Präsenzveranstaltung

Thema:
Das Ereignis (herstellen). Zur Logik und Ästhetik eines medientheoretischen Grundbegriffs
Zielgruppe:
BA KuWi: Modul 25302/L2; Modul 25306/L6; MA NdL: Modul 26302/MANDL 2; Modul 26303/MANDL 3; Modul 26306/MANDL 6;
Ort:
Frankfurt
Adresse:
Campus Frankfurt/Main
Termin:
09.05.2025 bis
10.05.2025
Zeitraum:
09.05.25 ab 14:00 Uhr bis 10.05.25, 14:00 Uhr.
Leitung:
Professor Dr. Peter Risthaus
Anmeldefrist:
29.04.2025

Am 5. September 2024 schlägt der Blitz ein. Ausgewählte Fans der Mega-Band Linkin Park wurden eingeladen, um deren Comeback-Konzert zu erleben, auch wenn sie das zuvor noch nicht wussten. Millionen Fans in aller Welt schauen per Live-Stream zu, wie eine neue Ära der Band eingeläutet wird. Die wiederum war buchstäblich wie im übertragenen Sinne tot, denn der Frontman Chester Bennington, sozusagen dass identifikatorische Potential der Band, hatte sich sechs Jahre zuvor das Leben genommen. Aber 2024 gab es Gerüchte über eine Reunion mit einem neuen Sänger, gar einer Sängerin; das am besten gehütete Geheimnis im Music Business. Und jetzt, das Ereignis, der Blitz schlägt ein: Die vormals unbekannte Sängerin Emily Amstrong tritt auf und schreit sich die Seele aus dem Leib.

Dieses Ereignis (und seine Herstellung) wird der zentrale Gegenstand des Seminars sein. Wir analysieren dazu im Seminar die Vorbereitungen auf den Livestream, die Performance selbst, wie ihre Reaktionen in Echtzeit-Reaktions-Videos und den Videos der Band, die durch diverse Netzwerke zirkulieren und die Publikation des neuen Albums vorbereiten. Ein Seitenblick gilt dabei noch jenem ‚Schrei‘, der Linkin Park mit der Computerspiel-Industrie verbindet. Der Kapitalismus ist nicht allein eine Maschine zur Erzeugung und Vernichtung von Waren und Geld, sondern verfügt über eine ganze Industrie zur Produktion von Ereignissen.

Der Begriff Ereignis selbst ist zum Schlüsselbegriff der Medientheorie avanciert, einerseits als fundamentale Kategorie der Zeiterfahrung andererseits als zentraler Moment zeitgenössischer Kunsterfahrung, ja einer Art Ereigniskultur, die in Happenings, Performances, authentischen Akten oder Reality-TV ihren Grenzwert findet. Dass es sich um einen Grenzbegriff in mehrfachen Sinne handelt, hatten zuvor bereits diverse Philosophen diskutiert. Um unser Analysespektrum zu erweitern, werden wir kürzere literarische, theoretische und philosophische Texte studieren, die in einem Moodle-Kurs zur Verfügung stehen (u.a. Arno Schmidt, Alexander Kluge, Karlheinz Stockhausen, Klaus Theweleit, Friedrich Kittler, Slavoj Žižek, Martin Heidegger, Jacques Derrida).

Online-Anmeldung

Bitte füllen Sie das Formular vollständig aus. Eine Bestätigung über Ihre Teilnahme senden wir in den nächsten Tagen an Ihre E-Mail-Adresse.

Ich melde mich für: Präsenzveranstaltung Das Ereignis (herstellen). Zur Logik und Ästhetik eines medientheoretischen Grundbegriffs (09.05.2025 bis 10.05.2025 in Frankfurt) verbindlich an.

Kontaktinformationen
Frau Herr ohne
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Webredaktion | 25.03.2025