Historischer Salon - Geschichte im Gespräch

Auf dieser Seite möchten wir Sie gerne über unsere neue Veranstaltungsreihe Historischer Salon - Geschichte im Gespräch informieren.
Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, eine interessierte Öffentlichkeit, und natürlich die Fernstudierenden, auf die Bücher aufmerksam zu machen, die im Zentrum aktueller geschichtswissenschaftlicher Debatten stehen. In loser Folge diskutieren Mitarbeitende des Lehrgebiets mit Gästen aus anderen Universitäten über die Stärken und Schwächen von Neuerscheinungen, Übersetzungen und wiederentdeckten Klassikern. Die jeweiligen Veranstaltungen finden via Zoom & einmal im Quartal statt.

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  • Preise steigen nicht von alleine – es gibt immer jemanden, der sie erhöht. Diese einfache Einsicht ist der Schlüssel zum Verständnis unserer ökonomischen Realität. Sprache hat die Macht, Realitäten zu schaffen und Machtstrukturen zu festigen, sei es in Fragen von Rassismus, Sexismus oder dem Kapitalismus. Wenn Finanzkrisen als "Tsunamis" oder "Stürme" beschrieben werden, vermitteln diese Bilder eine trügerische Machtlosigkeit. Doch hinter diesen Narrativen stehen konkrete Akteure, und es gibt durchaus alternative Weisen, über Wirtschaft und Geld zu sprechen. Simon Sahner und Daniel Stähr analysieren anhand von Metaphern, Sprachbildern und Beispielen aus Film und Literatur die Selbstdarstellungen von Unternehmern wie Steve Jobs oder Elon Musk und hinterfragen Begriffe wie "Rettungsschirm", "Gratismentalität" oder "too big to fail".

    Flyer zur Verantaltung (PDF 207 KB)

  • In ihrem Buch „Der Griff nach dem Weltwissen“ zeichnet die Historikerin Anne Kwaschik die Entwicklung und Etablierung der Area Studies nach. Sie zeigt auf, welche Rolle die Wissensproduktion der „Verwissenschaftlichung des Kolonialen“ ab dem 19. Jahrhundert für die spätere Genese des Faches spielten und inwiefern der Kalte Krieg eine für die Durchsetzung der Area Studies entscheidende historische Konfiguration darstellte.

    Flyer zur Veranstaltung (PDF 199 KB)

  • Herzog_Cold War FreudBild: Suhrkamp Verlag

    Der österreichische Arzt Sigmund Freud (1856-1939) gehört als Pionier der Psychoanalyse zu den einflussreichsten Denkern der europäischen Moderne. Seine Beobachtungen und Erklärungsansätze menschlichen Verhaltens sowie die darauf aufbauenden Behandlungspraktiken revolutionierten die Wahrnehmung von Individuen und den gesellschaftlichen Umgang mit ihnen. Entgegen häufiger Annahmen existierte die Psychoanalyse jedoch nicht in einem Vakuum, sondern unterlief unter dem Einfluss politischer Rahmenbedingungen und kultureller Transformationen nach 1945 wichtige Veränderungen. Diese Entwicklungen sind Gegenstand des Buchs der Historikerin Dagmar Herzog, für das sie 2023 mit dem Sigmund-Freud-Kulturpreis ausgezeichnet wurde und das nun erstmals in deutscher Übersetzung vorliegt.

    Flyer zur Veranstaltung (PDF 194 KB)

  • Bitte beachten: Neuer Termin!

    Zimmermann_portraitFoto: CC0

    Mit Moshe Zimmermann konnten wir einen gefragten Experten der Antisemitismus-Forschung & der Geschichte des jüdischen Lebens in Deutschland gewinnen. Ausgehend von der aktuellen Lage in Israel möchten Prof. Dr. Alexandra Przyrembel & Prof. Dr. Moshe Zimmermann sich den Perspektiven der historischen Antisemitismusforschung nähern. Da der erste Termin des Salons aufgrund der aktuellen Lage in Israel verschoben werden musste, freuen wir uns Sie auf diesem Wege einladen zu können. Der Salon findet digital am Mittwoch den 10.01. um 18:00 in Zoom statt.

