Martina Albach
„Als berufstätige Mutter von fünf Kindern ermöglicht mir die FernUni ein Studium“
Einen Interview-Termin mit Dr. Martina Albach zu finden, war gar nicht so einfach, denn ihr Terminkalender ist oft vollgepackt. Als freiberufliche Softwaretesterin studiert sie an der FernUniversität in Hagen Informatik, engagiert sich dort in der Fachschaft und ist Mutter von fünf Kindern.
Viele Wege führen nach Rom
Martina Albach kennt die FernUniversität schon lange – bereits in den 80er-Jahren wurde sie auf ihr Studienangebot aufmerksam. „In Bayern gab es an den Schulen eine kostenlose Zeitschrift zur Berufs- und Studienwahl und dort habe ich einen Artikel über die FernUniversität gelesen – der ist bei mir hängen geblieben“, erzählt Albach. Zuerst studierte sie aber an einer Präsenzuniversität Chemie und promovierte dort auch. „Während meiner Promotion habe ich mich dann in den Studiengang Wirtschaftswissenschaften an der FernUni eingeschrieben und habe es bis zum Vordiplom geschafft“. Das habe allerdings ein paar Jahre gedauert, da sie zwischenzeitlich in Frankreich in einem Forschungsinstitut arbeitete und sich dann erst einmal voll auf ihre Kinder konzentrierte.
Hobby zum Beruf machen
Im zweiten Anlauf studiert sie seit 2017 Informatik im Bachelor. „Ich bin begeisterte Online-Gamerin und irgendwann habe ich mich gefragt, wie die IT im Hintergrund funktioniert“, erzählt Albach. In Zukunft würde sie gerne im Bereich der Software QA (Qualitätsmanagement) arbeiten. Dort würde sie weiterhin Software testen und sie nach Fehlern durchforsten. Als freiberufliche Softwaretesterin macht ihr das bereits sehr viel Spaß. „Ich habe mir mit der Zeit einiges an Wissen angeeignet, aber durch das Studium lerne ich noch mehr dazu“. In ihrer aktuellen Tätigkeit erhält sie ganz unterschiedliche Aufträge, oft durchsucht sie Apps oder Webseiten nach Bugs (Softwarefehlern) aber sie testete auch schon für die Deutsche Bahn. Dort setzte sie sich in verschiedene Züge und probierte das ICE-Portal aus. „Mit der Zeit weiß man, wo Fehler lauern könnten oder wo man diese finden kann“, erklärt die Informatik-Studierende.
Engagement an der FernUni
In ihrer Freizeit engagiert sich Martina Albach politisch in einer Partei und auch in der Kirche. Ganz wichtig ist ihr auch die Arbeit in der Fachschaft Informatik. Dort ist sie Sprecherin und möchte die Sicht der Studierenden in die Fakultät für Mathematik und Informatik einbringen. Sie ist mittlerweile auch gewähltes Mitglied im Fakultätsrat und gut mit anderen Studierenden vernetzt. Dabei versucht Albach, Meinungen und Wünsche der Studierenden aufzunehmen. „So kann ich den Studierenden eine Stimme geben und den Verantwortlichen der Fakultät persönlich sagen, was eventuell noch verbessert werden könnte.“
Lerngruppen sind wichtig im Fernstudium
Um mit anderen Studierenden in Kontakt zu bleiben, nutzt Albach Discord (Onlinedienst für u.a. Sprach- und Videokonferenzen), Whatsapp, Skype und andere soziale Medien. Sie ist in verschiedenen Lerngruppen. „Wir motivieren uns dort gegenseitig. Ein Informatik-Studium ist nicht ohne und daher ist es wichtig sich auszutauschen“. Oft gehen sie in den Skype-Treffen die Studienbriefe gemeinsam durch und stellen Fragen, wenn sie etwas nicht verstehen.
Nicht festgelegt sein
„Als Mama von fünf Kindern kam für mich nur die FernUniversität in Frage. Ein Präsenzstudium würde für mich nicht funktionieren“. Sie lernt immer, wann es gerade bei ihr passt. „Ich habe mit der Zeit gelernt, dass man mit Kindern nichts fest planen kann. Daher habe ich einfach immer einen Studienbrief dabei“, lacht Albach. Im gesamten Interview lacht sie viel und ihre Power wirkt ansteckend. Diese Tipps gibt sie anderen Müttern, die studieren möchten: „Sich gut mit anderen Studierenden zu vernetzen, ist wichtig. Man ist quasi gemeinsam unterwegs und das gibt mir viel Motivation und Durchhaltevermögen, sei der Lernstoff noch so schwer“. Zum Vernetzen kann es auch helfen Mentoriate zu besuchen. „Man sollte sich Ziele setzen und dennoch flexibel bleiben, denn es wird sicher etwas schiefgehen. Davon darf man sich aber nicht entmutigen lassen, sondern weiter dranbleiben.“
Stand: Mai 2021