Informationsmanagement

Modulnummer Workload Credits Häufigkeit des Angebots Dauer
31771 300 h 10 jedes Semester 1 Semester
 

Lehrveranstaltungen

 

Lernergebnisse (learning outcomes) / Kompetenzen

Mit diesem Modul werden die folgenden fünf Qualifikationsziele verfolgt:

  1. Die Studierenden sollen grundlegende Begriffe und Konzepte des Informationsmanagements kennen, verstehen und erklären können
  2. Die Studierenden sollen in der Lage sein, die Spannungsfelder zwischen Strategie und Informationstechnologie sowie zwischen Bedarf und Erbringung zu identifizieren und zu analysieren.
  3. Die Studierenden sollen in der Lage sein, die Modelle und Methoden des Informationsmanagements auf reale Geschäftsszenarien anzuwenden um Organisationen zu verbessern, Agilität zu fördern und digitale Innovationen voranzutreiben.
  4. Die Studierenden sollen in der Lage sein, eigenständig Strategien für das Informationsmanagement zu entwickeln, die sowohl geschäftliche als auch technologische Aspekte berücksichtigen und dabei auf wissenschaftlichen Grundlagen und relevanten Theorien aufbauen.
  5. Die Studierenden sollen in der Lage sein, die die Theorien und Praktiken des Informationsmanagement zu bewerten, kritisch zu reflektieren und Empfehlungen für die Verbesserung der Aktivitäten von Unternehmen unter Berücksichtigung von Compliance und Nachhaltigkeit auszusprechen.
 

Inhalte

Das Informationsmanagement befasst sich mit dem zielgerichteten und wirtschaftlichen Umgang mit Informationen als kritischer Unternehmensressource. Es umfasst die Planung, Entwicklung, Koordination und Nutzung von digitalen Informationstechnologien (IT) und Informationssystemen in Unternehmen und Organisationen. In Zeiten des digitalen Wandels muss das Informationsmanagement nicht nur einen stabilen IT-Betrieb gewährleisten, sondern auch Agilität fördern und Innovationen treiben.

Das Informationsmanagement wird in größeren Unternehmen typischerweise von einem bzw. einer Chief Information Officer (CIO) verantwortet und durch verschiedene weitere Rollen der IT-Funktion unterstützt. Grundlegende Kenntnisse im Informationsmanagement sind jedoch unablässig für Mitarbeitende in allen Unternehmensfunktionen, sei es auf der Fachseite, der IT-Seite oder bei externen Dienstleistern.

Dieses Modul bietet eine umfassende Einführung in das Informationsmanagement in den Spannungsfeldern zwischen Strategie und Technologie, Bedarf und Erbringung. Wissenschaftlich fundiert werden grundlegende Begriffe eingeführt, einschlägige Theorien vorgestellt und zahlreiche Fallbeispiele aus der Praxis gegeben. Das Modul gliedert sich in 6 Einheiten mit insgesamt 14 eigenständigen Themenbereichen.

Einheit 1 – Strategie und Governance:

In dieser Einheit werden die Schwerpunkte auf die Themen Strategie und Alignment sowie Organisation und Governance gelegt. Ausgehend von dem Verständnis der Geschäftsstrategie wird die strategische Ausrichtung der IT-Ressourcen auf die Geschäftsziele eines Unternehmens untersucht und der Prozess des Business-IT Alignment skizziert, der sicherstellt, dass eine IT Strategie mit den Geschäftszielen übereinstimmt. Anschließend wird der Gegenstand der IT-Organisation betrachtet, deren Gestaltung die Effizienz und Leistungsfähigkeit der IT in einem Unternehmen maßgeblich beeinflusst. Abschließend wird die Bedeutung von IT-Governance hervorgehoben, die für die Steuerung und Kontrolle der IT-Aktivitäten innerhalb eines Unternehmens von zentraler Bedeutung ist. Sie gewährleistet nicht nur die Einhaltung von Standards und Vorschriften, sondern trägt auch dazu bei, Risiken zu minimieren und die Gesamtleistung der IT zu optimieren.

Einheit 2 – Multiprojektmanagement:

Multiprojektmanagement bezieht sich auf die Planung, Steuerung und Koordination von mehreren Projekten innerhalb eines Unternehmens oder einer Organisation. Projekten kommen im Bereich des Informationsmanagements eine besondere Rolle zu, denn sie sind das Vehikel für Veränderungen. Verbesserungsinitiativen erfordern nicht nur Änderungen in IT-Anwendungen und Systemen, sondern auch das Management dieser Veränderung. Multiprojektmanagement umfasst die Themen Portfoliomanagement sowie Programm-Management und Projektmanagement. Das Kapitel zum Portfoliomanagement liefert Einblicke in theoretische Unterfütterung, in die Praktiken, die Methoden und die Reifegrade des Portfolio-Managements. Die Themen Programm- und Projektmanagement werden in einem gemeinsamen Kapitel behandelt, da Projektmanagement die Voraussetzung ist, um auch größere Programme erfolgreich zu steuern.