    Flyer zur Veranstaltung (PDF 179 KB)

  • HS_Schwerhoff_GötterFoto: Fischer Verlage

    Die jüngste Debatte um Koranverbrennungen verdeutlichte zuletzt wieder, dass Gotteslästerung kein Phänomen lange zurück liegender Zeiten ist.
    Das vielmehr auch heute noch mit heftigen und emotionalen Reaktionen zu rechnen ist, zeigt der Dresdner Historiker Gerd Schwerhoff in seiner Geschichte der Blasphemie, die von den Anfängen der europäischen Religionsgeschichte bis zur Gegenwart reicht. Anhand einer großen Materialfülle zeichnet Schwerhoff lange Entwicklungslinien und trägt dazu bei, die Gegensätze der modernen Prinzipien von Toleranz und Meinungsfreiheit, sowie das Gekränktsein von Gläubigen unterschiedlicher Religionen zu verstehen.

    Flyer zur Veranstaltung (PDF 430 KB)

  • Jensen_CoverFoto: Suhrkamp

    Der Berliner Historiker Uffa Jensen untersucht anhand der 1980 ausgeführten Morde an Shlomo Lewin, einem ehemaligen Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde in Nürnberg, sowie an seiner Partnerin Frida Poeschke die lange verdrängte Geschichte des Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik. Ausgehend von diesem Einzelfall skizziert Jensen, wie rechter Terror in weiten Bevölkerungsteilen und auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen beschwiegen und verharmlost wurde.

    Flyer zur Veranstaltung (PDF 290 KB)

  • IBDB_CoverAbbildung: Fischer Verlage

    Ilse Koch war die Ehefrau des SS-Kommandanten von Buchenwald und eine der ersten verurteilten NS-Täter- und Täterinnen. In der internationalen Nachkriegsöffentlichkeit erlangte sie als „Hexe von Buchenwald“ bemerkenswerte Aufmerksamkeit.

    Die Historikerin und Leiterin des Lehrgebiets Geschichte der Europäischen Moderne am Historischen Institut der FernUniversität in Hagen, Prof. Dr. Alexandra Przyrembel skizziert in ihrer biographischen Spurensuche den Lebensweg Ilse Kochs, beschreibt die gegen sie geführten Nachkriegsprozesse, die Zeit ihrer Haft im Frauengegängnis Aichach und die internationale Berichterstattung über ihre Person. Entlang der Biographie von Ilse Koch entwickelt Przyrembel eine deutsche Gesellschaftsgeschichte der Nachkriegszeit und entwirrt die unterschiedlichen Erzählungen über Ilse Koch als das „Böse“.

    Flyer zur Veranstaltung (PDF 232 KB)

  • Soll man einem todkranken Menschen beichten, dass sein oder ihr Lebensende naht?

    Hitzer_KrebsAbbildung: Klett-Cotta

    Die Antwort auf diese Frage änderte sich dramatisch seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Anhand des medizinischen und gesellschaftlichen Wandels im Umgang mit der Krankheit Krebs entwirft Bettina Hitzer eine Emotionsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Hitzer zeichnet dabei Konjunkturen der mit der Krebsdiagnose verbun­denen Gefühle „Angst“, „Hoffnung“ und „Ekel“ nach. Darüber hinaus zeigt sie die Verwobenheit der privaten und medizinischen Deutung dieser Krankheit mit dem Wandel der politischen Systeme in Deutschland.

    Krebs fühlen wurde 2020 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse, Kategorie Sachbuch/ Essayistik ausgezeichnet und erschien 2022 in englischer Sprache.

    Im Mittelpunkt der Buchvorstellung steht eine Diskussion um Verbindungsmöglich­keiten von Emotions- und Körpergeschichte.

    Flyer zur Veranstaltung (PDF 415 KB)

  • Haben Gefühle eine Geschichte?

    Frevert_maechtige GefuehleAbbildung: S. Fischer Verlage

    Machen sie gar Geschichte? Diesen und weiteren Fragen widmet sich der in den vergangenen Jahren aufstrebende Ansatz der Emotionsgeschichte.

