Präsenzveranstaltung

Thema:
Plansequenzen. Zu einem besonderen Verfahren des Erzählens im Film
Veranstaltungstyp:
Präsenzveranstaltung
Zielgruppe:
BA KuWi: Modul 25302/L2; MA NdL: Modul 26305/MANDL 5; und alle Interessierten
Ort:
Berlin
Adresse:
Campus Berlin
Campus Berlin
Neues Kranzler Eck
Kurfürstendamm 21
10719 Berlin
Raum 1+2
Termin:
24.05.2024 bis
25.05.2024
Zeitraum:
Freitag, 24. 5. 2024 14:00 bis 22:00 Uhr und
Samstag, 25.5. 2024 9.30 Uhr bis 16.30 Uhr.
Leitung:
Professor Dr. Michael Niehaus
Anmeldefrist:
02.05.2024
Auskunft erteilt:
Prof. Dr. Niehaus , E-Mail: michael.niehaus

Der Begriff Plansequenz bezeichnet – wie man etwa im „Lexikon der Filmbegriffe“ nachlesen kann – „eine Sequenz, die in einer einzigen Einstellung gedreht ist und oft kompliziert choreographiert ist. Dabei soll die Bedeutung der Szene aus der Bewegung und Aktion innerhalb des Bildes entstehen und nicht aus der Bewegung von Einstellung zu Einstellung“. Es handelt sich also um ein besonderes filmisches Verfahren, in dem die Montage (wenn man sie denn weiterhin so nennen möchte) nicht durch Schnitte erfolgt. Filme können Plansequenzen auf ganz unterschiedliche Weise einsetzen. Besondere Bedeutung genießen herausgehobene Plansequenzen, die als Plansequenzen wahrgenommen werden sollen und insofern – in gewisser Weise paradox – nicht dem Prinzip des ‚unsichtbaren Schnitts‘ gehorchen. Solche Plansequenzen können Berühmtheit erlangen. Sie sind dann einerseits Teile eines Films, stellen aber andererseits auch ein Ganzes dar – einen Analysegegenstand für sich, von dem eine spezifische Faszination ausgeht. Entsprechend gibt es Filme und Regisseure, die für ihre Plansequenzen berühmt sind, und es gibt im Internet sogar verschiedene Listen der ‚besten Plansequenzen aller Zeiten‘ und kein Artikel über Plansequenzen kommt ohne eine Aufzählung mustergültiger Beispiele aus.

Im Seminar sollen einige dieser berühmten Plansequenzen gemeinsam angeschaut und analysiert werden. Dazu gehört etwa die Eingangssequenz von Touch of Evil (USA 1958, R: Orson Welles), die Eingangssequenz von The Player (USA 1992, R: Robert Altman), die sich auf Touch of Evil bezieht, oder eine Sequenz in Jean-Luc Godards Weekend (F 1967), der legendäre Schluss von Michelangelo Antonionis Beruf: Reporter (I 1975), aber auch Plansequenzen von Regisseuren, bei denen dieses filmische Verfahren in besonderer Weise zu einem ästhetischen Prinzip geworden ist, wie Theo Angelopoulos, Andrej Tarkowski und Béla Tarr.

Beim Vorbesprechungstermin am 29. April 2024 (18 Uhr per Zoom) wählen die Teilnehmenden aus einer (ergänzungsfähigen) Liste je eine Plansequenz, für deren Präsentation sie zuständig sind (ja nach Anzahl entweder einzeln oder in Zweiergruppen). Weiterhin wird in der Vorbesprechung Sekundärliteratur über die Theorie der Plansequenz zugänglich gemacht. Anmeldeschluss ist der 27. April 2024.