wissenschaftlicher Workshop
- Thema:
- Verhalten und Wiederholung. Erzählen von Strukturen
- Veranstaltungstyp:
- wissenschaftlicher Workshop
- Zielgruppe:
- MA NdL: Modul 26301/MANDL 1; Modul 26304/MANDL 4; Modul 26305/MANDL 5; und alle Interessierten
- Ort:
- Campus Frankfurt
- Adresse:
-
Campus Frankfurt/Main
Raum „Paulskirche“ - Termin:
- 26.03.2025
bis
27.03.2025 - Zeitraum:
- 26. und 27. März 2025
ganaue Zeiten werden noch bekanntgegeben - Leitung:
- Professor Dr. Michael Niehaus
- Anmeldefrist:
- 02.03.2025
- Auskunft erteilt:
-
Prof. Dr. Michael Niehaus
E-Mail: michael.niehaus
Am 26. und 27. März 2025 findet ein wissenschaftlicher Workshop zum Thema Verhalten und Wiederholung. Erzählen von Strukturen am Campus-Standort Frankfurt am Main statt. Er wird von Michael Niehaus und Daniel Figueroa ausgerichtet und steht im Zusammenhang eines Projekts der Deutschen Forschungsgemeinschaft zum Thema „Iteratives Erzählen“. Der Workshop ist (in begrenzter Anzahl) auch für Studierende der Fernuniversität geöffnet, die sich für aktuelle Forschung interessieren. Zur näheren Information hier Ausschnitte aus dem Exposé des Workshops:
„Erzählungen werden gewöhnlich als Erzählen von Ereignissen und Handlungen vorgestellt und entsprechend in der Narratologie thematisiert: Als erzählwürdig gilt primär, was einen Ausgangszustand in einen davon unterscheidbaren Endzustand überführt. Tatsächlich gibt es jedoch – in der Literatur und in verschiedenen Diskursen, aber auch im Alltag – Felder des Erzählens, die dadurch nicht erfasst werden und in der Forschung bislang kaum untersucht worden sind: Innerhalb von Texten werden oftmals Vorgänge und Abläufe dargestellt, die sich wiederholen. Das Erzählen erfasst dadurch nicht nur ein Ereignis, sondern Strukturen, in die Ereignisse mitunter schon ‚eingeschrieben‘ sind. Gérard Genette hat dieses ausgesprochen komplexe Erzählen in seiner Erzähltheorie als iteratives Erzählen bezeichnet und auf die schlichte Formel gebracht: Einmal erzählen, was n-mal passiert ist. Das Erzählen fasst dann verschiedene Vorgänge unter dem Aspekt ihrer Ähnlichkeit und ihrer Regelmäßigkeit zusammen und stellt damit bereits im Akt des Erzählens eine strukturierende Abstraktionsleistung dar.
Der Workshop wird sich den Formen und Funktionen iterativen Erzählens aus einer interdisziplinären Perspektive nähern. Iteratives Erzählen geschieht innerhalb und außerhalb der Literatur vor allem dort, wo – individuelles oder gemeinschaftliches – Leben erzählt werden soll. Die vermehrte Aufmerksamkeit für die Darstellung von alltäglichen Abläufen, von Arbeitsprozessen, Krankheiten, Gewohnheiten, Sitten, Gebräuchen, Ritualen, Obsessionen usw. hat in der Literatur der Moderne (aber auch in den Diskursen der Humanwissenschaften) dazu geführt, dass das iterative Erzählen einen ungleich größeren Stellenwert bekommen hat. Besondere Bedeutung kommt dabei der Kategorie der Institution in engerem Sinn zu: Einrichtungen aller Art – von der Schule über das Krankenhaus bis zum Gefängnis – lassen sich angemessen nur über spezifische Darstellungsformen erfassen, in denen das iterative Erzählen einen besonderen Stellenwert hat.“
Studierende, die an diesem Workshop teilnehmen möchten, können natürlich einen Teilnahmeschein erwerben. Hierfür ist die Einreichung eines etwa drei Seiten umfassenden ‚Berichtes‘ erforderlich, der die Ergebnisse des Workshops zusammenfasst und persönliche Eindrücke formuliert. Verbindliche Anmeldung bis zum 2. März 2025 bei Dorothea Rehmus-Fittje (dorothea.rehmus-fittje).