Manfred Hoyer: der Durch-Starter

Biographisches

  • 1953 geboren in Dortmund
  • 1968 Realschul­abschluss
  • 1968–1971 Lehre zum Bank­kaufmann bei der Dortmunder Volksbank
  • 1971–1972 Besuch der Fach­oberschule
  • 1974–1975 Studium der Wirtschaft an der Fach­hochschule Dortmund
  • 1975–1979 Studium der Wirtschafts­wissenschaft an der FernUniversität; Abschluss als Diplom­ökonom
  • 1979 Eintritt in die Volksbank Dortmund; seit 1989 Mitglied des Vorstands

Nur vier Jahre nach Aufnahme des Studienbetriebs machte Manfred Hoyer im Jahr 1979 als einer der ersten beiden Diplomanden an der FernUniversität seinen Studienabschluss in Wirtschaftswissenschaft. Der damals 22-Jährige, der nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann zunächst an der Fachhochschule in Dortmund eingeschrieben war, hatte ein festes Ziel vor Augen: den Universitätsabschluss. So wechselte er nach zwei Semestern an der FH als Vollzeitstudent an die FernUniversität.

Dort wurde Manfred Hoyer mit der Infrastruktur der Startphase konfrontiert: Es gab erst wenige Studienzentren zur Betreuung und das schnellste Kommunikationsmittel war das Telefon. In den ersten Semestern war die neue Uni aus studentischer Perspektive mit sich selbst beschäftigt. „Wenn man es mal nüchtern betrachtet, waren wir Versuchskaninchen. In den ersten zwei, drei Semestern war die Uni mit sich selbst beschäftigt.“ War die Betreuung anfangs eher spartanisch kamen die Studienunterlagen selbst stets pünktlich per Post und die zeitliche Planung für Klausuren stand lange im Vorfeld fest.

Anforderungen durch Studium

„Ohne Selbstdisziplin geht es nicht, das ist klar. Aber es hat mir durchaus während meines Berufslebens immer wieder geholfen“, resümiert Manfred Hoyer, der seit 1989 Vorstandsmitglied der Volksbank Dortmund ist. „Das Diplom hat mir genug Selbstbewusstsein gebracht und gezeigt, dass ich damit auch im Beruf eine Menge bewegen kann.“ Neben den fachlichen Kenntnissen waren es vor allem die Anforderungen durch das wissenschaftliche Arbeiten, die Hoyers analytische und methodischen Kompetenzen schulten: In regelmäßigen Abständen Studienbriefe aufzubereiten und Einsendeaufgaben zu erledigen.

Start ins Berufsleben

Die FernUniversität ließ Hoyer nach seinem Studium nicht so schnell los: Nachdem die ersten Studienzentren entstanden waren, betreute er drei Jahre lang als Mentor in Hamm Studierende. Parallel baute sich Hoyers berufliche Karriere bei der Bank auf: vom Vorstandsassistenten wurde er 1989 zum Mitglied des Bankvorstands. In den 1980er Jahren übernahm er den Aufgabenbereich Aus- und Weiterbildung. „Qualifikation war mir wichtig“, sagt Manfred Hoyer, der selbst eine beachtenswerte Bildungsbiografie hat und rückblickend feststellt: „Die FernUni war ein Glücksfall für mich.“

 

Das Interview als Text

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Also Realschule war damals in unserer Familie schon was Besonderes. Und da war ich auch ganz schön stolz, dass ich dann die Realschule hinter mich gebracht habe, und dass ich dann auch eine Banklehre noch hinter mich gebracht habe. Und das Weitergehen, gut, ich sag mal, wie´s weiterging so im privaten Bereich, war auch so, dass ich dann geheiratet habe in der Zeit. Da würde ich auch durchaus sagen, dass meine Frau mich sicher auch beeinflusst hat und gesagt hat: "Mensch, willst Du nicht noch studieren?" Das war eine Überlegung. Und wir haben das dann tatsächlich so gemacht.

