Manfred Sader

Persönlichkeit, Gruppe und Wege zur besseren Psychologieausbildung

Schaufenster zum Forschungsarchiv Nr. 14

Porträt: Manfred Sader Foto: FernUniversität
PGFA, Bestand Manfred Sader

Der Psychologe Manfred Sader (1928-2006) hat in Frankfurt studiert und bei Edwin Rausch promoviert. 1964 habilitierte er sich in Mainz, 1968 wurde Sader nach Münster berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung lehrte. Schwerpunkte seiner Forschung und Lehre waren Persönlichkeitspsychologie, Gruppendynamik, Methoden der Psychologie und Fragen der Aus- und Weiterbildung. Sader stand durch Edwin Rausch und Wolfgang Metzger der Gestaltpsychologie nahe; er war aktiv in der Gesellschaft für Gestalttheorie und ihre Anwendungen (GTA) tätig, u.a. 1981-1991 als Vorsitzender. Sader war Mitherausgeber der Zeitschriften Gestalt Theory und Gruppendynamik. Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie. Zu seinen vielfältigen angewandt-psychologischen Interessen zählte das Psychodrama.

Manfred Sader war als junger Dozent auch in Fragen der akademischen Lehre engagiert. Unzufrieden mit den damals noch verbreiteten ausdruckspsychologischen und schichtentheoretischen Ansätzen in der Psychologie (Sader, 1986) und den traditionellen Lehrformen suchte er neue theoretische Orientierungen und erprobte neue Methoden der Ausbildung von Studierenden. Er veröffentlichte gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 1973 eine damals neuartige Kleine Fibel zum Hochschulunterricht, die Universitätsdozentinnen und -dozenten bei der Gestaltung und Durchführung von Lehrveranstaltungen helfen sollte. Dieses Buch fand Interesse und erlebte mehrere Auflagen. Die Motivation dieser Autorengruppe war auch durch die damalige Reformbewegung der Studierenden geprägt. Für die FernUniversität wirkte Sader an einem kleinen Lehrfilm Probeprüfung über Persönlichkeitspsychologie mit, der ihn als Prüfer zeigte. Solche Probeprüfungen wurden von Sader mit Münsteraner Studierenden als Vorbereitung auf Prüfungen durchgeführt.

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Das Psychologiegeschichtliche Forschungsarchiv der FernUniversität beherbergt den wissenschaftlichen Nachlass von Manfred Sader.

  • Sader, M., Clemens-Lodde, B., Keil-Specht, H. & Weingarten, A. (1973). Kleine Fibel zum Hochschulunterricht. Überlegungen, Ratschläge, Modelle. 3., durchgesehene und erweiterte Auflage. München: C. H. Beck.
  • Sader, M. (1986). Rollenspiel als Forschungsmethode. Opladen: Westdeutscher Verlag.
  • Sader, M. (1989). Kein Neuanfang. In Herrmann, T. (Hrsg.), Positionen der Psychologie 1949 und 1989. Demonstriert an kommentierten Beiträgen des 1. Bandes Psychologischen Rundschau (S. 47-51). Göttingen: Hogrefe.
  • Sader, M. (2008). Psychologie der Gruppe. 9. Auflage. Weinheim: Beltz Verlag.
  • H.E.L.
10.05.2024