Präsenzveranstaltung
- Thema:
- Literatur der Infrastruktur
- Veranstaltungstyp:
- Onlineseminar
- Zielgruppe:
- Für alle Interessierten (Voraussetzung: Das Modul L1 ist bereits erfolgreich abgeschlossen.)
- Ort:
- online
- Termin:
- 11.11.2022
bis
25.11.2022 - Zeitraum:
- Fr. 11.11.
Sa. 12.11.
Fr. 18.11.
Sa. 19.11. und
Fr. 25.11.
Freitags jeweils von 17:30-19:30 Uhr, Samstags von 10:00-12:00 Uhr - Leitung:
- Dr. Wim Peeters
In Krisenzeiten verliert die Infrastruktur, die unsere hochmoderne Zivilisation erst ermöglicht, ihre Selbstverständlichkeit: Die verdeckten kritischen Netze hinter der Energieversorgung und den globalen Verkehrsströmen zeigen sich plötzlich verletzlich. Gerade die Krisengefahr, die Infrastruktur jenseits der Routine immer in sich birgt, ist für die Literatur besonders interessant und wird von ihr routinemäßig bearbeitet. Literatur und Film vermessen nicht nur die katastrophalen Folgen von Angriffen auf die technischen ‚Lebensadern‘ unserer Welt, sondern untersuchen gerne auch das gesellschaftliche Veränderungspotenzial von Infrastruktur. Seit Mitte des 19. Jhs. interessiert sich die Literatur besonders für die Figur des Ingenieurs, der als sogenannter „großer Mann“ die Kraft aufbringen kann, alternative Weltentwürfe als Infrastrukturprojekt tatsächlich zu realisieren. Die Literatur ist aber auch auf eine Infrastruktur angewiesen, um ihr Potenzial als kritischer Akteur in diesen Planspielen völlig zu entfalten. Dies soll im Seminar mit reflektiert werden.
Lektüre
Folgende Romane wollen wir im Seminar miteinander besprechen und sollen vollständig gelesen werden:
Paul Scheerbart: Lesabéndio. Ein Asteroiden-Roman (Mit 14 Zeichnungen von Alfred Kubin), 1913.
Bernhard Kellermann: Der Tunnel. Roman, 1913.
Matthias Lohre: Der kühnste Plan seit Menschengedenken. Roman, 2021.
Empfohlene Hintergrundlektüre:
Dirk van Laak: Alles im Fluss. Die Lebensadern unserer Gesellschaft. Frankfurt am Main 2018. [Das Buch ist gegen eine Schutzgebühr von 4,50 Euro bei der Bundeszentrale für politische Bildung erhältlich: https://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/293505/alles-im-fluss/]
Steffen Richter: Infrastruktur. Ein Schlüsselkonzept der Moderne und die deutsche Literatur 1848-1914. Berlin 2018.
Termine:
Freitag, 11.11 17.30 Uhr – 19.30 Uhr. Einführüng
Bitte lesen Sie vorab „Die Fernschule“ (1902) von Kurd Laßwitz. Sie finden den Text online: https://www.projekt-gutenberg.org/lasswitz/nullpunk/chap009.html
Samstag, 12.11 10.00 Uhr – 12.00 Uhr: Lesabéndio
Freitag, 18.11 17.30 Uhr – 19.30 Uhr: Lesabéndio / Der Tunnel
Samstag, 19.11. 10.00 Uhr – 12.00 Uhr: Der Tunnel (II)
Freitag, 25.11 17.30 Uhr – 19.30 Uhr: Der kühnste Plan seit Menschengedenken