Psychische Belastungen
Nach Einschätzung der Unfallkassen, Berufsgenossenschaften und Krankenkassen hat der prozentuale Anteil der Fehltage, bedingt durch psychische Belastungen am Arbeitsplatz (bezogen auf die gesamte Anzahl der krankheitsbedingten Fehltage), im Laufe der letzten Jahre stetig zugenommen.
Der Anstieg von psychischen Erkrankungen ist nicht mit einzelnen Branchen verknüpft, sondern überall im Arbeitsleben zu finden. Ein Grund dafür ist, dass die Anforderungen im Arbeitsleben von den Beschäftigten immer belastender empfunden werden und sie manchmal auch überfordern.
Welche Symptome sind oft, als Folge derartiger Belastungen, zu beobachten?
Folgen können z.B. sein:
- Bluthochdruck
- Schlafstörungen
- (stark) beschleunigter Puls / Herzklopfen
- Schmerzen (hauptsächlich Kopf und Rücken)
- Magenschmerzen („es schlägt auf den Magen…“)
- Darmbeschwerden
- Dauernde Müdigkeit
- Nervosität, Gereiztheit, Aggressivität
- Depressionen, „Burn Out“
- u.v.m.
Viele der Betroffenen versuchen die Situation (irgendwie) auszuhalten, da Sie vermeindlich keine Möglichkeit haben Änderungen herbeizuführen.
Zur Flucht aus den Problemen dienen zumeist z.B. Alkohol, Tabletten und manchmal auch übermäßiges Essen.
Die Probleme werden dadurch natürlich nicht beseitigt, sondern verschärft.
Alkohol, Medikamente usw. schädigen bei dauerhaftem Gebrauch den Organismus. Zu den psychischen Problemen gesellen sich dann auch noch körperliche Probleme.
So ist es aber auch möglich, dass durch (übermäßigen) Alkoholgenuss und der (kontinuierlichen) Verwendung von Medikamenten zusätzlich eine Sucht entsteht. So sind etwa 5% laut BGETEM der Beschäftigten alkoholkrank.
Die Situation wird somit immer schlimmer.
Es ist also wichtig frühzeitig sich den Problemen zu stellen und zu versuchen die eigene Lage so zu verändern, dass die tägliche Arbeit wieder Freude und nicht krank macht.
Warten Sie also nicht, bis Sie sich krank fühlen bzw. krank sind.
Sollten die Belastungen schon eine oder mehrere Krankheiten bzw. Krankheitssymptome hervorgerufen haben, so ist die Einschaltung des (eigenen) Hausarztes bzw. von Fachärzten dringend anzuraten.
Ansprechpartner
Was kann man tun, wenn man mit der Situation am Arbeitsplatz nicht mehr zurecht kommt?
Wer in der FernUniversität kann helfen eine zufriedenstellende Lösung herbeizuführen?
Primäre Ansprechpartner in der FernUniversität sind in solchen Fällen:
- Der, die Vorgesetzte
- Betriebsärztlicher Dienst (BÄD)
- Personalrat
- Personalrat der wissenschaftlich und künstlerisch Beschäftigten
- Die Schwerbehindertenvertretung (bei Behinderten)
- Integrations- und Inklusionsämter (bei Behinderten)
- Die Fachkräfte für Arbeitssicherheit
- Betriebliche Sozialberatung und Soziale Ansprechpartner/ -innen (SozAP)
Weitere Informationen
Für Beschäftigte:
- Berufsgenossenschaft: Handbuch Psychische Belastung am Arbeitsplatz (PDF)
- Berufsgenossenschaft: Psychische Faktoren am Arbeitsplatz . Eine schnelle Hilfe zur Selbstanalyse für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (PDF)
Für Führungskräfte:
- BKK-Dachverband: psyGA, Für eine gesunde Arbeitswelt. Hier finden Sie Handlungshilfen und Praxisinstrumente für Führungskräfte und Beschäftigte, mit denen Sie gezielt die psychische Gesundheit stärken.
- Berufsgenossenschaft: Psychische Faktoren am Arbeitsplatz: Eine schnelle Hilfe zur Selbsanalyse für Unternehmerinnen, Unternehmer und Führungskräfte
- DGUV: Beratung zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen
- BAUA: Psychische Belastung und Beanspruchung im Berufsleben
- BG-Information: Psyche und Gesundheit (Mediensammlung)
- Aus Sicht der Aufsichtsbehörden: Leitlinie Beratung und Überwachung bei psychischer Belastung am Arbeitplatz (PDF), Herausgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin