Präsenzveranstaltung
- Thema:
- Das Tabu der Analität (Nachholtermin)
- Veranstaltungstyp:
- Online-Seminar
- Zielgruppe:
- Interessierte
- Ort:
- Online
- Termin:
- 19.08.2022
bis
20.08.2022 - Zeitraum:
- 19.8.2022, 16:00-19:15 Uhr, Zoom
20.8.2022, 10:00-14:15 Uhr, Zoom - Leitung:
- Dr. Vanessa Höving
- Anmeldefrist:
- 10.08.2022
- Anmeldung:
- Bitte melden Sie sich über die Online-Anmeldemaske an.
Fassen wir Literatur als Kulturleistung, die mit Grundbedingungen des Menschlichen befasst ist, wundert es kaum, dass sie auch tabuierte Themen wie etwa Körpervorgänge verhandelt. Neben der – nur auf den ersten Blick weniger tabubehafteten – Nahrungsaufnahme betrifft dies vor allem Stoffwechsel- und Ausscheidungsprozesse, die gemeinhin als abjekt und ekelbehaftet gelten.
Dem Tabu der Analität widmet sich das Seminar aus verschiedenen literatur- und kulturtheoretischen Perspektiven. Zum einen fokussiert es einschlägige Theoreme der Psychoanalyse, die dem Analen breite Aufmerksamkeit schenkt (Sigmund Freud, Sandor Ferenczi, Ernest Jones). Zum anderen thematisiert es literarische Verhandlungen von Ausscheidung und Analität und fragt unter anderem nach deren poetologischer Relevanz. Hans Magnus Enzensbergers Die Scheiße und Günther Grass̕ Kot gereimt werden ebenso besprochen wie Wilhelm Raabes Odfeld. Daneben blickt das Seminar auf außerliterarische Defäkations-Thematisierungen wie Pierre Manzonis Merda d’artista, Wim Delvoyes Cloaca oder Slavoij Žižeks Thesen zu Philosophie und Toilettenbauart.
Das Kursmaterial wird in Moodle zur Verfügung gestellt.
Anzuschaffen ist die Reclam-Ausgabe von Wilhelm Raabes Odfeld