Präsenzveranstaltung

Thema:
"The White Man's Burden" - Tropenmedizin in den Kolonien. Wissenschaft und koloniale Gesundheitspolitik am Beispiel von Schlafkrankheit, Malaria und Schwarzem Fieber

(mit Besuch des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin)

- Teilnahmebegrenzt -
Veranstaltungstyp:
Präsenzveranstaltung
Zielgruppe:
BA KuWi: Modul 25204/G4; MA GeEu: Modul 26202/II; Modul 26203/III; Modul 26204/IV; Modul 26209/IX; Modul 26210/X; offen für alle Geschichtsstudierenden
Ort:
Hamburg
Adresse:
Campus Hamburg
Der genaue Raum wird noch bekannt gegeben.
Termin:
22.11.2024 bis
23.11.2024
Zeitraum:
Freitag, 22.11.2024, 9.00 bis 18.00 Uhr
Samstag, 23.11.2024, 9.00 bis 18.00 Uhr
Leitung:
Ute Kemmerling M.A.
Anmeldefrist:
11.10.2024
Anmeldung:
ONLINE-Anmeldung unten auf dieser Seite.
Auskunft erteilt:
Ute Kemmerling M.A. , E-Mail: ute.kemmerling , Telefon: +49 2331 987 - 4495
Karin Gockel , E-Mail: karin.gockel , Telefon: +49 2331 987 - 2122

„There are numberless diseases in the tropics of which we know nothing, except that they kill.“ Diesen Satz äußerte der britisch-italienische Malariaforscher Louis Sambon 1898 zum Stand der Medizinforschung zu tropischen Krankheiten. 1869 wurde eine unbekannte Krankheit im Südwesten Indiens entdeckt, von der man lange nicht wusste, um was für eine Krankheit es sich handelt, in Hindi heißt sie Kala-Azar, was so viel wie schwarzes Fieber bedeutet. Um 1900 breitete sich in Afrika eine epidemische Krankheit aus, die ebenfalls bis dahin nicht bekannt war, die Schlafkrankheit. Kala-Azar wie die Schlafkrankheit verliefen tödlich. Malaria ist eine Krankheit, die sich in allen tropischen Gebieten der Welt findet.

Diese hoch ansteckenden Infektionskrankheiten führten zu drastischen Todesraten in den Kolonien, in den Armeen, bei den europäischen Bürgern wie bei den indigenen Gesellschaften. Neue Forschungsmöglichkeiten zu den teils unbekannten Krankheiten sollten in und außerhalb der Kolonien dienstbar gemacht werden. Besonders in den ersten Jahrzehnten forschte man zu Tropenkrankheiten, die langfristige medizinische Expeditionen in die betroffenen Regionen nötig machten. Die medizinischen Spezialisten sahen die Tropen als gesundheitliches Risiko und sich, gemäß ‚the white man’s burden‘, in der Verantwortung, Kontrolle zu übernehmen.

Die Sicht auf die tropischen Krankheiten in der Kolonialzeit war dabei europäisch geprägt und dominierte die Wahrnehmung, nach der die moderne Wissenschaft die Kompetenz entwickelt hatte, Krankheiten diagnostizieren und behandeln zu können. Die europäische Tropenmedizin deklarierte sich als Fortschrittsgeschichte. Gleichzeitig demonstrierten die Kolonialmächte ihre imperiale Dominanz und eine Fürsorgepflicht gegenüber allen Untertanen, nach der die Gesundheit eine besondere Priorität einnahm.

Das Seminar verfolgt das Ziel, anhand von ausgewählten Fallbeispielen und Quellen die Thematik der Tropenmedizin zu vertiefen, indem die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekte im Kontext des Imperialismus beleuchtet werden.

Am Freitag, den 22. November starten wir um 9:00 Uhr am Bernhard-Nocht-Institut (Bernhard-Nocht-Str. 74, 20359 Hamburg). Geplant ist eine Führung durch das Institut mit einem anschließenden Vortrag von Prof. Dr. Jürgen May, Leiter des Instituts, zu den Anfängen der Tropenforschung im Institut.

Das weitere Seminar findet in den Räumlichkeiten des Campus Hamburg, Amsinckstraße 57, 20097 Hamburg statt. Dr. Markus Hedrich von der Universität Hamburg wird am Samstag einen Vortrag zur Thematik der kolonialen Tropenmedizin im Deutschen Reich halten.

Weiterführende Literaturhinweise

Arnold, David 1996: Warm Climates and Western Medicine: The Emergence of Tropical Medicine, 1500-1900, Amsterdam, Atlanta.

Bauche, Manuela 2017: Medizin und Herrschaft: Malariabekämpfung in Kamerun, Ostafrika und Ostfriesland 1890-1919, Frankfurt.

Dutta, Achintya Kumar 2018: Tracking kala-azar: the East Indian experience and experiments in: Pati, Biswamoy; Harrison, Mark (Hg.): Society, Medicine and Politics in Colonial India, London, New York, S. 290-312.

Eckart, Wolfgang U. 1997: Medizin und Kolonialimperialismus Deutschland 1884-1945, Paderborn, München u. a.

Ehlers, Sarah 2019: Europa und die Schlafkrankheit. Koloniale Seuchenbekämpfung, europäische Identitäten und moderne Medizin 1890-1950, Göttingen.

Grüntzig, Johannes W.; Mehlhorn, Heinz 2005: Expeditionen ins Reich der Seuchen. Medizinische Himmelfahrtskommandos der deutschen Kaiser- und Kolonialzeit, München.

Loimeier, Roman 2011: Seuchen in der Geschichte Afrikas: Seuchen im subsaharischen Afrika, Berlin.

Packard, Randall M. 2007: The making of Tropical Disease. A short history of malaria, Baltimore.

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(mit Besuch des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin)

- Teilnahmebegrenzt -
(22.11.2024 bis 23.11.2024 in Hamburg) verbindlich an.

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Karin Gockel | 30.07.2024