Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft

Versäumte Bilder –
Frauen in der Wissenschaft sichtbar machen

Ausstellung von Gesine Born an der FernUniversität in Hagen vom 11.02.–12.03.2025

KI-generiertes, fotorealistisches Bild der Forscherin Rosalind Franklin im blauen Kleid, eine Nobel-Medaille in der Hand haltend. Foto: gesine_born_KI_midjourney
Rosalind Franklin: Ihre Konkurrenten James Watson, Francis Crick und Maurice Wilkins entwendeten das Photo 51, eine Abbildung der Doppelhelix-Struktur der DNA, entwickelten daraus ein Modell und erhielten dafür den Nobelpreis.
KI-generiertes, fotorealistisches Bild der Forscherin Cécile Vogt im Profil, in schwarz gekleidet, vor zwei großen Gehirnmodellen sitzend. Foto: gesine_born_KI_midjourney
Cécile Vogt, 1875 in Frankreich geboren, studierte als eine der ersten Frauen Medizin. Obwohl sie 13 Mal für den Nobelpreis nominiert war, erhielt sie ihn nie. Ihre Forschungsergebnisse wurden oft ihrem Mann, Oskar Vogt, zugeschrieben, ein Beispiel für den Matilda-Effekt*.

Es handelt sich hierbei um KI-generierte fotorealistische Bilder von Wissenschaftlerinnen, die für ihre Forschung nie angemessen gewürdigt wurden und sie und ihre Leistungen so sichtbar macht. Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der artifiziellen Visualisierung: die Bilder wurden mithilfe des Programms Midjourney generiert und zeigt die Forscherinnen z.B. bei der Nobelpreisverleihung, im Hörsaal oder anderen Arbeits- und Forschungskontexten. Die Prompts, anhand derer die Bilder generiert wurden, werden ebenso ausgestellt, wie Originalabbildungen der Wissenschaftlerinnen. Texte auf Infotafeln bieten Aufschluss über die abgebildeten Wissenschaftlerinnen und können über einen QR-Code abgerufen werden. Sie werden von der ebenfalls KI-generierten Stimme von Lise Meitner vorgelesen.

Die zehn Bilder und die Konzeption der Ausstellung, die ab dem 11.02.2025 einen Monat lang an der FernUni im Gebäude 3 (im Bereich des Café) ausgestellt werden, wurden von der Fotografin und Wissenschaftskommunikatorin Gesine Born entwickelt, die auf diesem Weg an die Biografien der inzwischen verstorbenen Wissenschaftlerinnen erinnert und so posthum die Arbeit dieser Frauen würdigt. Zugleich macht die Ausstellung auf die weiterhin bestehende Geschlechterdiskrepanz in der Wissenschaft aufmerksam.

Die Ausstellung ist eine Leihgabe der Koordinations- und Forschungsstelle des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW.

 

Weitere Informationen zur Ausstellung

* Der Matilda-Effekt beschreibt das Phänomen der systematischen Verdrängung der Beiträge von weiblichen Wissenschaftlerinnen. Es wurde 1993 insbesondere von Margaret Rossiter beschrieben. Der Matilda-Effekt ist nach der US-amerikanischen Frauenrechtlerin Matilda Joslyn Gage benannt, die ihn als erste benannte.

Natascha Compes | 04.02.2025