Von der Zeitfolge her, ich hab 1968 bis 71 Ausbildung hier gemacht, dann war ich ein Jahr in der Fachoberschule, bis 72. Dann kam die Bundeswehr.
Von 72 bis 74. 74 hab ich dann ein Jahr hier, also zwei Semester, an der Fachhochschule Dortmund verbracht und von 75 bis 79 war ich an der FernUni. Regelstudiendauer ist ja, ich glaube auch damals schon, neun Semester gewesen und ich hab mich bemüht, das dann wirklich in acht Semestern auch zu schaffen. Hat ja auch gut funktioniert. Und ich glaube, dass man das an der FernUni besser machen kann als an einer Präsenzuni, wo man auf Seminare oder so was angewiesen ist. Und ich konnte mir die Zeit ja relativ, relativ selbst einteilen.

Ich hatte mir vorgenommen, ein Universitätsdiplom zu bekommen und konnte ja nicht direkt in Dortmund an der Uni beginnen, sondern musste dann den Umweg, sag ich jetzt mal, über die Fachhochschule wählen. Und ich hab dann zwei Semester hier an der Fachhochschule studiert. Da wurde in dem Jahr aber schon klar, das war so 73, 1973 in dem Dreh, dass das mit der Gesamthochschule nichts werden würde, weil es da doch große Widerstände gab, so dass für mich die Frage war, mach ich jetzt die Fachhochschule zu Ende und schließe dann ein Universitätsstudium an, sodass ich dann auf acht Jahre komme, oder wechsle ich zur Gesamthochschule. Was ja möglich ist, wenn ich mit einer Fachhochschulzugangsberechtigung zu einer Gesamthochschule gehe, kann man ja über Brückenkurse auch ein volles Universitätsdiplom erlangen. Das schien mir dann der richtige Weg zu sein. Und 1973, 74 ja, war dann die Frage, wo gibt es denn so eine Gesamthochschule. Da war eine in Essen, eine war in Siegen, und das ist natürlich sehr weit weg von Dortmund. Ein Student hat sowieso kein Geld. Und da gab es erste Berichte, auch in der Presse, über die FernUni, die eröffnet. Und das ist ja dann 75 auch passiert und ich hab dann im Winter 74, 75, ja, mich dazu entschieden, das Ganze an der FernUni zu machen. Also zu Hause zu studieren, in Vollzeit. Und hab dann mich auch beworben. Darauf gab´s noch ein ordentlichen Numerus clausus, weil das Ganze ja auf wenige Studenten beschränkt sein sollte, weil es ja auch mit großen logistischen Herausforderungen belegt war, das Ganze. War ja alles neu. Erste Mal in Deutschland eine Fernuniversität, wusste keiner wie´s genau funktioniert. Das hab ich natürlich auch hinterher ausleben dürfen dann, an verschiedenen Stellen. Hab mich dann wirklich hier beworben und die Zugangsberechtigung, also das Fachoberschulzeugnis, Fachhochschulreife war dann gut genug, dass ich dann auch die Berechtigung bekommen habe, an der FernUni zu studieren. Und ich bin dann am 1. Oktober 1975 angefangen mit dem Studium der Wirtschaftswissenschaften.
Der Gedanke in vier Jahren fertig zu sein, die Möglichkeit konnte man durchaus mal so ins Auge fassen. Das war schon bestechend zu sagen: "Jawohl, das kannste, ein bisschen Gas geben und dann kommt man da durch und dann bist Du nach vier Jahren fertig." Das hat schon dazu geführt zu sagen: "Nee, wenn dann mach ich das Vollzeit und dann ruck zuck durch."

Natürlich muss man konsequent sein und jeden Tag arbeiten. Also ich hab meine Frau jeden Morgen zur Arbeit gebracht und um acht Uhr wurde das Wohnzimmer zum Büro erklärt. Dann hab ich gearbeitet. Das muss man dann tun.

Ohne Disziplin geht´s nicht, das ist keine Frage. Im Grundstudium vielleicht noch einfacher, weil viele Themen bekannt waren. In einer Banklehre lernt man ganz viel über Buchführung und solche Geschichten, die da eine Rolle spielen, auch ein bisschen über Volkswirtschaft. In der Fachhochschule hab ich einiges gelernt. Das alles kam mir während dieses Grundstudiums zugute, so dass das für mich relativ einfach war. Während des Hauptstudiums war es aber viel schwieriger.

