ONLINE-Seminar

Thema:
Kriminalfall, politische Justiz und globale Bewegung:
Der Fall Sacco und Vanzetti
Zielgruppe:
BA KuWi: Modul 25204/G4; MA GeEu: Modul 26202/II; Modul 26204/IV; Modul 26209/IX; Modul 26210/X; offen für alle Geschichtsstudierenden
Ort:
Online
Termin:
30.10.2023 bis
25.11.2023
Zeitraum:
Sieben Termine, jeweils von 18.00 bis 20.00 Uhr (außer am 25.11.) per ZOOM

30.10.2023 (Montag)
02.11.2023 (Donnerstag)
03.11.2023 (Freitag)
10.11.2023 (Freitag)
17.11.2023 (Freitag)
24.11.2023 (Freitag)
25.11.2023 (Samstag) 11.00 bis 15.00 Uhr
Leitung:
Dr. Katharina Loeber
Anmeldefrist:
29.09.2023
Anmeldung:
ONLINE-Anmeldung unten auf dieser Seite
Auskunft erteilt:
Dr. Katharina Loeber , E-Mail: katharina.loeber , Telefon: +49 2331 987 - 4848
Karin Gockel , E-Mail: karin.gockel , Telefon: +49 2331 987 - 2122

Der so genannte Sacco- und Vanzetti- Prozess gilt bis heute als einer der ungerechtesten in der US – amerikanischen Geschichte, durchdrungen von Vorurteilen gegen Einwanderer und politisch durch die First Red Scare motiviert. Sowohl der Schuldspruch als auch das letztliche Urteil vom 9. April 1927 hatten weltweite Massendemonstrationen zur Folge.

Ferdinando „Nicola“ Sacco und Bartolomeo Vanzetti waren zwei aus Italien in die USA eingewanderte Arbeiter, die sich der anarchistischen Arbeiterbewegung angeschlossen hatten.

Sie wurden der Beteiligung an einem doppelten Raubmord angeklagt und 1921 in einem umstrittenen Prozess schuldig gesprochen. In der Nacht vom 22. auf den 23. August 1927 wurden Sacco und Vanzetti im Staatsgefängnis von Charlestown auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet.

Kritiker warfen der US-amerikanischen Justiz vor, es handele sich um einen politisch motivierten Justizmord auf der Grundlage fragwürdiger Indizien. Entlastende Hinweise seien unzureichend gewürdigt oder sogar unterdrückt worden. Hunderttausende von Menschen beteiligten sich an Petitionen und Demonstrationen weltweit versuchten damit, einen Aufschub oder die Aussetzung der Urteilsvollstreckung zu erreichen.

Ziel des Seminars ist es, sowohl den Kriminalfall genauer zu analysieren als auch den italienischen Anarchismus in den USA im frühen 20. Jahrhundert und die damit verbundene First Red Scare nach der Russischen Revolution zu diskutieren. Ein weiterer Aspekt wird die öffentliche Bedeutung des Prozesses, daraus resultierender gesellschaftlicher Widerstand und der Wandel der Interpretation der Ereignisse bis heute sein.

Karin Gockel | 11.07.2024