Bildungsgerechtigkeit
Bildungsgerechtigkeit bedeutet, dass alle Menschen – unabhängig von ihrer sozialen Herkunft – gleiche Bildungschancen erhalten sollten. In Deutschland bestehen jedoch erhebliche Ungleichheiten im Bildungssystem, die den Zugang zur Hochschulbildung erschweren. Kinder aus nichtakademischen Familien (an der Hochschule auch „Erstakademiker*innen“ genannt) nehmen seltener ein Studium auf und schließen es seltener ab. Die soziale Herkunft wirkt sich weiterhin auf die wissenschaftliche Laufbahn bis hin zur Professur aus.
Erstakademiker*innen stehen oft vor mentalen Hürden, Informations- und Kompetenzdefiziten sowie finanziellen Herausforderungen bei der Studienfinanzierung. An der FernUniversität in Hagen stellt das Studium im Fernformat eine zusätzliche Herausforderung dar und verstärkt oft das Gefühl der Isolation. Zudem fehlt Erstakademiker*innen häufig der Zugang zu Ressourcen wie Netzwerken, Vermögen und gesellschaftlicher Macht. Dies verhindert häufig den optimalen Einsatz persönlicher Potenziale und erschwert individuelle Bildungswege.
Auch Kinder aus akademischen Familien werden mit einigen dieser Herausforderungen konfrontiert und nicht alle Erstakademiker*innen stoßen auf diese Hürden. Forschung zeigt jedoch, dass bei Erstakademiker*innen eine Kombination dieser Faktoren wahrscheinlicher ist. Studierende mit und ohne akademischen Hintergrund haben insgesamt unterschiedliche Startvoraussetzungen und Rahmenbedingungen während ihres Studiums. Diese Unterschiede wirken sich auf ihren Studienverlauf und Studienerfolg aus.
Bildungstrichter: Grundschule - Studium - Promotion
Anzahl der Grundschulkinder von 100 Grundschulkindern, welche die nächste Bildungsstufe erreichen, nach Bildungshintergrund der Eltern: 21 von 100 Nichtakademikerkindern beginnen mit einem Studium, acht von 100 Nichtakademikerkindern erwerben den Mastertitel, eines den Doktortitel.
angelehnt an den Hochschulbildungsreport.
Erstakademiker*innen an der FernUniversität in Hagen
Zwei Drittel der Studierenden an der FernUniversität in Hagen – und damit der größte Teil der Studierenden – sind Erstakademiker*innen. An der FernUniversität in Hagen studieren auch beruflich Qualifizierte (ca. 10 % der Studierenden). Diese stammen häufig zugleich aus nichtakademischen Familien. Entsprechende Zahlen bezogen auf die Beschäftigten liegen nicht vor.