Filmseminar
- Thema:
- Filmgespräche XI: Autorinnenfilme
- Veranstaltungstyp:
- online Seminar
- Zielgruppe:
- BA KuWi: Modul L2; Modul L5; MA NdL: Modul MANDL 5; und alle Interessierten
- Ort:
- online
- Termin:
- 07.04.2022
bis
07.07.2022 - Zeitraum:
- donnerstags, 16.00 Uhr bis ca. 18 Uhr
07.04. 2022,
28.04. 2022,
05.05. 2022,
19.5. 2022,
02.06. 2022,
09.06. 2022,
23.06. 2022,
07.07. 2022 - Leitung:
-
Professor Dr. Michael Niehaus
Jun-Prof. Dr. Irina Gradinari - Auskunft erteilt:
-
Prof. Dr. Michael Niehaus
, E-Mail:
michael.niehaus
Jun-Prof. Dr. Irina Gradinari , E-Mail: irina.gradinari
Frauen konnten, abgesehen von der früheren Phase des Stummfilms, sehr lange keine führende Rolle in der Filmproduktion einnehmen. Anders als im Literaturbetrieb war Frauen hier ein Intervenieren nicht ohne weiteres möglich, erfordert doch eine Filmproduktion einen enormen finanziellen und logistischen Aufwand. Mit der Entwicklung der zugänglichen, leichten Videokameras bahnten sich viele Filmemacherinnen in den 1980er Jahren mit künstlerischen dokumentarischen Videoarbeiten einen Weg in die Kinoproduktion. Die Situation änderte sich allmählich ab 2000, mittlerweile sind in Deutschland über 300 Regisseurinnen tätig – viele von ihnen konnten großbudgetierte Projekte leiten. Allerdings bestehen weiterhin Diskrepanzen in der Budgetierung der Filme von Regisseurinnen, so dass bei der Ressourcenverteilung die kulturellen Erwartungen in Bezug auf Themen, Genres und Stile, welche an Frauen herangetragen werden, erkennbar werden, die sich dann in der Ästhetik der Filme niederschlagen. Die Steuerung der Ästhetik durch die Finanzierung einerseits sowie die Vergabe bestimmter nationaler Prestigeprojekte an Frauen (z. B. Förderung der Produktion von Festivalfilms) andererseits bedingten also, dass die Frauen ‚anders‘ schaffen müssen, auch wenn der Autorinnenbegriff hier notwendigerweise als diskursiv-historisches Gefüge, das auch eine geschlechtsspezifische Form der Filmproduktion hervorbringen kann, problematisiert werden muss. Die bewusste und reflektierte Andersheit eigener Filmarbeit von Regisseurinnen bietet daher Grundlagen, die etablierte Ästhetik wie auch die Möglichkeit des Repräsentationssystems zu analysieren. Vor diesem Hintergrund wurden für die Filmgespräche Filme deutschsprachiger Regisseurinnen der Gegenwart (vorwiegend mit deutscher Förderung) ausgewählt, welche verschiedene Themen und unterschiedliche Genres bedienen, um dieses kulturästhetische Phänomen so in seiner Breite zu reflektieren.
Es wird jeweils über einen Film gesprochen, den die Teilnehmer*innen im Vorfeld rezipiert haben. Die Veranstaltung findet per Zoom statt. Die Teilnehmer*innen bekommen nach ihrer Anmeldung für die Veranstaltung einen Link geschickt. Die Filme, über die gesprochen wird, werden jeweils rechtzeitig bekannt gegeben. Da es sich um mehr oder weniger aktuelle Filme handelt, sind sie ohne größere Probleme zugänglich.