    In ihrem lexikalisch aufgebauten Buch „Mächtige Gefühle. Von A wie Angst bis Z wie Zuneigung – Deutsche Geschichte seit 1900“ präsentiert Prof. Dr. Ute Frevert anhand von 20 Schlaglichtern eine erste emotionshistorische Perspektive auf die deutsche Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts. Ihre Betrachtung umfasst unter anderem Gefühle der Geborgenheit in der DDR und die Zuneigung unter Diktatoren.

    Im Mittelpunkt der Buchvorstellung wird eine Diskussion der Potentiale und Herausforderungen der Emotionsgeschichte stehen.

    Flyer zur Veranstaltung (PDF 209 KB)

  • Wildt_ZerboZeit_CoverAbbildung: C.H.Beck

    Vordergründig lässt sich Prof. Dr. Michael Wildts jüngste Buch „Zerborstene Zeit. Deutsche Geschichte 1918–1945“ dem Genre der nationalgeschichtlichen Überblickswerke zuordnen.

    Doch zugleich bricht er darin mit vielen der bislang üblichen Darstellungskonventionen. Ausdrücklich betont er das Fragmentarische seiner Geschichtsschreibung, arbeitet die transnationalen Verflechtungen mit Europa und der Welt heraus und greift auf alltagsgeschichtliche Quellen wie Tagebücher und Fotografien zurück.

    Die sich hierdurch eröffnenden neuen thematischen Zugänge, von Josephin Baker und anderen People of Colour im Berlin der 1920er bis hin zum deutschen Vernichtungskrieg in Lemberg, stehen im Mittelpunkt der Buchpräsentation.

    Flyer zur Veranstaltung (PDF 236 KB)

  • BuchcoverAbbildung: Campus Verlag

    Dass sich bereits heute die Geschichte der Coronapandemie schreiben lässt, dürfte von nicht wenigen Historiker*innen bestritten werden. Zu groß sei die Nähe zur Gegenwart, zu ungewiss der weitere Verlauf. Dennoch stellt sich Prof. Dr. Malte Thießen – Leiter des LWL-Instituts für westfälische Re­gional­ge­schich­te – dieser Herausforderung. Zum einen strebt er an, durch Rückblicke auf die Seuchengeschichte der Moderne eine Distanz zur Gegenwart herzustellen. Zum anderen nimmt er die vielschichten gesellschaftlichen Auswirkungen in den Blick. Ausgehend von diesen Überlegungen wendet sich das Lehrgebiet Geschichte der Europäischen Moderne der Frage zu, welche neuen Einsichten eine ge­schichts­wis­sen­schaft­liche Perspektive auf die Coronapandemie ermöglicht.
    Ziel der Veranstaltungsreihe „Historischer Salon. Geschichte im Gespräch“ ist es, eine interessierte Öffentlichkeit, und natürlich die Fernstudierenden, auf die Bücher aufmerksam zu machen, die im Zentrum aktueller geschichts­wissen­schaft­licher Debatten stehen. In loser Folge diskutieren Mitarbeitende des Lehrgebiets mit Gästen aus anderen Universitäten über die Stärken und Schwächen von Neuerscheinungen, Übersetzungen und wiederentdeckten Klassikern.

    Flyer zur Veranstaltung (PDF 708 KB)

  • Zu Gast: Dr. Felix Axster

    Moderiert durch: Prof. Dr. Alexandra Przyrembel & Dr. Arndt Neumann.

    Für die geschichtspolitische Debatte, die im Deutschland des frühen 21. Jahrhunderts über das Verhältnis von Holocaust und Kolonialverbrechen geführt wird, stellt die von dem US-amerikanischen Literaturwissenschaftler Michael Rothberg veröffentlichte Aufsatzsammlung „Multidirectional Memory“ einen maßgeblichen Bezugspunkt dar. Doch obwohl dieses Buch bereits 2009 erschien, liegt es erst seit kurzem in einer deutschen Übersetzung vor.

    Foto: Metropol

    Den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus nimmt das Lehrgebiet Geschichte der Europäischen Moderne zum Anlass, um die Frage aufzuwerfen, ob das Konzept der multidirektionalen Erinnerung sich für die Neuausrichtung der deutschen Gedächtniskultur eignet.

    Weitere Informationen (PDF 612 KB)

16.10.2024