Ressource und Wildnis. Der Wald im Spätmittelalter und Früher Neuzeit
- Thema:
- Ressource und Wildnis. Der Wald im Spätmittelalter und Früher Neuzeit
- Veranstaltungstyp:
- Onlineseminar
- Zielgruppe:
-
BA KW: Module 25202; 25203
MA GeEu: Module 26201; 26202; 26205; 26206
MA EuMo: Modul 2E
Weitere Studierende auf Anfrage - Ort:
- Online über Zoom
- Termin:
- 17.01.2024
bis
28.02.2024 - Zeitraum:
- Mittwochs von 18 - 20:30 Uhr
17.01./ 24.01./ 31.01./ 21.02. und 28.02.2024 - Leitung:
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Dr. Julia Breittruck
Patrizia Gallistru-März B.A. - Anmeldefrist:
- 17.10.2023 - 17.12.2023
- Anmeldung:
- Online-Anmeldung - nach Freischaltung unten möglich
- Auskunft erteilt:
- Dr. Julia Breittruck , E-Mail: julia.breittruck
Die Besetzung des Hambacher Forsts gegen die Rodung zur Kohlegewinnung, die Straßenblockaden der Bewegung ‚Letzte Generation‘ gegen den Klimawandel, Proteste von Bauern gegen eine zurückgekehrte Wolfspopulation nach NRW: Aktuelle Politika lassen uns keine Ruhe, was die Frage angeht: Was ist der Wald - wilder Naturraum, gezähmte Kulturlandschaft oder geheimnisvolle Vorstellungswelt der Märchen?
Im Rahmen des Online-Seminar wollen wir der Geschichte des Waldes nachgehen und hierfür im Besonderen das Beispiel der Waldgebiete im Herzogtum Westfalen im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit ansehen. Der Wald mit seinen Wildtieren, seinem Holz und den dorthin getriebenen Haustieren wie Schweinen, Rindern und Schafen war eine essentielle Ressource der Bewohner von Stadt und Land. Das Holz wurde als Brennmaterial für die häusliche Beheizung sowie für die Eisengewinnung und als Werkstoff umfangreich genutzt. Im 16. Jahrhundert wurden viele Waldungen noch gemeinschaftlich genutzt, was zunehmend in Konkurrenz zu landesherrlichen Ansprüchen trat: Es kam zu rechtlichen Auseinandersetzungen und Verordnungen. Mit den verschiedenen Waldnutzungsformen gingen auch spezifische Arbeitsformen sowie einher. Als Jagdgebiet diente der Wald in großem Umfang den Kurfürsten von Köln, denen die Waldgebiete um Arnsberg unterstanden.
Aufgrund des steigenden Bedarfs an Holz als Rohstoff seit dem späten Mittelalter kam es zu einem starken Rückgang des Baumbestandes. Die Landesherren rügten die Bevölkerung zum angeblichen Holzmangel - auch eigennützigerweise - und griffen im 18. Jahrhundert mit Aufforstungsideen im kameralistischen Stil ein. So war die Nachhaltigkeitsidee geboren und wurde in wissenschaftlichen Abhandlungen und forstlichen Lehranstalten weiter betrieben.
Im Rahmen der Onlineveranstaltung wollen wir uns mit wirtschafts- und sozialgeschichtlichen, aber auch mit kultur- und wissensgeschichtlichen Aspekten zum Wald befassen und verschiedene Quellen v.a. aus dem Herzogtum Westfalen hinzuziehen.
Als optionale Zugabe zu den Onlineterminen soll außerdem ein Ausflug in das Jagdareal der Kurfürsten stattfinden, in den Thiergarten bei Arnsberg.
Es ist möglich, Portfolio-Prüfungen vorzubereiten. Melden Sie sich gern vorab.