Präsenzveranstaltung

Thema:
Wittgensteins Logisch-Philosophische Abhandlung
Veranstaltungstyp:
Präsenz
Zielgruppe:
BA KuWi: Modul 25401/P1; MA Phil: Modul 26401/I; Modul 26403/III;
Ort:
München
Adresse:
Campus München
Termin:
02.05.2025 bis
04.05.2025
Leitung:
Dr. des. Samuel Pedziwiatr
Anmeldefrist:
04.04.2025
Auskunft erteilt:
Dr. des. Samuel Pedziwiatr
E-Mail: samuel.pedziwiatr

Ludwig Wittgenstein schreibt im Tractatus Logico-Philosophicus (TLP), dass die philosophischen Probleme aus sprachlicher Verwirrung resultieren. Im Vorwort erklärt Wittgenstein seine Grundidee wie folgt: „Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen.“ Die vermeintlich tiefsten Fragen nach dem Wesen von Sein, Wissen, Gott und Moral – alles Scheinprobleme, hervorgerufen durch ein Missverständnis der Logik unserer Sprache?!

Das Werk bietet mit seinem apodiktischen Stil und seinem System nummerierter Sätze einige Rätsel auf. Obwohl Wittgenstein vordergründig die Möglichkeit einer Metaphysik leugnet, dreht sich vieles im TLP um metaphysische Probleme. Gleich der erste Satz liest sich wie eine metaphysische These: „Die Welt ist alles, was der Fall ist.“ Im Satz 5.641 heißt es, das metaphysische Subjekt sei „die Grenze – nicht ein Teil – der Welt“. Und an den Verleger Ludwig von Ficker schreibt Wittgenstein später, dass der eigentlich wichtige Teil des TLP der zweite, „ungeschriebene“ sei: das Ethische werde durch die Trennung von Sinn und Unsinn „gleichsam von Innen her begrenzt“.

Im Seminar werden wir gemeinsam unternehmen, zentrale Ideen und Argumente des TLP nachzuvollziehen und ihre gegenwärtige Relevanz zu diskutieren. Unter Berücksichtigung des biographisch-historischen Kontexts werden wir uns kritisch mit repräsentativen Positionen der exegetischen Debatten auseinandersetzen. Dabei werden wir auch neuere Erkenntnisse der philologischen Nachlass-Forschung betrachten, welche auf dringenden Revisionsbedarf des gemeinhin etablierten Wittgenstein-Bilds hinweisen.

Literatur

Ludwig Wittgenstein, Logisch-Philosophische Abhandlung. Tractatus Logico-Philosophicus. Leseausgabe. Herausgegeben von Wolfgang Kienzler. Stuttgart: Reclam, 2022.

Ludwig Wittgenstein. Logisch-Philosophische Abhandlung: die Hundertjahrausgabe. Der Tractatus in Baumform. Herausgegeben von Luciano Bazzocchi. London/New York: Anthem Press, 2021.

G.E.M. Anscombe, Eine Einführung in Wittgensteins Tractatus. Themen in der Philosophie Wittgensteins. Wien/Berlin: Turia + Kant Verlag, 2016.

Allan Janik, Stephen Toulmin, Wittgensteins Wien. München/Wien: Carl Hanser Verlag, 1984.

Verena Mayer, „Der Tractatus als System“, in: Ludwig Wittgenstein. Tractatus Logico-Philosophicus. Herausgegeben von Wilhelm Vossenkuhl, Berlin: Akademie Verlag, 2001, 11-33.

Wilhelm Vossenkuhl, „Sagen und Zeigen“, in: Ludwig Wittgenstein. Tractatus Logico-Philosophicus. Herausgegeben von Wilhelm Vossenkuhl, Berlin: Akademie Verlag, 2001, 35-63.

Dietmar von der Pfordten, „Zum Anfang von Wittgensteins ‘Tractatus Logico-Philosophicus’“, Zeitschrift für philosophische Forschung 66 (I), 2012, 75-96.

Doris Vera Hofmann, „Die Leiter wegwerfen und die Brille abnehmen. Der Alltag gegenwärtiger amerikanischer Wittgensteinliteratur“, Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 115, 1999, 130-141.

(Weiterführende Literatur und Hinweise werden im Vorfeld des Seminars zur Verfügung gestellt.)

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Ich melde mich für: Präsenzveranstaltung Wittgensteins Logisch-Philosophische Abhandlung (02.05.2025 bis 04.05.2025 in München) verbindlich an.

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Frau Herr ohne
Lehrgebiet Philosophie IV | 17.04.2025