Präsenzveranstaltung
- Thema:
- Märchen, Mythen und (urbane) Legenden.
Textgattungen an der Schnittstelle von Oralität und Intermedialität
- Zielgruppe:
- BA KuWi: Modul 25303/L3; Modul 25304/L4; Modul 25305/L5; Modul 25306/L6;
- Ort:
- Hannover
- Adresse:
- Campus Hannover
- Termin:
- 02.08.2024
bis
03.08.2024 - Zeitraum:
- Freitag, 02.08.2024: 12.00-18.00 Uhr und
Samstag, 03.08.2024: 10.00-16.00 Uhr - Leitung:
- M.A. Jan Benedict Franke
- Anmeldefrist:
- 24.07.2024
- Anmeldung:
- Anmeldeschluss
Die Popularität von Märchen ist ungebrochen. Von Kindheit an begleiten sie uns als erste wiederkehrende Erzählungen und doch sind sie Erwachsenen-Märchen, denen Grenzsituationen, Wandlungen der Persona und die Konfrontation mit dem Bösen inhärent sind.
Nahe stehen Märchen in einem gewissen Sinn (inwiefern wird zu erörtern sein) den Mythen, jenen kulturübergreifenden und sinnstiftenden Erzählungen, die in vielerlei Hinsicht relevant für die Geistes- und Kulturwissenschaften sind.
Inhaltlich verwandt scheinen Mythen und Märchen mit dem Genre der Fantasyliteratur und der Phantastik und die Rezeptionsgeschichte vor diesem Hintergrund ist ebenso vielfältig.
All diese Aussagen verdeutlichen viele Probleme mit denen man unweigerlich konfrontiert wird (und wir im Seminar konfrontiert sein werden), nimmt man sich der Mythentheorie, Märchenforschung und in einem weiten Sinn der Narratologie an. Begriffe wie Mythos sind nicht eindeutig definierbar, Grenzen von Genre-Begriffen verschwimmen leicht vor dem Hintergrund fantastischer Motive und Topoi und der interdisziplinäre Zugriff auf die Themenfelder erschwert einen ersten Zugang.
Wir wollen es wagen uns grundlegend mit den Themen Märchenforschung, Mythentheorie und ihren verschiedenen (auch intermedialen) Verknüpfungen und Ausprägungen zu beschäftigen. Moderne Rezeptionskontexte und Erzählformen wie Creepypasta, UFO-Mythen und Verschwörungstheorien werden ebenso behandelt wie klassische Texte aus der Epoche der Romantik und Literatur der Fantastik.
Dem Seminar geht die Hypothese voraus, dass ein Zusammenhang zwischen den behandelten Erzählformen besteht, der sich motivisch, strukturell, gattungs-, genre- und kulturübergreifend erklären lassen kann. Inwiefern das zutrifft und was dagegen sprechen könnte wird unsere Diskussion zeigen.
Es sollen u.a. Fragen erörtert werden wie: Was ist ein Märchen/Mythos/Narrativ? Welche Gattungen/Kategorien gibt es und warum ist solch eine Einteilung sinnvoll? Wie wirken sich intermediale Übertragungen (Oralität, Schriftlichkeit, Film) auf die Erzählung aus? Gibt es einen Zusammenhang oder Unterschied vom Mythos und der Verschwörungstheorie? Welche Rolle spielt hierbei das Element der Fantastik? Und zu guter Letzt: Was hat der Begriff Narrativ eigentlich mit all dem zu tun?
Besondere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Das Seminar ist offen für alle Interessierten und richtet sich an Studierende im Grundstudium.