Die Schulz‘sche Pumpe
Schaufenster zum Forschungsarchiv Nr. 2
Schaufenster zum Forschungsarchiv Nr. 2
Die Schulz’sche Pumpe, auch Universalbrett (Nr. 1) genannt, ist ein Test, der der Erfassung des technischen Verständnisses dient. Der Test wurde um 1927 von Walter Schulz (1893-1961) entwickelt, der zu dieser Zeit Leiter des Rheinischen Provinzialinstituts für Arbeits- und Berufsforschung in Düsseldorf war (Stock, 2017).
Die Schulz’sche Pumpe ist eine „Konstruktionsaufgabe“: zu Beginn des Eignungstests werden dem Probanden 14 Einzelteile vorgelegt – er darf den fertigen Aufbau noch nicht gesehen haben, und er darf auch nicht wissen, was er zusammenbauen soll. Unter den 14 Teilen befinden sich unter anderem ein Gelenkhebel, zwei Pumpenzylinder, Gewindezapfen, Kurbel, etc.
Das Arbeitsverhalten des Probanden wird vom Versuchsleiter beobachtet und in Hinblick darauf bewertet, ob er die Aufgabe durch Versuch und Irrtum, oder durch technische Einsicht und das Verstehen von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen löst. Die Schulz´sche Pumpe wurde in vielen Betrieben, Arbeitsämtern, bei der Wehrmacht und später bei der Bundeswehr im Rahmen von Eignungsprüfungen und Auswahlverfahren eingesetzt.
Das hier gezeigte Exemplar aus dem Psychologiegeschichtlichen Forschungsarchiv stammt aus dem Psychotechnischen Institut von Karl Hackl, Wien.
Paulitsch, C. (2005). Psychologische Apparate, Band 1. Passau: Universitätsverlag.
Schulz, W. (1929). Die Eignungspsychologie in der deutschen Berufsberatung. Stahl und Eisen, Zeitschrift für das deutsche Eisenhüttenwesen, 3, 13.
Stock, A. (2017). Schulz, Walter. In U. Wolfradt, E. Billmann-Mahecha & A. Stock (Hrsg.), Deutschsprachige Psychologinnen und Psychologen 1933-1945. Ein Personenlexikon, ergänzt um einen Text von Erich Stern. 2. Auflage (S. 409-410). Wiesbaden: Springer.
In der FernUniversität im Erdgeschoss des KSW-Gebäudes am Ende des Flures kann das Gerät in einer Vitrine betrachtet werden.