Online-Seminar

Thema:
„bey einer opera muß (...) die Poesie der Musick gehorsame Tochter seyn“ – Interdisziplinäre Streifzüge durch deutsche Opernlibretti von Mozart bis Wagner
Veranstaltungstyp:
Online-Seminar
Zielgruppe:
Ort:
online (Zoom)
Termin:
07.06.2022 bis
19.07.2022
Zeitraum:
Jeweils dienstags zwischen 16:00 – 17:30 Uhr
Leitung:
Helge Kreisköther, M.A.
Anmeldefrist:
27.05.2022
Anmeldung:
Bitte melden Sie sich über die Online-Anmeldemaske an.
Auskunft erteilt:
Helge Kreisköther , E-Mail: helge.kreiskoether , Telefon: +49 2331 987-4485

Das Libretto „ist eine Menge von Worten und geht gelegentlich bei Reclam zu kaufen. (...) Für die Theorie ist es derjenige Teil der Oper, auf den einzugehen nicht lohnt.“ Mit diesen polemischen Worten beurteilt Peter Hacks noch 1980 den Stellenwert von Libretti. Dabei scheinen diese wortwörtlichen Büchlein – Mozart sprach etwas herablassend von bücheln – vielmehr eine ganz eigenartige, hybride, beachtenswerte Textgattung zu sein. Einerseits szenische Verdichtung, andererseits eine komplizierte ‚unlogische‘ Handlung und in die Länge gezogene Sterbeszenen – was kennzeichnet Operntextbücher aber weiterhin?

Besonders die deutsche Oper, deren Tradition im Vergleich zur italienischen und zur französischen sehr jung ist, da sie erst mit den 1770er und frühen 1780er Jahren einsetzt, sucht immer wieder verzweifelt nach geeigneten Stoffen, ergo Textvorlagen, ergo Libretti. Von Mozarts populären Singspielen bis zu Wagners Fliegendem Holländer, der für seinen Durchbruch als Dichter und Komponist in Personalunion steht, wollen wir in diesem Seminar eine kleine historisch-chronologische Reise unternehmen und dabei die ‚Highlights‘ aus dem deutschsprachigen Opernraum kennenlernen.

Neben einer allgemeinen operngeschichtlichen Kontextualisierung soll es vorwiegend um ein close reading (in Auszügen) und eine Verknüpfung von literatur- und musikwissenschaftlichen Aspekten gehen. Freuen Sie sich auf spannende theoretische und literarische bzw. dramatische Texte, und – insofern es die Zeit erlaubt – auf viele Klangbeispiele.

Musikwissenschaftliche Vorkenntnisse sind nicht erforderlich! Für die Teilnahmenachweise werden im Vorfeld Referatsthemen vergeben (nach dem Prinzip first come first serve), die jeweils in ein Werk einführen sollen und auch gerne zu zweit übernommen werden dürfen; bei mehr als 15 Anmeldungen mögen die übrigen Studierenden einen Essay über ein abgesprochenes Thema verfassen (3-4 Seiten). Sowohl die Präsentationen als auch die Essays benötigen in jedem Fall ein wissenschaftliches Quellenverzeichnis (Wikipedia is not paper!).

Webredation | 12.07.2024