im Informatikstudium wichtig. Daher fühle ich mich sehr wohl.“ Täglich für sein Studium zu lernen, ist für ihn auch kein Problem. „Ich war schon immer ein disziplinierter Mensch und die Zeit bei der Bundeswehr hat das sicherlich noch einmal verstärkt.“

Familienkompatibles Fernstudium

Sein Lerntag beginnt für ihn jeden Tag um neun Uhr, nachdem er seinen Sohn zur Kita gebracht hat und seine Frau bei der Arbeit ist. Nach der ersten Lernschicht hat er dann nachmittags erneut Zeit für seinem Sohn, bevor eine zweite Lernschicht folgt, wenn seine Frau wieder zuhause ist. „Die FernUni passt perfekt zu unserem Familienleben. Es erfordert zwar Planung und Zeitmanagement, aber dank der Flexibilität des Fernstudiums ist es möglich.“

Darüber hinaus lobt Benedikt Brecht auch noch die örtliche Flexibilität der FernUniversität. Nach dem Dienstzeitende lebte er zu Studienbeginn mit seiner Familie zunächst noch in Norddeutschland. Mittlerweile sind sie in die Nähe von Heilbronn gezogen. „Hätte ich mich an einer Präsenz-Uni eingeschrieben, wäre das schwieriger geworden. Dank des Fernstudiums war es überhaupt kein Problem.“

Stand: Oktober 2024

 

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