Erste Ergebnisse und methodische Hinweise

An der offenen Onlinebefragung der ProBiKri-Studie, die zwischen dem 07. April und dem 17. Mai 2020 stattfand, d.h. unmittelbar nach den bundesweiten Schulschließungen (der Großteil der Bundesländer ab dem 16. März) und der Verschiebung des regulären Semesterstarts an vielen, aber bei weitem nicht allen Hochschulen auf den 20. April, nahmen insgesamt 793 Personen teil. Hiervon waren 429 Lehrer:innen von allgemeinbildenden Schulen (54.1%) und 364 Lehrende von Hochschulen (45.9%). Das durchschnittliche Alter liegt bei den Lehrer:innen bei 42.83 Jahren (n = 429; SD = 10.45), die jüngste Person ist 26 und die älteste 67 Jahre alt. Bei den Lehrenden an (Fach-)Hochschulen liegt das durchschnittliche Alter bei 42.35 Jahren (n = 364; SD = 10.84), die jüngste Person ist 21 und die älteste Person 81 Jahre alt.

Zwischen Mai und Ende Juli 2020 wurden in unterschiedlichen Bundesländern insgesamt 24 problemzentrierte Interviews mit Lehrenden an Hochschulen und Lehrkräften an allgemeinbildenden Schulen durchgeführt. Von den 24 Interviews wurden 13 mit Lehrkräften im schulischen Bereich und 11 mit Lehrenden im hochschulischen Bereich geführt. Im Verlauf der Coronakrise wurden 15 der Interviewteilnehmer:innen ein Jahr nach dem ersten Erhebungszeitpunkt erneut befragt. Im Fokus der Erhebung stand die Gestaltung der Lehre und des Unterrichts mit digitalen Bildungsressourcen und die Auswirkungen dessen auf das professionelle pädagogische Handeln. Zur kontrastierenden Betrachtung wurden im Sampling unterschiedliche Schulformen und diverse Hochschultypen berücksichtigt. Die Interviews wurden inhaltsanalytisch ausgewertet.

Die zweite quantitative Erhebung der ProBiKri-Studie fand zwischen September und November 2021 statt. Wie in der ersten Erhebung, direkt zu Beginn der Pandemie und zur Zeit der ersten Schulschließungen, wurden auch in der zweiten Erhebung Lehrkräfte an Schulen und Lehrende an Hochschulen befragt. Die Befragung fand online und in Paper & Pencil an ausgewählten Schulen in NRW statt. Online zeigten 964 Personen Interesse an der Umfrage, wovon 452 den Fragebogen komplett beantworteten. An der Befragung via Paper & Pencil nahmen 51 Lehrkräfte teil. Insgesamt ist also eine Gesamtstichprobe von N=503 zu verzeichnen, wobei für die weiteren Berechnungen entsprechend des Untersuchungsdesigns und der Fragestellungen nur die Antworten der Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen sowie der Lehrenden an Hochschulen berücksichtigt werden (n=433). Insgesamt nahmen 275 Lehrkräfte (63,5%) von allgemeinbildenden Schulen und 158 Hochschullehrende (36,5%) teil.

Zur vertiefenden Bearbeitung der Fragestellungen wurden ab Herbst 2020 bis zum Sommer 2021 Expert:inneninterviews mit unterschiedlichen Interessensvertretungen (Schulleitungsverbände, Schüler:innenvertretungen, Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft) und Personen aus den E-Learning-Abteilungen der Hochschulen sowie mit Medienbeauftragten der Schulen mittels eines Videokonferenzsystems durchgeführt. Insgesamt wurden 32 Expert:innen befragt, die den Prozess der Neujustierung in der Krise moderierten, steuerten bzw. politisch und gesellschaftlich einzuordnen vermögen.