Das Riegel-Exzenter-Brett nach Fritz Heider
Schaufenster zum Forschungsarchiv Nr. 7
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Das Riegel-Exzenter-Brett, auch Heiderprobe oder Verschiebemodell genannt, wurde etwa 1930 eingesetzt, um unter anderem die technische Einsicht der Versuchspersonen zu prüfen. Es gab vier verschiedene Ausführungen mit steigender Schwierigkeitsstufe, teils in Holz, teils in Metall gefertigt.
Der Proband hat die Aufgabe, durch Verschieben der beweglichen Teile ein gekennzeichnetes Stück zu befreien. Die Teile blockieren sich jedoch gegenseitig; sie können nicht herausgehoben werden.
Der Prüfling wird bei der Bewältigung der Aufgabe beobachtet und die Miene und das Verhalten werden vom Versuchsleiter bewertet. Neben der technischen Einsicht können die Bewältigung von Komplizierungen, die Lernfähigkeit und die Lösungszeit beurteilt werden.
Anwendung fand der Test laut Walter Jacobsen seit 1937 bei tausend Versuchspersonen in den Einsatzgebieten der Psychologischen Dienste der Deutschen und Österreichischen Bundesbahn, der Bundeswehr und des TÜVs.
Der spätere österreichisch-amerikanische Sozialpsychologe Fritz Heider (1896-1988) war höchstwahrscheinlich der Gestalter dieses Verfahrens. Kurz nach seiner Promotion 1920 in Graz hatte er für die Steirische Landesregierung verschiedene Testverfahren entwickelt.
Auderieth, R. & Rupp, H. (1930). Lehrlingsprüfungen bei der Österreichischen Bundesbahnen, Psychotechnische Zeitschrift, 5 (6), 153.
Paulitsch, C. (2007). Psychologische Apparate, Band 2. Passau: Universitätsverlag.
Piorkowski. (o.J.). Organisations-Institut, Abt. Psychotechnik. Berlin.
In der FernUniversität im Erdgeschoss des KSW-Gebäudes am Ende des Flures können Riegel-Exzenter-Bretter in einer Vitrine betrachtet werden.
M.R.