Und wenn man da keine Möglichkeit hatte sich mit anderen Studenten auszutauschen und sich mit Gruppen auszutauschen, dann war das schon sehr schwierig. Also da bedurfte es schon einer großen Disziplin sich da durchzuwühlen und hinzugehen und zu sagen: "Das interessiert dich jetzt. Du musst da eben durch und das muss jetzt was werden." Also diesen inneren Schweinehund zu überwinden, in Fächern die einen ja nun gar nicht interessierten, das ist schon schwierig gewesen, das ist richtig. Aber manchmal, wenn man weiß, du willst da durch, dann geht das. Aber Selbstdisziplin ist schon ein Thema, das man da lernt, was mir auch durchaus während meines Berufslebens eigentlich immer wieder geholfen hat.
Die Studienbriefe, mit allen Kinderkrankheiten und mit allem was da neu war, waren gut. Aber so nach zwei Jahren konnte man schon sagen, man hat sich in diese Systematik eingelebt Die Ersteller der Studienbriefe haben natürlich auch gelernt, Dinge noch speziell aufzubereiten und ich hab jede Woche so ein Paket von der Post bekommen. Das weiß ich noch genau. Wir haben da im Hochhaus gewohnt und die ersten Pakete sind gestohlen worden, die waren dann weg. Sind abhandengekommen, sag ich jetzt mal, und dann hab ich mir ein Postfach eingerichtet. Bin ich jeden Morgen zum Postfach gefahren, immer hier zur Post, da in der Nähe, wo wir gewohnt haben und hab dann meine Studienbriefe abgeholt. Also das waren schon Unmengen an Papier, die man da wirklich zu bewältigen hatte, das kann man schon sagen. Man steht dann erst mal davor, vor so einem Berg. Wenn Sie sich vorstellen, Sie kriegen alle zwei Wochen so einen Stapel Papier, das sind zwei DIN A4 Ordner voll, und da sollen Sie in zwei Wochen durch sein. Also das ist schon eine Herausforderung. Aber da muss man sich dransetzen dann: "Okay, das hast dir ausgeguckt, ja, also ich will das jetzt." Hab ich mir das eingeteilt, wann ich welche Studienbriefe erledige in welcher Zeit und in diesen Rhythmus, da kam man dann relativ schnell rein.

Ein riesengroßer Vorteil war diese Erfahrung, die ich da wirklich sammeln musste, indem ich ja große Pakete an Studienbriefen verarbeiten musste, in einer bestimmten Zeit. Das kann man sicher sagen, war einer der ganz großen Vorteile auch für mich. Diese Übung im Erfassen von Texten, diese Übung hier systematisch und wissenschaftlich Dinge aufzuarbeiten.

War ja so, dass man dann immer, wenn zwei, drei Studienbriefe von der Zeitabfolge her auch durchgearbeitet waren, musste man diese Einsendeaufgaben abschicken, um zur Klausur zugelassen zu werden. Da hat man dann gemerkt tatsächlich, das war auch gut aufbereitet, diese Einsendeaufgaben, da hat man dann gemerkt, ja das haste jetzt verstanden. Das war wirklich gut gemacht, das kann man nicht anders sagen.
Der große Vorteil an der Stelle war noch mal für mich, dass ich mir die Zeit einteilen konnte, also frei war in der Zeiteinteilung, musste nicht zu bestimmten Zeiten zu irgendwelchen Vorlesungen gehen, sondern konnte auch zwischendurch immer noch mal arbeiten um Geld zu verdienen. Das ist ein unheimlicher Vorteil für einen Studenten, und ich hatte auch das große Glück dann damals, dass hier, in der Dortmunder Volksbank, immer wieder mal Bedarf war für ein, zwei Tage in der Woche. Nicht jede Woche, aber hin und wieder.

