Präsenzveranstaltung

„Wer schlau ist, schaut schlechte Filme“, so eine Headline der Stuttgarter Zeitung aus dem Jahr 2016. Trashfilme, obwohl durch geringes Budget, schlechte Machart und mit negativer Kritik überschüttet, finden ihr (oftmals von der Mainstreamaudience abweichendes) Publikum trotzdem. Dies zeigt u.a. Edward Woods Plan 9 from Outer Space (USA 1959). Dieser gilt in Internetpolls zwar als „schlechtester Film aller Zeiten“, genießt jedoch trotzdem Kultstatus bei Cineast:innen, die die billigen Spezialeffekte, die schlechten Schauspielleistungen sowie die Logiklöcher und Schnittfehler begeistert zelebrieren. Ein anderes Phänomen, dass Trash begleitet ist die Einladung zum Social Media- bzw. Internetdiskurs: Für den ersten Teil der Hai-Horror-Katastrophen-Comedy Reihe Sharknado (USA 2013; R. Anthony C. Ferrante), die von der US-amerikanischen Produktionsgesellschaft The Asylum, die sich auf die Produktion von Low Budget-Filmen, -Serien und sog. Mockbustern spezialisiert hat, wurden bei der US-amerikanischen Erstausstrahlung bis zu 5000 Tweets pro Minute gemessen.

Dilettantismus als Stilmittel, Marketingtool und Alleinstellungsmerkmal gehört nunmehr offenbar zum Brand Marketing und „Qualitätsmerkmal“ bestimmter Produkte und Produktionsfirmen.

Im Seminar unternehmen wir anhand queertheoretischer Grundlagentexte den Versuch, eine Neubewertung des traditionellen Qualitätsbegriffs und traditioneller Lesarten zu finden.