Lehre für Studierende der Philosophie

Seminare

  • Thema: Philosophie der Medizin

    Ort: Online

    Termin: 01.11.-26.11.2024

    Anmeldefrist: 18.10.2024

    Anmeldung: Keine Anmeldung mehr möglich.

    Adressaten: BA KuWi: P3, P4; MA Phil: IV


    Das Seminar gibt einen Einblick in Ansätze und Themen der Medizinphilosophie. Angesiedelt zwischen Kunst, Technik, Wissenschaft undPraxis hat es die Medizin v.a. mit der Diagnose und Behandlung von Krankheiten und Pathologien zu tun. Damit stellen sich begriffliche, wissenschaftstheoretische, normative und gesellschaftspolitische Fragen.

    Im Ausgang von Klassikern der Medizinphilosophie (Jaspers, Jonas, Canguilhem u.a.) und neueren Positionen wird im Seminar das Verhältnis von Gesundheit/Krankheit beleuchtet, die kulturtheoretische Bedeutung der Medizin reflektiert, wissenschaftstheoretische Implikationen der medizinischen Praxis diskutiert und aktuelle medizintechnische Entwicklungen (Human Enhancement, Neuroenhancement) betrachtet.

    Es wird vorausgesetzt, dass die Seminarliteratur vor Beginn des Seminars intensiv gelesen und vorbereitet sowie ein Referat (ca. 20 Min.) übernommen wird.

    Die Seminarliteratur und der Seminarplan werden über Moodle bereitgestellt. Hierzu benötigen Sie einen Moodle-Account.

  • Thema: Die Werkzeuge der Kunst. Zu Schnittstellenfragen aus Kunst- und Technikphilosophie

    Ort: Campus München

    Termin: 22.-24.11.2024

    Anmeldefrist: 25.10.2024

    Anmeldung: Keine Anmeldung mehr möglich.

    Adressaten: BA KuWi: P1, P3, P4; MA Phil: I, IV


    Zwischen Kunst und Technik könnte auf den ersten Blick kein größerer Kontrast bestehen. Auf der einen Seite die Kunst, der es um das Schöne und Natürliche, Stimmungen und Gefühle, Subjektives und Menschliches geht. Auf der anderen Seite die Technik, die wissenschaftlich objektivierend verfährt und ohne Rücksicht auf ästhetische Werte das Nützliche und Regelhafte im Blick hat. Doch ist dieser klassische Gegensatz noch zeitgemäß?

    Im Seminar werden wir uns mit dem Verhältnis zwischen Kunst und Technik auseinandersetzen und verschiedene Ansätze kennenlernen, mithilfe technikphilosophischer Konzepte neues Licht auf das Wesen der Kunst zu werfen. Einsteigen werden wir mit einer Reflexion darüber, wie man über Kunst und Technik philosophieren kann und wie sich das Verhältnis zwischen Natur und Artefakt, dem Gewordenen und dem Gemachten, bestimmen lässt. Anschließend werden wir uns ein konzeptuelles Rüstzeug erarbeiten, um ausgewählte philosophische Probleme zur Kunst aus einer technikphilosophisch informierten Perspektive zu behandeln. Bei einem abschließenden Besuch in der Münchner Pinakothek der Moderne sollen die theoretischen Überlegungen des Seminars anhand konkreter Kunstwerke praktisch angewendet und vertieft werden.

    Während des Seminars werden uns vor allem die folgenden explorativen Fragen leiten:

    • Was sind zentrale philosophische Theorien zur Kunst? Kann man Kunst mittels hinreichender und notwendiger Kriterien definieren?
    • Was sind Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen künstlerischen und technologischen Artefakten? Was kann man aus dem Kontrast von Kunst und Technik über das Wesen der Kunst lernen?
    • Wie verändert die Technik unsere Auffassung dessen, was das Kunstobjekt ist
      (etwa in Bereichen wie VR-Kunst oder neuartigen Kunstinstallationen)?
    • Wie verhält sich technische Reproduzierbarkeit zu den Konzepten der Originalität eines Kunstwerks und der Urheberschaft?
    • Wie steht es um die maschinelle Hervorbringung von “Kunstwerken” (sog. “KI-Kunst”)? Und damit verbunden: Ist Kreativität ein rein menschliches Vermögen oder können wir von einer maschinellen Kreativität ausgehen?
  • Thema: Ludwig Wittgensteins Über Gewißheit

    Ort: Campus Wien

    Termin: 13.-15.12.2024

    Anmeldefrist: 01.12.2024

    Anmeldung: Keine Anmeldung mehr möglich.

