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KI-Prototyp für individuelles Feedback als Positivbeispiel hervorgehoben
[02.04.2025]Claudia de Witt und das IMPACT-Team haben einen KI-Prototypen entwickelt, mit dem Studierende für Klausuren üben und individuelles Feedback bekommen können. Zahlreiche Lehrende der FernUni arbeiten bereits mit dem Tool. Nun wurden die KI-Anwendungen vom Hochschulforum Digitalisierung als Beispiel für gute Lehrpraxis gewürdigt.

Das Thema Künstliche Intelligenz in der Lehre beschäftigt derzeit alle Hochschulen. Mehr Unterstützung und personalisiertes Feedback durch KI zu ermöglichen, ist eines der wichtigsten Ziele. Dabei gilt es jedoch auch, neue Rahmenbedingungen, wie den AI-Act, mit zu berücksichtigen. Doch wie kann es in der Praxis gelingen, dass Studierende auch wirklich einen Nutzen sehen und Lehrende Tools einfach für sich adaptieren können?
Mit den Anwendungen MIND und COFFEE hat das IMPACT-Team Prototypen entwickelt, die nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse liefern und rechtliche Rahmenbedingungen berücksichtigen, sondern laut den beteiligten Studierenden wirklichen Mehrwert bieten.
Vom Hochschulforum Digitalisierung als Best Practice gewürdigt
Die Fernuniversität in Hagen wurde mit den aus CATALPA hervorgegangenen Anwendungen „COFFEE & MIND“ als eine von neun Hochschulen in der Studie „KI in Studium und Lehre – Use-Cases und Gelingensbedingungen“ des Hochschulforums Digitalisierung vertieft analysiert. Die Untersuchung basiert auf insgesamt 77 eingereichten Beispielen aus Hochschulen im deutschsprachigen Raum. Mehr dazu hier.
MIND und COFFEE
MIND steht für Monitoring Information Dashboard. Es liefert auf Basis von Trusted Learning Analytics Informationen zu Kursaktivitäten und -fortschritt sowie individuelles Feedback und Informationen zu Lernstrategien und -zielen, um die Selbstregulation zu unterstützen. Feedback Literacy – also Hilfen zum besseren Verstehen von Feedback und Transparenz zum Ursprung der Daten sind zudem wichtige Bestandteile der Anwendung.
COFFEE steht für Corrective Formative Feedback. Die Anwendung ist aufgrund ihres klaren und intuitiven Designs für Lehrende gut skalierbar und bietet dennoch die Möglichkeit, der Anpassung an verschiedenste Fachgebiete. COFFEE gibt Studierenden Feedback zu Freitextaufgaben. Lernende können Aufgaben zu ihren Lerneinheiten bearbeiten und bekommen umgehend Feedback zu definierten Bewertungskriterien. Diese legen die Lehrenden zuvor fest und können etwa fachsprachliche Formulierungen, die Wiedergabe fachlicher Inhalte oder auch die detaillierte Beschreibung sowie Verbesserungsvorschläge umfassen. Die Technologie im Hintergrund: ein lokales Open-Source Large Language Model kann dabei auch Informationen dazu, was eine gute Lösung ausmacht, an die Studierenden weitergeben.
Seit dem 16. November 2024 ist COFFEE im Einsatz. „Studierende, mit denen wir bereits gesprochen haben, nannten die Anwendung einen Game Changer", berichtetProjekt-Mitarbeiter Michael Hanses. „In den Bewertungen der Nützlichkeit lagen wir schon bei den ersten Tests bei einem Durchschnittswert von 8,6 auf einer Skala von 1 bis 10. Daraufhin haben wir begonnen, den Prototypen im weiteren Kreis zu testen.“
Dafür hat das Team, bestehend aus Prof. Dr. Claudia de Witt, Heike Karolyi, Michael Hanses und Lars van Rijn Lehrende aus sämtlichen Fakultäten der FernUni gewonnen, die die Anwendung COFFEE in ihren Kursen nutzen. Sie erhalten im Projekt:
- Zugang zur COFFEE – Anwendung, um eigene Aufgaben mit Feedback anzulegen
- Schulung zur Nutzung der Anwendung
- Schulung zum Prompt-Engineering
- Evaluationsbögen
Mehr Einblick ins Projekt bietet die verlinkte Präsentation (PDF 2 MB). Hier gibt es außerdem einen Screencast der Studierendensicht und hier einen Screencast der Lehrendensicht.