Einheit 3 – Bedarfsmanagement:

Das Bedarfsmanagement ist ein Teilbereich des Informationsmanagements, welcher sich mit der effektiven Verwaltung und Kontrolle des Bedarfs an IT-Produkten, -Dienstleistungen, -Ressourcen und -Projekten beschäftigt. Auf der Grundlage von Geschäftsplänen, Wachstumsprognosen, Veränderungsvorhaben und technologischen Trends ermittelt es den zukünftigen IT-Bedarf einer Organisation. Es priorisiert IT-Anfragen und -Projekte basierend auf ihrer strategischen Bedeutung, Dringlichkeit und erwarteten Vorteilen und sorgt dafür, dass Hochprioritätsprojekte die notwendige Aufmerksamkeit der Organisationsleitung erhalten. Im Rahmen dieser Einheit werden die Themen Anforderungsmanagement und Innovationsmanagement behandelt. Das Anforderungsmanagement dient dazu, Geschäftsanforderungen zu identifizieren, aufzunehmen, zu priorisieren, zu organisieren und zu verwalten. Das Innovationsmanagement hat das Ziel, den Bedarf an innovativen IT-Produkten und -Dienstleistungen zu decken.

Einheit 4 – Unternehmensarchitektur:

Diese Einheit betont die Relevanz einer effektiven Unternehmensarchitektur in der heutigen, komplexen Geschäftswelt. Es werden zwei Schlüsselthemen behandelt: Das Geschäftsprozessmanagement und das Architekturmanagement. Während sich das Geschäftsprozessmanagement mit der Gestaltung, Analyse und Verbesserung von Geschäftsprozessen befasst, stellt das Architekturmanagement die effiziente Gestaltung und Verwaltung der gesamten Unternehmensarchitektur in den Fokus. Dafür werden unterschiedliche Architekturebenen und Architekturmodelle vorgestellt. Beide Teilbereiche sind von entscheidender Bedeutung für das Informationsmanagement, da sie die Grundlage für eine effiziente Verwaltung und Nutzung von Informationen und IT-Systemen bilden. Eine effektive Unternehmensarchitektur trägt dazu bei, Datenqualität, Flexibilität und Effizienz zu gewährleisten.

Einheit 5 – Leistungserbringung:

Die Form der Leistungserbringung (ob intern oder extern) geht bei der Einführung von Informationssystemen in Unternehmen häufig mit einer „Make or Buy”-Entscheidung einher. Dahinter steht die Frage, ob das System intern entwickelt oder als Dienstleistung von externen Lieferanten erworben werden sollte. Deshalb befasst sich diese Einheit zunächst mit der Softwareentwicklung – der internen Leistungserbringung – und geht im Anschluss daran auf das Beschaffungsmanagement und die externe Leistungserbringung ein. Zusätzlich zum Erwerb von Dienstleitungen müssen Unternehmen sicherstellen, dass diese Dienstleistungen effektiv und effizient geplant, bereitgestellt, überwacht und kontinuierlich verbessert werden, um den sich stetig ändernden Anforderungen der Nutzer gerecht zu werden. Deswegen widmet sich das letzte Kapitel dieser Einheit dem Thema Dienstleistungsmanagement.

Einheit 6 – Compliance und Nachhaltigkeit:

Compliance und Nachhaltigkeit sind weitere zentrale Ziele des modernen Informationsmanagements. Compliance bezeichnet die Gesamtheit aller organisatorischen Aufsichts- und Kontrollmaßnahmen einschließlich des Berichts und Dokumentationswesens der Unternehmensführung, welche einen Verstoß des Unternehmens gegen gesetzliche oder vertragliche Pflichten verhindern sollen. Diese Einheit konzentriert sich auf drei zentrale Aspekte der Compliance: Datenschutzmanagement, Cybersicherheit und Nachhaltigkeit. Neben der Einhaltung von Datenschutz- und Sicherheitsaspekten sind Unternehmen ab einer bestimmten Größe und Bilanzsumme verpflichtet, nichtfinanzielle Informationen offenzulegen, insbesondere in Bezug auf ihre ökologischen und sozialen Auswirkungen. IT kann die Nachhaltigkeit entscheidend beeinflussen, weswegen sich diese Einheit insbesondere mit der Bedeutung sowie Maßnahmen und Zielen von Green IT beschäftigt und den Beitrag von IT in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft betrachtet.

  • Die sechs Einheiten werden als schriftliches Studienmaterial (Studienbriefe) präsentiert und sind didaktisch so aufbereitet, dass sie von den Studierenden in freier Zeiteinteilung und Ortswahl selbständig bearbeitet werden können. Die Einheiten entsprechen jeweils einer integrierten Vorlesungs- und Übungsveranstaltung. Zusätzlich wird eine Moodle-Plattform angeboten.

  • Formal: Gemäß Prüfungsordnung des jeweiligen Studienganges
    Inhaltlich: Keine speziellen Vorraussetzungen

  • Zweistündige Abschlussklausur

  • Die Leistungspunkte werden vergeben, wenn die Prüfungsklausur bestanden worden ist. Voraussetzung für die Teilnahme an der Prüfungsklausur ist das Bestehen mindestens einer von zwei Einsendearbeiten.

  • Bachelorstudiengang Wirtschaftswissenschaft
    Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik
    Masterstudiengang Wirtschaftswissenschaft
    Akademiestudium

  • Gemäß Prüfungsordnung des jeweiligen Studienganges

  • Univ.-Prof. Dr. Till Winkler

  • ausführliche Modulbeschreibung

    Moodle-Lernumgebung