Gründer des Archivs – Prof. Helmut E. Lück

LueckFoto: Fernuniversität in Hagen

Professor Helmut E. Lück wurde am 16. Dezember 1941 in Lüdenscheid geboren; wir feiern somit in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag. Dieses wollen wir als Anlass nehmen, einen Blick auf den Gründer des Archivs durch das digitale Schaufenster zu ermöglichen. Das Archiv selbst wird nächstes Jahr ein viertel Jahrhundert alt – die Gründung erfolgte 1997/98.

Durch Bleibeverhandlungen erhielt Prof. Lück 1997 die Zusage zur Gründung des Archivs an der FernUniversität sowie Mittel zum Ankauf von Dokumenten. Einen Grundstock bildeten die großzügige Schenkung von Prof. Wolfgang Bringmann, Mobile AL, sowie weitere Schenkungen und erste Ankäufe. Mit der Emeritierung von Prof. Lück 2007 übernahm sein Amtsnachfolger, Prof. Dr. Stefan Stürmer, die Leitung des Archivs.

Doch wie kommt ein Hochschullehrer dazu, sich der Geschichte der Psychologie zu widmen?

Neben sozialpsychologischen und forschungsmethodischen Fragestellungen war es Prof. Lück seit seiner Promotion wichtig, sich mit der Geschichte des Faches auseinanderzusetzen, um Zusammenhänge zu verstehen. Er beschäftigte sich intensiv mit dem Begründer der Feldtheorie Kurt Lewin. Lück ist Begründer der Buchreihe „Beiträge zur Geschichte der Psychologie“ und Autor zahlreicher Aufsätze zur Psychologiegeschichte. Sein Lehrbuch über die Schulen der Psychologie (Lück & Guski-Leinwand, 7. Aufl. 2014) ist zu einer beliebten Einstiegslektüre für Psycholog_innen, Student_innen und Studieninteressierte geworden. Es wurde in mehrere Sprachen übersetzt.

Helmut E. Lück studierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln und promovierte dort mit einer experimentellen Arbeit zur sozialen Aktivierung. 1973 wurde er auf eine Professur für Psychologie an die Universität Duisburg berufen. 1978 folgte er einem Ruf auf den (damals einzigen) Lehrstuhl für Psychologie an der FernUniversität. Dies muss ein aufregendes Unterfangen gewesen sein, da sich die Universität noch in ihren Kinderschuhen befand und kreative Möglichkeiten genutzt werden mussten, um mit den Studierenden in Kontakt zu treten: es wurden Toncassetten aufgenommen, Fernstudienkurse verfasst und verschickt und Filme in Zusammenarbeit mit dem WDR produziert.

Zum Beispiel ist Prof. Lück in diesem Film von 1984 über Kurt Lewin zu sehen: https://www.fernuni-hagen.de/videostreaming/zmi/video/1984/84-04_76606/video.shtml

1989 war er Mitbegründer des Kurt Lewin Instituts für Psychologie als Weiterbildungseinrichtung der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften. Seit 2007 ist Prof. Lück Emeritus und widmet sich weiterhin der Geschichte der Psychologie.

Lieber Herr Prof. Lück – wir wünschen Ihnen alles Gute zum 80. Geburtstag!

Lück, H. E. (1969). Soziale Aktivierung. Untersuchungen zur Gültigkeit der modifizierten Social-Facilitation-Hypothese von Robert B. Zajonc. Dissertation, Universität, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Köln.

Lück, H. E. & Guski-Leinwand, S. (2014). Geschichte der Psychologie. Strömungen, Schulen, Entwicklungen. Stuttgart: Kohlhammer.

M.B.

Patrick Rostane | 08.04.2024