    Adressaten: BA KuWI: P1; MA Phil: I, III


    Die Philosophiegeschichte ist geprägt von einem permanenten Ringen um sicheres und absolutes Wissen. Doch was macht solche Gewißheit aus? Ist sie mit dem ständigen Hinterfragen in der Philosophie, dem methodischen Zweifel überhaupt vereinbar? Und wie verhält sie sich zum Wissen in anderen Bereichen wie der Mathematik, der Naturwissenschaft oder dem praktischen Alltag?

    In der Schrift Über Gewißheit behandelt Ludwig Wittgenstein genau solche Probleme der Erkenntnistheorie und Metaphilosophie. Den Anstoß hierzu geben die Arbeiten seines ehemaligen Lehrers und Kollegen in Cambridge, G.E. Moore. Über Gewißheit kann als elaborate Replik auf Moores Aufsätze A Defence of Common Sense und Proof of an External World gelesen werden. Wittgenstein widerspricht Moore in fast allen Details und entwickelt im Verlauf seiner Entgegnungen weitreichende eigene Beiträge zur Epistemologie und philosophischen Methode. Viele Wittgenstein-Forschende betrachten diese Bemerkungskomposition, neben dem Tractatus Logico-Philosophicus und den Philosophischen Untersuchungen, daher als drittes Hauptwerk des aus Wien stammenden Philosophen.

    Im Kurs werden wir zentrale Gedanken und Argumente aus Über Gewißheit nachvollziehen und insbesondere das Spannungsverhältnis zwischen Wissen und Zweifel näher untersuchen. Besondere Berücksichtigung sollen dabei der historische Kontext der Ideen Wittgensteins sowie kritisch-genetische Ergebnisse aus der Nachlassforschung erhalten. Am Ende des Seminars wird es einen Ausblick auf die aktuelle Relevanz von Über Gewißheit in der systematischen Philosophie geben. Dabei werden wir vor allem auf die sogenannte Hinge Epistemology eingehen, einjüngeres philosophische Forschungsfeld, welches seinen Ausgang von Wittgensteins Gleichnis in §341 nimmt: „die Fragen, die wir stellen, und unsre Zweifel beruhen darauf, daß gewisse Sätze vom Zweifel ausgenommen sind, gleichsam die Angeln, in welchen jene sich bewegen.“

  • Thema: Philosophie Handlungstheorie

    Ort: Campus München

    Termin: 06.-08.12.2024

    Anmeldefrist: 01.11.2024

    Anmeldung: Keine Anmeldung mehr möglich.

    Adressaten: BA KuWi: P1; MA Phil: I, VII


    Zeitgenössische philosophische Handlungstheorien beschäftigen sich insbesondere mit Fragen nach der Natur sowie der angemessenen Beschreibung und Erklärung von Handlungen. Im Seminar werden wir uns anhand ausgewählter Grundlagentexte mit diesen Themenkomplexen auseinandersetzen.

    Teilnahmevoraussetzungen: Übernahme eines Referates

  • Thema: "Agency" in Mensch-Maschine-Interaktion

    Ort: Campus München

    Termin: 10.-12.01.2025

    Anmeldefrist: 13.12.2024

    Anmeldung: Bitte melden Sie sich über die Online-Anmeldemaske an.

    Adressaten: BA KuWi: P1; MA Phil: I, VII


    Das Seminar „Agency in Mensch-Maschine-Interaktionen (MMI)“ untersucht die philosophischen Konzepte und Herausforderungen von Agency in der Interaktion zwischen Menschen und künstlichen Systemen. Aufbauend auf einer Einführung in die Theorie der Agency diskutieren wir Agency in menschlichen und maschinellen Kontexten und fragen, inwiefern Maschinen oder KI-Agenten eine eigene Form von Agency besitzen oder imitieren können. Das Seminar bietet die Möglichkeit, um sowohl traditionelle als auch zeitgenössische philosophische Texte zu bearbeiten und die Implikationen von maschineller Agency auf Fragen der Verantwortung oder Autonomie zu analysieren. Ziel ist es, ein kritisches Verständnis für die Natur der Agency und deren Anwendung im Bereich der Künstlichen Intelligenz und Robotertechnik zu entwickeln.

  • Thema: Wittgensteins Logisch-Philosophische Abhandlung

    Ort: Campus München

    Termin: 02.-04.05.2025

    Anmeldefrist: 04.04.2025

    Anmeldung: Bitte melden Sie sich über die Online-Anmeldemaske an.

