Die Geburt der Moderne aus dem Traum der Antike: Griechenland im 18. und 19. Jahrhundert
- Thema:
- Die Geburt der Moderne aus dem Traum der Antike: Griechenland im 18. und 19. Jahrhundert
- Veranstaltungstyp:
- Präsenzveranstaltung
- Zielgruppe:
- BA KuWi: Modul G5; MA GeEu: Modul I; Modul III; offen für alle Geschichtsstudierenden
- Ort:
- München
- Adresse:
-
Campus München
TU München
Arcisstr. 21
Raum 2607 - Termin:
- 12.10.2018
bis
14.10.2018 - Zeitraum:
- Fr, 12.10.2018, 16:00 - 20:00 Uhr
Sa, 13.10.2018, 10:00 -18:00 Uhr
So 14.10.2018, 10:00 -12:00 Uhr - Leitung:
-
Prof. Dr. Thomas Sokoll
Dr. Julia Breittruck - Anmeldefrist:
- - 31.08.2018
- Anmeldung:
- Online-Anmeldung
- Auskunft erteilt:
-
Prof. Dr. Thomas Sokoll
, E-Mail:
thomas.sokoll
, Telefon: +49 2331 987- 2123
Dr. Julia Breittruck , E-Mail: julia.breittruck , Telefon: +49 2331 987- 2591
Irmgard Hartenstein , E-Mail: irmgard.hartenstein , Telefon: +49 2331 987- 4752
Als moderner Nationalstaat ist Griechenland erst im 19. Jahrhundert entstanden, und war zunächst auch nur ein politisches Rumpfgebilde. Das Königreich, das aus dem Unabhängigkeitskrieg gegen die osmanische Herrschaft (1821-1832) hervorging, war ein Importprodukt der imperialen Großmächte England, Frankreich und Russland zur Absicherung ihrer konkurrierenden Interessen im östlichen Mittelmeer, umfasste weniger als die Hälfte des heutigen Staatsgebietes und blieb unter der Bayernherrschaft Ottos I. (1832-1862) auch innenpolitisch fremdbestimmt. Diese politische Engführung steht im krassen Gegensatz zur überschwänglichen Begeisterung für das ‚Griechentum‘, der sich die gebildeten Eliten in ganz Europa seit Mitte des 18. Jahrhunderts verschrieben hatten. Aus dieser Perspektive war Griechenland zu einem Sehnsuchtsort vergangener Größe geworden, woraus die Vorstellung erwuchs, die griechische Antike sei die Wiege der europäischen Kultur, an deren unvergängliche Werte man wieder anschließen könne.
Das Seminar setzt sich zum Ziel, die ‚Wiedergeburt‘ Griechenlands im 18. und 19. Jahrhundert im komplexen Spannungsfeld kultureller, sozialer und politischer Kräfte einerseits sowie innerer und äußerer Faktoren andererseits verständlich machen. Neben den Entwicklungen in Griechenland selbst wird auch die Rückprojektion griechischer Erfahrungen und Sehnsüchte auf das bürgerliche Publikum in den europäischen Metropolen thematisiert. München bietet dafür in unmittelbarer Nähe des Regionalzentrums erstklassiges Anschauungsmaterial: Königsplatz mit Glyptothek und Staatlicher Antikensammlung, Klenze-Saal in der Neuen Pinakothek (Besuche mit Führungen im Rahmen des Seminars). Daneben sollen auch London (British Museum) und Berlin (Altes und Neues Museum) einbezogen werden.
Material zur Vorbereitung wird auf einer Moodle-Plattform eingestellt. Zugang nach verbindlicher Anmeldung ab 03.09.2018.
Literatur zur Einführung
- Bracken, Catharina Philippa (1977): Antikenraub in Griechenland 1800-1830, München: Prestel (engl. 1975).
- Clogg, Richard (2013): A Concise History of Greece, 3. Aufl., Cambridge: CUP (Cambridge Concise Histories).
- Rehm, Walter (2014): Griechentum und Goethezeit. Geschichte eines Glaubens, Bern/München: Francke (zuerst 1936).
- Hautumm, Wolfgang (Hg.) (1983): Hellas. Die Wiederentdeckung des klassischen Griechenland. Reisende und Forscher des 18. und 19. Jahrhunderts erkunden Athen, Dephi, Olympia, Mykene u.a., Köln: DuMont (DuMont Reiseberichte).
- Seidl, Wolf (1981): Bayern in Griechenland. Die Geburt des griechischen Nationalstaats und die deutsche Regierung König Ottos, München: Prestel.
- Zelepos, Iaonnis (2014): Kleine Geschichte Griechenlands. Von der Staatsgründung bis heute, München: Beck (zur Anschafffung empfohlen).