Präsenzveranstaltung

Am 18. und 19. März 2023 jähren sich die Berliner Barrikadenkämpfe des Jahres 1848 zum 175. Mal. Die Berliner Märzrevolution – Teil der ‘europäischen Revolution’ 1848/49 und bedeutendes Ereignis der deutschen Demokratie- und Revolutions-geschichte – forderte zahlreiche Todesopfer, von denen 255 Männer und Frauen auf dem nur wenige Tage später angelegten Friedhof der Märzgefallenen ihre letzte Ruhe fanden. Weitere 29 Tote der Novemberrevolution wurden in den letzten beiden Monaten des Jahres 1918 auf Beschluss der revolutionären Arbeiter- und Soldatenräte dort beigesetzt. Im Verlauf seines nunmehr 175-jährigen Bestehens von unterschiedlichen politischen Systemen immer wieder umgeformt, versteht sich der Friedhof der Märzgefallenen heute als Gedenk- und Lernort der Demokratiegeschichte, wird zudem als „Erinnerungsort der Sozialdemokratie“ (Friedrich-Ebert-Stiftung) bezeichnet.

Das Seminar beschäftigt sich mit dem Friedhof der Märzgefallenen im Spannungsfeld von privater Trauer und Arena politischer Kundgebungen, mit (transnationalem) Gedenken der Märzgefallenen und mit der Rolle des Friedhofs in der deutschen Erinnerungskultur an revolutionäres Geschehen – auch und vor allem in wechselnden politischen Regimen. Am zweiten Seminartag ist ein Besuch des Friedhofs mit einer Führung zur Geschichte und zum musealen Ausbau der Gedenkstätte im Jubiläumsjahr geplant. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft, einen Text vorzustellen und ggf. eine kleine Umlage für eine Führung zu zahlen. Die Texte und weitere Informationen werden im Vorfeld der Veranstaltung zur Verfügung gestellt.