Forschungsprojekt
ViCon - Virtueller Consent Assistent für informierte und datensouveräne Patienteneinwilligungen. Mediendidaktisches Konzept
- Projektleitung:
- Prof. Dr. Claudia de Witt
- Mitarbeitende:
-
Jessica Felgentreu
Linda Weßler - Status:
- abgeschlossen
- Laufzeit:
- 01.05.2020 – 30.04.2023
- fördernde Einrichtungen:
- Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Hintergrund
Die Auswirkungen der Digitalisierung sind gegenwärtig immer stärker im Gesundheitswesen wahrnehmbar. Damit einhergehend spielen patientenbezogene Daten und deren Verarbeitung für die Erbringung von gesundheitsbezogenen Dienstleistungen eine wichtige Rolle. Die Verarbeitung erfordert jedoch eine Einwilligung der Patient*innen. Dabei steht zur Disposition, inwieweit die Patient*innen informiert und souverän zur Verarbeitung patientenbezogener Daten einwilligen und inwiefern eine Informiertheit und Souveränität zu erzielen ist.
In dem Kooperationsprojekt erforscht das Lehrgebiet Bildungstheorie und Medienpädagogik von Prof. Dr. Claudia de Witt gemeinsam mit den Projektpartnern Methoden und Mechanismen für Informiertheit bei „informierten Einwilligungen“ und Vertrauen durch Steigerung der empfundenen Handlungsfähigkeit und Entscheidungsfreiheit.
Die weiteren Projektpartner sind:
Fraunhofer ISST Dortmund, Dr. Sven Meister (Konsortialführung)
Fraunhofer IMW Leipzig, Dr. Mirja Radic
Universität zu Köln – ceres, Prof. Dr. Christiane Woopen
Kairos GmbH, PD Dr. Christian Stephan
Projektziel und Teilziele
Ziel des Projektes ist die Erforschung von Mensch-Technik-Dialogen zur Umsetzung eines virtuellen Assistenten für informierte und datensouveräne Patienteneinwilligungen. Bürger*innen sollen mithilfe von ViCon (Virtueller Consent Assistent) zu einem selbstbestimmten Umgang mit informierten Einwilligungen zur Verarbeitung patientenbezogener Daten befähigt werden. Der Fokus liegt auf der Präzision digitaler Souveränität, der Befähigung zu reflektierten Entscheidungen (Digital und Data Literacy) sowie auf Vertrauen (Data Ethics). Das Vorhaben wird von einem hoch interdisziplinären Team aus Mediendidaktiker*innen, Ethiker*innen, Rechtswissenschaftler*innen, Ökonom*innen und Informatiker*innen durchgeführt. Sie schaffen für Bürger*innen ein System, das für diese Zielgruppe ein je individuelles Maß an Informiertheit und Vertrauen erfasst, Inhalte zur Aufklärung aufbereitet bzw. zur Verfügung stellt und die Möglichkeit zur Einwilligung bietet.
Teilziele sind die Quantifizierung der Verständlichkeit bestehender Einwilligungen, um Informations- und Wissensdefizite (Kompetenzen) abzuleiten, die Entwicklung eines ethischen Rahmenkonzepts für den Einsatz von ViCon und die Erforschung von ethischen Faktoren (Maß an Vertrauen).
Mediendidaktisches Konzept – Teilziel der FernUniversität in Hagen
Auf dieser Basis erarbeitet, konzipiert und evaluiert die FernUniversität in Hagen das mediendidaktische Konzept im Hinblick auf Informationsdefizite sowie Vertrauensmaßstäbe zur Förderung von Digital und Data Literacy von Bürger*innen. Dazu werden eine adaptive Lernumgebung entworfen und Recommender-Systeme als Relevanz- und Entscheidungshilfen sowie Prompts für individuelle Rückspiegelungen entwickelt und eingesetzt. Im Rahmen des mediendidaktischen Konzepts, der Mensch-Maschine-Interaktion sowie der adaptiven Lernumgebung wird es Bürger*innen möglich sein, die eigenen Wissens-, Informations-, Handlungs- und Lernbedarfe hinsichtlich der informierten Einwilligung gezielt in den Blick zu nehmen, personalisierte Lernprozesse auszulösen und Handlungsfolgen selbstreflexiv abzuschätzen.
Förderung
Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet „Mensch-Technik-Interaktion für digitale Souveränität“ (Förderkennzeichen: 16SV8500).