Die ersten beiden Jahre Grundstudium, sag ich mal, waren dann, zeigten schon mal deutlich, dass das Ganze ja noch im Werden war. Dass es viele Kinderkrankheiten gibt in diesem ganzen Studienablauf, dass alles noch nicht so organisiert war. Es gab noch keine Studienzentren so wie heute. Ich kann mich also erinnern, da war in einem Fach, da gab´s einen Mentor, Tutor, wie das damals hieß. Der wohnte dann zufällig in Dortmund und da haben wir uns auch mal getroffen um bestimmte Themen zu diskutieren. Und da wurde sehr schnell klar, dass der promovierter Volkswirt war, aber von dem Stoff, der dann gerade hier gefordert war, so weit weg war wie die Kuh vom Sonntag, sag ich mal salopp. Und das hat dann überhaupt nichts gebracht. Und es wurde klar, dass man schon sehr weitgehend auf sich selbst gestellt war. Das Hilfsmittel, das ich damals sicher viel benutzt habe, war das Telefon. Nämlich um mit den Assistenten am Lehrstuhl zu telefonieren und zu sprechen. Das hat auch gut funktioniert bei den meisten Lehrstühlen jedenfalls. Vielleicht nicht bei allen, aber bei den meisten hat das sehr gut funktioniert, dass man da, wenn´s dann einzelne Punkte gab, die man nicht verstanden hat und wo man sich austauschen musste, diesen telefonischen Kontakt nutzen konnte. Und da es so viele Studenten noch nicht waren, war das für die Assistenten am Lehrstuhl dann auch immer noch möglich, sag ich jetzt mal.
Schwierigkeiten, kann ich mich erinnern, gab´s bei Seminararbeiten. Da musste man bestimmte Hausarbeiten anfertigen oder an Seminaren teilnehmen. Das war alles noch sehr stark in den Kinderschuhen. Das war alles unorganisiert und lief, ja, es musste gemacht werden und dann lief es irgendwie ab, sag ich jetzt mal.

Also ich sag jetzt mal, die FernUni war damals zufrieden, dass es überhaupt lief. Wenn man´s mal nüchtern sieht, waren wir Versuchskaninchen. Die ersten zwei Jahre oder die ersten drei, vier Semester kann man sicher sagen, hat die Uni sich ja mit sich selbst beschäftigt, diese Studienbriefe hinzukriegen, die Einsendeaufgaben zu formulieren und auszuwerten, Prüfungen auf den Weg zu bringen, Seminare einzurichten. Ich hab fast, ich hab Seminare gemacht, aber das waren Halbtagesveranstaltungen, wo wir irgendwo hingefahren sind. Hat mit Seminar nichts zu tun gehabt. Also das war die Findungsphase, dieses neue, wo die Uni beschäftigt war. Diese Phasen, die sind alle erst später gekommen.
Dass es keine Studienzentren gab, also keine geordneten Möglichkeiten sich auszutauschen oder nachzufragen für Dinge, die man nicht verstanden hat. Da ist ja das Ziel gewesen, auch Studienzentren zu gründen. Damals gab´s das noch gar nicht. Das war sicher eine der Kinderkrankheiten. Die meisten Assistenten, ja, die waren sehr hilfsbereit, aber das war ja nicht geordnet, sortiert, dass die bereitstanden, Studenten für Fragen zur Verfügung zu stehen. Das hat sich dann durch Zufall, Gott sei Dank, an den meisten Stellen so ergeben. Aber das gehört sicher auch in den Bereich der Kinderkrankheiten. Dass man halt sich auf neues Terrain begeben hat, was Neues versucht hat. Und macht dann "Learning by Doing", das ist Thema eigentlich. Da haben alle zusammen, das galt ja für die Studierenden, das galt für die Professoren, das galt für die Assistenten
Ich glaube, die Professoren hatten genug damit zu tun, die Studienbriefe in so ein Format Studienbrief zu bringen und sich selber zu finden, an der Stelle. Ich glaub, dass die damit dann genug zu tun hatten.

Im Nachhinein aber, wenn man mal ans Hauptstudium denkt, war ein großer Nachteil, weil man an der Stelle nicht in die Lage versetzt worden ist, wissenschaftliche Arbeiten anzufertigen. Also, wenn ich, wenn man da schon Hausarbeiten, Seminararbeiten hätte anfertigen müssen, die wissenschaftlichen Kriterien genügen, hätte man sich mit der Diplomarbeit leichter getan. Ich hatte also null Übung für die Diplomarbeit.
Das war nicht so gut und das hat mir auch ein Stück die Diplomnote versaut, sag ich mal.

