Apl. Prof. Dr. Raimund Pfundtner: der Verbindungs-Mann

Biographisches

  • 1942 geboren in München
  • 1973–1975 Referent des Rektors der TU Dortmund
  • 1979–1981 persönlicher Referent des Gründungsrektors der FernUniversität
  • ab 1981 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FernUniversität
  • Aufbau des weiterbildenden Studiengangs „Leitungsaufgaben in Schulen“ zu einem nachgefragten Angebot an der FernUniversität
  • 1998 Habilitation
  • seit 2007 im Ruhestand

Im Januar 1979 kam der Geisteswissenschaftler Raimund Pfundtner als persönlicher Referent von Gründungsrektor Otto Peters an die FernUniversität. „Für mich war klar: Da gibt’s einen Rektor. Der sucht einen persönlichen Referenten, der ihm das Büro organisiert, die Kontakte in die Verwaltung hält und ihm erzählt, wo was passiert oder nicht passiert“, erinnert er sich. „Das eigentliche Fernstudium, das war mir am Anfang unbekannt.“ Das änderte sich schnell. Als Kontakt- und Verbindungsmann zur Verwaltung und damit auch zu Gründungskanzler Ralf Bartz musste Raimund Pfundtner immer umfassend informiert sein. Als rechte Hand von Otto Peters bereitete er die Rektorats- und Senatssitzungen sowie die Besprechungen mit den Dekanen vor. „Otto Peters hat sich nicht festlegen lassen auf irgendwas, sondern hat immer erst gesagt, darüber denkt er nach“, sagt Pfundtner über Gespräche außerhalb der förmlichen Sitzungen. Um seine beratende Funktion ausfüllen zu können, war ihm ein guter Draht in die Verwaltung wichtig. „Ich habe immer mit der Verwaltung gearbeitet, nie gegen sie. Das hat sich günstig ausgezahlt“, sagt Pfundtner.

Arbeitswissenschaften: „wahnsinniges Hickhack“

Seinerzeit wurde an die FernUniversität und an Rektor Otto Peters der Aufbau eines weiterbildenden Studiums Arbeitswissenschaften herangetragen. Das vom Land forcierte Projekt, für das gut 40 Stellen vorgesehen waren, wurde letztlich nach Bochum verlagert. „Das hat für politische Unruhe gesorgt und war ein wahnsinniges Hickhack“, erinnert sich Pfundtner. „Es gab an der FernUni deutliche Widerstände. Primär aus bildungspolitischen Gründen fand ich es schade, dass sich die Hochschule dieses inhaltlich wichtige Projekt nicht zu eigen gemacht hat. Man hätte das sicherlich in eine Form bringen können, die dem weiteren Aufbau der FernUni nicht geschadet hätte. Damit wäre ein gewisses Renommee verbunden gewesen.“

1981 wechselte Raimund Pfundtner als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Institut für Bildungswissenschaften in das Lehrgebiet Didaktik des Fernstudiums von Otto Peters. Dort arbeitete er im Forschungsprojekt „Studium neben dem Beruf“ und untersuchte die Möglichkeiten eines erfolgreichen Studiums ohne Hochschulzugangsberechtigung. Später forschte er mit dem neu berufenen Prof. Georg Hansen im Lehrgebiet Interkulturelle Erziehungswissenschaften zu Migrationsthemen und habilitierte über ausgesiedelte Akademiker aus Osteuropa.

„Einen Fuß in der Lehrerausbildung“

Den weiterbildenden Studiengang „Leitungsaufgaben in Schulen“ hat Pfundtner zu einem nachgefragten Angebot aufgebaut, der allerdings mit seinem Ausscheiden eingestellt wurde. „Ich bin der Einzige, der mit diesem weiterbildenden Studium für angehende Schulleitungen wieder einen Fuß in die Lehrerausbildung gebracht hat“, bedauert Pfundtner die Abwicklung der erfolgreichen Weiterbildung.

 

Über das Projekt „Zeugen der Zeit“

Interviews und Redaktion:
Dr. Almut Leh (Institut für Geschichte und Biographie)

Produktion:
Jennifer Dahlke, Alexander Reinshagen, Sascha Senicer (Zentrum für Medien und IT)

Texte:
Carolin Annemüller, Susanne Bossemeyer, Gerd Dapprich, Anja Wetter, Multimediale Umsetzung: Oliver Baentsch, Maren Volkmann (Dezernat 7 Hochschulstrategie und Kommunikation)

Fotos:
Jakob Studnar, Stefanie Loos, Archiv der FernUniversität

Plakate:
Gabriele Gruchot (Dez. 5 Technische Medienadministration)