    Adressaten: BA KuWi: P1; MA Phil: I, III


  • Thema: Digitalität, Medialität, Instrumentalität. Techniktheoretische Zugänge

    Ort: Campus Berlin und online

    Termin: 09.-27.05.2025

    Anmeldefrist: 11.04.2025

    Anmeldung: Bitte melden Sie sich über die Online-Anmeldemaske an.

    Adressaten: BA KuWi: P3, P4; MA Phil: IV, VIII


  • Thema: Interaktionskonzepte in der Philosophie

    Ort: Campus München

    Termin: 23.-25.05.2025

    Anmeldefrist: 25.04.2025

    Anmeldung: Bitte melden Sie sich über die Online-Anmeldemaske an.

    Adressaten: BA KuWi: P1, P4, P5; MA Phil: IV


  • Thema: Neuer Materialismus - Grundlagentexte und aktuelle Debatten

    Ort: Online

    Termin: 30.05.-01.06.2025

    Anmeldefrist: 02.05.2025

    Anmeldung: Bitte melden Sie sich über die Online-Anmeldemaske an.

    Adressaten: BA KuWi: P4, P5; MA Phil: IV, VIII


  • Thema: Kohärenztheorein in der praktischen Philosophie

    Ort: Campus München

    Termin: 11.-13.07.2025

    Anmeldefrist: 06.06.2025

    Anmeldung: Bitte melden Sie sich über die Online-Anmeldemaske an.

    Adressaten: BA KuWi: P1, P3, P5; MA Phil: III


Vergangene Seminare

  • Thema: Emotionstheorien

    Ort: Online

    Termin: 21.-22.09.2024

    Anmeldefrist: 26.08.2024

    Anmeldung: Keine Anmeldung mehr möglich.

    Adressaten: BA KuWi: P3, P4; MA Phil: III, IV


    Im Seminar „Emotionstheorien“ werden wir sowohl einen exemplarischen historischen als auch einen zeitgenössischen Blick auf das Thema Emotionen werfen. Nach einem ersten Text zur Vorverständigung über das ‚Wesen‘ von Emotionen, wollen wir mit einigen philosophiehistorischen Schlaglichtern beginnen. Dafür werden wir die klassischen Theorien bzw. Beiträge von Aristoteles, der Stoa und Epikur, Nietzsche, James und Langer behandeln. Im Anschluss werden wir uns aktuellen Debatten und Ansätzen widmen. Dabei untersuchen wir Fragen wie: Was sind Emotionen? Welche Rolle spielen sie für Überzeugungen, Rationalität, Handlungsmotivation oder für moralisches Handeln? Ferner gehen wir auf einige Fragen hinsichtlich Emotionen ein, die im Kontext von Maschinen aufkommen.

  • Thema: Metaethischer Antirealismus

    Ort: Campus München

    Termin: 21.-23.06.2024

    Anmeldefrist: 23.05.2024

    Anmeldung: Keine Anmeldung mehr möglich.

    Adressaten: BA KuWi: P1, P3, P5; MA Phil: III


    Metaethische Antirealisten argumentieren gegen die Existenz moralischer Tatsachen. Damit stellt sich die Frage, wie eine metaethische Theorie ohne Rekurs auf solche Tatsachen aussehen kann. Im Seminar werden wir klassische und aktuelle Theorievarianten antirealistischer Provenienz analysieren und diskutieren.

    Teilnahmevoraussetzungen: Übernahme eines Referates

  • Thema: Einführung in die Technik- und Medienphilosophie

    Ort: Campus Berlin und online

    Termin: 26.04.-21.05.2024

    Anmeldefrist: 05.04.2024

    Anmeldung: Keine Anmeldungen mehr möglich.

    Adressaten: BA KuWi: P1, P4; MA Phil: I, IV


    Die Frage, was Technik ist, wie das Technische zu bestimmen ist und wie dieses auf den Menschen wirkt, beschäftigt die Philosophie nicht erst seit den neuesten Entwicklungen der KI und des Maschinellen Lernens. Vielmehr durchzieht die Frage nach dem Technischen die gesamte Philosophiegeschichte, wobei mit Ernst Kapps 1877 erschienenen Grundlinien einer Philosophie der Technik der erste Entwurf einer systematischen Technikphilosophie vorliegt.

    Das Seminar gibt einen Einblick in Ansätze und Perspektiven der Technikphilosophie und schlägt eine Brücke zu der neueren theoretischen Strömung der Medienphilosophie. Damit steht u.a. die Frage nach dem begrifflichen und konzeptuellen Unterschied von „Technik“ und „Medium“ im Zentrum wie auch die Suche nach den theorieimmanenten Differenzen sowie Überschneidungen der Technik- und Medienphilosophie.

