Online-Präsenzveranstaltung

Memoria und Gebetsgedenken als soziale Praxis 1: Grundlagen

Erinnerung ist ein integraler Bestandteil der menschlichen Kultur. Gemeinsames Erinnern wirkt für Gruppen und Gemeinschaften identitätsstiftend. Erinnern schafft eine Präsenz des Erinnerten und dadurch die Gegenwart des Vergangenen. Diese Eigenschaft des „Gedächtnisses“ ist ein zentraler Aspekt des Christentums, das im frühen Mittelalter eine beeindruckende Fülle von verschiedenen Formen des Gebetsgedenkens für Lebende und Verstorbene entwickelt hat. Der schriftliche Niederschlag, den das liturgische Gebetsgedenken hervorgebracht hat, bietet einen tiefen Einblick in die gesellschaftlichen Formen und Funktionen der mittelalterlichen Memoria, ist aber auch zugleich in vielerlei Hinsicht Quelle für die politische und soziale Geschichte.

Das Seminar ist als Grundlagenseminar geplant, in dem gemeinsam zentrale Quellen und einschlägige Literatur gelesen und diskutiert werden. Die Besichtigung des UNESCO Weltkulturerbes Reichenau ist Teil der Veranstaltung.

Literatur und Quellen werden über moodle bereitgestellt.