Es war ein bisschen schade, dass man da nicht eine bessere Übung hatte, schon mal zwei, drei Seminararbeiten vorher gemacht hat vielleicht, um zu wissen, worauf kommt´s denn dann an. Das hab ich erst während der Diplomarbeit gemerkt, worauf es ankommt. Und wenn man ja einen Abgabezeitpunkt vor sich hat, hat man dann nicht Zeit, das dreimal zu schreiben. Das funktioniert dann ganz einfach nicht.
Für mich war klar, dass ich gerne im Bankbereich bleiben würde und die Situation war so, dass ich während der gesamten Zeit, ich sagte ja vorhin schon, dass ich immer wieder ein, zwei Tage zwischendurch hier in der Bank gearbeitet habe, also den Kontakt zu den handelnden Personen, die Bank war damals viel kleiner, gehalten habe. Ich habe auch in den Semesterferien, durfte ich, immer hier arbeiten und Geld verdienen. Das ist ja auch wichtig für einen Studenten. Da kommen natürlich automatisch die Gespräche auch, was passiert dann? Da hat man Großbanken im Kopf, dann hat man Bundesbank im Kopf oder eben auch Dortmunder Volksbank.

Und bin dann am 1. Oktober wirklich angefangen hier bei der Dortmunder Volksbank zu arbeiten und ja das hat ganz prima geklappt eigentlich. Hat großen Spaß gemacht. Was mir da auch in den ersten Jahren geholfen hat, das war dann tatsächlich, neben dem betriebswirtschaftlichen Wissen, das man ja erwirbt an der Universität auch das systematische Wissenschaftliche Arbeiten, aber eben auch, was ich vorher schon erzählt habe, die Fertigkeit, sich schnell in Texte einzuarbeiten und die dann auch so zusammenzufassen und zu gliedern und aufzuschreiben, dass man das Wichtigste dann jeweils für sich dann rausgewinnen kann. Hat mir ganz viel geholfen hier bei der Arbeit in den ersten Jahren.
Ich war dann nach fünf Jahren Prokurist hier im Haus und am 1.1.89 bin ich dann Vorstandsmitglied geworden, hier in der Bank. Mit 35 war das dann auch schon, ja, fand ich eigentlich recht erfolgreich, hab großen Spaß dran gehabt. Aber man muss sagen, fällt natürlich nicht vom Himmel, man muss da schon eine Menge dafür tun.

Was sicher auch noch mal, wenn man so familiär zurückschaut, wenn sie in einfachen Verhältnissen groß werden und dann hingehen, verschiedene Schulausbildungen, Berufsausbildungen abschließen und dann auch noch ein Studium abschließen, so dieses Selbstwertgefühl, das man an der Stelle entwickelt. So sagt: "Kuck mal, das kannst du auch." Also das ist, das darf man gar nicht weg reden, dass mir das noch mal so viel Selbstbewusstsein gebracht hat, was ich vorher nie vermutet hätte.

Also die Fähigkeit, eine, ich nenn´s mal, eine gewisse Flughöhe einzunehmen, um Einzelprobleme, Einzelfälle zu behandeln, einzuordnen in einen Gesamtkontext. Das ist eigentlich ein wesentliches Element auch, das man in einem Studium lernt.

Studium war für mich sicher auch wirklich Ursache dafür, dass ich hier weitergekommen bin im Beruf. Das Diplom hat mir genug Selbstbewusstsein gebracht und auch gezeigt, ja tatsächlich, dass ich da schon eine Menge bewegen kann. Und hat mich auch tatsächlich in die Lage versetzt, vieles anzupacken, wissenschaftliches Arbeiten, systematisches Arbeiten zu lernen, was mir hier mein Berufsleben lang geholfen hat. Von daher war die FernUni schon ein Glücksfall für mich.

 

Über das Projekt Zeugen der Zeit

Interviews und Redaktion:
Dr. Almut Leh (Institiut für Geschichte und Biographie)

Produktion:
Jennifer Dahlke, Alexander Reinshagen, Sascha Senicer (Zentrum für Medien und IT)

Texte:
Carolin Annemüller, Susanne Bossemeyer, Gerd Dapprich, Anja Wetter, Multimediale Umsetzung: Oliver Baentsch (Dezernat 7 Hochschulstrategie und Kommunikation)

Fotos:
Jakob Studnar, Stefanie Loos, Archiv der FernUniversität

Plakate:
Gabriele Gruchot (Dez. 5 Technische Medienadministration)