    Es wird vorausgesetzt, dass die Seminarliteratur vor Beginn des Seminars intensiv gelesen und vorbereitet sowie ein Referat (ca. 20 Min.) übernommen wird.

    Die Seminarliteratur und der Seminarplan werden über Moodle bereitgestellt. Hierzu benötigen Sie einen Moodle-Account.

  • Thema: Wittgensteins Tractatus Logico-Philosophicus

    Ort: Campus Wien

    Termin: 23.-25.02.2024

    Anmeldefrist: 26.01.2024

    Anmeldung: Keine Anmeldung mehr möglich.

    Adressaten: BA KuWi: P1; MA Phil: I, III


    Ludwig Wittgenstein schreibt im Tractatus Logico-Philosophicus (TLP), dass die philosophischen Probleme aus sprachlicher Verwirrungresultieren. Im Vorwort erklärt Wittgenstein seine Grundidee wie folgt: „Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen.“ Die vermeintlich tiefsten Fragen nach dem Wesen von Sein, Wissen, Gott und Moral – alles Scheinprobleme, hervorgerufen durch ein Missverständnis der Logik unserer Sprache?!

    Das Werk bietet mit seinem apodiktischen Stil und seinem System nummerierter Sätze einige Rätsel auf. Obwohl Wittgenstein vordergründig die Möglichkeit einer Metaphysik leugnet, dreht sich vieles im TLP um metaphysische Probleme. Gleich der erste Satz liest sich wie eine metaphysische These: „Die Welt ist alles, was der Fall ist.“ Im Satz 5.641 heißt es, das metaphysische Subjekt sei „die Grenze – nicht ein Teil – der Welt“. Und an den Verleger Ludwig von Ficker schreibt Wittgenstein später, dass der eigentlich wichtige Teil des TLP der zweite, „ungeschriebene“ sei: das Ethische werde durch die Trennung von Sinn und Unsinn „gleichsam von Innen her begrenzt“.

    Im Seminar werden wir gemeinsam unternehmen, zentrale Ideen und Argumente des TLP nachzuvollziehen und ihre gegenwärtige Relevanz zu diskutieren. Unter Berücksichtigung des biographisch-historischen Kontexts werden wir uns kritisch mit repräsentativen Positionen der exegetischen Debatten auseinandersetzen. Dabei werden wir auch neuere Erkenntnisse der philologischen Nachlass-Forschung betrachten, welche auf dringenden Revisionsbedarf des gemeinhin etablierten Wittgenstein-Bilds hinweisen.

    Literatur

    Ludwig Wittgenstein, Logisch-Philosophische Abhandlung. Tractatus Logico-Philosophicus. Leseausgabe. Herausgegeben von Wolfgang Kienzler. Stuttgart: Reclam, 2022.

    Ludwig Wittgenstein. Logisch-Philosophische Abhandlung: die Hundertjahrausgabe. Der Tractatus in Baumform. Herausgegeben von Luciano Bazzocchi. London/New York: Anthem Press, 2021.

    G.E.M. Anscombe, Eine Einführung in Wittgensteins Tractatus. Themen in der Philosophie Wittgensteins. Wien/Berlin: Turia + Kant Verlag, 2016.

    Allan Janik, Stephen Toulmin, Wittgensteins Wien. München/Wien: Carl Hanser Verlag, 1984.

    Verena Mayer, „Der Tractatus als System“, in: Ludwig Wittgenstein. Tractatus Logico-Philosophicus. Herausgegeben von Wilhelm Vossenkuhl, Berlin: Akademie Verlag, 2001, 11-33.

    Wilhelm Vossenkuhl, „Sagen und Zeigen“, in: Ludwig Wittgenstein. Tractatus Logico-Philosophicus. Herausgegeben von Wilhelm Vossenkuhl, Berlin: Akademie Verlag, 2001, 35-63.

    Dietmar von der Pfordten, „Zum Anfang von Wittgensteins ‘Tractatus Logico-Philosophicus’“, Zeitschrift für philosophische Forschung 66 (I), 2012, 75-96.

    Doris Vera Hofmann, „Die Leiter wegwerfen und die Brille abnehmen. Der Alltag gegenwärtiger amerikanischer Wittgensteinliteratur“, Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 115, 1999, 130-141.

    (Weiterführende Literatur und Hinweise werden im Vorfeld des Seminars zur Verfügung gestellt.)

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