Workshop des Forschungsschwerpunktes "digitale_kultur": Genres und Formate im digitalen Zeitalter
Organisation: Irina Gradinari
Institut für Neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaft
FernUniversität in Hagen
Anmeldung per Mail an: Leyla Pektas
Genres und Formate im digitalen Zeitalter
Digitale Technologien haben ästhetische Kontexte durchmischt, neu zusammengefügt oder gar gestaffelt sowie technisch und ästhetisch transformiert und letztendlich in andere (Produktions- und Rezeptions-)Orte überführt (etwa Netflix, Handys, Sprachassistenzen usw.). Vor diesem Hintergrund ist vor allem das Format als Kategorie wieder in die Diskussion geraten, das sowohl eine formgebende Funktion besitzt als auch die Formatierung als Prozess beinhaltet. Genres werden dabei eher weniger betrachtet, auch wenn sie sicher weiter eine wichtige wahrnehmungsgestaltende, produktions- und rezeptionsästhetische wie analytische Kategorien bleiben. In diesem Zusammenhang ist es das Anliegen des Workshops, einerseits das Format sowie die Formattheorie in ein produktives Verhältnis zu Genres/Genretheorie zu setzen. Anderseits geht es uns darum, über den Wandel der Genreregime (Moine) und -systeme und somit der epistemologischen Veränderungen nachzudenken, die die Digitalisierungsprozesse hervorgebracht haben.
Die folgenden (und weitere) Fragen sind für uns interessant:
- Wie ist das Verhältnis zwischen Format und Genre zu denken?
- Wie beeinflussen Post-Production-Verfahren und Animation Genreformen?
- Welche Bedeutung hat in diesem Zusammenhang Intermedialität?
- Welche neuen Genreformen und -formate haben digitale Technologien hervorgebracht?
- Welcher Theorietransformationen bedarf es, um die Digitalität zu beschreiben?
Programm:
Flyer und Programm zum Workshop (PDF 221 KB)
Donnerstag, 26.11.2020
10:00 – 12:00: Gemeinsame Textdiskussion unter der Leitung und mit der Einleitung von Elisa Linseisen:
a. Oliver Fahle/Marek Jancovic/Elisa Linseisen/ Alexandra Schneider: Medium | Format. Einleitung in den Schwerpunkt. In: Zeitschrift für Medienwissenschaft. Heft 22: Medium | Format, Jg. 12 (2020), Nr. 1, S. 10–18 (bis S. 15). DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/13640.
b. Axel Volmar: Das Format als medienindustriell motivierte Form. Überlegungen zu einem medienkulturwissenschaftlichen Formatbegriff. In: Zeitschrift für Medienwissenschaft. Jg. 12, Heft 22 (1/2020): Medium | Format, 19-30. DOI: http://doi.org/10.25969/mediarep/13641.
c. Michael Niehaus: Programmatik – Format und Institution, in: Was ist ein Format? Hannover 2018, S. 65-78.
12:00 – 12: 45: Mittagspause
12:45 – 14:15: Michael Niehaus
Genre/Format und die Frage der Institution
Pause
14:30 – 15:30: Tanja Prokic
600 Jahre altes, in gehobenen Kreisen erfolgreiches Genre sucht neues, flexibles Format. Was wir von Tarde lernen können
Freitag, 27.11.2020
10:00 – 11:00: Florian Mundhenke
Aspekte und Probleme der Genrekategorisierung
in Virtual-Reality-Formen
Pause
11:15 – 12:15: Karina Kirsten
Fragen der Formatierung generische Erfahr- und Erwartbarkeiten in Teasern
Mittagspause
12:15 – 13:00: Peter Scheinpflug
Kleine Begriffsordnung
Pause
13:15 -14:15: Nils Jablonski
Serienvorspann als narratives Format
14:15 -15:00: Abschlussdiskussion