Episode 03: IoT, Kontrolle & Gewalt
Skript & Interviews: Dr. Thorben Mämecke, Kamera, Schnitt und Animation: Sascha Senicer (ZLI), Vertonung: Matthias Heine-Bones (ZLI), Mitarbeit: Harald Sontowski, Svenja Wagner, M.Sc.
Mit der Inauguration des US Präsidenten haben sich Neurechte und die sog. Big Tech Companies noch einmal deutlich angenähert – nicht nur symbolisch. Auf vielen Ebenen dringen ihre Technologien in politische Handlungsfelder und private Lebensbereiche vor - und mit ihnen ihre teils undurchsichtigen Marktstrategien.
Hieran zeigt sich deutlich, dass Selbstbestimmung und digitale Teilhabe in Zukunft immer mehr davon abhängen werden, dass diese Technologien verstanden, gesetzlich reguliert und auf breiter gesellschaftlicher Ebene mitgestaltet werden können.
Das für die Kontrolle dieser Technologien nötige Wissen ist allerdings sehr ungleich verteilt. Nicht nur im Verhältnis zwischen den Betreibern digitaler Systeme und ihren Anwender*innen, sondern auch unter den Anwender*innen selbst – z.B. in Familien und Partnerschaften. So spielen insbesondere SmartHome-Technologien zunehmend auch eine Rolle in geschlechtsspezifischen Macht- und Gewaltverhältnissen.
Um Themen wie diese mit wissenschaftlicher Expertise und fachübergreifender Verständlichkeit öffentlich zu diskutieren, hat der FSP digitale_kultur vor einem Jahr das Format Theorie|Apparate gestartet.
Anhand von Interviews mit der Mediensoziologin Prof. Nicole Zillien (Universität Koblenz), dem Bildungswissenschaftler Dr. Max Waldmann (FernUniversität in Hagen) und dem Informatiker Dr. Martin Degeling (Freelancer für AI Forensics & ISD Global) beleuchten wir die komplexe technische Infrastruktur von IoT und KI-Sprachassistenzen und widmen uns aus wissenschaftstheoretischer Perspektive den Fragen danach, ob Sprachassistenzen spezifischen Geschlechterskripten folgen und ob ihnen vor dem Hintergrund der aktuellen KI-Revolution soziale Lernfähigkeit und eine eigene Handlungsträgerschaft zugesprochen werden muss – auch im Kontext von digitaler Gewalt.
In Kooperation mit den Wissenschaftsgesprächen der Fakultät KSW laden wir online und vor Ort zur Premiere des nun bereits dritten Films ein. Nach dem Screening wird es ein Podium und die Möglichkeit geben mit Expert*innen und Beteiligten des Films zu diskutieren. Im Anschluss setzen wir die Diskussionen mit einem kleinen Aperitif fort.